Profilbild von Becci5997

Becci5997

Lesejury Star
offline

Becci5997 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Becci5997 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2023

Rezension: "Like Shadows we hide" von Ayla Dade

Like Shadows We Hide
0

Autor/in: Ayla Dade
Titel: Like Shadows we hide
Reihe/Band: Winter Dreams, Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Januar 2023
ISBN: 978-3-328-10930-3

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Ayla Dade
Titel: Like Shadows we hide
Reihe/Band: Winter Dreams, Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Januar 2023
ISBN: 978-3-328-10930-3

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Wenn sie über das Eis fliegt, denkt sie nur an ihn – doch sie darf ihn nicht lieben
Schon ihr Leben lang fühlt sich Harper in dem luxuriösen Anwesen ihrer Eltern wie in einem goldenen Käfig. Zu deren Verbitterung hat sie als Eiskunstläuferin an der renommierten iSkate in Aspen nur mittelmäßigen Erfolg. Als Harper dem attraktiven Olympiasieger Everett begegnet, schöpft sie zum ersten Mal Hoffnung, dass jemand endlich erkennt, wer sie wirklich ist. Doch diese Hoffnung vergeht, als sich herausstellt, dass ausgerechnet Everett ihr neuer Trainer ist. Eine Beziehung zwischen den beiden ist damit streng verboten. Harper spürt, dass Everett versucht, eine professionelle Distanz zu wahren – dabei ist seine Nähe alles, wonach sie sich sehnt. Doch sie ahnt nicht, dass er noch weitaus dunklere Gründe hat, sich von ihr fernzuhalten …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Mit „Like Shadows we hide“ ist nun endlich der Abschlussband der „Winter Dreams“-Reihe erschienen und auch dieses Cover war wieder ein absoluter Traum! Die Darstellung ist ebenfalls ähnlich der Vorgängerbände, nur dass dieser Teil in eine Mischung aus Lila und Silber gehalten ist. Vom oberen Rand her sieht es so aus, als würde es kleine funkelnde Sterne regnen, während der untere Rand wie eine angedeutete Pfütze wirkt, in der sich die Sternchen sammeln. Am oberen Rand ist der Name der Autorin in Weiß und am unteren Rand steht in derselben Farbe das Genre eingeprägt. Der Titel selbst ist in einem hellen Lila mittig in drei Zeilen auf der Coverfront platziert worden. Ein wundervoller Eyecatcher und zusammen genommen sieht die Reihe einfach wunderschön im Regal aus! ♥
„Like Shadows we hide“ bedeutet in etwa so viel wie „Wir verstecken uns wie die Schatten“ und hat bei mir eine ziemlich düstere Stimmung hervorgerufen, die zugleich auf eine Geschichte voller Geheimnisse hindeuten könnte. Ich hoffte auf Spannung, im Hinblick auf Harpers Charakter tiefgehende Einblicke und bisher unerwartete und ggf. schockierende Informationen. Ich war unglaublich gespannt auf diesen vierten Band, da man Harper die ganze Zeit bisher nicht sonderlich gut durchschauen konnte. Das Mädchen war ein einziges großes Mysterium, dass es nun zu ergründen gilt.

Charaktere
Harper Davenport ist mir bisher immer recht unsympathisch herübergekommen. Ihre kühle, ernste und zugleich perfekte Glaspüppchen-Fassade lässt sie distanziert und unnahbar wirken. Sie ist in einem goldenen Käfig aufgewachsen und ihre Eltern haben große Pläne für sie, für deren Erfolg sie Tag für Tag verbissen kämpft. Harper ist nicht sehr beliebt und zusätzlich lastet noch ein gewaltiger Druck auf ihren Schultern, denn tief in ihrem Inneren hinterfragt sie alles in ihrem Leben. Was wünscht sie sich selbst von ihrem Leben und womit möchte sie ihre Zeit verbringen? – Entscheidungen, die sie ihr ganzes Leben lang noch nie hat selbst treffen dürfen.
Everett van Heyt Gifford ist Olympiasieger im Eislaufen, ein absoluter Frauenheld und doch wurde ganz plötzlich sein Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Jetzt ist er Trainer im Eiskunstlauf und hat eine Menge mehr Verantwortung zu tragen, die seiner Meinung nach sein Leben ‚versaut‘ hat. Er ist Williams Enkel, doch zu seiner Familie pflegt er kaum Kontakt, bis er nun wieder nach Aspen zieht und alles anders ist. Everett ist sehr verschlossen und ungemein wütend. Seinem Leben scheint keine Ruhe gegönnt zu sein, denn ist ein Problem gelöst, taucht an anderer Stelle ein neues auf.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Autorin Ayla Dade konnte mich wieder einmal ab der ersten Seite mit sich reißen. Locker, leicht und flüssig bin ich durch die einzelnen Seiten und Kapitel geflogen. „Like Shadows we hide“ ist in der ersten Person aus den abwechselnden Sichtweisen von Harper und Everett geschrieben. Die Geschichte ist nicht durch einzelne Kapitel voneinander abgetrennt, sondern durch Abschnitte in den unterschiedlichen Erzählperspektiven, wobei der jeweilige Name den Wechsel anzeigt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, denn meiner Meinung nach ist dieser vierte Band der intensivste und zugleich berührendste der ganzen Reihe. Abwechslungsreiche Dialoge, humorvolle Szenen, sprudelnde Emotionen und Aylas leicht poetischer Schreibstil haben die Geschichte perfekt abgerundet und einen erweiterten Suchtfaktor hervorgerufen.
Inhaltlich konnten wir in das wundervolle Kleinstadtsetting von Aspen zurückkehren, was sich mittlerweile meinerseits wie nach Hause kommen anfühlt. Man hat bereits bekannte Charaktere wiedergetroffen, stellenweise auch Informationen über ihre weitere Entwicklung nach Abschluss ihrer eigenen Geschichten erhalten konnte sich wunderbar wieder in die Aspen-Clique einfühlen. Mit Harper und Everett wurden von der Autorin zwei äußerst tiefgründige Charaktere erschaffen, die einem geradezu unter die Haut fahren. In ihrer Forbidden-Love-Story gab es ein Wechselbad der Gefühle – von Spannung über Romantik, gepaart mit einer Prise Erotik. Die Beziehung der beiden war voll abwechslungsreicher Gefühle und entwickelte sich stetig weiter, bis die Funken immer heller sprühten und das Knistern immer heißer wurde. Doch „Like Shadows we hide“ hat sich nicht nur mit romantischen und positiven Gefühlen beschäftigt, sondern auch mit sehr ernsten Themen, wie ich sie so definitiv nicht erwartet hatte. Nach meiner Einschätzung waren es die härtesten, die die „Winter Dreams“-Reihe zu bieten hat. Bei feinfühligeren oder traumatisierten Menschen empfehle ich daher dringend die beigefügt Trigger-Warnung vor der Geschichte zu lesen. Im Hinblick auf Harper und Everett konnte ich ihre Gefühle und den jeweiligen Umgang mit ihren individuellen Situationen durchaus sehr gut nachempfinden, auch wenn ich denke, dass sie es sich an der ein oder anderen Stelle durchaus ein weniger leichter hätten machen können. Insgesamt kann ich auf jeden Fall sagen, dass sie ein wundervolles Paar geworden sind, dass es auch von alleine geschafft hat, die Steine in ihrem Leben aus dem Weg zu räumen. Ich bin fasziniert von ihrer Stärke und ihrem gegenseitigen Vertrauen und habe ihnen immer nur das Beste gewünscht. Es ist so schade, dass es scheint, als müsste man Aspen nun verlassen, denn ich sehne mich eindeutig nach weiteren Geschichten aus diesem wundervoll verschneiten Örtchen. Wie wäre es z. Bsp. mit Camilas Geschichte? Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich vielleicht irgendwann etwas dahingehend ergeben wird. Aber nun schwelge ich erstmal noch ein bisschen in Erinnerung an diese großartige Story.

Fazit
Wow – einfach nur wow. Ich hatte vieles erwartet, aber nicht, dass mich die Geschichte von Harper und Everett so sehr mitreißen und umhauen würde. Für mich ein absolutes Highlight, das definitiv auch fast an den ersten Band der „Winter Dreams“-Reihe herangekommen ist.

Bewertung: 5  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2023

Rezension: "Lovely Dreams" von Polly Harper

Lovely Dreams. Nur ein Kuss von dir
0

Autor/in: Polly Harper
Titel: Lovely Dreams: Nur ein Kuss von dir
Reihe/Band: Goodville Love, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: August 2022
ISBN: 978-3-328-10696-8

Transparenz
Diese ...

Autor/in: Polly Harper
Titel: Lovely Dreams: Nur ein Kuss von dir
Reihe/Band: Goodville Love, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: August 2022
ISBN: 978-3-328-10696-8

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Nur ein Kuss von ihm und ihr Herz steht in Flammen
Seit Nova die Scherben einer zerbrochenen Beziehung zusammenkehren musste, hat sie gelernt, sich an den kleinen Glücksmomenten des Lebens zu erfreuen. In dem idyllischen Ort Goodville im Herzen Colorados betreibt sie einen Souvenirshop und kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Großmutter, deren Augenlicht immer mehr schwindet. Da bleibt kaum Zeit, sich um ihr nicht vorhandenes Liebesleben zu kümmern – bis der neue Deputy Steve zu ihrem Erstaunen ein Auge auf sie wirft. Noch überraschter ist Nova allerdings, als ihr der attraktive Jax unverhofft seine Freundschaft anbietet. Immer wenn sie Zeit mit ihm verbringt, treibt Jax‘ raues unwiderstehliches Lachen ihren Puls in die Höhe. Doch Nova wagt es nicht, sich mehr zu erhoffen – denn schon einmal war Goodville zu klein für ihre größten Träume …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Auch das Cover zum zweiten Band der „Goodville Love“-Reihe hat in seiner Darstellung einen holzähnlichen Untergrund, in dessen Mitte ein großes Herz herausgefräst worden ist. Darin ist der Titel der Geschichte in blauer Farbe platziert worden, während an der linken oberen und der rechten unteren Ecke zwei Polaroid-Fotos abgebildet sind. Das erste Bild zeigt ein verliebt kuschelndes Pärchen und auf dem zweiten Bild ist eine traumhaft schöne Naturlandschaft fotografiert. Ansonsten ist das Cover rings herum mit gelben Blumen und dem ein oder anderen blauen Schmetterling verziert worden. Es macht ebenfalls einen freundlichen und fröhlichen, zugleich verspielten und romantischen Eindruck und facht die Vorfreude auf Nova und Jax noch mehr an.
Der Titel „Lovely Dreams“ bedeutet im Deutschen so viel wie „liebende Träume“, was man in Kombination mit dem Klappentext nicht nur auf die Liebe zwischen zwei Lebensgefährten oder Eheleuten beziehen kann, sondern in dieser Geschichte wohl ganz besonders auch auf Novas bereits geplatzte Träume von früher. In Zusammenhang mit dem Untertitel „Nur ein Kuss von dir“ rechnete ich mit einer Geschichte über Träume, Hoffnungen, große intensive Gefühle und außerdem wieder dieses wundervoll entspannte Kleinstadt-Setting, denn dieses ist im Dilogie-Titel „Goodville Love“ beschrieben.

Charaktere
Nova Sims ist schüchtern, zurückhaltend und spricht nicht unbedingt viel. Sie führt den kleinen Souvenirshop in Goodville, hat kaum Kontakt zu ihren strengen Eltern und kümmert im Gegensatz dazu aufopferungsvoll um ihre kranke Großmutter. Nova hat in ihrer Vergangenheit einige schlechte Erfahrungen gemacht, sodass sie außer ihren besten Freundinnen May und Lauren andere Menschen nur sehr schwer an sich heranlässt. Nova ist ein herzensguter Mensch mit großem musikalischen Talent und einem kleinen Hang zur Tollpatschigkeit. Sie ist äußerst hilfsbereit, immer für ihre Freunde da, aber stellenweise für meinen Geschmack doch etwas naiv für ihr Alter.
Jackson Troy, von allen meist nur Jax genannt, arbeitet als Bauunternehmer in Coles Firma, ist ungemein attraktiv und wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer Playboy. Beruflich trägt er viel Verantwortung mit sich herum, während er privat noch Single und somit bei den Damen ein heißbegehrter Junggeselle ist. Tief in sich drin sehnt er sich nach Liebe und einer Familie und als er Nova kennenlernt, weiß er ziemlich genau, was er sich wünscht. Doch sie geht auf seine Annäherungsversuche nicht ein und er lässt nicht locker. So kommt es, dass er ihr zunächst eine Freundschaft anbietet und hofft, ihr damit näherkommen zu können.

Schreibstil und Handlung
Der locker, leichte und angenehm flüssige Schreibstil von Polly Harper hat auch bei „Lovely Dreams“ dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte/konnte. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten Nova und Jax geschildert, sodass man glücklicherweise sehr tiefe Einblicke in beide Charaktere gewinnen kann. Bildhafte und lebendige Szenenbeschreibungen, intensive und zugleich emotionale Momente gepaart mit einer Prise Humor haben diesen zweiten Band der „Goodville Love“-Reihe zu einem Wohlfühlroman gemacht, bei dem man sich großartig aus dem Alltag hinwegträumen kann.
Mit „Nur ein Kuss von dir“ wird uns von Autorin Polly Harper eine Friends-to-Lovers-Romance geboten. Dem positiv zuträglich gewirkt hat auch das wundervolle Kleinstadtsetting von Goodville und das Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren aus dem ersten Band der Reihe. Insgesamt waren die Charaktere rundum sympathisch, alle auf ihre eigene Art individuell ausgestaltet, womit man sich in ihrer Gegenwart nur wohlfühlen kann. Dieses Buch hatte eine mitreißende Handlung mit großartigen Freundschaften, kreativen Ideen und intensiven Gefühlen. Was kann man sich eigentlich mehr wünschen? Auch wenn das jetzt ziemlich ruhig klingt, hatte die Geschichte doch definitiv den ein oder anderen Spannungspunkt inne. Besonders das letzte Drittel hatte es in sich, womit ich persönlich in diesem Ausmaß überhaupt nicht gerechnet hatte. Also könnte man fast sagen, dass diese Geschichte auch leichte Romantic-Thrill-Anteile besessen hat. Für mich eine sehr gute Kombination, auch wenn es nicht zwingend hätte sein gemusst. Im Großen und Ganzen war es diesmal aber doch einen Ticken spannender als im ersten Band und somit hatte ich an dieser Geschichte wirklich absolut Nichts auszusetzen.

Fazit
Ein absoluter Wohlfühlroman, der für mich definitiv auch an den ersten Band der „Goodville Love“-Reihe herankommt. Ich freue mich schon jetzt sehr auf weitere Bände aus der Feder von Polly Harper und kanns kaum erwarten in diese wundervolle Kleinstadt zurückzukehren!

Bewertung: 5  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2022

Rezension: "A Place to Love" von Lilly Lucas

A Place to Love
0

Autor/in: Lilly Lucas
Titel: A Place to Love
Reihe/Band: Cherry Hill, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Mai 2022
ISBN: 978-3-426-52861-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Lilly Lucas
Titel: A Place to Love
Reihe/Band: Cherry Hill, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Mai 2022
ISBN: 978-3-426-52861-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über die Plattform Vorablesen zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Where our hearts meet – Willkommen auf Cherry Hill
Seit dem überraschenden Tod ihres Vaters vor drei Jahren leitet Juniper (June) McCarthy mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Cherry Hill, die Obstfarm der Familie. Die 25-jährige liebt die Farm im ländlichen Colorado, und sie fühlt sich verantwortlich für das Familienunternehmen, das ihrem Vater so viel bedeutet hat und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Deshalb hat sie damals auch ihrer großen Liebe Henry unter einem Vorwand den Laufpass gegeben, um seinen Zukunftsplänen in Wales nicht im Weg zu stehen. Als er jedoch eines Tages auf Cherry Hill auftaucht, stürzt er June in ein absolutes Gefühlschaos …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover von „A Place to Love“, dem ersten Band der „Cherry Hill“-Reihe hat einen beigefarbenen Untergrund, in dessen Mitte sich zwei knallgelbe mitteldicke Pinselstriche von links nach rechts über die Front ziehen. In ihnen steht in weißen Buchstaben der Titel geschrieben, die ersten drei Worte in Schreibschrift und das letzte in großen Druckbuchstaben. In einem dunklen rot ist darunter der Name der Autorin abgedruckt und darüber, etwas heller, das Genre. In der linken oberen und der rechten unteren Ecke ragen einzelne Sträucher in die Covermitte hinein. Hellgrüne und braune Blätter zieren die dünnen kleinen Zweige und tragen sowohl weiße Blüten als auch dunkelrote Beeren zur Schau.
Der Titel bedeutet zu dt. übersetzt so viel wie „Ein Ort zu Lieben“. Es könnte es auf einen ganz bestimmten Lieblingsort hindeuten oder auch auf einen Ort, dem man absolut nicht widerstehen kann. Mit „Cherry Hill“ als Reihentitel ist wohl eben genau dieser bestimmte Ort gemeint und ich freue mich darauf, ihn in dieser Geschichte gleich kennenzulernen. Das Cover hinterlässt insgesamt einen ländlichen und zugleich idyllischen Eindruck, schürt gleichzeitig die Lust auf eine entspannte Geschichte ohne allzu viele Dramen. Äußerlich war ich auf jeden Fall direkt verliebt.

Charaktere
Juniper McCarthy, von allen eigentlich nur June genannt, trägt seit drei Jahren eine große Last auf ihren Schultern. Seit dem Tod ihres Vaters führt sie die kleine Obstfarm ‚Cherry Hill‘ gemeinsam mit ihrer Mutter und zwei Schwestern, während sie ihre eigenen Bedürfnisse und ihr Leben stets hinten anstellt. Sie agiert vollkommen selbstlos, ist verantwortungsbewusst und würde absolut alles für ihre Familie tun. June mag es nicht neue Risiken einzugehen, ist oft gestresst und unterstützt nur selten eine neue Idee für die gemeinsame Farm.
Henry Bennett ist die große Überraschung in der ersten Geschichte um die Cherry Hill Farm. Er kommt aus Wales und seine Familie besitzt eine bekannte Destillerie, die er nach dem Rücktritt seines Vaters einmal übernehmen soll. Auch Henry ist seine Familie äußerst wichtig, weshalb er manchmal sein eigenes Glück zurückstellen oder sein Leben auf ‚Pause‘ setzen muss, jedoch legt er meist eine recht entspannte Art an den Tag. Er ist immer überpünktlich und seit June in sein Leben getreten ist, hatte sie schon immer Priorität für ihn.

Schreibstil und Handlung
Nachdem ich die „Green Valley Love“-Reihe von Autorin Lilly Lucas geradezu inhaliert habe, war ich Feuer und Flamme als ich hörte, dass es eine neue Reihe mit vergleichsweise ähnlichem Setting geben würde. Auch im ersten Band der neuen „Cherry Hill“-Reihe war der Schreibstil mal wieder wundervoll locker-leicht, angenehm und überaus flüssig. Ich bin förmlich durch die einzelnen Seiten und Kapitel geflogen und konnte die Geschichte nur schwer aus der Hand legen. Spätestens nach den ersten paar Kapiteln, die auch das Ende der veröffentlichten Leseprobe darstellten, war ich regelrecht mitgerissen, neugierig auf mehr und war direkt von June und Henry gefesselt. Besonderes Highlight bei den Kapitel sind für mich an jedem Anfang die kleinen abgedruckten Blumen gewesen, die das Buch auch von Innen wundervoll und passend zum Cover gestaltet haben. Auch die Länge eben dieser war äußerst angenehm und hat meinen Lesefluss noch ein wenig mehr gefördert. Die Geschichte von „A Place to Love“ ist ausschließlich in der ersten Person aus der Sichtweise von June geschrieben, sodass man einen sehr tiefen Einblick in ihren Charakter und auch ihre Gedanken und Gefühle gewinnen konnte. Ein klein wenig hat mir eine zweite, vorzugsweise Henrys, Perspektive gefehlt, aber alles was man gerade von ihm wissen wollte/musste wurde trotzdem übermittelt und ist so nicht negativ ins Gewicht gefallen. Lilly Lucas schafft es nicht nur wunderbar ernste Themen und humorvolle Momente in großartige Dialoge zu verwandeln, sondern auch ein malerisches ländliches Setting zu gestalten, in dass man sofort eintauchen kann, wenn man nur einmal die Augen schließt. Stilistisch war ich im Großen und Ganzen wirklich wieder sehr begeistert. Auch gut gefallen hat mir, dass Szenen aus der Vergangenheit komplett in kursiver Schrift gedruckt worden sind, sodass man sie, mal abgesehen von der zusätzlichen Kapitelüberschrift, sehr gut von den Gegenwartsszenen unterscheiden konnte.
Inhaltlich war „A Place to Love“ ein absolutes Wohlfühlbuch, wie man vielleicht schon an meinen bisherigen Beschreibungen erahnen konnte. Beim Lesen fühlte es sich an, als würde man nach Hause kommen und das ist und bleibt einfach ein ganz besonderer Charme. Bei June und Henry hatte man es mit einer Second-Chance-Romance zu tun, die meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt worden ist. Es gab einen bunten Mix aus den verschiedensten Gefühlen, aber nicht zu ausufernd oder übertrieben. Themen wie z.B. Familie, Zusammenhalt, Liebe, Vertrauen und Loyalität spielten eine große Rolle und wurden von einem großartigen Kleinstadtsetting gut unterstützt. Die Charaktere der Geschichte, seien es Haupt- oder Nebencharaktere, haben mich durchweg überzeugt. Sie waren nett, sympathisch und gleichzeitig in ihrem Verhalten recht authentisch ausgestaltet, dass man sie gerne mal auf der Straße treffen würde. Irgendwie geradezu perfekt unperfekt mit ihren kleinen Ecken und Kanten, wie sie nunmal jeder Mensch vorzuweisen hat. Kleinere Dramen haben die Spannung der Geschichte die ganze Zeit über aufrecht erhalten, waren nicht zu übertrieben, dass man nicht davon genervt gewesen ist und als man dann zum Ende kam, ging für meinen Geschmack alles ein wenig zu schnell, aber auch das hat der Geschichte im Gesamtbild keinen Abbruch getan. Was soll ich sagen? Ich bin verliebt. In June. In Henry. In die Farm. In Lilac und Poppy. Selbst in Flynn und Javier. Ich freue mich schon sehr, wenn es ganz bald mit Band 2 und 3 der „Cherry Hill“-Reihe weitergeht und schließe bis dahin nicht aus, dass ich das Buch direkt noch einmal rereaden werde.

Fazit
Ein wundervoll mitreißender Auftakt der neuen Reihe von Lilly Lucas! Eine Geschichte zum Abschalten und Entspannen, die einen zum Träumen einlädt und in die ländliche Gegend Colorados entführt. Ich habs geliebt und freue mich auf mehr! ♥

Bewertung: 5  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2022

Rezension: "High Hopes" von Ava Reed

Whitestone Hospital - High Hopes
2

Autor/in: Ava Reed
Titel: High Hopes
Reihe/Band: Whitestone Hospital, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: März 2022
ISBN: 978-3-7363-1547-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Ava Reed
Titel: High Hopes
Reihe/Band: Whitestone Hospital, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: März 2022
ISBN: 978-3-7363-1547-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über die Lesejury zur Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Wir sind nur Menschen, die ihr Bestes geben. Und das Beste reicht manchmal eben nicht ...
Laura Collins hat es geschafft! Ihr größter Wunsch geht in Erfüllung, als sie eine Stelle an einer der angesehensten Kliniken des Landes ergattert. Am Whitestone Hospital in Phoenix ist Laura eine der neuen Assistenzärzte und -ärztinnen und erkennt schnell, dass sie für ihren Traumjob an ihre Grenzen gehen und alles geben muss. Die langen Arbeitszeiten, der Schlafmangel, die schweren Entscheidungen und bewegenden Schicksale verlangen ihr viel ab. Und als wäre das nicht Herausforderung genug, ist da noch Dr. Nash Brooks, der junge Stationsarzt der Herzchirurgie. Nash ist kompetent, attraktiv, ihr Betreuer - und damit absolut verboten!

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Was soll ich sagen – so ein wunderschönes Cover sieht man selten. Ich bin schon vom Äußeren des Buches absolut verliebt und kann meinen Blick kaum abwenden. Der Untergrund ist hellrot schimmernd gehalten mit einer leichten pastellfarbenen Wirkung, während mittig ein anatomisch dargestelltes Herz platziert worden ist. Darum herum ranken sich kleine Zweige mit Blättern und Blüten, sodass es einerseits hübsch verziert wirkt, andererseits aber auch den Anschein macht, als wäre das Organ mit der Natur verwachsen.
Der Titel „High Hopes“ ist unterhalb dieser Darstellung in dunkelroter Schreibschrift abgedruckt worden. Übersetzt verstehe ich unter der Wortwahl so viel wie „Große Hoffnungen“ oder auch „Große Erwartungen“ haben. Der Klappentext deutete bereits eine Art Neuanfang an, weshalb diese Worte meiner Meinung nach sehr passend gewählt sind. „Whitestone Hospital“ als Reihentitel bezeichnet den Handlungsort der vier Bände dieser Buchserie und ergibt auch damit definitiv Sinn. Bedingt durch den Klappentext und meine große Krankenhaus-Serien-Liebe hatte ich unglaublich hohe Erwartungen an die Geschichte und habe mich sehr aufs Lesen gefreut.

Charaktere
Dr. Laura Collins ist gerade erst für den letzten Teil ihrer Facharztausbildung nach Phoenix gezogen und in einen neuen Lebensabschnitt zu starten. Ihre Eltern sind tragischerweise vor einigen Jahren verstorben und haben sie mit einer älteren Schwester und ihrem Zwillingsbruder zurückgelassen. Auch über die Trennung von ihrem Ex-Freund Josh ist noch kein Gras gewachsen, da der Betrug doch recht tief sitzt, aber Laura ist eine taffe Frau, die gut für sich selbst einstehen kann. Im in ihrem Job ist Laura ziemlich talentiert, was sich gut mit ihrem Ehrgeiz ergänzt. Teilweise hatte ich bei ihr aber auch das Gefühl, dass sie sich für ihre Position zu viel rausnimmt und freche Antworten gibt. In ihrer geradezu perfektionierten Schlagfertigkeit hatte sie dementsprechend auch einige unreife Phasen, die den Rest ihres Charakters in einen starken Kontrast setzten.
Dr. Nash Brooks ist der betreuende Ausbilder der Assistenzärzte im Whitestone Hospital. Er ist selbst Stationsarzt der Herzchirurgie und in seinem Job ungemein kompetent. Auf den ersten Blick wirkte er sehr unnahbar und zurückgezogen, passend dazu, dass er sich zuhause einen Kater als Haustier hält. Doch je näher man ihn kennenlernt und versuchte seine geheimnisvolle Aura zu durchdringen, umso leichter fällt es einem irgendwann hinter seine Fassade zu schauen. Trotz allem ist er insgesamt ein sehr ernster Typ, der stark auf die Einhaltung von Regeln und Vorschriften bedacht ist.

Schreibstil und Handlung
„High Hopes“, der erste Band der „Whitestone Hospital“-Reihe war für mich gleichzeitig auch das erste Buch von Autorin Ava Reed und ich muss wirklich sagen, dass ich mich nach dem Beenden gefragt habe, wie ich nur so lange damit warten konnte, etwas von ihr zu lesen. Ihr Schreibstil war sehr angenehm und flüssig, gleichzeitig aber auch geradezu mitreißend und packend, sodass ich die Geschichte stellenweise kaum aus der Hand legen konnte. Die einzelnen Kapitel sind abwechselnd in der ersten Person aus den Perspektiven von Laura und Nash geschrieben, wobei Lauras Anteil eindeutig überwiegt. Durch die gewählte Erzählform konnte man allerdings trotz ungleichmäßiger Aufteilung einen sehr tiefen und intensiven Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden nehmen und sich Seite für Seite besser in sie hineinversetzen und gleichzeitig auch verstehen. Locker-leicht, gepaart mit einigen humorvollen Szenen taucht man in eine Geschichte voller Überraschungen, Drama, Spannung und Gefühl ab und es viel mir nur sehr schwer daraus wieder aufzutauchen. Großartige Dialoge haben das Gesamtpaket abschließend abgerundet, dass ich bis auf den kleinen Punkt, dass in der Geschichte ständig gegenderte Begriffe auftauchten, stilistisch schonmal absolut begeistert gewesen bin. Was das Gendern angeht finde ich einfach, dass solche Dinge in der Literatur, solange es sich nicht um Sach- oder Fachbücher handeln, nichts zu suchen hat, sondern eher störend auf den Lesefluss einwirkt.
Inhaltlich möchte ich zuallererst den Hinweis darauf geben, dass es sich in den weiteren Bänden zwar um unterschiedliche Protagonisten-Paare handelt, die Hintergrundhandlung jedoch titelübergreifend ist, weshalb man die „Whitestone Hospital“-Reihe unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, um alle Gegebenheiten verstehen zu können. „High Hopes“ vereint den klassischen Krankenhausalltag, verschiedene Dramen, ernstzunehmende gesellschaftliche Themen und intensive Gefühle in einer Geschichte – ausgetragen von den verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Schon fast von Beginn an hatte sich bei mir absolutes „Greys Anatomy“-Feeling eingestellt. Diese Serie und auch viele andere dieser Art habe ich im TV geradewegs durchgesuchtet und habe mich deshalb auch sehr auf eine Krankenhaus-Reihe gefreut. Und insgesamt haben sich meine Wünsche und Erwartungen sowohl bewahrheitet als auch erfüllt. Der Inhalt und die Charaktere in „High Hopes“ waren unglaublich facettenreich ausgestaltet. Es gab einige Parallelen zu GA und das, obwohl die Autorin mehrfach zum Ausdruck gebracht hat, keine einzige Folge der mittlerweile 18 Staffeln je gesehen zu haben. Ich bin äußerst fasziniert, wie trotzdem dieses Gefühl eingefangen werden konnte und auch die medizinischen Inhalte waren, soweit ich das als Laie beurteilen kann, sehr gut recherchiert. Charakterlich waren die Protagonisten und auch die Nebencharaktere sehr individuell gehalten und es hat riesig Spaß gemacht sie alle kennenzulernen. Gleichzeitig habe ich Lust auf mehr bekommen und bin neugierig auf weitere Erlebnisse, denn schon in diesem ersten Band der Reihe haben die einzelnen Personen interessante charakterliche und auch inhaltliche Entwicklungen durchgemacht. Von diesem riesigen Cliffhanger am Ende will ich gar nicht erst anfangen, denn dieser hat mein Gehirn wirklich eiskalt erwischt. Ich würde gerne noch so viel mehr zur Geschichte sagen, aber alles was mir in den Kopf kommt, würde wahrscheinlich riesig spoilern und das möchte ich definitiv vermeiden. Für mich bleibt abschließend im Gedächtnis, dass ich dieses Buch und seine Geschichte geliebt habe, den nächsten Bänden absolut entgegenfiebere und auch Ava Reed ziemlich sicher weiter im Auge behalten werde.

Fazit
Wow, einfach – wow. Wer „Grey’s Anatomy“ liebt und eine Achterbahnfahrt der Gefühle miterleben möchte, der ist bei diesem Buch perfekt aufgehoben. Ich habe die Geschichte geradezu verschlungen und über alles geliebt! Nun fiebere ich den Folgebänden entgegen und kann es kaum erwarten mehr über das weitere Geschehen zu erfahren. ♥

Bewertung: 5  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.02.2022

Rezension: "Das Libby Garrett Projekt" von Kelly Oram

Das Libby Garrett Projekt
0

Autor/in: Kelly Oram
Titel: Das Libby Garrett Projekt
Reihe/Band: Science Squad, Band 2
Genre: Young Adult
Erschienen: Januar 2022
ISBN: 978-3-8466-0134-1

Transparenz
Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Kelly Oram
Titel: Das Libby Garrett Projekt
Reihe/Band: Science Squad, Band 2
Genre: Young Adult
Erschienen: Januar 2022
ISBN: 978-3-8466-0134-1

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über die Lesejury zur Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Das Happy End wartet dort, wo man es am wenigsten erwartet.
Libby Garrett ist verrückt nach Owen Jackson. Doch für den beliebten Basketballspieler ist sie nichts weiter als eine kleine Affäre, die er auch noch vor seinen Freunden verleugnet. Libbys beste Freundin Avery und der Rest des Wissenschaftsclubs sind sich einig: Eine Intervention muss her! Anhand von zwölf Schritten soll Libby lernen, dass sie auch ohne Owen glücklich sein kann. Gesagt, getan. Unterstützung bekommt der Club dabei von Barista Adam, der Libby nicht nur mit warmem Apple Cider den Tag versüßt. Mit seiner schüchternen, süßen Art schleicht er sich still und leise in ihr Herz …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover der „Science Squad“- oder auch „XO“-Reihe ist mit einem vollständig weißen Untergrund ausgestattet, aus deren Mitte sich eine rötlich gepunktete Farbexplosion in alle möglichen Richtung ausbreitet. Im Explosionszentrum ist ein großes weißes O abgebildet, dass aussieht, als wäre es mit einem Pinsel gemalt worden. Darüber sind in zentriert die ersten Teile „Das Libby Garrett“ des Titels in türkiser Blockschrift abgedruckt, während in derselben Darstellung am unteren Rand die Autorin und der Verlag genannt sind. Inmitten des O ist in schwarzer Schreibschrift das letzte Wort „Projekt“ des Titels abgebildet, sodass auf diesem Wort für mich gewissermaßen der Fokus des Covers gelegen hat.
Der Titel dieses zweite Bands verbindet für mich einmal den Namen der Protagonistin mit dem Anklang eines wissenschaftlichen Experiments, wie wir es bereits aus dem erste Band „Das Avery Shaw Experiment“ kennen. Die Titel sind dementsprechend gleich aufgebaut und weisen deutlich in eine gewisse wissenschaftliche Richtung. Der Reihenname „Science Squad“ kommt wohl durch den immer wieder auftretenden Wissenschaftsclub der Schule, bei dem sowohl Avery als auch Libby beide Mitglied sind. Ich war auf jeden Fall sehr gespannt, was es mit diesem neuen Experiment auf sich hatte und wollte unbedingt erfahren, was mit Libby im Vergleich zum ersten Band passiert ist.

Charaktere
Libby Garrett hat ein Problem – und zwar ein großes. Sie ist vollkommen verknallt in Owen Jackson und tut alles dafür, um ihm zu gefallen, angefangen dabei ihr Äußeres komplett zu verändern bis hin zur Vernachlässigung ihrer nerdigen Freunde aus dem Wissenschaftsclub. Ihr Fokus liegt einzig und allein auf Owen und seiner Zuneigung ihr gegenüber, dabei haben die beiden nichtmal eine Beziehung, sondern vielmehr eine geheime Affäre. Ihre Handlungen lassen sie zu Beginn der Geschichte sehr egoistisch, unsympathisch und gleichzeitig dumm wirken, denn auch wenn sie dauerhaft schlecht von ihm behandelt wird, schafft sie es nicht von ihm loszukommen. Stattdessen werden die Selbstzweifel in ihr immer größer und sie fängt an zu glauben, dass sich nie jemand so für sie interessieren und sie akzeptieren wird, wie sie ist, und deshalb nehmen sollte, was sie kriegen kann, um am Ende nicht vollständig allein zu sein.
Adam Koepp ist Filialleiter in Libbys Lieblingscafé und derjenige, der sie als Barista regelmäßig mit ihrem geliebten Apple Cider versorgt. Er lebt allein mit seiner jüngeren Schwester Kate zusammen, über die er das Sorgerecht hat, und musste aus diesem Grund schon sehr früh erwachsen werden, gleichzeitig auch die Schule abbrechen, um zu arbeiten und Geld nach Hause zu bringen. In seiner Freizeit geht er gerne im Park Skaten, wo er auch schon mehrfach auf Libby getroffen ist, in die er schon eine ganze Zeit lang heimlich verliebt ist. Adam ist ein überaus loyaler Typ. Durch seine Vergangenheit hat er eine Persönlichkeit nach dem Motto ‚harte Schale, weicher Kern‘ und ist, aufgrund einiger versteckter Ängste und Selbstzweifel, gleichzeitig auch ein sehr liebe- und verständnisvoller Kerl. Als er um Unterstützung „[beim] Libby Garrett Projekt“ gebeten wird, möchte er einerseits direkt zusagen, denn mit seinem Wissen wäre er durchaus in der Lage Libby zu unterstützen, hadert aber andererseits mit seinen eigenen Gefühlen, die der ganzen Aktion definitiv in die Quere kommen könnten.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Kelly Oram war auch in ihrem neusten Werk wieder einmal sehr locker-leicht und flüssig, vor allem auch angenehm so lesen, sodass man förmlich durch die einzelnen Seiten und Kapitel geflogen ist und die Geschichte nur schwer aus der Hand legen konnte. „Das Libby Garrett Projekt“ ist durchgehend in der ersten Person geschrieben, während sich die einzelnen Kapitel in den Sichtweisen von Schülerin Libby und Barista Adam abwechseln. Trotz des recht schnelllebigen Stils der Autorin konnte man beide Charaktere sehr gut und intensiv kennenlernen und auch gleichermaßen eine etwas intensivere emotionale Nähe aufbauen, sodass man sowohl ihre Gedanken als auch diverse Gefühle und Handlungen nahezu immer sehr gut nachvollziehen konnte, auch wenn man sich stellenweise gewünscht hätte, dass die Geschichte etwas anderes weitergegangen wäre.
Inhaltlich wartete dieses Buch mit dem ernsten Thema einer toxischen Beziehung auf, dass von den Charakteren mit einer Sucht gleichgesetzt worden ist und mit einem 12-Schritte-Programm überwunden werden sollte. Einige Punkte aus diesem Programm sind wesentlich intensiver als andere behandelt worden. Für ein Young-Adult-Buch auf jeden Fall aber in angemessener Art und Weise, doch ich hätte mir an vereinzelten Stellen noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Aber vielleicht wäre eben dieser Aspekt in einer Teenagerromanze mit Klischees auch Fehl am Platz gewesen – ich weiß es nicht. Mit Libby und Adam hat man zwei überaus authentisch gestaltete und sich gut entwickelnde Charaktere kennengelernt, deren Weg ich sehr gerne begleitet habe. Ihre Persönlichkeiten waren sehr vielseitig entworfen und auch ihre Beweggründe für die verschiedensten Gedanken und Handlungen waren sehr gut nachzuvollziehen. Zusätzlich gab es noch mehrere Wiedersehen mit Avery und Grayson aus Band 1 und auch mit den anderen Mitgliedern des Wissenschaftsclubs. Über den ganzen Inhalt verstreut waren sie immer wieder präsent und das hat mir sehr gut gefallen. Besonders hervorheben möchte ich die Umsetzung von Libbys persönlicher Entwicklung innerhalb der Geschichte, denn ihr Weg war absolut nicht leicht zu bewältigen, doch Stück für Stück hat sie es geschafft und wurde wieder zu sich selbst. Ich war gewissermaßen sogar ein wenig stolz auf sie, obwohl sie eine fiktive Person ist. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass ich mich mit einigen Gedanken zu ihrer Person sehr gut identifizieren konnte und dementsprechend mich auch richtiggehend tief in sie hineinversetzen konnte. Auch wenn die Geschichte im Grund genommen absolut vorhersehbar gewesen ist, war sie dennoch total süß und ich hätte gerne noch mehr Zeit mit allen verbracht. Hier und da waren einige Szenen etwas übertrieben dargestellt sowohl an Handlung als auch Emotionen, aber das ist anscheinend einfach Kelly Oram und hat einen gewissen Wiedererkennungswert.

Fazit
Ein gelungener Abschluss dieser Wissenschaftsclub-Dilogie mit nochmal ernsteren Themen als bereits im ersten Band angesprochen. Dieses Geschichte hatte von einer altersentsprechenden Übermittlung bis hin zu einer angenehmen Tiefe alles, was ein Jugendroman braucht. Schade, dass es keine weiteren Bände dieser tollen Clique gibt!

Bewertung: 5  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl