Profilbild von Biene101

Biene101

Lesejury Star
offline

Biene101 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Biene101 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2023

Ein Fall - Zwei Jahrhunderte

Der treue Spion
0

Ute Seeburg nimmt uns mit in den dritten Band um den Ermittler Gryszinski, Sonderermittler der bayrischen Polizei. Wir befinden uns im Europa von 1896, alle Zeichen stehen auf Krieg. Gryszinski ermittelt ...

Ute Seeburg nimmt uns mit in den dritten Band um den Ermittler Gryszinski, Sonderermittler der bayrischen Polizei. Wir befinden uns im Europa von 1896, alle Zeichen stehen auf Krieg. Gryszinski ermittelt im Fall eines verschwundenen französischen Diplomaten. Was als "keine große Sache" eingestuft wurde, entwickelt sich zu einem großen Fall quer durch Europa, in dessen Mittelpunkt eine wichtige wichtige Erfindung steht, die bei zukünftigen Kriegen entscheidend sein könnte.

Ute Seeburg charakterisiert die Zeit, die Lebensweise und die Menschen sehr lebendig und historisch gut recherchiert. Interessant ist auch, dass man hier die frühen Methoden der Kriminalistik kennen lernt. Dinge, die heute selbstverständlich sind.

Besonders an diesem Roman ist die zweite Zeitebene. Fritz, der Sohn von Gryzinski, befindet sich im Einsatz im 1. Weltkrieg. Erneut wird die Familie Gryzinski, diesmal in Gestalt von Fritz, mit dem ungelösten Vermisstenfall konfrontiert. Auch Fritz begibt sich auf eine, in Kriegszeiten sehr gefährliche, Reise durch Europa.

Hier ist eine gute Verknüpfung gelungen, die durch die sehr detaillierte Beschreibung der Charaktere und des Zeitgeschehen bis zum Schluss Spannung aufbaut.

Wer einen gut recherchierten, historischen Kriminalfall liebt, der ist hier genau richtig. Die Kenntnis der beiden anderen Bände ist nicht notwendig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2023

Krimi mit viel Urlaubsflair

Südlich von Porto lauert der Tod
0

Das Cover mit den blau weißen Azulejos und Bildern von Torreira versetzen den Leser direkt in portugiesische Urlaubsstimmung.
Ria, eine deutsche Polizistin, kommt zur Beerdigung ihres Großvaters nach Portugal. ...

Das Cover mit den blau weißen Azulejos und Bildern von Torreira versetzen den Leser direkt in portugiesische Urlaubsstimmung.
Ria, eine deutsche Polizistin, kommt zur Beerdigung ihres Großvaters nach Portugal. Da sie Urlaub nach Querelen im beruflichen und privaten Leben dringend nötig hat, bleibt sie für ein paar Wochen, um Zeit mit ihrer dortigen Familie und Freunden zu verbringen.
Eine verschwundene Tote weckt die Kriminalistin in ihr und sie ermittelt gemeinsam mit João, dem Dorfpolizisten und nebenbei noch ihr Cousin. Mariana da Silva skizziert sämtliche Charaktere auf eine sehr sympathische Art. Die Ermittlungen bleiben spannend und die Auflösung doch überraschend.
Jedem Kapitel wird ein portugiesisches Ausdruck vorgestellt und erklärt. Dadurch erfährt man nebenbei auch einiges über Land, Menschen, Traditionen und Kulinarik.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und lässt die dazugehörigen Bilder im Kopf entstehen.
Insgesamt ist der Autorin hier eine sehr schöne Mischung aus Krimi und Urlaubsflair gelungen. Mit Charakteren, die Spaß machen und einer unblutigen, spannenden Krimihandlung. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2023

Der 21. Fall - es wird persönlich

Kalte, kalte Knochen
0

21, was für eine Zahl und doch wird es nicht langweilig. Kathy Reichs gelingt es auch diesmal, mich mit Temperance Brennan zu überzeugen. Das Cover ist im Stil der vorhandenen Bücher und hat damit einen ...

21, was für eine Zahl und doch wird es nicht langweilig. Kathy Reichs gelingt es auch diesmal, mich mit Temperance Brennan zu überzeugen. Das Cover ist im Stil der vorhandenen Bücher und hat damit einen Wiedererkennungswert. Die Personen, nun es ist wie nach Hause kommen zur Familie. Man kennt sie und weiß, was man zu erwarten hat. Diesmal spielt auch Temperance Tochter Kate eine größere Rolle. Zurück aus Afghanistan muss sie sich erst wieder zurechtfinden. Es beginnt mit einem Päckchen auf der Terrasse, gefolgt von weiteren Leichenfunden an verschiedenen Orten. Als es Temperance klar wird, dass sie persönlich gemeint ist, ist es schon fast zu spät.

Gekonnt ist wieder der Spagat zwischen Rechtsmedizin und Krimihandlung. Kathy Reichs Krimis erfordern immer ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, um den Überblick nicht zu verlieren. Ich bleibe auch dabei, dass man die Vorgängerbände kennen sollte, obwohl jeder Fall abgeschlossen ist. Ich habe auch den 21. FALL geliebt und freue mich auf eine Fortsetzung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2023

Reihenauftakt mit Potential

Verschwiegen
0

Eva Björg Ægisdóttir nimmt uns mit nach Island, in eine Kleinstadt an der Westküste. Die Polizistin Elma, kehrt nach vielen Jahren in ihre Heimatstadt zurück und muss sofort die Ermittlungen bei der Toten ...

Eva Björg Ægisdóttir nimmt uns mit nach Island, in eine Kleinstadt an der Westküste. Die Polizistin Elma, kehrt nach vielen Jahren in ihre Heimatstadt zurück und muss sofort die Ermittlungen bei der Toten am Leuchtturm übernehmen.

Genau wie Elma auch, hat die Tote eine Vergangenheit in Akranes. Je tiefer Elma und ihr Kollege graben, um so tragischer wird die Geschichte, die dahinter steckt.

Wir haben es hier mit einem klassischen Vergangenheit trifft Gegenwart Fall zu tun. Anfangs wird man von den vielen Personen, die keineswegs alle eine Rolle spielen und den, für unsere Ohren, fremden Namen fast erschlagen. Dazu kommt, dass die Spannung sich nur sehr schleppend aufbaut. Diese Komponenten stören den Lesefluss zunächst sehr. Aber man liest sich ein und auch die häufigen Perspektivwechsel tun dem Storyaufbau gut.

Die Hinweise auf den möglichen Täter*in verdichten sich schnell, aber es bleibt noch genug Raum für Spekulationen. Ein roter Faden ist die Vergangenheit von Elma, sowohl in ihrer Heimatstadt als auch in Reykjavik, wo sie eine schwierige Beziehung durchgestanden hat. Hier wird nur ein Bruchteil zum Ende aufgeklärt und alles weitere wird sich wohl im Folgeband/-bänden klären.

Das Ende ist auch ein Kritikpunkt, der für mich zu einem Stern Abzug geführt hat. Es wirkt etwas überhastet zum Schluss, so als ob es einfach zu viele Handlungsfäden waren, die jetzt einen Abschluss finden mussten. Daher bleiben viele Fragen unbeantwortet. Grundsätzlich muss auch nicht alles erklärt werden, sondern darf gerne der Phantasie des Lesers überlassen bleiben. Hier war es mir persönlich aber zu viel.

Insgesamt hat mich dieser ruhige Krimi aber gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2023

Zwei Ermittler - Zwei Fälle

Grenzfall - In der Stille des Waldes
0

Der dritte Band um die Ermittler Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Im Tiroler Gnadenwald werden ausgestopfte Dachse mit Babykleidung im Inneren gefunden. Krammer ermittelt mit Kollegin Szabo in einem tragischen ...

Der dritte Band um die Ermittler Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Im Tiroler Gnadenwald werden ausgestopfte Dachse mit Babykleidung im Inneren gefunden. Krammer ermittelt mit Kollegin Szabo in einem tragischen Mordfall. Zeitgleich rollen Alexa Jan und ein ehemaliger Kollege aus Aschaffenburg eine alten Fall wieder auf. Wurde der Falsche festgenommen?
Die beiden Fälle kommen sehr unterschiedlich daher. Während die Österreicher einen sehr komplexen und spannenden Fall bearbeiten, plätschert der Fall auf deutscher Seite etwa spannungsarm vor sich hin. Zeitweise kommt das Gefühl eines Lückenfüllers auf.
Was ich, wie schon im Band 2 schade finde ist, dass die beiden nicht zusammen ermitteln, wie der Titel Grenzfall und der Start der Serie in Band 1 eigentlich vermuten lässt.
Es gibt nur ein paar Kontaktversuche durch Anrufe und ein kurzes Zusammentreffen im Finale. Dadurch fehlt die Interaktion und das Konfliktpotential zwischen den beiden Ermittlern, die ja erst seit kurzem wissen, dass sie Vater und Tochter sind.
Am Schreibstil von Anna Schneider gibt es nichts auszusetzen. Flüssig kommt man als Leser durch das Buch und wird auch gut unterhalten. Die Atmosphäre der Handlungsorte, vor allem auf österreichischer Seite, ist wie immer, bis in kleinste Details, wunderbar eingefangen. Das kleine offene Ende und die Leseprobe geben einen kurzen Ausblick auf Band 4, der dann vielleicht auch wieder ein echter Grenzfall wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere