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Veröffentlicht am 11.11.2018

Schade, das Cover war so schön

30 Sekunden zu spät
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Das Cover des Buches ist toll gestaltet und ist mir sofort ins Auge gefallen. Der Butterfly-Effekt wird hier schon so geschickt durch den Schmetterling angedeutet und ich war neugierig, wie er in diesem ...

Das Cover des Buches ist toll gestaltet und ist mir sofort ins Auge gefallen. Der Butterfly-Effekt wird hier schon so geschickt durch den Schmetterling angedeutet und ich war neugierig, wie er in diesem Buch dargestellt wird.Leider war es dann ein Buch, das gute Ideen hatte, sie aber nicht gut umgesetzt hat. Wer die Inhaltsangabe liest merkt, dass die Gedanken Nepomuks sprunghaft sind, er von einem auf den anderen kommt und dazwischen vergisst warum er was gemacht hat. Sein Opa hat Demenz und er scheint es geerbt zu haben. So verfolgt man über das Buch, wie es schlimmer wird, wie er das Geschehene erlebt und erfahren dann noch einmal von seiner Freundin, was wirklich passiert ist.

Zu Nepomuk passten diese Gedankensprünge und seine verwirrte Art. Doch war genau diese Art sehr anstrengend zu lesen, sodass ich mich durch seinen Part quälen musste in der Hoffnung, den titelgebenden Butterfly-Effekt zu finden. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich zwar verstehe warum man so schreibt und auch zeigen will wie verwirrt er es, man das aber gleichzeitig auch lesefreundlicher hätte gestalten können. So muss man sich wirklich drauf einlassen oder wie ich ein wenig Geduld mitbringen.

Über das ganze Buch hinweg war ich gefangen zwischen einem gewissen Gefallen am Stil und der Anstrengung, mit der ich es lesen musste.

So hat auch die Geschichte schon ihre guten Punkte, gerade als dann aus der Perspektive der Freundin alles noch einmal aufgerollt wurde. Was ich dann nur nicht verstanden habe war, warum sie auch in einer Art wie Nepomuk gedacht hat, auch teilweise so sprunghaft, wenn auch zurückhaltender.
Im Endeffekt passiert nichts dramatisches, zumindest nichts was dramatisch wirken konnte. Es plätschert ein wenig vor sich hin, verrennt sich in seinem Bemühen Nepomuks Probleme und Verwirrung zu zeigen in Details und Nebensächlichkeiten. Zu den Charakteren konnte ich keinerlei Bindung aufbauen und gerade die Wendung am Ende hat mich so völlig kalt gelassen, auch wenn sie überraschend kam.

30 Sekunden zu spät hätte mehr sein können, aber am Ende war ich dann froh gewesen, dass es nur 150 Seiten sind, die man schon lesen kann. Mit mehr Seiten hätte ich dem Buch wohl schon nach kurzer Zeit keine Chance gegeben. Es war kein völliger Reinfall, aber es war eben auch kein Genusslesen. Daher kann ich es trotz des so wunderschönen Covers nicht weiterempfehlen, da lohnen sich einfach viel zu viele Bücher mehr in der Lesezeit.

Vielen Dank an den Bookspot Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.