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Veröffentlicht am 09.04.2024

Das Geheimnis einer kleinen Schäreninsel

Das Geheimnis von Dikholmen
1

Lillemor, Inga und Eira, drei Frauen verschiedener Generationen, finden Zuflucht auf der Schäreninsel Dikholmen: Für die völlig verzweifelte Eira, die schweren Herzens ihr bisheriges Leben hinter sich ...

Lillemor, Inga und Eira, drei Frauen verschiedener Generationen, finden Zuflucht auf der Schäreninsel Dikholmen: Für die völlig verzweifelte Eira, die schweren Herzens ihr bisheriges Leben hinter sich lässt, wird die Insel im Jahr 1960 zu selbst gewählten Exil. Die aus wohlhabenden Hause stammende Inga bringt dort 1968 ihr uneheliches Kind zur Welt. Und Lillemor, die Dikholmen seit ihrer Kindheit kennt, kehrt in der Gegenwart dorthin zurück, hoffnungsvoll auf der Suche nach der Frau, die sie war, bevor ein Unglück ihr alles genommen hat. Als sie einander im Hier und Jetzt begegnen, ahnen sie nichts von dem Band, das das Leben bereits zwischen ihnen geknüpft hat...

Ich durfte dieses Buch in einer Leserunde bei der Lesejury lesen und es hat mir viel Spaß gemacht, mich dort auszutauschen.
Die Geschichte ist nicht einfach zu lesen, denn es gibt viele Schicksale, die hier aufeinander treffen. Und erst nach und nach werden die Fäden zusammengeführt.

Lillemor lebt in Deutschland. Nachdem sie dort studiert hat, heiratete sie Bernhard, kaufte mit ihm zusammen eine Töpferwerkstatt und sie bekamen einen Sohn, Timmy. Man ahnt zwar anfangs, dass etwas Schlimmes passiert sein muss und Lillemor die Beiden verloren hat, aber was genau passiert ist, wird erst eine Weile später klar. Auf Anraten einer Therapeutin begibt sich Lillemor auf eine Wanderung, bei der sie Rieke kennenlernt. Diese Wanderung verändert ihr Leben und ihre Sichtweise auf ihre Vergangenheit und Zukunft. In Rückblenden erfahren wir von ihrer Kindheit als Inselmädchen und ihrem Leben mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Malin. Wir lernen die ältere Inga kennen und ihren Sohn Eskil, Lillemors besten Freund aus Kindertagen. Oder ist da doch mehr?

In den Passagen von Inga erfahren wir von ihrer Ankunkt auf Dikholmen und ihrer Verbindung zu Jesper, Lillemors Onkel, der seiner Nichte das Kunstverständnis und die Liebe zur Keramik und Töpferei vererbt hat.

Eiras Kapitel sind in der Ich-Form geschrieben und anfangs weiß man nicht, um wen es sich handelt, aber im Laufe der Geschichte hat man natürlich eine Vermutung. Ihr Schicksal ist besonders hart, denn sie hat alles zurück gelassen, ihren Mann und ihre Kinder, ihr ganzes bisheriges Leben und das nur, um ihre Familie in Sicherheit zu wissen. Damit hat sie auch die späteren Entscheidungen ihrer Kinder beeinflusst.

Mir hat "Das Geheimnis von Dikholmen" sehr gut gefallen. Der Erzählstil ist flüssig und atmosphärisch. Auch die Beschreibung der Landschaft im Schärengarten ist anschaulich und lebendig, man hat das Gefühl, direkt vor Ort zu sein.
Interessiert fand ich eine Entwicklung zum Ende hin, die die Beziehung einzelner Personen noch mal in eine andere Richtung führt und das war für mich dann ein runder Abschluss.

Wer Geschichten auf zwei oder mehreren Zeitebenen mag, dem wird diese hier sicher gefallen.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.03.2024

Nach 8 Jahren gibt es Neues von Harry

Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Friedensgespräche
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Inhalt: Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und ich bin der Repräsentant des Weißen Rats der Magier in Chicago. Als solcher war ich natürlich skeptisch, als die Friedensgespräche mit den ...

Inhalt: Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und ich bin der Repräsentant des Weißen Rats der Magier in Chicago. Als solcher war ich natürlich skeptisch, als die Friedensgespräche mit den Fomori ausgerechnet in meiner Stadt stattfinden sollten. Nennen Sie mich zynisch, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Meereswesen an echtem Frieden interessiert waren. Und ich ahnte, dass auch jede der anderen Parteien ihr eigenes Süppchen kochte. Meine Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass wenigstens die Verhandlungen gesittet abliefen. Ich erwartete Intrigen, Verrat und brutale Gewalt. Dass aber ausgerechnet mein eigener Bruder dort eine Bombe zündete, überraschte mich schon…

Acht Jahre ist es her, seit ich den 15. Teil der Reihe (Blendwerk) gelesen habe. Lange war es ruhig um Harry Dresden, bis sich der Blanvalet Verlag des Magiers annahm und alle bisher erschienenen Teile noch mal auf Deutsch auf den Markt brachte. Und - noch viel wichtiger - endlich geht es auch weiter mit Teil 16 und 17.
Anfangs hatte ich ein paar Schwierigkeiten, in die Geschichte rein zu kommen und mich an die vorherigen Ereignisse zu erinnern. Aber nach ein zwei Kapiteln war ich wieder mittendrin in den Straßen von Chicago und der magischen Welt von Harry Dresden.
Gewohnt spannend und mit der bekannten Prise Humor und Selbstironie führt uns der Autor durch die Geschichte. Wie schon in der Vergangenheit tritt Harry wieder einigen Leuten auf die Füße, schließlich geht es um seinen Halbbruder Thomas und Familie ist wichtig. Auch seine Tochter Maggie gilt es zu beschützen.
Unterstützt wird Harry von der ehemaligen Polizistin Karrin Murphy sowie Thomas' Schwester Lara, der Vampirkönigin des Weißen Hofes. Aber kann er ihr auch wirklich trauen? Harrys Großvater McCoy, einer der Ältesten im Weißen Rat der Magier, glaubt es nicht und es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen deswegen. Aber da Harry, mittlerweile auch Winterritter der Feenkönigin Mab, seit einiger Zeit selbst dem Rat ein Dorn im Auge ist, braucht er jede Hilfe, die er bekommen kann.

Es gibt ein Wiedersehen mit "Zauberlehrling" Molly, Butters, Michael Carpenter und natürlich Kater Mister und Hund Mouse. Nur Bob fehlt mir leider ein wenig.

Das Ende ist offen und die Geschichte wird anscheinend im Teil 17 "Titanenkampf" fortgesetzt. Zum Glück erscheint das schon am 20. März und ich habe das Glück, es auch wieder über das Bloggerportal zu bekommen.

Für einen Einstieg in die Reihe ist der Teil nicht geeignet, dafür ist vorher einfach schon zu viel passiert, was man sicher nicht verstehen würde. Ich empfehle deswegen, chronologisch zu lesen und mit "Sturmnacht" zu beginnen.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Fall 2 für Anwältin Dora

Das gefrorene Licht
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Sommer 2006, im Westen von Island. Auf der Halbinsel Snaefellsnes wird die Architektin eines Wellness-hotels tot am Strand aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und brutal erschlagen, in ihren Fußsohlen ...

Sommer 2006, im Westen von Island. Auf der Halbinsel Snaefellsnes wird die Architektin eines Wellness-hotels tot am Strand aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und brutal erschlagen, in ihren Fußsohlen stecken Nadeln. Rechtsanwältin Dora Gudmundsdottir findet heraus, dass die Ermordete sich sehr für die Geschichte der verlassenen Gegend interessiert hat. Vor vielen Jahrzehnten stand auf dem jetzigen Hotelgrundstück die Höfe zweier Brüder. Offenbar ist sie auf ein unaussprechliches Familiengeheimnis gestoßen...

Nach "Das letzte Ritual" ist dies der zweite Island-Krimi der Autorin mit Anwältin Dora. Dieses Mal bittet sie der Hotelbesitzer Jonas um Hilfe, den sie schon beim Kauf des Grundstücks beraten hat. Die geschiedene Mutter zweier Kinder macht sich auf den Weg zum Hotel. Bei ihren Recherchen stößt sie auf allerhand Geheimnisse der Mitarbeiter des Hotels sowie der Bewohner des kleinen Ortes. Unterstützt wird sie dabei von dem Deutschen Matthias, der gerade Urlaub hat. Die beiden haben sich im ersten Teil der Reihe kennengelernt.

Die Geschichte ist fast 20 Jahre alt und an manchen Dingen merkt man das. Es gibt noch keine Smartphones, Dora muss für Recherchen den Hotelcomputer mit Internetzugang nutzen. Auch die gute alte Straßenkarte und der Stadtplan werden benutzt. Da wird man fast ein wenig nostalgisch. g
Deswegen hat mich das Buch aber nicht weniger unterhalten. Man ist von Anfang an mittendrin in der Handlung und durch Überraschungen und Wendungen wird die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten. Es gibt auch Momente zum Schmunzeln, denn die Reihe ist nicht ganz so düster wie andere Bücher der Autorin. Aber es wäre kein Island-Krimi von Yrsa Sigurdardottir, wenn nicht doch ein kleiner Hauch des Übernatürlichen dabei wäre. Im Vorwort schreibt sie auch, dass der Glaube daran in Island sehr viel ausgeprägter sei als im Rest der westlichen Welt. Warum auch sonst, sollte es Elfenbeauftragte geben?

Ein solider Krimi, der mich durchweg gut unterhalten hat mit anschaulichen Beschreibungen der isländischen Landschaft und einem flüssigen Schreibstil.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Gemma und Kincaid ermitteln wieder

Wer Blut vergießt
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London an einem eiskalten Tag im Januar: Detective Inspector Gemma James und ihre Assistentin Detective Sergeant Melody Talbot werden zu einem Tatort gerufen: Rechtsanwalt Vincent Arnott liegt tot in einem ...

London an einem eiskalten Tag im Januar: Detective Inspector Gemma James und ihre Assistentin Detective Sergeant Melody Talbot werden zu einem Tatort gerufen: Rechtsanwalt Vincent Arnott liegt tot in einem Hotelbett - nackt und mit gefesselten Händen und Füßen. Ein Sexspiel mit tödlichem Ausgang oder ein Verbrechen? Als kurz darauf ein weiterer Anwalt auf dieselbe Weise zu Tode kommt, ist klar, dass es sich um einen Mord handelt. Haben es Gemma und Melody mit einem Serienmörder zu tun?

"Wer Blut vergießt" ist der 15. Teil der englischen Krimireihe um das Ehepaar Superintendent Duncan Kincaid und Inspector Gemma James. Dieses Mal ermittelt Duncan allerdings nicht offiziell, denn er ist in Elternzeit. Die beiden haben die kleine Charlotte nach dem Tod ihrer Eltern als Pflegekind zu sich genommen. Ganz zufrieden ist er mit der Situation nicht, denn er vermisst seine Arbeit schon sehr. Mit drei Kindern, eins davon ein Teenager, zwei Hunden und einem Kater geht es selten ruhig zu. Deswegen versucht er auch, eine Lösung zur Unterbringung des dreijährigen Mädchens zu finden. Aber als sich Kontakte, die er hat, bei den Ermittlungen in den Mordfällen als nützlich erweisen, unterstützt er seine Frau inoffiziell. Ebenso wie sein Kollege Doug Cullen, den ein Unfall außer Gefecht setzt.

Spannend und routiniert führt uns die Autorin durch die Geschichte. Parallel zu den Ermittlungen gibt es einen Handlungsstrang mit Rückblenden in die Vergangenheit einer Hauptfigur. Dieser unterbricht immer mal wieder die Gegenwart, was die Spannung zusätzlich aufrecht erhält. Nach und nach werden die losen Enden dann zusammengeführt zu einem nachvollziehbaren Abschluss.
Auch die anschaulichen Beschreibungen von London haben die winterlichen und vereisten Straßen rund um Chrystal Palace und Notting Hill vor meinem geistigen Auge lebendig werden lassen.

Wie immer findet man im Buch eine gute Mischung aus dem beruflichen Fall und dem Privatleben der Hauptfiguren. Es gibt große und kleine Probleme, was die Geschichten immer wieder authentisch macht. Das Familienleben von Gemma und Duncan entwickelt sich im Laufe der Teile immer weiter, es kommen auch Charaktere vor, die früher schon mal dabei waren. Sicher kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, aber ich empfehle trotzdem die chronologische Reihenfolge.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Tempe Brennans 19. Fall

Das Gesicht des Bösen
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Es ist Hochsommer in Charlotte und eine drückende Hitze liegt über North Carolina. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan erholt sich von einer OP und leidet unter Migräneattacken und Albträumen. ...

Es ist Hochsommer in Charlotte und eine drückende Hitze liegt über North Carolina. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan erholt sich von einer OP und leidet unter Migräneattacken und Albträumen. Dann erhält sie eine Reihe von Fotos einer Leiche, ohne Gesicht und ohne Hände. Wer ist dieser Tote, den man mitten im Wald gefunden, wer schickt ihr diese Bilder und warum? Um Antworten zu erhalten, muss Tempe den vorgeschriebenen Dienstweg verlassen, denn sie wurde von ihrer neuen Vorgesetzten quasi kaltgestellt. Diese hegt einen tiefen Groll gegen sie und will sie mit allen Mitteln von dem Fall fernhalten. Aber mit Unterstützung des ebenso hartnäckigen Detectives "Skinny" Slidell kommt Tempe der Wahrheit allmählich, bringt dich damit aber auch selbst in Gefahr. Und je mehr sie aufdeckt, desto düsterer und bedrohlicher erscheint das Bild...

Mit "Das Gesicht des Bösen" liegt bereits der 19. Band der Reihe vor. Gewohnt routiniert und mit Spannung führt uns die Autorin durch die Geschichte.
Dieses Mal hat Tempe mit ein paar gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, denn bei ihr wurde kürzlich ein Aneurysma im Gehirn festgestellt. Was sie aber nicht davon abhält, den Toten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, auch wenn sie das offiziell gar nicht darf. Ihre neue Vorgesetzte ist überhaupt nicht gut auf die Anthropologin zu sprechen, was aber auf Gegenseitigkeit beruht und bei Tempe mit einem Fall in der Vergangenheit zu tun hat.
Ich gebe zu, ich hatte zunächst das Gefühl, ich hätte etwas verpasst. Wieso eine neue Chefin und was ist mit Tim Larrabee passiert? Im letzten Buch war er noch dabei. Aber anscheinend war dies Thema in einem Kurzroman, die in einem Sammelband veröffentlicht wurde und wohl zeitlich zwischen "Die Sprache der Knochen" und "Das Gesicht des Bösen" angesiedelt ist.

Nach ein paar Startschwierigkeiten bin ich aber dann gut in die Geschichte reingekommen und habe auch diesen neuen Fall wieder sehr gerne gelesen. Tempe verbeißt sich wie immer in ihre Recherchen und lässt sich nicht abschrecken. Es gibt Überraschungen und Wendungen, die die Spannung aufrecht halten. Und auch wieder Momente zum Schmunzeln, zum Beispiel in den Dialogen mit Slidell oder den Auftritten von Kater Bird.
Einzig Ryan kommt ein bisschen zu kurz dieses Mal, was ich schade fand.

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