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Veröffentlicht am 26.09.2016

Unter dem Nordlicht

Das Geheimnis der Mittsommernacht
3

Das Cover dieses Buch macht schon viel Appetit auf den Roman, das sanfte Licht des Nordens, ein typisch rot-weißes Schärenhäuschen, geradezu idyllisch.

Allerdings beginnt der Roman dann nicht ganz so ...

Das Cover dieses Buch macht schon viel Appetit auf den Roman, das sanfte Licht des Nordens, ein typisch rot-weißes Schärenhäuschen, geradezu idyllisch.

Allerdings beginnt der Roman dann nicht ganz so idyllisch:
Bevor Olaf Ordal mit seiner deutschen Frau Clara und dem Sohn Paul eine berufliche Herausforderung in Samoa annimmt, führen dringende Familienangelegenheiten die Familie nach Norwegen. Doch kaum bei den Eltern angekommen, erleidet Olaf eine tödliche Herzattacke und Clara bleibt mit dem Sohn völlig mittellos und von den Schwiegereltern verachtet in Norwegen zurück.

Da Paul das Grab des Vaters nicht verlassen möchte, beschließen sie erstmal in Norwegen zu bleiben und mit Hilfe einer netten Pensionswirtin und eines deutschstämmigen Mitarbeiters im Bergwerk, kann Clara eine Stelle annehmen und ein bescheidenes Auskommen erwirtschaften. Trotz der Ablehnung der „besseren Gesellschaft“ des Ortes findet sie mit ihrer bescheidenen und hilfsbereiten Art schnell auch Freunde.
Gleichzeitig spielt Ivar Svartstein, dem das Bergwerk gehört, eine große Rolle in der Stadt und damit auch in Claras Leben. Mit Sofie, der jüngeren Tochter, verbindet Clara allmählich Freundschaft. Es liegt ein Geheimnis über der Familie Svartstein und das betrifft auch die Familie Ordal. Clara findet bald eine Spur zu den schicksalshaften Ereignissen der Vergangenheit.

Der Roman ist ein breit angelegter Familien- und Schicksalsroman, der ins Norwegen des 19. Jahrhunderts führt. Die Beschreibungen des Ortes, der Lebensumstände usw sind sehr ausführlich erzählt und gleiten manchmal arg ins Nebensächliche ab. Dafür wird das Gesellschaftsleben des Ortes interessant erzählt und die Autorin bringt sogar leise Ironie an den "feinen" Damen unter.


Clara und Sofie sind die Hauptpersonen dieses Familiendramas und beide sind sehr starke, sympathische und aufgeschlossene Frauen, die für den Wandel der Gesellschaft stehen und deshalb auch etwas klischeehaft charakterisiert sind.

Aber auch die Dramatik kommt nicht zu kurz, aber mir waren es zu viele Wendungen und Nebenhandlungen, die den Roman breiter, aber nicht tiefer machten.

Manchen Handlungsstrang fand ich unglaubwürdig und auch nicht immer logisch.

Ich habe mich im Großen und Ganzen gut unterhalten, aber so richtig gepackt hat mich das „Geheimnis der Mittsommernacht“ nicht.

Allerdings werde ich den Roman in einiger Zeit noch einmal in einem Zug lesen, denn die auseinandergezogene Leseweise der Leserunde hat dem Buch nicht gut getan. Ich denke, dann wird die eine oder andere Unebenheit in der Handlung gar nicht mehr so stark ins Gewicht fallen.


  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Erich und wie er die Welt sieht

Hier ist alles Banane
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Nicht nur Elvis – auch Erich lebt! Im chilenischen Exil hat er mit Margots Hilfe seinen Tod nur vorgetäuscht um unbehelligt seine Tage zu genießen. Dabei kommentiert er mit seiner Weltsicht das Tagesgeschehen ...

Nicht nur Elvis – auch Erich lebt! Im chilenischen Exil hat er mit Margots Hilfe seinen Tod nur vorgetäuscht um unbehelligt seine Tage zu genießen. Dabei kommentiert er mit seiner Weltsicht das Tagesgeschehen und die Politik. Er hat es da nicht immer ganz leicht, man weiß ja, dass auch früher schon Margot in Heim und Politik die Hosen anhatte.
Die Sprüche, die der Autor Erich Honecker in Mund legt, sind oft witzig und hintergründig. In dem er ihn das Tagesgeschehen aus der Sicht eines strammen Politbüro-Mitglieds kommentieren lässt, bekommt so manche Aktion etwas Entlarvendes. Der Leser, der die Verhältnisse der DDR vielleicht noch aus eigener Anschauung kennt, wird sicher ganz besonders Spaß an den Anspielungen haben. Wenn zum Beispiel Erich Honecker auf Waren und Dienstleistungen warten muss, ist das für ihn unbegreiflich, hatte er doch in seiner geliebten Deutschen Demokratischen Republik nie auf etwas verzichten müssen. Oder mit welcher Empörung er den Kleckerbetrag aus der BRD kommentiert, denn schließlich hat sich Margot die Rente mit ihrer Lebensleistung auch verdient. Auch die Nachbarn verhalten sich nicht ganz dienstbeflissen, wie sich Erich das erwartet.
Es bleibt manchmal das Lachen im Hals stecken, wenn Erich seine Weisheiten zum Besten gibt, aber hat man auch häufig das Gefühl, dass der eine oder andere Witz schon etwas Bart angesetzt hat oder einmal zu oft wiederholt wurde.
Am besten, man blättert immer wieder mal in dem Buch und liest nicht alles auf einmal, dann ist die Dosis besser zu verdauen und es schleicht sich nicht das Gefühl der Wiederholung ein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebe nach Zahlen

Ausgerechnet wir
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Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit in Berlin der Frau zu begegnen, die zu einem passt? Dieser Frage geht Tom mit großer Akribie und mathematischen Formeln nach. Aufgewachsen unter Frauen, denn Vater und ...

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit in Berlin der Frau zu begegnen, die zu einem passt? Dieser Frage geht Tom mit großer Akribie und mathematischen Formeln nach. Aufgewachsen unter Frauen, denn Vater und später Schwäger, haben immer recht bald die Flucht ergriffen, ist Tom eher ungeschickt im Flirten oder Daten. Seine Versuche enden in der Regel im Chaos. Ähnlich sieht es auch im Berufsleben aus, sein Job ist der meist der erste der wegrationalisiert wird. Dabei liegt es nicht an seinen Fähigkeiten, er kann sich halt nicht gut verkaufen. Weg mit der Frauenquote ist deshalb auch sein Credo, denn er wurde schon zu oft untergebuttert.
Da erscheint die Online Partnersuche über ein neues Portal, das ganz wissenschaftlich an die Sache herangeht für ihn vielversprechend. Aber was passiert, wenn die Profile nicht sehr ehrlich sind? Statt seiner Traumfrau trifft er ihre Mutter, die ihre Tochter Lisa verkuppeln will und ausgerechnet Lisa wird seine Konkurrentin bei einer neuen Stelle.
Tom ist der Prototyp des neuen Softies. Er will es immer allen recht machen, bleibt aber dabei selbst auf der Strecke. Sein Umgang mit Frauen ist von seinen, recht tyrannischen älteren Schwestern geprägt. So stolpert er mit Rasanz und Witz durch die Geschichte von Monika Peetz. Die Autorin ist durch ihre Romane um die „Dienstagsfrauen“ bekannt geworden und auch mit einer männlichen Hauptfigur gelingt ihr eine witzig überzeichnete Geschichte, in der auch manche Lebensweisheit steckt. Tom, aber auch sein Ex-Schwager und seine Schwestern sind etwas ironisch überzeichnet. Auch vom Sprachwitz und den gut getimten Gags war ich angetan.
Allerdings hält das Tempo und der Witz nicht die ganze Geschichte an, fast hatte ich das Gefühl, der Autorin ging zum Ende die Luft etwas aus. Das hat aber den Gesamteindruck nur wenig geschmälert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Maja bringt die Welt in Ordnung

Blonder wird's nicht
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Majas Friseursalon ist ihr Ein und Alles. Zusammen mit ihrem Kollegen Jeremy ist sie für die ganze Nachbarschaft Kummertante und Familienersatz, nur sie selbst bleibt auf der Strecke. So merkt sie gar ...

Majas Friseursalon ist ihr Ein und Alles. Zusammen mit ihrem Kollegen Jeremy ist sie für die ganze Nachbarschaft Kummertante und Familienersatz, nur sie selbst bleibt auf der Strecke. So merkt sie gar nicht, in welch großen Nöten ihr pubertierender Sohn steckt.

Als Tante Ruth ihr noch einen Schützling, die junge Russin Olga als Azubi ans Herz legt, kommt eine Kette wilder Ereignisse in Gang. Olga, die sich selbst für eine begabte, gut aussehende Frau hält, verhunzt ihrem ersten Kunden die Friseur so schrecklich, dass er mit Klage droht. Majas Welt gerät plötzlich mit Orkangewalt aus den Fugen.
Dann kommt allerdings Hilfe aus einer ganz unerwarteten Richtung, nicht nur das Tante Ruth immer wieder mit einer Weisheit aus dem Glückskeks zur Stelle ist, auch Alexander von Maybach, der bitterböse Kunde mit der verhunzten Frisur entwickelt ganz ungeahnte Talente.
Das Buch legt ein furioses Tempo vor, die Ereignisse, genau wie die Kalauer, überschlagen sich. Das ist gekonnt, Ellen Berg weiß was ihre Leserinnen wünschen und gibt es ihnen reichlich. Einige der schlagfertigen Sprüche ihrer „Helden“ muss man sich direkt aufschreiben (Deine Sportarten: Nachtragen und vorwerfen uvm)

Das alles ist Geschmackssache. Für mich war es von allem zu viel!

Aber man kann sich darüber amüsieren, wenn die Handlung Purzelbäume schlägt. Genauso schnell wie das Tempo der Geschichte ist das Buch auch durchgelesen. Wenn man haarsträubende Katastrophen und genauso haarsträubende Auflösungen mag und sich darüber amüsiert und nicht allzu viel Wert auf Logik oder Realität stellt, dann wird man mit dem Buch bestens unterhalten.


Ein routiniert geschriebenen Unterhaltungsroman, der allen Ellen Berg Fans gefallen wird und da alle ihre Bücher Bestseller werden, hat sie wohl auch einen Nerv getroffen. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache. Für mich wäre etwas weniger Dramolett und Nonsens mehr gewesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Turbulente, rasante Krimikomödie

Glitzer, Glamour, Wasserleiche
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Krimis – Opern – Tatjana Kruse.

Mit diesen drei Zutaten bin ich schon neugierig geworden. Ich liebe die Seifferheld-Serie und hatte wohl den ersten Band mit Pauline verpasst. Aber egal, auch ohne Vorkenntnisse ...

Krimis – Opern – Tatjana Kruse.

Mit diesen drei Zutaten bin ich schon neugierig geworden. Ich liebe die Seifferheld-Serie und hatte wohl den ersten Band mit Pauline verpasst. Aber egal, auch ohne Vorkenntnisse wird man augenblicklich in das turbulente Geschehen hineingezogen.


Pauline Miller, die Opernsängerin mit fülliger Figur und blitzenden Augen ist eine Diva! Aber eine sympathische, auch wenn ihr Leben und ihre Umgebung recht chaotisch sind. Sie ist mit ihrer Entourage, bestehend aus einem Hippie-Papa, einem Chauffeur mit übergroßer Libido, einer kleinwüchsigen Agentin, einem Hundeenergetiker und seine Schwester und natürlich ihrem Hund Radames unterwegs. Dass es in diesem Haushalt manchmal drunter und drüber geht, versteht sich von selbst.

Aber dann ist Radames verschwunden, eine Lösegeldforderung trudelt ein und egal wie wichtig die Vorbereitung auf ihre Turandot bei den Bregenzer Opernfestspielen ist, ihr Hund ist wichtiger und so stürzt sich Pauline in den Fall. Pauline stolpert in ihre Ermittlungen und da sie meist erst handelt und dann denkt, sind die Resultate für den Leser immer sehr kurzweilig.
Dieses Buch ist weniger ein Krimi, auch wenn es eine Leiche gibt, über deren Auftauchen auch sehr witzig und anschaulich erzählt wird. (ich finde, es sind fast die besten Szenen im Buch) Es überwiegt der Komödienanteil. Situationskomik und unglaubliche viele absurd-witzige Einfälle jagen den Leser durch die Seiten. Auch wenn der Krimi in Akte eingeteilt ist, ein bisschen mehr Oper und etwas weniger Klamauk hätte es für mich schon sein dürfen.


Glitzer, Glamour, Wasserleiche ist eine spritzig – leichte Krimikomödie, genau die richtige frische Sommerunterhaltung mit vielen Einfällen und komischen Personen, dazu eine Hundepersönlichkeit, die jeder Hundefreund ganz schnell ins Herz schließt.