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Veröffentlicht am 06.05.2022

Schöner, empfehlenswerter Auftakt

Eliza Moore
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Eliza Moore will eigentlich nichts mit der Liga zu tun haben, sie verabscheut die Organisation. Aber als sie nach einem nächtlichen Angriff plötzlich zur Hüterin des Tors zur Seelenwelt berufen wird, hat ...

Eliza Moore will eigentlich nichts mit der Liga zu tun haben, sie verabscheut die Organisation. Aber als sie nach einem nächtlichen Angriff plötzlich zur Hüterin des Tors zur Seelenwelt berufen wird, hat sie kaum eine Wahl, als Teil der Liga zu werden. Zu allem Überfluss wird ihr dafür auch noch ihr Seelenpartner zur Seite gestellt. Worauf hat sich Eliza da nur eingelassen?

Ich war super gespannt auf die Geschichte und was sie für mich bereit hält. Vor allem hatte ich mich auf Dublin/Irland-Vibes gefreut, wo ich dem Buch aber leider direkt ein paar Punkte abziehen muss, denn die gab es einfach gar nicht. Das Buch hätte, bis auf kurze Erwähnungen von Ortsnamen, wirklich überall spielen können, es hätte keinerlei Unterschied gemacht. Da war ich zugegeben schon geknickt.
Mit dem Schreibstil bin ich allerdings von Anfang an gut klar gekommen, es hat sich wirklich super lesen lassen, die Beschreibungen, Satzkonstruktionen, der Wechsel von Erklärungen und Dialogen war sehr angenehm und hat mir gefallen. Und man hat nicht alles von Anfang an vorgelegt bekommen, sondern so nach und nach, gerade richtig.

Eliza ist eine Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist. Ich fands super, dass sie sagt, was sie denkt, auch z.B. ihrer unsympathischen Mutter gegenüber. Trotzdem lässt sie sich auch mal bequatschen oder knickt ein; diese Mischung ist realistisch. Insgesamt ist mir der Einstieg in die Handlung und die Charaktere aber trotzdem nicht direkt von Anfang an richtig gut gelungen, denn teilweise musste ich bei manchen Szenen die Stirn runzeln, fand sie irgendwie komisch ohne genau erklären zu können, wieso. Ich glaube zum Teil, weil für meinen Geschmack zu wenig hinterfragt wurde, auch von Eliza. Zum Beispiel was ihre beste Freundin angeht. Oder die Sache mit ihrer Schwester. Oder Conor/Logan. Zugunsten einer schnellen, kurzweiligen Handlung wurde das hier manchmal recht schnell abgehakt/fortgeführt, so mein Empfinden. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte es ein können. Und Logik, denn manches passte für mich irgendwie nicht recht zusammen (z.B. die Sache mit den Berührungen und was sie auslösen. Später wurde das ansatzweise erklärt, aber an dem relevanten Punkt ergab es erst keinen Sinn). Aber! Die kurzweilige Handlung hat mich trotzdem dann gepackt und deshalb konnte ich, als ich dann richtig drin war im Buch, da gut drüber hinwegsehen.

Denn die Geschehnisse und Entwicklungen fand ich wirklich spannend und ich hab gar nicht gemerkt, wie die Seiten vorbeifliegen. Es kamen recht schnell neue Punkte dazu, was die Seelenverwandtschaft, die Seelen selbst und welche es da gibt, was man gegen sie tun kann, wie Eliza auf sie reagiert, Aufdeckungen von der Schwester etc. angeht. Und dann war ich plötzlich schon am Ende, mit einem kleinen bitteren Cliffhanger, der mich nicht total schockiert hat, aber doch Fragen offen lässt. Und definitiv Lust auf Band 2 macht!

Für mich war Eliza Moore nichts herausragendes, kein Highlight, aber ich hatte viel Spaß mit dem Buch, schöne, kurzweilige Lesestunden, hab es ziemlich verschlungen und kann diese Jugendfantasy deshalb auf jeden Fall empfehlen. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Zwischen der Community und dem FBI

Firekeeper's Daughter
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Daunis steht zwischen den Stühlen, denn sie ist halb Weiße, halb Native des Ojibwe-Stammes und gehört doch nirgendwo hunderprozentig dazu. Am College möchte sie gerne einen Neustart wagen, doch soweit ...

Daunis steht zwischen den Stühlen, denn sie ist halb Weiße, halb Native des Ojibwe-Stammes und gehört doch nirgendwo hunderprozentig dazu. Am College möchte sie gerne einen Neustart wagen, doch soweit kommt es gar nicht, da sie aus familiären Gründen beschließt, im Ort zu bleiben. Als sie den Eishockeyspieler Jamie kennenlernt, scheint das halb so schlimm. Aber dann wird sie Zeugin eines Mordes und plötzlich ist alles anders. Das FBI rekrutiert sie als verdeckte Ermittlerin, sie soll herausfinden, was in ihrer Community los ist. Wieder steht sie zwischen den Stühlen. Und erfährt dabei einiges, das alles auf den Kopf stellt.

Mehr in die Kultur der Natives eintauchen, besser verstehen, dazulernen – das war der Grund, weshalb ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden bin. Und tatsächlich lernen wir gleich zu Beginn sehr viel. Durch Daunis Erzählungen erfahren wir viel über ihre Familiengeschichte, den Tribe, Rituale und Traditionen, die sie pflegen, und mehr. Dazu werden überall Begriffe der Anishinabe verwendet (die am Ende in einem Glossar übersetzt werden). Das war zwar total interessant und sehr atmosphärisch, aber hat mir den Einsteig auch ein wenig erschwert, da ich etwas brauchte, um reinzukommen und alles zu verstehen. Oder auch die Charaktere auseinanderzuhalten und wer wer ist (weil z.B. Jüngere des Tribes auch Neffen/Nichten genannt werden, auch wenn sie nicht mit einem verwandt sind etc.). Aber trotzdem gefiel es mir, dass die indigene Kultur überall präsent war. Der Start der eigentlichen Handlung kam im Buch dadurch etwas verzögert und am Anfang dauerte es ein paar Kapitel, bis der Stein richtig ins Rollen kam, andererseits hatte ich so die Möglichkeit, mich erstmal einzufinden.

Und dann hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich fand es total interessant zu erfahren, wie die Strukturen innerhalb eines Tribes funktionieren, aber auch, wie Daunis individuelles Umfeld funktioniert. Sie ist kein registriertes Mitglied und doch scheint sie sich mehr mit der indigenen Seite ihrer Familie zu identifizieren. Generell spürte man auch die herzliche Verbindung, die sie zu den Menschen auf dieser Seite hat, wie sie aufeinander aufpassen, wie Daunis sich wohlfühlt. Aber sie hat mütterlicherseits eben auch weiße Verwandte und durch ihre Augen lernen wir, was für Konflike das schüren kann.
Ihre Gedanken und Gefühle sind stets nachvollziehbar, sie ist eine sehr angenehme Protagonistin, nur manchmal wirkte sie für meinen Geschmack etwas zu nüchtern. Zum Beispiel als es mit dem Mord so richtig mit der Handlung losging. Ihr Entsetzen, ihre Trauer gingen zugunsten der Erklärungen, wie man mit Toten in ihrer Kutur umgeht, ein wenig unter (wobei ich letzteres sehr interessant fand und vielleicht äußert sich Trauer bei ihnen einfach anders, ich habe da ja keine Ahnung). So fiel es mir teilweise ein wenig schwer, eine richtige Verbindung zu ihr aufzubauen.
Die anderen Charaktere haben faszinierende Dynamiken reingebracht, die mir gut gefallen haben, wie z.B. Daunis' Beziehung zu ihrem Bruder Levi. Ihre Familiengeschichte ist kompliziert und teilweise schmerzhaft und trotzdem stehen sie sich so nahe. Aber auch mit anderen Figuren verbindet sie viel und gerade deshalb wird es so kompliziert, als sie beginnt, fürs FBI zu ermitteln. Denn der Mord war nicht nur einfach ein Mord, es steckt noch viel mehr dahinter, etwas was grundsätzlich falsch läuft dort und aufgehalten werden muss. Daunis muss allen etwas vormachen, heimlich nachforschen, Verdächtigungen machen. Was macht das mit ihr, dieses Gefühl von "ich hintergehe meine Community"? Ein wahnsinnig spannender Punkt.

Im Mittelteil des Buches hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, der rote Faden wurde aus den Augen verloren, denn es ging dann oft mehr um Daunis Leben, ihr Interesse an Jamie, anstehende Aktivitäten wie einen Ball und ein paar fruchtlose Untersuchungen, sodass es irgendwie nicht richtig voranging; es zog sich ein wenig. Da habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass die Handlung zerfleddert und ins Nichts verläuft. Aber irgendwie fügte sich dann doch wieder alles zusammen und zum Ende hin wurde es nochmal ziemlich dramatisch, mit Action, Ungewissheiten und einigen echt heftigen Twists. Da war ich nicht gänzlich überrascht, aber doch schockiert, und es hat die Spannung und mein Interesse am Buch nochmal sehr nach oben gepusht.
Das Ende ist meiner Meinung nach sehr passend für die Geschichte, wenn auch nicht in allen Punkten zufriedenstellend, aber gerade das macht es realistisch.

Insgesamt hat mir Firekeeper's Daughter vor allem wegen dem Einblick in die indigene Kultur gefallen, wodurch einige schöne, interessante, aber auch erschreckende Szenen zustande kamen. Die Handlung selbst war auch gelungen, nur manchmal etwas zäh. Für mich ein Buch, dass ich auf jeden Fall empfehlen kann. Außerdem lege ich ans Herz, den gesamten Anhang zu lesen! 4 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Schöne Malec-Fortsetzung!

Das verlorene Buch
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Magnus und Alec sind mittlerweile Eltern des kleinen Max und genießen ihr neues Leben soweit es geht – bis plötzlich zwei alte Bekannte bei ihnen einbrechen und das "Weiße Buch" stehlen, um Schreckliches ...

Magnus und Alec sind mittlerweile Eltern des kleinen Max und genießen ihr neues Leben soweit es geht – bis plötzlich zwei alte Bekannte bei ihnen einbrechen und das "Weiße Buch" stehlen, um Schreckliches auf die Welt loszulassen. Sofort nehmen Magnus und Alec die Verfolgung auf, mit im Schlepptau ihre Freunde. Zunächst landen sie in Shangai, wo sie einiges erwartet, doch die Mission führt sie noch weiter. Ins Totenreich ...

Als Malec-Fan und nachdem ich "Die roten Schriftrollen" unfassbar gern gelesen habe, habe ich mich schon sehr auf "Das verlorene Buch" gefreut (das setzt übrigens einige Zeit später an und zwar nach den Geschehnissen von "Die Legenden der Schattenjäger Akademie", das wiederum an "City of Heavenly Fire" anschließt. Zwischen den beiden Malec-Büchern liegen also gut 3 Jahre).
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass man so genau erkennt, wie sich ihre Beziehung verändert hat. Sie sind immer noch sie selbst und immer noch unfassbar süß und perfekt zusammen. Aber während in Band 1 die Beziehung noch ganz frisch war und beide sehr unsicher, haben sie sich hier mittlerweile enorm gefestigt und sind sogar Eltern geworden. Das bringt neue Dynamiken rein und das habe ich wieder total gerne verfolgt. Allerdings war es mir im Gegensatz zum Vorgänger manchmal etwas zu wenig Malec-Zeit, es kam einfach viel dazwischen, was verhindert hat, dass sie noch mehr Zweisamkeit bekommen.
Dafür sind dieses Mal Jace, Clary, Simon und Isabelle mit von der Partie und das mochte ich wiederum sehr gern, es war schön, die Clique nochmal begleiten zu können, ihr Zusammenspiel und ihre Eigenheiten zu erleben. Alle sind erwachsener geworden, kein Vergleich zum Beginn der Chroniken der Unterwelt, aber trotzdem sind sie noch sie selbst. Es war schön, alle gemeinsam wieder um mich zu haben.

Die Handlung war auch wieder spannend, wir haben Bekannte aus Band 1 getroffen, aber auch solche, die man in anderen Büchern des Universums kennengelernt hat, und so ist es immer wieder toll, dort hineinzutauchen, Verbindungen zu erkennen und lauter Easter Eggs zu bekommen. Das ist das Besondere, Faszinierende an diesem Universum. Denn zum Beispiel gibt es auch in Shanghai, wo sie hinreisen, ein bisschen was Vertrautes ... und zwar aus der Clockwork Reihe. Aber wenn ich nur die Action, die Spannung etc. betrachte, so hat mich das nicht so sehr gefesselt wie z.B. in Band 1 oder anderen Teilen der Schattenjäger. Die Reise nach Shanghai und ins Totenreich war interessant und sie haben auch einiges dort erlebt, es war keinesfalls langweilig, aber eben auch nicht richtig fesselnd. Es lief alles ohne heftige Wendungen oder Katastrophen etc. ab.
Dafür hab ich mich allerdings öfter wieder amüsiert, denn manche Dialoge sind echt herrlich, die Clique sorgt öfter für Situationen, die mich schmunzeln lassen und allgemein habe ich das Gefühl, dass Bücher über Magnus sowieso immer etwas mehr Humor reinbringen.

Für mich wieder ein gelungenes Schattenjäger-Buch, wenn auch nicht eins meiner liebsten. Aber Malec sind einfach toll und allgemein ist es mittlerweile einfach so sehr ein Nachhausekommen mit all den bekannten Charakteren, dass ich mich problemlos in diese Welt fallenlassen kann. Das ist wunderschön. Hier gibt es von mir 4 Sterne, Tendenz 4,5.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Sehr komplex, sehr spannend (4-4,5)

Zepter aus Licht
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Nefertari de Vesci und ihr Bruder Malachi finden verloren geglaubte Gegenstände. Alle. Davon vollen sich auch die Unsterblichen überzeugen – und schon taucht der Engel Azrael auf und verlangt von ihr, ...

Nefertari de Vesci und ihr Bruder Malachi finden verloren geglaubte Gegenstände. Alle. Davon vollen sich auch die Unsterblichen überzeugen – und schon taucht der Engel Azrael auf und verlangt von ihr, das Zepter aus Licht, das Insignie der Macht, zu finden, welches seit dem Untergang von Atlantis vor 12.000 Jahren verschollen ist. Findet Nefertari es nicht, nimmt Azrael Malachis Seele mit ins Totenreich. Ihr Bruder bedeutet ihr einfach alles, deshalb lässt sie sich darauf ein. Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Nach der Hexenschwestern Saga und der Angelussaga bin ich ganz verliebt in Marah Woolfs Bücher. Natürlich musste ich also auch diese Reihe hier lesen. Wer eine "typische" Altantis-Story erwartet, ist hier falsch. Ja, das untergegangene Reich spielt eine große Rolle, aber wir haben keine Unterwassergeschichte. Marah verbindet viele Mythologien und Glaubensrichtungen. Christliche Überlieferungen, ägyptische Götter, und generell viel Historisches (meist aus Ägypten). Was sie da an Rechercheaufwand betrieben hat, ist unfassbar, und sie verbindet das wirklich geschickt und überzeugend und fesselnd. Ich bin absolut beeindruckt! Aber es ist auch wirklich, wirklich komplex und manchmal hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr durchzusteigen, was da wann passiert sein soll und was da für Schlussfolgerungen gezogen werden. Immerhin gibt es wie immer Verzeichnisse hinten im Buch, die das leichter machen. Aber ein klein wenig abgehängt fühlte ich mich doch ab und zu.


Was es aber nicht weniger spannend machte. Denn dieses Rätselraten um das was damals passiert ist, die Spurensuche, Hinweise entschlüsseln, das finde ich total genial und es macht wirklich Spaß. Ich hab das super gern verfolgt.
Natürlich sind auch die Charaktere wieder ausschlaggebend. Taris ist unheimlich intelligent und weiß so viel, sie ist tough, schlagfertig und lässt sich auf keinen Fall von Männern unterbuttern – egal ob unsterblich oder nicht. Ich liebe es! Azrael ist unser typischer verruchter Engel, etwas arrogant, sehr attraktiv und ein faszinierender Gegenpol zu Taris. Auch ihn mochte ich sehr gerne, vor allem im Zweiergespann. Aber ein wenig muss er echt noch seine Einstellung zu Frauen ändern. Auch alle anderen Charaktere haben viel Wirbel, Action, Humor, schöne und nervenaufreibende Szenen reingebracht. Malachi, Horus, Dante, Enola, Seth, Kimmy ..... es treffen so viele interessante und unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander. Und so hunderprozentig einschätzen kann man niemanden, man weiß nie so recht, woran man ist und ob man sich drauf verlassen kann, dass niemand Spielchen spielt.

Mir hat Zepter aus Licht sehr gut gefallen! Es hat sich erstmal wie eine Einführung angefühlt und mich noch nicht endgültig packen können (war bei den anderen beiden Reihen von ihr genauso), aber es war sehr vielversprechend. Sehr gute 4 Sterne und Tendenz nach oben, weil ich davon ausgehe, dass es noch besser wird in den Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Sehr ruhig, aber schön

Vielleicht jetzt (Vielleicht-Trilogie, Band 1)
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Als Gabriella im Flieger von Brasilien nach München auf diesen attraktiven, aber unverschämten Kerl trifft, ahnt sie noch nicht, dass er in der Küche der Catering-Firma, bei der sie ein Praktikum macht, ...

Als Gabriella im Flieger von Brasilien nach München auf diesen attraktiven, aber unverschämten Kerl trifft, ahnt sie noch nicht, dass er in der Küche der Catering-Firma, bei der sie ein Praktikum macht, ihr Vorgesetzter sein wird. Dieses Gefühlschaos kann sie nun gar nicht gebrauchen. Denn schließlich ist sie nur dort, um Undercover ihren unbekannten Vater kennenzulernen.

Vielleicht jetzt ist eine wirklich schöne NA-Romanze, mit viel Gefühl und süßen Charakteren. Gabriella hab ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen, sie ist tough, aber auch verletzlich, sympathisch und lebensfroh. Bei Anton hab ich ein bisschen gebraucht, denn er war mir oft zu sprunghaft in seinen Verhaltensweisen. Aber auch ihn mochte ich letztlich sehr gern. Die beiden ergänzen sich super, und die Annäherung der beiden zu erleben – was natürlich besonders für Spannungen in der Küche sorgt – war wirklich toll.
Auch die Nebencharaktere (da vor allem natürlich Gabriellas neue Mitbewohnerinnen Karla und Jo) haben sich gut in die Geschichte eingefügt und das Mädels-Gespann hat mir auf jeden Fall gefallen (und direkt Lust gemacht, ihre Geschichten zu lesen).

Der Schreibstil war sehr angenehm, es ließ sich gut lesen, die Autorin hat eine gute Mischung aus ernst, süß und lustig gefunden und das tat sehr gut. Dabei kam das Buch mit vergleichsweise wenig Drama aus, was ich wirklich erfrischend fand und mochte. Allerdings war es im Mittelteil dadurch stellenwiese doch etwas zu ruhig und es plätscherte manchmal nur so dahin, ohne das groß was (neues) passierte. Es muss ja nicht gleich totales Drama sein, aber irgendwie fehlte da doch das gewisse Etwas. Gegen Ende kam dann nochmal Fahrt auf, das fand ich schön, nur ging mir dann wiederum die Sache mit Gabriellas Vater (und auch ihre Haltung ihm gegenüber) leider doch zu schnell. Das war recht fix abgehakt und ich hätte mir nach dem langen Aufbau mehr gewünscht. Auch war ich zwischenzeitlich echt sauer auf Anton, obwohl ich seine Beweggründe verstehe, aber es war schon nicht ohne.

Aber (und das ist bei solchen Büchern ja kein Spoiler) es gab natürlich ein Happy End und das hat mir wieder sehr gefallen. Für mich ein schönes Buch, kein Must-Read und keines meiner Lieblinge in dem Genre, aber ich bin wirklich froh, die Geschichte entdeckt zu haben. 4 Sterne.

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