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Veröffentlicht am 11.11.2016

Ein Debüt, dass mich nicht völlig überzeugte

Meer des Schweigens
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Elizabeth Polodny kommt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal zurück nach England um an der Beisetzung des Bruders Anthony teilzunehmen. Nach einer Familientragödie hat sie England verlassen und nie mehr ...

Elizabeth Polodny kommt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal zurück nach England um an der Beisetzung des Bruders Anthony teilzunehmen. Nach einer Familientragödie hat sie England verlassen und nie mehr mit ihrem Bruder ein Wort gewechselt. Das Schreiben des Anwalts, der die Erbschaftsangelegenheit regelt, war der erste Kontakt nach England nach all den Jahren.
Detektive Collin Brown wird zur Küste gerufen, ein brutal erschlagener junger Golden Retriever wird an die Küste gespült. Das sollte nicht der einzige Fund an der Küste bleiben. Kurz danach folgt ein Mensch, der auf die gleiche Art zu Tode kam.


Brown und sein cornisches Team scheinen von der Komplexität des Falles überfordert. Vor allem, als sich herausstellt, dass Anthony und McFersson, das Mordopfer, Geschäftspartner waren . Anthony starb an Herzversagen, McFersson wurde ermordet – gibt es eine Verbindung? Wer ist die geheimnisvolle junge Frau, die im Umfeld der Beiden auftaucht?


In weiten Kreisen, mit diversen Handlungssträngen, nähert sich der Kriminalroman langsam seinem eigentlichen Fall an. Was haben die beiden Männer gemeinsam, welche Rolle spielt die Familientragödie der Polodnys? Collin Brown tappt lange im Dunkeln und seine Ermittlungen scheinen ihn keinen Schritt einer Aufklärung näher zu bringen, auch wenn er allmählich die Verbindung der beiden Männer entschlüsselt.


Die weit ausholende Handlung konnte mich nicht immer fesseln, auch wenn ein aufmerksamer Leser natürlich ahnt, dass die vielen einzelnen Erzählstränge zum Schluss zusammengehören. Aber mir das Tempo viel zu gemächlich und Spannung wollte einfach nicht aufkommen. Der immer wieder an sich selbst zweifelnde Detektive Brown ist sympathisch dargestellt, sein Team mit den immer wieder thematisierten Marotten ebenso, aber auf die Dauer war mir das zu wenig. Zum Schluss wurden dann die vielen Handlungsstränge zusammengeführt und was in der vorangegangen Handlung an Tempo fehlte, wurde ins letzte Kapitel gepackt.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Solider Krimi vor malerische Kulisse

Tödliche Vorstellung
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Monaco – das steht für Jet Set, Autorennen und das berühmte Zirkusfestival. Schlechte Publicity möchte da niemand. Ausgerechnet kurz vor Beginn des Festivals kommt Ärger auf Kommissar Valeri zu. Radikale ...

Monaco – das steht für Jet Set, Autorennen und das berühmte Zirkusfestival. Schlechte Publicity möchte da niemand. Ausgerechnet kurz vor Beginn des Festivals kommt Ärger auf Kommissar Valeri zu. Radikale Tierschützer machen mit Aktionen auf sich aufmerksam, ein Partygirl wird tot aus dem Wasser gefischt und in der Manege stirbt eine Dompteuse durch ihre Raubtiere.
Selbstmord und ein tragischer Unfall, oder steckt womöglich mehr dahinter?
Kommissar Valeri hat zudem noch privaten Ärger, er kann den Seitensprung seiner Frau nicht verwinden. Er fühlt sich in seiner männlichen Ehre gekränkt und das macht ihn nicht unbedingt zu einem angenehmen Partner für Kollegin Coco Dupont.
Dieser Krimi ist ein Ausflug nach Monaco, wo die Kommissarin auch bei Befragungen „monegassisches Wasser“ – sprich Champagner – trinkt und der Kommissar nicht am kleinen Hafenbistro vorbeigehen kann, ohne sich mit einer Portion frischer Austern zu stärken. Auch wenn es den eigentlichen Monegassen immer schwerer fällt, bezahlbare Wohnungen oder Restaurants zu finden. Es ist auch ein Ausflug in der Welt der Artisten, Clowns und Dompteure. Die Zirkusluft ist richtig zu spüren, der Zusammenhalt der Artisten, aber auch Eifersucht und Konkurrenzdenken. Das ist ein guter und solide aufgebauter Krimi, der mich gut unterhalten hat. Er ist flüssig und flott geschrieben, die Figuren sind mir etwas zu klischeehaft geraten. Geschickt eingebaute Rückblenden halten die Neugierde hoch. Es war fast ein Kurztrip in das Fürstentum. Die Figuren Valeri und Dupont sind recht sympathisch und werden – vielleicht in einem weiteren Band – sicher ein erfolgreiches Ermittlerduo. Für meinen Geschmack könnten manche Beschreibungen kürzer ausfallen, ich muss nicht die Zusammensetzung eines Cocktails oder eines Salats erfahren um mediterrane Atmosphäre zu fühlen und brauche auch keine Erklärungen, was Matcha oder ein Bellini ist.

Veröffentlicht am 30.10.2016

Dupins 5. Fall

Bretonische Flut
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In aller Frühe wird Inspektor Dupin in die Fischauktionshalle gerufen. Eine Tote wird kopfüber in einem Fass mit Fischabfällen gefunden. Die junge Frau behauptete sich als Fischerin und war mit ihrem Engagement ...

In aller Frühe wird Inspektor Dupin in die Fischauktionshalle gerufen. Eine Tote wird kopfüber in einem Fass mit Fischabfällen gefunden. Die junge Frau behauptete sich als Fischerin und war mit ihrem Engagement für den Nationalpark und ihrer Freundschaft zu einer Delphinforscherin nicht gerade beliebt. Nun hat Dupin schon wieder ein Fall, ausgerechnet kurz vor einem geplanten Parisbesuch und bevor er seinen ersten Kaffee hatte!
Kurz darauf wird er zur Isle de Sein gerufen, eine zweite Tote ist aufgetaucht. Es ist die Ozeanographin, die Freundin der ersten Toten.
Wie immer bei Bannalecs Krimis ist der örtliche Hintergrund ein besonders malerisches Stück der bretonischen Küste und wie immer muss Dupin ungeliebte Schiffsfahrten auf bewegtem Meer unternehmen. Er findet tolle Restaurants und hat doch immer nur Zeit auf einen schnellen Kaffee. Die Beschreibungen nehmen ein prägnanten Teil im Buch ein und wirken fast wie eine Auftragsarbeit des bretonischen Tourismusverbands .Die Handlung wirkt etwas arg konstruiert, aber routiniert aufgebaut. Gekonnt werden Spuren gelegt, der Krimi ist spannend, die Auswahl an Verdächtigen gewaltig. Das bekannte Personal der vorangegangen Bücher tritt wieder auf und auch dieses Mal ist Assistentin Nolwenn sein ganz persönliches Wikepedia. Weil der Fall auch stark von bretonischen Sagen und Mythen beeinflusst ist, werden auch Nolwenns Kenntnisse der alten Überlieferungen wichtig.
Das ist nun der 5. Band der Serie und ich finde dieses Buch zwar wieder besser, als das letzte, aber es bleibt der Eindruck der Beliebigkeit. Mir scheint, Bannalec variiert sein Grundthema und das beginnt mich zu langweilen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Romantische Liebesgeschichte zwischen Paris und Venedig

Das Café der kleinen Wunder
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Nelly ist junge, sehr hübsche, aber auch zurückhaltende und stille Frau. Nach ihrem Philosophiestudium schreibt sie an ihrer Masterarbeit über Paul Virilio und der Professor, der ihre Arbeit betreut, ist ...

Nelly ist junge, sehr hübsche, aber auch zurückhaltende und stille Frau. Nach ihrem Philosophiestudium schreibt sie an ihrer Masterarbeit über Paul Virilio und der Professor, der ihre Arbeit betreut, ist ihre große und heimliche Liebe. Jedes Lächeln und jede freundliche Geste steigern ihr Gefühl, doch sie traut sich nicht, sich zu offenbaren. Und so kommt es, wie es kommen muss: der Professor gibt die Verlobung mit einer Kollegin bekannt. Für Nelly bricht eine Welt zusammen, gerade als sie allen ihren Mut zusammengenommen hat und ihm ein Liebesgeständnis machen wollte. Verzweifelt und tief enttäuscht zieht sie sich in ihre Wohnung zurück und findet eine alte Bücherkiste ihrer verstorbenen Großmutter. Darin in Buch mit einer ganz besonderen Widmung, die sich in einem anderen Erbstück, als Gravur wiederfindet: Amor vincit omnia.
Zum ersten Mal in ihrem Leben handelt Nelly spontan und will den Spuren des Buches und der Widmung nachgehen und das Geheimnis ihrer Großmutter lösen. Sie führen sie ins winterliche Venedig. Und dort warten viele Überraschungen auf sie, die ihr Leben nachhaltig verändern werden.
Nicolas Barreau ist ein sehr erfolgreicher Autor, der genau weiß, was seine Leserinnen erwarten. Diese Erwartungen werden auch erfüllt. Die Geschichte ist überaus romantisch, die schicksalshaften Wendungen geheimnisvoll und immer wieder bringt der Zufall den entscheidenden Anstoß. Nach Paris ist ein Teil der Handlung in ein stilles, fast verzaubertes Venedig gelegt. Die Stadtbeschreibungen sind schön, romantisch und fast wie aus der Zeit gefallen, natürlich steuert alles nach vielen Verwicklungen auf ein Happyend, das so zuckersüß wie die Cornettos im Café ausfällt.
Ich konnte mich nur leider dieses Mal nicht ganz so gut unterhalten, ich weiß nicht – lag es an der doch schon sehr vorhersehbaren Geschichte, oder vielleicht daran, dass Barreau immer das gleiche Thema variiert?
Nichts desto trotz, es ist eine schöne, gefühlvolle Liebesgeschichte, ein bisschen kitschig, die raue Wirklichkeit wird ausgeblendet und was bleibt ist eine charmante Geschichte für kalte Herbst- und Wintertage.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Veilchen muss einstecken

Veilchens Blut
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Mit „Veilchens Blut“ liegt der dritte Band von Joe Fischlers genialen Krimis um Valerie Mauser, genannt Veilchen vor. Entsprechend hoch war meine Vorfreude und meine Erwartung an das Buch, schließt es ...

Mit „Veilchens Blut“ liegt der dritte Band von Joe Fischlers genialen Krimis um Valerie Mauser, genannt Veilchen vor. Entsprechend hoch war meine Vorfreude und meine Erwartung an das Buch, schließt es doch nahtlos an den Vorgängerband an.
Valerie trifft endlich ihre Tochter wieder, die sie als junge Frau zur Adoption freigegeben hat, Luna steckt bis über den Hals in Schwierigkeiten und Valerie überlegt nicht lange und stürzt sich in die Ermittlungen. Sie muss dabei außerhalb ihrer Kompetenzen agieren und ist ganz auf den loyalen Schmatz angewiesen, der bedingungslos zu ihr steht. Auch Stolwerk steht wieder ganz an ihrer Seite.
Diese Hilfe braucht sie auch dringend, denn sie gerät zusehends ins Visier der Ermittlungsbehörden und wird bald selbst als Verdächtige und sogar als flüchtige Geiselnehmerin gesucht.
Das Buch punktet mit dem vertrauten Personal, aber sonst gibt es nicht viele Ähnlichkeiten zu den Vorgängerbänden. Joe Fischler geht einen neuen Weg und das Buch ist deutlich actionreicher geworden. Es gibt turbulente Verfolgungsjagden auf frisierten Mopeds, diversen exotischen Tieren und was sich sonst noch bewegen lässt. Dazu ganz viel Situationskomik, der für meinen Geschmack zu sehr ins Klamaukhafte abdriftet. Dafür bleiben dieses Mal leider die sonst so schön gezeichneten Figuren auf der Strecke. Das Tempo kann nicht ganz die Lücken in der Logik und im Aufbau der Geschichte überdecken. Die Sprache ist dieses Mal deutlich drastischer und ich vermisste den feinen Witz und den Charme, die Stolwerk und Veilchen sonst auszeichnen.
Ja, ich kann es nicht leugnen, ich war enttäuscht, denn die Geschichte konnte mich einfach nicht richtig fesseln und überzeugen. Ich bin immer noch ein Fan von Veilchen und warte schon sehr gespannt, wie die Reihe fortgesetzt wird.