Romantische Liebesgeschichte mit tollem Setting
Die Rebellinnen von Oxford - VerwegenEnde des 19. Jahrhunderts: Annabelle stammt aus niederen Verhältnissen, doch sie hat es geschafft, ein Stipendium für ein Studium in Oxford zu erhalten! Alles, was sie dafür tun muss, ist, die örtliche ...
Ende des 19. Jahrhunderts: Annabelle stammt aus niederen Verhältnissen, doch sie hat es geschafft, ein Stipendium für ein Studium in Oxford zu erhalten! Alles, was sie dafür tun muss, ist, die örtliche Frauenbewegung zu unterstützen. Bei einer ihrer Aufgaben landet sie schließlich auf dem Anwesen des Herzogs von Montgomery – einer der einflussreichsten Männer Englands. Beide spüren sofort das Knistern zwischen ihnen, sind ungewollt fasziniert voneinander. Doch alles, wirklich alles spricht gegen sie ...
Ich lese unheimlich gern historische Romane mit einer Liebesgeschichte, und so war ich sehr neugierig auf „Die Rebellinnen von Oxford“. Das Setting drum herum hat mich direkt angesprochen – Frauen, die studieren und für Frauenrechte kämpfen.
Tatsächlich ist das aber nicht der Hauptfaktor im Buch. Ja, es zieht sich durch die gesamte Geschichte, wir bekommen einiges mit, und es gibt einige Situationen, in denen die Charaktere landen, die unmittelbar mit dem Studium oder den Protesten der Suffragetten zusammenhängen. Aber vom Kampf selbst, vom Unterricht selbst, bekommen wir nicht soo viel mit. Es ist eben vor allem und in erster Linie immer noch eine Liebesgeschichte. Aber das hat mich auch nicht so gestört, denn das Setting hat die Handlung trotzdem toll eingerahmt und geprägt und so fand ich es schön zu lesen!
Und die Liebesgeschichte hat mich verzaubert. Annabelle ist eine Frau ihres Standes und doch wieder nicht. Sie will sich nicht mit dem einfachen, schlichten Leben zufriedengeben, ist sich aber trotzdem ihrer Stellung in der Gesellschaft (und dass sie die nicht mal eben ignorieren kann) bewusst. Aber vor allem ist sie selbstbewusst, schlagfertig, liebenswert und sympathisch.
Sebastian, der Herzog, ist zunächst ebenfalls typisch Mann seiner Stellung und blickt beim ersten Treffen noch auf Annabelle herab. Aber erstens wird schnell klar, dass hinter seiner Fassade mehr steckt. Und zweitens ist seine Entwicklung ganz wundervoll. Er ist sehr leidenschaftlich und hat damit nicht nur Annabelle mitgerissen, sondern auch mich. Was mich besonders positiv überrascht hat: Er ist gesellschaftlich gefühlt tausend Stufen über Annabelle und trotzdem war es mehrmals er, der zuerst seine Gefühle gestanden hat, der auf sie zugekommen ist, sich zuerst verletzlich gezeigt hat. Das ist für einen so hochrangigen Herzog eher untypisch und hat mich umso mehr für ihn eingenommen. Ich habe ihn insgesamt einfach total ins Herz geschlossen und wenn er Annabelle umworben hat, hat auch bei mir alles geprickelt.
Die Entwicklung der Beziehung ist aufregend, lässt hoffen und teilweise verzweifeln, und ist absolut romantisch. Genau mein Ding!
Deswegen gibt es knappe 4,5 Sterne und eine definitive Empfehlung. Wären die Frauenrechte noch mehr thematisiert worden, würde ich volle 5 geben.