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Veröffentlicht am 24.06.2021

Vier Frauen die für sich selbst und ihre Wünsche einstehen

Die Wunderfrauen
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„Was Helga alles leistet, dachte Luise. So eine Wunderfrau. >>Ja, du kannst wirklich stolz sein, dass du sie als Freundin hast, ich wollte, ich hätte auch eine …, ich meine, so eine FreundinDas hast du ...

„Was Helga alles leistet, dachte Luise. So eine Wunderfrau. >>Ja, du kannst wirklich stolz sein, dass du sie als Freundin hast, ich wollte, ich hätte auch eine …, ich meine, so eine Freundin<<, ergänzte Annabel. >>Das hast du doch<<, sagte Luise mit einem Lächeln. >>Wir beide, du und ich, sind doch Freundinnen, oder etwa nicht? <<“
Der zweite Band der Wunderfrauen Triloge spielt knapp 10 Jahre nach dem Ersten. Wieder begleiten wir Luise, Annabel, Helga und Marie durch ihr Leben, in dem sich einiges verändert hatte. Alle Frauen sind mittlerweile Mütter geworden und müssen nun versuchen ihre Familien mit ihren Karrieren zu vereinen. Das funktioniert natürlich nicht reibungslos und so müssen die Vier auch in diesem Buch die ein oder andere Hürde meistern.
Ich habe die vier Protagonistinnen bereits im ersten Teil ins Herz geschlossen und mich sehr darauf gefreut sie nun wieder begleiten zu dürfen. Ich konnte schnell wieder in die Geschichte abtauchen und habe auch diesmal mit den Frauen mitgelacht und -geweint. Luise, Annabel, Helga und Marie haben sich charakterlich weiterentwickelt, sie treten endlich mehr aus dem Schatten ihrer Männer und stehen für sich selbst und ihre Wünsche ein. Das ist ganz im Einklang mit der Gesellschaftlichen Entwicklung der 60er Jahre in Deutschland.
Der Schreibstil ist, wie auch schon im ersten Band sehr flüssig und durch die kapitelweisen wechselnden Perspektive kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders der Cliffhänger ist gemein und ich würde am liebsten sofort den dritten Band lesen. Leider muss ich mich noch bis August gedulden.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Leichter, gute Laune Roman mit englischem Humor.

Du kannst kein Zufall sein
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„Zu Beginn des Jahres hatte ich absolut keinen Glauben an meine Entscheidungsfähigkeiten. Ich war vollkommen verloren. Da habe ich begonnen, die Münze zu werfen, in de Hoffnung, sie würde all meine Probleme ...

„Zu Beginn des Jahres hatte ich absolut keinen Glauben an meine Entscheidungsfähigkeiten. Ich war vollkommen verloren. Da habe ich begonnen, die Münze zu werfen, in de Hoffnung, sie würde all meine Probleme lösen und mir die Richtung weisen. In Wahrheit weiß ich immer noch nicht, was ich mit meinem Leben anfangen will oder wo ich es tun möchte. Aber sobald ich dich zum ersten Mal gesehen habe, war ich mir in einem Punkt vollkommen sicher. Ich hatte gehofft, dass die Münze mir helfen würde, mich selbst zu finden. Und dabei habe ich dich gefunden.“

In James Baileys Debütroman geht es um Josh, der einen ziemliche schlechten Start ins neue Jahr hat. Seine Verlobte lehnt seinen Heiratsantrag ab und er verlieret seinen Job im Hotel. Notgedrungen zeiht er mit seinem Kaninchen Jeremy wieder bei seinen Eltern ein und zweifelt alle seine vergangenen Entscheidungen an. So kommt er auf die originelle Idee im kommenden Jahr alle Entscheidungen dem Zufall, in seinem Fall einer Münze zu überlassen.

Der Protagonist Josh ist dabei sehr sympathisch und man kann gar nicht anders als sowohl Mitleid als auch Freude mit ihm zu empfinden. Aber auch die Nebencharakter, wie Joshs Freunde tragen mit ihrem Charm und Witz zu einer großartigen Geschichte bei. Der Roman startet dabei anfangs etwas gemächlicher, man findet gut in die Geschichte hinein und lernt alle Protagonisten kennen. In dieser Zeit ist Josh sehr unsicher und unglücklich mit seinem Leben. Im Laufe der Geschichte kristallisiert sich für ihn und den Leser jedoch immer mehr heraus, was für ihn im Leben wichtig ist. Gerade die zweite Buchhälfte hat mir dabei sehr gut gefallen, hier kommt die Liebesgeschichte mit der Sonnenblumenfrau erst so richtig ins Rollen und auch Joshs Entwicklung hat mich sehr gefreut. Der Schreibstil von James Bailey war sehr angenehm und leicht, sodass ich mit dem Buch sehr gut entspannen konnte. Vor allem der britische Humor ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben und ich musste tatsächlich öfters mal laut mitlachen und war nach dem Lesen in positiverer Stimmung.

Der Roman behandelt dabei eine, wie ich finde sehr interessante Thematik. Kann man das Schicksal mit eigenen Entscheidungen beeinflussen oder ist es ohnehin vorherbestimmt? Ich glaube diese Frage hat sich jeder von uns selbst schonmal gestellt, gerade wenn man im Nachhinein mit dem Ausgang von bestimmten Entscheidungen unzufrieden ist. So ergeht es auch Josh, der sein Leben von einem Münzwurf beeinflussen lässt. Was gerade am Anfang des Buches noch nach einer lustigen Idee klingt wird gerade gegen Ende des Buches immer problematischer für Josh. Denn eigentlich weiß er in manchen Punkten nun wieder, was er möchte und hofft immer, dass die Münze seine Entscheidung unterstützt. Ich fand es dabei sehr schön im Laufe des Romans zu beobachten, wie Josh seinen eigenen Entscheidungen wieder mehr Vertrauen schenkt. Denn ich persönlich glaube auch, dass wir mit unseren Entscheidungen unser eigenes Schicksal bestimmen können.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch, und zwar ist mir das Buch einfach zu kurz. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Josh und der Sonnenblumenfrau hätte ich ein bisschen ausführlicher erwartet, auch weil der Titel und der Klappentext den Anschein erwecken, dass die Liebesgeschichte eine größere Rolle spielen. Im Roman selbst geht es jedoch auch stark um das Finden von sich selbst und nicht zwangsläufig um das Finden der großen Liebe. So treffen sich Josh und die Sonnenblumenfrau auch erst relativ spät innerhalb der Geschichte. Deshalb hätte ich mir gewünscht noch mehr über die Geschichte der Beiden zu erfahren.
Alles In allem ist „Du kannst ein Zufall sein“ ein leichter, gute Laune Roman der mich oft zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken über das Schicksal gebraucht hat. Deshalb kann ich allen Lesebegeisterten nur empfehlen sich mit Josh auf eine Reise zu sich selbst zu begeben.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Starke Frauen

Die Wunderfrauen
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„Wozu noch einen Gedanken an die Vergangenheit verschwenden? Sie lebte hier und heute, hatte wieder einen anstrengenden Tag gemeistert und sich ein bisschen Vergnügen verdient. Ein paar Stunden, in denen ...

„Wozu noch einen Gedanken an die Vergangenheit verschwenden? Sie lebte hier und heute, hatte wieder einen anstrengenden Tag gemeistert und sich ein bisschen Vergnügen verdient. Ein paar Stunden, in denen sie tun und lassen konnte, was sie wollte, ohne auf irgendwelche Vorschriften zu achten."

In diesem Roman geht es um die Geschichten von vier Frauen zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre 1953. Nach dem Tod ihrer Schwiegermutter ist Luise Dahlmann endlich frei von Verpflichtungen und kann sich ihren Traum von einem eigenen Laden erfüllen. Die Arztgattin Annabel von Thaler fühlt sich isoliert und einsam in ihrem Leben, denn ihre einzige Aufgabe besteht in der Erziehung des Sohnes. Nach der Vertreibung aus Schlesien und jahrelanger Flucht sehnt Marie Wagner ich nach einer Heimat und Sicherheit. Helga Knaup bricht mit ihren Familien und versucht durch eine Ausbildung an der Seeklinik endlich unabhängig und selbstbestimmt leben zu können. Die Geschichten der Frauen kreuzen sich dabei immer wieder.

Die vier Protagonistinnen könnten nicht unterschiedlicher sein. Jede von ihnen hat eine andere Vergangenheit und aktuell andere Probleme, trotzdem ähneln sich alle in dem Wunsch nach einem besseren, selbstbestimmteren Leben. Ich konnte mich sehr gut in die Frauen und ihre Entscheidungen reinversetzen, auch wenn ich gerade am Anfang nicht ganz warm mit Annabel geworden bin. Dies änderte sich jedoch im Laufe der Geschichte und ich konnte auch ihre Beweggründe gut verstehen. Während des gesamten Buches sind die Geschichten sehr realistisch und man hatte das Gefühl, es könnte auch im wahren Leben so verlaufen sein. Dabei hat mir besonders die Charakterentwicklung aller Frauen gefallen, wie sie von anfangs unsicheren Frauen immer mehr zu ihrer eigenen Stärke gefunden haben. Die Sprache und der Erzählstil sind sehr fesselnd und ich konnte das Buch oft gar nicht mehr aus der Hand legen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch. Gerade am Anfang und vor allem im Prolog war ich mit all den verschiedenen Namen und wechselnden Handlungssträngen erstmal etwas überfordert und musste immer erstmal überlegen, wer das war. Die kurzen Beschreibungen im Umschlag waren dabei sehr hilfreich und je mehr man in der Geschichte versinkt desto mehr löste sich dieses Problemchen auch von selbst.

Alles in allem fand ich das Buch über das Leben der vier Frauen nach dem Krieg sehr interessant und würde es definitiv weiterempfehlen. Ich selbst freue mich schon darauf den nächsten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Ein authentischer Einblick in das Leben von Dirk Rossmann

"... dann bin ich auf den Baum geklettert!"
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Dieses Buch ist die Biografie von Dirk Rossmann, und wie er als Junge in einfachen Verhältnissen in Hannover aufgewachsen ist, und eins der größten Drogeriemarkt-Imperium Deutschlands aufgebaut hat. Herr ...

Dieses Buch ist die Biografie von Dirk Rossmann, und wie er als Junge in einfachen Verhältnissen in Hannover aufgewachsen ist, und eins der größten Drogeriemarkt-Imperium Deutschlands aufgebaut hat. Herr Rossmann erzählt über seine Kindheit im Nachkriegs Hannover und dem kleine Drogeriemarkt seiner Eltern. Seine Familie hatte nie viel Geld und er ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Aber schon als kleine Junge hatte er den Unternehmerinstinkt und wollte Geld verdienen. So verkaufte er im Alter von 12-Jahren Drogerieartikel mit dem Fahrrad. Nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Drogeristen und einer kurzen Zeit bei der Bundeswehr eröffnete er mit 25 seine erste eigene Drogerie, den „Markt für Drogeriewaren“. Das besondere, dies war die erste Drogerie mit Selbstbedienung und dadurch viel günstigeren Preisen. Dieser wurde schnell zum Hit und Rossmann wuchs und expandierte in dem nächsten Jahr stark. Dafür musste Herr Rossmann einige Kredite aufnehmen, die ihm 1996 fast zum Verhängnis wurden. Der Kaufman hatte sich an der Börse verspekuliert und stand nun fast vor dem Bankrott, durch den Stress erlitt er noch in gleiches Jahr einen Herzinfarkt. Doch Dirk gibt durch diesen Rückschlag nicht auf, er beweist Durchhaltevermögen und Größe. Fokussiert sich wieder auf das wesentliche, sowohl geschäftlich als auch privat und bringt sein Leben zurück auf den richtigen Kurs. Heute gehört Rossmann zu den erfolgreichsten Drogerieunternehmen Deutschlands auch oder vor allem durch den klugen Kopf hinter dem Unternehmen, der immer schon wusste was er wollte und es nicht gescheut hat auch ungewöhnliche Wege zu gehen, um seine Ziele zu erreichen.
Es geht im Leben von Rossmann jedoch nicht nur darum möglichst hohe Gewinne zu erziehen, sondern auch darum den Menschen, die es nicht so gut haben etwas zurückzugeben. Rossmann zeigt sich sehr bodenständig. Er geht offen auf die Menschen zu, sein es die Kassiererin in einer seiner Filialen oder der Papst, und er spricht offen Problem an. Er handelt da, wo Politik und Wirtschaft oft erst einmal zögert und sich berät, ob die Idee gut ist und zeigt dabei sehr viel Empathie. Diesen Mut und den Wunsch für eine bessere Welt finde ich sehr bewundernswert.
Allerdings muss ich anmerken, dass ich gerade am Anfang etwas Zeit gebraucht habe einen Einstieg in das Buch zu finden. Das liegt daran, dass es immer wieder Zeitsprüngen gibt und das Buch nicht chronologisch nach seinem Leben aufgebaut ist. Viele Anekdoten am Anfang des Buches scheinen erstmal unwichtiger und stellenweise schon langatmig und man versteht erst später, welchen Einfluss diesen Moment wirklich auf sein Leben gehabt haben.

Alles in allem kann ich das Buch jedem empfehlen der gerne Biografien liest oder mehr darüber erfahren möchte, wie Dirk Rossmann es geschafft hat sich aus dem nichts ein Imperium aufzubauen.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Eine wunderschöne Liebesgeschichte

The Light in Us
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„My endless black was never going to go away. That was certainty. But kissing charlotte had been a burst of light streaking across it, like a comet.”

Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere ...

„My endless black was never going to go away. That was certainty. But kissing charlotte had been a burst of light streaking across it, like a comet.”

Charlotte Conroy stand am Anfang einer großen Karriere als Geigerin, doch dann zerbrach ihr Leben und die Musik in ihr verstummte. Aus Geldnot nimmt sie den Job als Assistentin für einen jungen Mann an, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hat. Noah Lake war Fotograf und Extremsportler, immer auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinrausch. Nun stößt er alle Menschen von sich, unfähig, sein Schicksal anzunehmen. Doch Charlotte ist entschlossen, ihm zu beweisen, dass das Leben noch so viel mehr zu bieten hat ...
Mir hat das Buch von Emma Scott sehr gut gefallen. Der Schreibstil war locker und ich konnte schnell in der Geschichte versinken. Der Aufbau der Geschichte war logisch und man konnte ihr gut folgen. In diesem Buch gibt es keine überdramatischen Wendeunkte, aber das Buch ist trotzdem keineswegs langweilig. Man lernt viel über die Beiden Haupt Charaktere Charlotte und Noah und ihre Gefühle und Gedanken über das eben und im späteren verlauf auch übe einander. Einfach eine schöne Liebesgeschichte.
Zu Beginn des Buches sind die beiden Protagnisten Charlotte und Noah durch ihre Schicksalsschläge etwas verloren in ihrem Leben. Beide wissen nicht so recht, wie sie mit ihrem Verlust umgehen und weiterleben sollen. Ich konnte ihre Gefühle und Gedanken sehr gut nachempfinden. Während Noah anfangs jedoch wütend und frustriert ist, hat Charlotte viel Mitgefühl für ihre Mitmenschen und versucht immer anderen zu helfen und ihnen das Leben zu vereinfachen. Am Anfang ihrer Beziehung ist Noah nicht ehr gewilligt diese Hilfe anzunehmen, im Laufe der Geschichte verfällt er jedoch ihrem Charm und versucht sein Leben positiver zu betrachten. So helfen sich die beiden Gegenseitig ihre Schicksalsschläge zu verarbeiten und verlieben sich dabei ineinander und in das Leben selbst. Ich fand es sehr schön zu sehen, wie der Charakter sich im Laufe des Buches entwickelt haben, dass sie zusammen einen neuen Lebensweg gefunden haben.
Im Buch gibt es auch ein paar sehr interessante Nebencharaktere, wie zum Beispiel Charlotts beste Freundin Mel oder Lucien, ein guter Freund von Noahs Familie, der die beiden überhaupt erst zusammengebracht hat. Leide sind mir diese Personen in der Story etwas zu kurz gekommen und ich hätte mr gewünscht noch mehr über sie und ihr Leben zu erfahren.
Insgesamt finde ich das Buch sehr gelungen, eine schöne Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten. Ich würde das Buch allen empfehlen die einen leichten Romas suchen, der aber trotzdem mit tiefen Gefühlen punkten kann.

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