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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2022

Ein berührendes Buch

Die geraubten Mädchen
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Ein wirklich berührendes Buch. Ich wusste zwar schon einiges über Boko Haram, die Einzelfälle haben das Ganze dann aber noch privater gemacht. Ich fand gut, dass es verschiedene Perspektiven gab und die ...

Ein wirklich berührendes Buch. Ich wusste zwar schon einiges über Boko Haram, die Einzelfälle haben das Ganze dann aber noch privater gemacht. Ich fand gut, dass es verschiedene Perspektiven gab und die Informationstexte zwischendurch noch Hintergrundinformationen gegeben haben. Ich hätte gerne noch mehr über die Chibok-Mädchen gelesen, aber auch die angeführten Schicksale haben mich interessiert.

Ein informatives Buch mit vielen Informationen über die Entführungen von Mädchen durchgeführt von Boko Haram, über die zwar zu dem Zeitpunkt der Chibok-Entführung viel berichtet wurde, danach aber eher unterging.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Sehr interessant

Willkommen im Erdgeschoss
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Amelie ist 17 Jahre alt und eine begeisterte Sportlerin: Sie reitet, tanzt und spielt Fußball. Während eines Ski-Ausflugs mit Freunden verunglückt sie schwer. Als sie im Schnee liegt, weiß sie schon, dass ...

Amelie ist 17 Jahre alt und eine begeisterte Sportlerin: Sie reitet, tanzt und spielt Fußball. Während eines Ski-Ausflugs mit Freunden verunglückt sie schwer. Als sie im Schnee liegt, weiß sie schon, dass sie nie wieder gehen wird. Querschnittslähmung ab dem sechsten Halswirbel. In acht Monaten Krankenhaus und Reha-Zentrum muss Amelie feststellen, dass der Ski-Unfall Veränderungen in ihrem Leben mit sich bringt, die weit über das Sitzen im Rollstuhl hinausgehen. Nicht nur ihr Körper verhält sich anders als sie gewohnt ist. Als sie endlich nach Hause kommt, wird ihr zusätzlich klar, dass alle ihre Freunde weg sind. Obwohl Amelie der Alltag im Rollstuhl schwer fällt, kämpft sie sich ins Leben zurück, kämpft sich in der Schule bis zum Abi und ins Studium. (Klappentext)

Ein sehr starkes Buch über das Leben mit einer physischen Behinderung. Amelie ist eine unfassbar starke Person. Obwohl sie nach ihrem Unfall viele Dinge nicht mehr machen kann, verliert sie nie ihren Optimismus und konzentriert sich auf die Dinge, die ihr möglich sind. Es ist eine sehr inspirierende Geschichte, die aber auch zeigt, wo Deutschland an seinen Inklusionsstrategien arbeiten muss. Besonders die Szene als ihr Lehrer ihr vorschlägt, auf eine Schule für Inklusion zu gehen, hat mich hart getroffen. Ich denke, dies ist ein gutes Buch, um besonders junge Menschen über Behinderungen aufzuklären. Es war sehr interessant zu lesen, dass eine Querschnittslähmung mehr als nur die Beine lähmt.

Eine sehr interessante Geschichte, die ich gut empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Herzergreifend

"Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen"
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Myriam ist knapp sieben Jahre, lebt mit ihren Eltern in Aleppo, liebt das Gewimmel auf dem Basar und die Gerüche des Jabel-Saydé-Viertels, wo sie und andere armenische Christen wohnen. Als im September ...

Myriam ist knapp sieben Jahre, lebt mit ihren Eltern in Aleppo, liebt das Gewimmel auf dem Basar und die Gerüche des Jabel-Saydé-Viertels, wo sie und andere armenische Christen wohnen. Als im September 2011 die Unruhen ausbrechen, rät die Mutter ihr, ein Tagebuch zu führen, um den Schrecken zu bannen. Erschüttert hält Myriam fest, wie ihre Welt in Terror und Angst zusammenbricht, sie von einem Viertel ins nächste ziehen müssen, Cousins sterben oder entführt werden. Nur selten kann sie dem Terror ringsum ein kurzes kindliches Glück abtrotzen. Doch sie und ihre Familie halten unverbrüchlich zusammen und überleben mit Glück und Geschick das unfassbare Leid. (Klappentext)

Dieses Buch hat mich beinahe zum Weinen gebracht. In den letzten Monaten ist Syrien größtenteils aus der Presse verschwunden, aber davor war es sehr präsent und ich hatte durch Yusra Mardinis Autobiographie schon einiges über den Bürgerkrieg dort gelernt, aber das ganze aus den Augen eines kleinen Mädchens, das einfach nur zur Schule gehen und draußen spielen möchte, zu lesen, war dann doch noch eine Stufe emotionaler. Und obwohl Myriam zu den Anfängen des Tagebuchs erst sieben Jahre alt ist, ist der Schreibstil der einzelnen Einträge herausragend. Zwischen all die Alltagssorgen, die so ein Kind hat, überall auf der Welt, mischen sich Kriegserlebnisse, die kein Kind erleben sollte und die im Laufe der Jahre mehr werden.

Dieses Tagebuch ist wirklich unfassbar lesenswert. Myriam schreibt über den Krieg und was der ihr alles nimmt, aber auch wie er Nachbarn und Familien dazu bringt, zusammenzuhalten und was Syrien außer den Kriegsberichten, die wir sonst immer mitbekommen, zu bieten hat.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Schöne Geschichte

Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit
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Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Alle Charaktere sind ausgearbeitet, sodass ich mich gut in sie reinfühlen konnte. Zudem liebe ich die Zeitsprünge, durch die die Geschichte eine weitere Perspektive ...

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Alle Charaktere sind ausgearbeitet, sodass ich mich gut in sie reinfühlen konnte. Zudem liebe ich die Zeitsprünge, durch die die Geschichte eine weitere Perspektive erhalten hat. Ich freue mich darauf, mehr von der Autorin zu lesen. Allerdings konnte sich die Geschichte auch ziehen. Trotzdem habe ich gerne weitergelesen, um mehr über die Familie und ihre Kosmetikproduktion zu erfahren.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Emotionale Achterbahnfahrt

Das verschlossene Zimmer
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SPOILER
Krakau 1939: Die Stadt bereitet sich auf den Krieg vor, doch Marie Karski ist etwas anderes wichtiger: Herauszufinden, wer ihre Mutter war. Ihr Vater beantwortet keine ihrer Fragen und auch sonst ...

SPOILER
Krakau 1939: Die Stadt bereitet sich auf den Krieg vor, doch Marie Karski ist etwas anderes wichtiger: Herauszufinden, wer ihre Mutter war. Ihr Vater beantwortet keine ihrer Fragen und auch sonst kann sie an keine Informationen gelangen. Als einzigen Ausweg sieht Marie einen Einbruch in das verschlossene Schlafzimmer ihres Vaters. Ein bewegender Roman über Familie, eine ambitionierte Frau, Antisemitismus und medizinische Entwicklungen.

Ich war sehr gespannt auf “Das verschlossene Zimmer” und die ersten Kapitel haben mich dann auch wirklich überzeugt, auch wenn das Ende für mich eher unrealistisch rüberkam. Und auch der Mittelteil hat sich manchmal gezogen. Trotzdem hat mir die Geschichte im Großen und Ganzen gut gefallen. Die Darstellung der Vorkriegsstimmung in Krakau ist der Autorin, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. Die Namen, das Essen und der historische Kontext besonders im Bereich der Medizin sind authentisch. Auch die Schwierigkeiten, denen Marie begegnet als sie sich für ein Medizinstudium bewerben will, sind realistisch dargestellt. Zwei Szenen bleiben mir dabei besonders in Erinnerung: Das Abendessen mit dem Direktor, der direkt nicht mehr begeistert ist, als er erfährt, dass es sich bei Dominik Karskis Nachkommen um eine Tochter handelt sowie der Test, den Marie ablegen muss. Durch die Beschreibung von Maries Konversion und der folgenden Hochzeit konnte ich einiges über das Judentum und alltäglichen Antisemitismus lernen. Der Schreibstil insgesamt konnte mich überzeugen. Emotionen wurden gut übermittelt und auch das Erzähltempo war sehr angenehm. Die Geschehnisse haben mich nicht überrannt, aber es war größtenteils nicht zu langweilig. Nur bei einigen Kapiteln im Mittelteil haben mir Ereignisse gefehlt. Aber dann wurde glücklicherweise die zweite Perspektive von Helena eingesetzt, was die Geschichte wieder lebendiger gemacht hat. Die Zeitsprünge kombiniert mit einem Perspektivenwechsel sind wirklich gut gelungen. Mit jedem Kapitel habe ich mehr auf die Auflösung des Geheimnisses hingefiebert. Leider muss ich sagen, dass mich das Ende dann eher weniger zufrieden gestellt hat. Zwar waren mir bereits im Laufe einige Logikfehler untergekommen, wie beispielsweise Maries Ahnungslosigkeit über den Antisemitismus um sie herum, und zu Ende gab es dann noch mehr Dinge, die mir unlogisch erschienen. Beispielsweise ist es sehr unrealistisch, dass jemand, der noch nie eine Waffe in der Hand hatte, direkt mehrere perfekte Schüsse abliefert. Zudem kann ich immer noch nicht ganz nachvollziehen, wie Helena die ganze Zeit vorgeben konnte, ein Mann zu sein, ohne das es irgendjemandem aufgefallen ist. Entweder bereits in der Universität oder dann später bei der Arbeit im Krankenhaus. Im Laufe der Geschichte wird dann zwar auch einer seiner Kollegen misstrauisch, allerdings passiert dies nach vielen Jahren, in denen Helena Dominik ist. Die Nebenfiguren wie dieser Kollege sind sehr stark geschrieben mit vielen kleinen Einzelheiten über die Person, was mir sehr gut gefällt.

Obwohl einige unrealistische Ideen in die Geschichte eingebaut sind, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Der Roman hat mich gefesselt und durch viele emotionale Höhen und Tiefen geleitet.

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