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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

Leider nicht so überzeugend wie erhofft

Die 48 Briefkästen meines Vaters
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Ich liebe Post, egal ob Briefe oder Postkarten (und natürlich Bücher, die per Post ankommen). Somit hat mich der Titel gleich angesprochen. Nachdem ich das Buch so oft in der Hand hatte, wurde es irgendwann ...

Ich liebe Post, egal ob Briefe oder Postkarten (und natürlich Bücher, die per Post ankommen). Somit hat mich der Titel gleich angesprochen. Nachdem ich das Buch so oft in der Hand hatte, wurde es irgendwann Zeit, es auch tatsächlich zu lesen.


Handlung

Chiara lebt mit ihrer Mutter in Rom und ist mit dem Gedanken aufgewachsen, dass ihr Vater noch vor ihrer Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Eines Tages erfährt sie durch einen Wutausbruch der Freundin ihrer Mutter, dass auch die Möglichkeit besteht, dass sie die Tochter eines Matrosen von der französischen Insel Groix ist, mit dem sich ihre Mutter getröstet hatte. Mit sehr sporadischen Informationen reist sie in der Hoffnung, ihren Vater zu finden, auf die Insel. Dort wird ihr eine Stelle als Inselbriefträgerin angeboten, der ihre Nachforschungen erleichtert.
Auf ihrer Reise schließt Chiara schnell eine Familie ins Herz und fühlt sich so sehr zu Hause, wie noch nie. Zudem lernt sie den Schriftsteller Gabin kennen, der mehr als ein Geheimnis mit sich herumzutragen scheint.


Meine Meinung

Die Geschichte fand ich wirklich interessant. Mehr als einmal wendet sich das Blatt, obwohl man als Leser einiges erahnen kann.

Dennoch konnte mich der Schreibstil der Autorin nicht überzeugen. Die Perspektive hat immer wieder gewechselt, genau wie die Zeit. Das mag ich normalerweise sogar sehr gerne, weil sich eine Geschichte dadurch wie ein Puzzle zusammensetzt. Allerdings mag ich es nicht, so angesprochen zu werden, als sei ich eine Figur im Buch (“du heißt xyz”…). Außerdem wurde aus sehr ungewöhnlichen Perspektiven berichtet, z.B. aus der eines Fahrrads, das nicht verstanden hat, warum es einen Namen hat (was für das Buch wohlgemerkt komplett irrelevant war). Es ist bestimmt Geschmacksache, aber für mich war es leider nichts.

Die Figuren waren wiederum gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Manche waren mir sehr sympathisch, andere eher nicht; genau wie im richtigen Leben. Zudem haben einige der Charaktere im Buch eine Entwicklung durchgemacht, was ich auch immer schön finde.


Das Cover

Das Cover hat mir gut gefallen und Lust auf das Buch gemacht. Es passt gut zur Handlung und spiegelt einige der Hauptelemente des Romans wider: Die Insel, das Fahrrad und die Briefkästen. Das Cover ist etwas verträumter als die Geschichte selbst, aber das stört mich nicht weiter. Man merkt, dass sich der Grafiker Gedanken zum Buch gemacht hat.


Fazit

Die Handlung war wirklich schön, aber nicht spektakulär – genau, wie man es von einem sommerlichen Roman erwartet. Der Schreibstil war aufgrund der seltsamen Perspektiven leider nichts für mich. Daher vergebe ich alles in allem drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Leider eine Enttäuschung

Das kleine Cottage am Leuchtturm
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Handlung

Das Buch dreht sich um Grace und die, die ihr lieb sind: Ihre Eltern, ihre Freunde Charlie und Danny und nicht zuletzt ihre Tochter Ava. Man begleitet die Figuren durch ihr gesamtes gemeinsames ...

Handlung

Das Buch dreht sich um Grace und die, die ihr lieb sind: Ihre Eltern, ihre Freunde Charlie und Danny und nicht zuletzt ihre Tochter Ava. Man begleitet die Figuren durch ihr gesamtes gemeinsames Leben von dem Moment an, an dem sie sich kennenlernen, bis zu Grace’ Einzug in das kleine Cottage am Leuchtturm und drüber hinaus. Man erfährt, dass nicht alle Steine, die einen in den Weg gelegt werden, automatisch schlechtes verheißen und dass sich das Blatt unerwartet zum Guten wenden kann.


Meine Meinung

Ich war sehr gespannt auf das Buch und konnte es kaum erwarten, loszulesen. Leider hat sich diese Euphorie schnell eingestellt, da ich zunächst überhaupt keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte. Die Figuren sind mir beim Lesen sehr wichtig – wenn ich mich gar nicht mit ihnen (oder zumindest einer bzw. einem von ihnen) verbunden fühle, habe ich auch keinen Ansporn, weiterzulesen. Insgesamt war das Schreibstil zwar sehr flüssig, aber aus der Ich-Perspektive geschriebene Sätze wie “[…] es ist schon schwierig genug, in den Achtziger ein Teenager zu sein” (S. 54) kamen mir sehr komisch vor. Ich hatte das Gefühl, dass kein Teenager so denkt, wie Grace im Roman. Deswegen habe ich mich immer wieder dabei erwischt, Sätze im Kopf umformulieren und das mache ich sonst so gut wie nie. Es war also kein gutes Zeichen.

Gegen Ende wurde es besser. Die Figuren waren nun erwachsen und ich vermute, dass sich die Autorin besser in ihre Gedankenwelt hineinversetzen konnte.
Der Schreibstil an sich war, wie schon erwähnt, gut. Die Sätze waren meist flüssig zu lesen und schön miteinander verknüpft. Auch die Geschichte an sich war nicht schlecht. Der Plot war interessant, auch wenn er mich nicht überrascht hat, denn insbesondere das Ende des Buchs habe ich früh erahnt.


Die Charaktere

Die Figuren haben mich leider nicht überzeugt. Abgesehen davon, dass ich mich, wie schon beschrieben, gar nicht in sie hineinversetzen konnte, waren sie einfach zu flach. Grace ist ein 0-8-15 Mädchen bzw. Frau ohne Ecken und Kanten. Ich kann auch nach dem gesamten Roman keinen besonderen Charakterzug beschreiben.

Charlie ist ebenfalls ziemlich normal; man könnte ihn auch als den netten Jungen von Nebenan beschreiben, der im Leben alles richtig macht: Er ist auf dem Boden geblieben aber erfolgreich und hilft seinen Liebsten, wo er nur kann. Ein bisschen zu eintönig für meinen Geschmack, denn niemand ist so perfekt.

Danny ist die einzige ausgefallene Person – er hat immer einen Witz oder frechen Kommentar auf den Lippen. Mir persönlich war es allerdings zu viel. Es waren einfach schon so viele anbaggernde Kommentare, dass ich sie nicht mehr ernst nehmen konnte; geschweige denn mir vorstellen konnte, dass sich jemand im wahren Leben so verhält.


Das Cover

Das Cover finde ich zwar nicht ausgefallen, aber passend für einen Sommer-Frauenroman. Ich bin selbst sowieso ein Freund von Türkis- und Minttönen.


Fazit

Auch wenn ich es nicht gerne sage: Ich würde das Buch nicht nochmal lesen. Das liegt vor allem an den Figuren, in die ich mich leider gar nicht hineinversetzen konnte. Vielleicht geht es anderen Lesern anders – die englischsprachige Ausgabe des Buchs hat immerhin eine 5-Sterne-Bewertung auf Amazon. Für mich war es leider nicht das Richtige.