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Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein lesenswerter Erotikroman!

Heiße Spiele - jeux chaudes | Erotischer Roman
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Inhalt
"Nackte, schwitzende Körper in der Sauna und ein Mann, der Ute feuchte Träume beschert. Ein Geschenk, mit dem ihre beste Freundin sie in ein feuriges Spiel ziehen will. Ihr Mann, der sie nach dreizehn ...

Inhalt
"Nackte, schwitzende Körper in der Sauna und ein Mann, der Ute feuchte Träume beschert. Ein Geschenk, mit dem ihre beste Freundin sie in ein feuriges Spiel ziehen will. Ihr Mann, der sie nach dreizehn Jahren Ehe darin bestärkt, ihre Sexualität neu zu erkunden. All das fordert Ute heraus, Dinge zu tun, welche sie bisher immer als obszön und unsittlich abgelehnt hatte. Wie weit soll, darf, will sie gehen, ohne sich im Sog aus Sex, Lust und Leidenschaft zu verlieren." (Quelle: Verlagshomepage)

Erster Satz des Buches
">Wie wär's, wenn wir morgen Abend wieder mal ins Kino gehen?<, fragte Kurt."

Infos zum Buch
Seitenzahl: 240 Seiten
Verlag: Blue Panther Books Verlag
ISBN: 978-3862778126
Preis: 9,90 € (Broschiert) / 9,99 € (Ebook)

Infos zum Autor
"P.L. Winter ist ein spätberufener Autor, der erst im reifen Alter von 50 zur Feder griff. Geboren in den 1960'ern erlebte er eine naturverbundene Kindheit im ländlichen Raum und genoß eine gute Erziehung. Nach seinem Schulabschluss wechselte er in eine städtische Region und übte Berufe mit internationalem Charakter aus.

Er legt großen Wert auf detailreiche stimmige Beschreibungen und würzt diese mit einem Schuß Humor. Die Sprache bleibt dabei immer sinnlich anregend und gepflegt." (Quelle: Amazon)

Fazit
-> Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Ich lese mich gerade ein bisschen durchs Verlagsprogramm von Blue Panther Books und dabei bin ich auf diesen Roman gestoßen.

-> Cover:
Das Cover ist ansprechend und macht Lust auf die Lektüre des Buches - auch wenn das Cover nur wenig mit dem Inhalt des Buches an sich gemeinsam hat.

-> Story + Charaktere:
Bisher führten Ute und Kurt eine monogame und intakte Ehe, wünschen sich aber etwas mehr Schwung in ihrem Sexleben. Auch wenn die beiden häufigen Verkehr haben, fehlt ihnen etwas.. dies ändert sich maßgeblich, als sie in der Sauna dem schönen Mario begegnen, der Ute allein mit seinem äußeren auf Touren bringt...
Wie man es in einem erotischen Roman erwartet, sind die Charaktere eher oberflächlich gehalten und man erfährt nur wenig über ihre Vergangenheit. Dennoch empfand ich das nicht unbedingt als Problem.

Neben den erotischen Szenen gibt es eine Rahmenhandlung, die mir an sich zwar gut gefallen hat, aber gerne noch ein klein wenig ausschweifender hätte sein können. Auch wenn die erotischen Szenen durchaus ihren Stil hatten und zwar explizit, aber nicht derb dargestellt wurden, hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle doch ein wenig Abstand dazwischen gewünscht. Wenn man bedenkt, dass sich fast alle Charaktere von monogamen, braven Persönlichkeiten innerhalb kürzester Zeit zu versauten Polygamisten ohne Eifersuchtsgefühl wandeln, dann ging mir "die Entwicklung" der Charaktere fast ein wenig zu schnell.

Auch die auftretenden "Engelchen und Bengelchen" bei denen ich zu Beginn das Gefühl hatte, dass es sich um ebenjene handelt, die einem bekanntlich auf der Schulter sitzen, gefielen mir zu dem Zeitpunkt ganz gut. Später entwickelten die Figuren jedoch ein Eigenleben, welches sich dem von Kurt und Ute so sehr ähnelte, dass es sich offensichtlich doch nicht um oben beschriebenes handelt. Von da an erschloss sich mir der Sinn dieser Figuren nicht mehr wirklich und ich empfand sie eher als störend.

-> Schreibstil:
Flüssig und gut lesbar. Sehr bildhaft und man kann sich besonders die erotischen Szenen gut vorstellen.

-> Gesamt:
Auch wenn ich mit dem ein oder anderen Punkt nicht ganz zufrieden war (Engelchen und Bengelchen, später auch noch Teufelchen und Teuflinchen), konnte mich "Heiße Spiele: Jeux Chaudes" doch fesseln, auch wenn ich ab und an eine Pause von den zahlreichen sexuellen Handlungen brauchte.

Für Liebhaber des Erotikgenres, die keinen Wert auf eine ausschweifende Rahmenhandlung legen und mit expliziten Szenen kein Problem haben ist dieses Buch durchaus sehr lesenswert!

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 25.07.2018

Gesellschaftskritischer Roman mit aktueller Thematik.

Bad Friends - Was habt ihr getan?
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-> Story + Charaktere:
Noah und Abdi sind zwei völlig unterschiedliche Jungs, die sich dennoch anfreunden. Noah - ein krebskranker Junge aus gutem Haus - und Abdi, ein somalischer Flüchtlingsjunge. Abdi ...

-> Story + Charaktere:
Noah und Abdi sind zwei völlig unterschiedliche Jungs, die sich dennoch anfreunden. Noah - ein krebskranker Junge aus gutem Haus - und Abdi, ein somalischer Flüchtlingsjunge. Abdi behandelt Noah endlich so, wie er es sich wünscht - nämlich komplett normal und nicht, wie einen krebskranken Jungen im Endstadium. Eines Nachts endet das Treffen der beiden damit, dass Noah bewusstlos im Kanal gefunden wird und Abdi nicht vernehmungsfähig ist, da er traumatisiert ist und kein Wort sagt. Was hat er mit der ganzen Sache zu tun? Jim Clemo nimmt sich der ganzen Sache an und versucht mit allen Mitteln herauszufinden, was in dieser Nacht geschah...

Gilly MacMillan liefert uns mit "Bad Friends" einen gesellschaftskritischen Roman, der die aktuelle Flüchtlingsthematik nicht nur aufgreift, sondern den Leser zwingt, sich damit auseinanderzusetzen. Wie werden Flüchtlinge behandelt, stigmatisiert und verurteilt, ohne dass es tatsächliche Beweise für ihre Schuld gibt? Wie fühlen sie sich nach der Flucht aus dem Heimatland und was zwingt sie überhaupt dazu, zu flüchten? Mit welchen Problemen müssen sie sich im neuen Land auseinandersetzen? Doch nicht nur das: auch die Krebserkrankung von Noah setzt dem Leser zu und sorgt dafür, dass wir uns mit Krankheit, Leben und Tod auseinandersetzen müssen - ob wir wollen, oder nicht. Das macht "Bad Friends" zu einer eher schweren Kost, die erst einmal verdaut werden will. Krankheit, Flucht, Anfeindungen und eine Freundschaft, die so manche Hürde überwinden muss, denn Toleranz/Akzeptanz ist für viele leider ein Fremdwort. Was geschah in dieser Nacht? Diese Frage fesselt und hält den Leser bei der Stange, auch wenn das Lesen durch die fehlende Kapiteleinteilung und die fehlende Kennzeichnung des aktuellen Erzählers erschwert wird und man sich ständig neu orientieren muss.

Auch wenn ich mir stellenweise ein wenig schwer tat und mich diese ständige Orientierungslosigkeit störte, gefiel mir "Bad Friends" gerade wegen der emotional aufwiegelnden Thematik gut und die Autorin schafft den Balanceakt zwischen einem forderndem Protagonisten und einem der bereit ist alles zu geben, um endlich akzeptiert zu werden.

-> Schreibstil: Der Schreibstil ist gut verständlich und lässt sich locker leicht lesen. Wir begleiten in wechselnden Perspektiven Abdis Schwester Sofia, Noah und den Detectiv Jim Clemo, was für einen guten Einblick in die verschiedenen Personen sorgt.

Was mich massiv gestört hat war die Tatsache, dass zwischen den Perspektivenwechseln  keine Überschriften standen, die erklärten, wer gerade aus seiner Perspektive erzählt.

-> Gesamt: Insgesamt gefiel mir "Bad Friends" gut, auch wenn ich mir eine Kapiteleinteilung ebenso gewünscht hätte, wie der Hinweis zu Beginn eines Perspektivenwechsels, um wen als Erzähler es sich aktuell handelt.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein toller zweiter Band, der auch unabhängig gelesen werden kann

Ballade. Der Tanz der Feen
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Inhalt
James, der eigentlich immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, folgt seiner besten Freundin Deidre (in die er zufällig auch noch unglücklich verliebt ist) an die Musikschule "Thornking - ...

Inhalt
James, der eigentlich immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, folgt seiner besten Freundin Deidre (in die er zufällig auch noch unglücklich verliebt ist) an die Musikschule "Thornking - Ash", denn zusätzlich ist er ein begnadeter Dudelsackspieler. Schon bald wird er von seinen Gefühlen für Deidre (oder "Dee") abgelenkt, denn die schöne Nuala, die leider so garnicht menschlich ist, macht ihm ein verlockendes Angebot und zieht ihn tief in die Welt der Feenwesen...

Zitate
"Ich hatte mal irgendwo von einer Studie gelesen, bei der Wissenschaftler einer Gruppe Ratten Rockmusik und einer anderen Gruppe Klassik vorgespielt hatten. An die Einzelheiten konnte ich mich nicht erinnern, aber nach ein paar Wochen stiegen die Klassikratten friedvoll die Karriereleiter empor oder trugen Birkenstocks, während die Rockratten zu Kannibalen geworden waren und sich gegenseitig in Stücke gerissen hatten. Ohne die Angabe, welche Band sich die Rockratten anhören mussten, weiß ich nicht, was das beweisen soll. Ich weiß nur: Wenn ich mir zwei Wochen lang ununterbrochen Pearl Jam anhören musste, würde ich auch meinen Zimmergenossen fressen."

"Unsterblichkeit wäre in unserer beschissenen Welt unerträglich, wenn man sie als Einziger besäße. Du müsstest Dich ständig an die vielen Jahre erinnern, in denen alle anderen nach und nach verschwunden sind. Zumindest musst Du nicht zuschauen, wie alle, die Du kennst, alt werden und sterben, während Du ewig weiterlebst."

">Der Erzengel Michael ist vom Himmel herabgekommen, und ich habe ihn gebeten: > Sage mir, wie ich meinen Freund Paul von dem Besenstil erlösen kann, welchen er verschluckt hat. Das hier dürfte ganz nützlich sein.< Und er gab mir ein Sixpack Heineken. Frag mich nicht, warum ausgerechnet Heineken.<"

">Dein Hirn muss eine kulturelle Einöde sein. One Republic? Maroon 5? Sherryl Crow? Bist Du denn ein kleines Mädchen? Ich weiß garnicht, welche Deine Cd's ich auflegen könnte, ohne dass mir davon Brüste wachsen und ich eine Sucht nach Pralinen entwickele.<"

Fazit
"Ballade" ist der zweite Roman rund um die Feenwelt von Maggie Stiefvater. Nachdem ich Band 1 mehr oder weniger schnell verschlungen hatte, war ich natürlich gespannt, was mich im zweiten Band erwarten sollte. Dieses Mal konnten wir James als Hauptfigur betrachten, der im ersten Roman nur eine Nebenrolle gespielt hatte und so alles einmal aus einer ganz neuen Sicht betrachten.

Der Roman beginnt mit einer kurzen "Erzählung" einer Leanan Sidhe, einer besonderen Feenart. Diese ist nur sehr kurz, jedoch recht aussagekräftig, ihren Sinn findet man allerdings erst viel später in der Geschichte wieder. Das Kapitel endet mit einer SMS, die James beste Freundin Dee schreibt, jedoch niemals absendet - ein Art Kommunikation, die wir im Verlauf des Buches noch öfter antreffen werden. Stellenweise fand ich es sehr interessant, einen Einblick in das Gefühlsleben der ehemaligen Hauptperson (die dieses Mal nur noch sehr wenig auftritt) zu erhalten, andererseits konnte genau das zuweilen doch auch etwas nervig werden und als Leser dachte man irgendwann: Jetzt schick das Teil doch endlich auch mal ab!

Direkt danach beginnt James aus seiner Sicht zu erzählen und wir werden in die Geschichte hineingesaugt, die meiner Ansicht nach jedoch nur schleppend vorwärts kommt. Recht schnell begegnen wir Nuala, die von nun an irgendwie an allen Ecken und Enden zu lauern scheint, wirklich in die Feenwelt involviert oder ausreichend darüber informiert werden wir jedoch nicht. Wo ich im ersten Band an jeder Ecke einen kleinen Spannungsbogen sah, so musste ich in diesem Roman eher danach suchen, auch wenn die Geschichte im wesentlich garnicht mal so uninteressant war, der "Fortschritt" beruhte bei diesem Roman aber eher auf der Gefühlsebene und bezog sich am ehesten auf den Konflikt, dem sich James mit seinen Gefühlen für Deidre und Nuala's Anziehungskraft gegenüber stellen muss. Die Musik rückt hier noch wesentlich mehr in den Vordergrund als im Vorgänger, trotzdem fügt sie sich nur mäßig ins Geschehen ein und alles wirkt manchmal etwas gezwungen und aufgesetzt. Als man dann die Gesänge des "Dornenkönig's" - dem König der Toten vernimmt, der dann auch noch eine zentrale Rolle in der Geschichte spielen soll, wird man eher etwas überfahren als positiv überrascht und fragt sich lange Zeit, wieso der König der Toten so wichtig für die Feenwelt zu sein scheint. Trotz meiner negativen Kritikpunkte bin ich jedoch nicht völlig enttäuscht von der Geschichte, so manche Erklärung und Erzählung fand ich durchaus interessant, annehmbar oder sogar richtig gut. Die humorvollen Aspekte, die man anhand der Zitate weiter oben, durchaus herauslesen kann, machten einiges wieder wett und so manches Mal musste ich doch mehr als nur ein bisschen schmunzeln - vorallem auch über die "Heineken" - Geschichte, die in dem Zitaten erwähnt wird. Auch die einzelnen Beschreibungen der Umgebung/Figuren/Orte waren nicht zu verachten und für mich ergab sich eigentlich ein gut vorstellbares Gesamtbild, abgerundet durch das doch sehr überzeugende Finale.

Die Figur des James, die im ersten Band "Lamento", nur als Nebenrolle auftrat, wird hier näher beleuchtet. James ist, trotz seiner locker lässigen, spöttischen Art ein sensibler, etwas verrückter junger Mann, der dazu neigt,Worte, die er nicht vergessen will, auf seine Hände und Arme zu schreiben. Dies führt dazu, dass er die meiste Zeit völlig bekritzelt durch die Gegend läuft und dadurch wohl mehr Aufmerksamkeit erregt als ihm manchmal recht zu sein scheint. Als er Nuala trifft, die ihm anbietet einen Pakt zu schließen, bei dem seine musikalischen Fähigkeiten auf's äußerste verbessert werden, lehnt er erstmal eiskalt ab und erscheint so erstmal als charakterstarker, vernünftiger, junger Musiker. Diese Fassade beginnt jedoch im Laufe des Buches zu bröckeln und je größer die Anziehungskraft der schönen Fee auf ihn wirkt, umso mehr lockt ihn der Ruhm als Musiker...

Hinter der Fassade der schönen Nuala, steckt wesentlich mehr, als man am Anfang glaubt. Sie hat jede Menge Gesichter: Hart, unbamherzig, kalt, gefühlvoll, liebend, sarkastisch. Man weiß nicht ob man ihr trauen kann oder nicht und sie wirft das Bild, das wir uns im ersten Roman von den Feen machen konnten gehörig durcheinander. Durch ihr ständiges auftauchen - mal unsichtbar, mal sichtbar, entwickelt sie sich aber doch recht schnell zur Nervensäge, die diesen Ruf nur mäßig schnell wieder los wird.

Die Charaktere an sich, und seien es nur die unwichtigen Nebencharaktere, scheinen alle einen tiefern Sinn zu haben, einen Hintergrund, eine Geschichte, ein Gefühlsleben. Insgesamt konnten mich alle Charaktere irgendwie überzeugen, auch wenn mir nicht alle auf Anhieb so sympathisch waren. Der ein oder andere Bekannte aus Band 1 tritt aber auch noch auf, was bei manchen doch ein Anlass zur Freude war - zumindest für mich.

Als Fazit kann ich nur sagen: Eigentlich lohnt es sich, trotz meiner vielen Kritikpunkte, durchaus, dieses Buch zu lesen. "Ballade" sprüht vor Humor, begeistert mit interessanten Charakteren, entführt uns durch wunderbare Beschreibungen in ein "fernes Land" und endet mit einem spannungsgeladenen Finale. Für diejenigen, die Band 1 "Lamento" (Rezi gibts hier) noch nicht gelesen haben: "Ballade" lässt sich auch unabhängig lesen, vermutlich ist es jedoch, gerade auf die Feenwelt bezogen, verständlicher, wenn man vorher den ersten Band gelesen hat.

Wertung: 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 19.07.2018

Sehr offen und ehrlich - ohne zu beschönigen

Feuchtgebiete
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Anmerkung: Diese Rezension ist möglicherweise nicht für Leser unter 18 Jahren geeignet!

Inhalt
Die 18 jährige Helen liegt nach einer missglückten Rasur ihres Hinterteils mit einer Analfissur im Krankenhaus ...

Anmerkung: Diese Rezension ist möglicherweise nicht für Leser unter 18 Jahren geeignet!

Inhalt
Die 18 jährige Helen liegt nach einer missglückten Rasur ihres Hinterteils mit einer Analfissur im Krankenhaus und nutzt die ihr nun zur Verfügung stehende Zeit ausgiebig, um sich mit jeder einzelnen ihrer Körperöffnungen ausführlich zu beschäftigen. Dabei schwelgt sie in Erinnerungen an diverse Sexualpraktiken und Masturbationsversuche und überdenkt ihre ganz eigene Form von Hygiene und Sexualität. Pfleger Robin wird eher unfreiwillig in ihre seltsamen Handlungen mit einbezogen und fotografiert ihr letztendlich sogar den Arsch - schließlich will man ja seine Wunde auch mal selbst sehen...

Zitate
"Also habe ich mich zu einem lebenden Muschihygieneselbstexperiment gemacht. Mir macht es Riesenspaß, mich nicht nur immer und überall bräsig voll auf die dreckige Klobrille zu setzen. Ich wische sie auch vor dem Hinsetzen mit meiner Muschi in einer kunstvoll geschwungenen Hüftbewegung einmal komplett im Kreis sauber. Wenn ich mit der Muschi auf der Klobrille ansetze, gibt es ein schönes schmatzendes Geräusch und alle fremden Schamhaare, Tropfen, Flecken und Pfützen jeder Farbe und Konsistenz werden von meiner Muschi aufgesogen. Das mache ich jetzt schon seit vier Jahren auf jeder Toilette. Am liebsten an Raststätten, wo es für Männer und Frauen nur eine Toilette gibt. Und ich habe noch nie einen einzigen Pilz gehabt. Das kann mein Frauenarzt Dr. Brökert bestätigen."

"Sie hat mir mal erzählt, dass der Sex mit meinem Vater ihr Schmerzen bereitet habe. Dass sein Penis zu groß für ihr inneres gewesen sei. Diese Information gehört zu dem Wissen, dass ich nicht haben will. Ich wollte mich doch eigentlich auf die Natur draußen konzentrieren. Dadurch kriege ich bessere Laune, als wenn ich über den Geschlechtsverkehr zwischen meinen Eltern nachgrübele. Ich stelle mir leider immer alles ganz genau vor. Und diese Vorstellung ist mir oft sehr unangenehm. Helen, töte diesen Gedanken in Dir."

Fazit
"Feuchtgebiete" ist der Debütroman der Autorin Charlotte Roche. Tjaa, was soll man als anständiges Mädchen von heute dazu noch sagen? Lange lange Zeit habe ich nur mit diversen Gerüchten und Halbwahrheiten bezüglich dieses Buches gelebt und irgendwann beschloss ich dann: Es reicht - ich überzeuge mich jetzt einfach mal selbst. Als Rezensent ist es allerdings schwer dieses Buch in irgendeiner Form zu bewerten, vorallem da die Praktiken, die die gute Helen anwendet einfach nur widerlich und abstoßend sind, das Buch meiner Ansicht nach jedoch nicht verurteilt werden kann und sollte, denn hier hat sich einfach mal jemand die Mühe gemacht sämtliche Tabu's der heutigen Gesellschaft in einen Topf zu packen, ordentlich umzurühen und zum Schluss nochmal in die Suppe zu spucken. Im großen und ganzen ist das ganze Buch eine reine Provokation, eine Aneinanderreihung von "tabuisierten" Themen, ohne Beschönigungen und möglichst anschaulich beschrieben.

Alles was man von "Feuchtgebiete" so hört ist wahr: Es ist widerlich, ekelhaft und übertrieben, abgehoben und äußerst wahrscheinlich, dass es auf der Welt niemanden gibt der so ist wie Helen - zumindest nicht zu 100%. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass uns die gute Charlotte Roche mit diesem Buch nicht nur einen "Tabu-Schocker" verpassen wollte, sondern uns auch etwas ganz anderes mitteilen wollte: Schämt euch nicht für die natürlichsten Vorgänge, nicht für's Urinieren, Masturbieren, Stuhlgang haben (ob zuhause oder der öffentlichkeit), für's Nase bohren oder das Kratzen am Hinterteil - wenn's sein muss, muss es sein. Im Grunde ist das ganze nichts anderes als ein Hinweis darauf, dass wir das, was wir zuhause im Verborgenen tun, genauso gut auch gut draußen tun könnte ohne uns zu schämen - aber da spricht ja wieder die Norm und der Anstand dagegen. Natürlich wird das ganze auf eine Art und Weise dargestellt, die jeden von uns wahrscheinlich eher anwidert, doch im großen und ganze soll uns wohl so eine Botschaft überbracht werden.

Helen ist eine mehr als ausergewöhnliche Person, sie bricht alle Tabu's, alle Normen, alles was für jeden halbwegs hygienischen Menschen einen Standard darstellt, ist für Helen schon übertrieben. Sie wäscht sich nach dem Toilettengang nicht die Hände, wischt mit ihrem intimsten Körperteil über öffentliche Toiletten, betrachtet getrocknete Spermareste unter den Fingernägeln als "Sexandenkenkaubonbon" und findet, dass die "amerikanische Tamponindustrie" die reinsten Ausbeuter sind. Den Pfleger Robin lässt sie Bilder ihres frisch operierten, offenen Hinterteils machen und ist enttäuscht als die Bilder verschwommen sind, Die Kerne ihrer Avocadozucht führt sich die 18 jährige gerne auch mal ein und wenn gerade kein Mann zur Verfügung steht vergnügt sie sich auch schonmal mit dem Griff des Rasierers. Die Methode die Helen wählt um ihre Eltern wieder zusammenkommen zu lassen (also der reine Versuch) ist erschreckend und vorallem an diesem Punkt saß ich wirklich mit zusammengekniffenen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht auf der Couch - ich konnte es mir einfach zu gut vorstellen, was da vor sich ging. Alles in allem hätte sich wohl kein passenderer Titel als "Feuchtgebiete" finden lassen können, vorallem weil sich Helen überausführlich über ihren Ausfluss und sonstige Körperflüssigkeiten auslässt, einschließlich Farbe, Konsistenz und Geschmack.

Der Roman wurde in sehr offenen und ehrlichen Worten beschrieben, er beschönigt nichts und die Worten beschreiben sehr deutlich was gemeint ist - es wird niemals auch nur etwas ansatzweise beschrieben. Die Kapitel sind ausreichend lang und der Schreibstil hat trotz der Thematik etwas packendes. Trotzalledem kann ich dem Buch nur 4 Sterne geben, begründen kann ich es jedoch nur folgendermaßen: Ein 5 Sterne Buch muss mich einfach umhauen - Feuchtgebiete schafft es zwar, mich irgendwie zu überrumpeln, vollends begeistern konnte es mich jedoch leider nicht.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Sehr lesenswert!

Ghost Lover
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Inhalt
Die Autorin Ella erbt unverhofft ein altes Cottage im schönen England und macht sich sofort auf die Reise um es zu besichtigen. Dort angekommen verliebt sie sich auf den ersten Blick in das wunderschöne ...

Inhalt
Die Autorin Ella erbt unverhofft ein altes Cottage im schönen England und macht sich sofort auf die Reise um es zu besichtigen. Dort angekommen verliebt sie sich auf den ersten Blick in das wunderschöne Haus und verbringt direkt ein paar Tage dort. Unterdessen versucht Steven Stapleton, Viscount von Wyndham, ihr
den alten Witwensitz abzuluchsen, indem er ihr Schauergeschichten erzählt - Ella jedoch lässt sich nicht abschrecken und verneint den Verkauf. Eines Tages begegnet sie jedoch tatsächlich dem Geist des attraktiven Marcus Stapleton, einem Vorfahren des aufdringlichen Viscounts und erschrickt erstmal fürchterlich. Nach und nach kommen sich die beiden jedoch näher, lernen sich besser kennen und bald schon beginnt eine erotische Liebschaft zwischen den beiden. Doch nicht nur der Geist hält sie auf Trab, auch eine Schlägerbande, die es auf Ella abgesehen hat, Geisterhafte Stimmen (die nicht von Marcus stammen) und der aufdringliche Steven Stapleton setzen ihr gehörig zu...

Fazit
Bei "Ghost Lover" handelt es sich um einen erotischen Roman der Autorin Ivy Paul. Bisher hatte ich noch keinen Roman dieser Art gelesen und ging an das ganze doch ein bisschen skeptisch aber sehr neugierig heran. Die Geschichte, auch die Nebenaspekte sind durchaus interessant, zeitweise auch sehr spannend. Außerdem liest man wunderschöne Beschreibungen des alten Cottage's und kann es sich richtig gut vorstellen - zeitweise fühlt man sich, als ob man dort wäre und all die Eindrücke selbst mitnehmen könnte. Auch die erotischen Szenen zwischen Marcus und Ella sind wunderschön ausgearbeitet und wirken keinesfalls obszön oder billig. Einzig die Häufigkeit der sexuellen Handlungen der beiden hat mich dann doch irgendwann regelrecht genervt, leider weiß ich jedoch nicht ob dies in erotischen Romanen generell einfach der Standard ist, oder ob es hier wirklich sehr häufig vorkommt. Irgendwann hatte ich zumindest den Eindruck dass der Autorin selbst keine neuen Ideen mehr kamen und so einfach nur die Orte gewechselt und die Textpassagen stellenweise komplett übernommen wurden - aber das nur so als kleine Kritik.

Der Humor fehlte bei diesem Roman ebenfalls nicht, so manche Szene brachte mich sehr zum Schmunzeln und die Seiten flogen nur so dahin. Die Charaktere waren alle überaus schön und liebevoll beschrieben, besonders Marcus Stapleton - er war der perfekte Gentlemen und brachte etwas altertümlichen Schwung in die sonst so moderne Geschichte. Seine Sprache und sein besonderes Auftreten machten ihn einfach zu etwas besonderem und glichen das gegen Ende etwas weinerliche Verhalten der Hauptprotagonistin wieder aus.

Ella selbst sollte eine selbstständige, emanzipierte Frau darstellen, was die meiste Zeit des Buches auch ganz gut rüberkam. Gegen Ende jedoch (nur um den vorhergehenden Satz einmal aufzugreifen) wird sie eher weinerlich, ängstlich und sehr anhänglich, was ich eher als störend betrachtete, vorallem weil ich mich nicht wirklich in sie hineinverstetzen und ihre Emotionen nachempfinden konnte.

Die Nebengeschichte mit der Schlägerband fand ich durchaus gelungen und sehr interessant, es peppte die Geschichte etwas auf und verlieh dem ganzen ein wenig Würze. Besonders gut gefallen hat mir auch die "Sprache der Blumen", die Marcus immer wieder anwendet und gegen Ende auch wunderschön erklärt - ich persönlich werde mir das in Ehren halten und in Zukunft etwas mehr über die Bedeutung der einzelnen Blumen nachdenken, bevor ich sie verschenke (auch wenn die meisten vermutlich keine Ahnung davon haben). Sonistge Charaktere, wie Sophie, Beth oder Steven Stapleton fand ich sehr schön gestaltet, allerdings mit relativ wenig Tiefgang - man merkt, dass sie alle wirklich nur als Nebencharaktere gedacht sind. Dies störte mich als Leser jedoch relativ wenig, im Prinzip waren ja auch nur Ella und Marcus als Figuren wirklich von Bedeutung.

Insgesamt bin ich von der außergewöhnlichen Sprache (durch Vermischung von "Moderne" und "Altertum") und dem Inhalt jedoch durchaus überzeugt und könnte mir gut vorstellen in Zukuft öfter Bücher dieses Genres zu lesen - irgendwie habe Gefallen daran gefunden! Die Kapitel an sich waren ausreichend lang und an den richtigen Stellen gesetzt, die Sprache war gut verständlich und sehr sehr schön ausgearbeitet. Einzig die Schrift hätte etwas größer sein können - bei Müdigkeit waren die Buchstaben doch manchmal schwerer zu entziffern.