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Veröffentlicht am 02.02.2018

Ein gelungener, wenn auch melancholischer vorletzter Teil der Reihe

Changers - Band 3, Kim
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Zitate:
"Nur ich. Ich war anders. Bin anders." Seite 14
"Meistens versuche ich einfach, den Tag zu überstehen, lebe wie ein einfaches Bakterium so vor mich hin, bis meine kurze Zeit auf diesem Planeten ...

Zitate:
"Nur ich. Ich war anders. Bin anders." Seite 14
"Meistens versuche ich einfach, den Tag zu überstehen, lebe wie ein einfaches Bakterium so vor mich hin, bis meine kurze Zeit auf diesem Planeten abgelaufen ist." Seite 35
"Ich fing an zu weinen. Verzweifelte Kein-Ausweg-Tränen. Angereichert mit ordentlich Östrogen (mal wieder). Gott, wie ich Östrogen hasse!" Seite 55
"Aber wie soll ich denn überhaupt jemanden retten, wenn es doch mehr als offensichtlich ist, dass ich nicht mal mich selbst retten kann." Seite 154

Meinung:

Zurück aus dem RRR, geht es Oryon noch immer nicht wirklich gut. Zu sehr schmerzt ihn der Verlust von Chase, die Enttäuschung von Audrey und die Erinnerungen an seine Entführung.
Kann es denn bitte noch schlimmer kommen??? JA, es kann! Denn zu allem Überfluss findet er sich nach Change 3 im Körper von Kim wieder, einer ziemlich untersetzten Asiatin, die ihn auch körperlich vor große Herausforderungen stellt.
Ihr seht, Potential für den gewohnten Charme der Changers-Reihe ist gegeben ;)

Ich muss einfach feststellen, dass ich den 3. Band der Reihe viel zu lange im Regal habe versauern lassen -für alle, denen es eventuell ähnlich geht: das macht gar nichts, es finden sich immer wieder kleiner Erinnerungshilfen, sodass man schnell wieder im Bilde ist-.
Dabei konnte der Schreibstil des Autorenpaares mich ein weiteres Mal auf der Stelle fesseln, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich Ethans/Drews/Oryons zynischen Humor schon vermisst! Und auch die erwähnten geschlechtsspezifischen „Defizite“ und Auffälligkeiten, entlocken dem Leser so manches Schmunzeln.
Aber für mich waren diese Auflockerungen auch nötig, denn von der Stimmung her, ist dies wohl der bislang schwerste Teil der Reihe. Die bereits erwähnten Verluste von Kim, gepaart mit Problemen im Elternhaus, da ihr Vater sich nur für die Changersphilosophie interessiert und nicht für seine Tochter, sowie weitere harte Vorkommnisse, erschaffen eine ziemlich traurige, bedrückte Atmosphäre, die sich weitestgehend über die gesamte Geschichte zieht. Normalerweise verschlinge ich Changers immer innerhalb kürzester Zeit, aber dieses Mal musste ich ab und an pausieren, da diese Schwermut doch etwas auf das Gemüt schlägt.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Weiterentwicklung des Charakters. Die Prüfungen, die unser Changer hinter sich hat, lassen eigentlich nur den Schluss zu, dass er sich verändern muss. Und das tut er auch! Auch wenn Kim auf Grund ihrer „optischen Benachteiligung“ eine Zeit lang etwas zickig ist, wie man sich vielleicht vorstellen kann.
Das liebe Östrogen eben ;)

Auch nehmen die Autoren wieder ein paar sozialkritische Themen in den Fokus, wie Vorurteile, Andersartigkeit und die Reaktion der Menschen darauf. Das regt immer wieder zum Nachdenken und zur Selbstreflexion an, und kann somit definitiv nicht verkehrt sein. Vor allem in Jugendbüchern würde ich mir so etwas bedeutend öfter wünschen.

Alles in allem ist „Kim“ für mich ein gelungener, wenn auch melancholischer vorletzter Teil der Reihe, der mich sowohl sehr gut unterhalten, als auch sehr neugierig auf den Abschluss machen konnte. Für welchen V wird Ethan sich wohl entscheiden??? Ihr dürft gespannt sein, ich bin es jedenfalls :)

Veröffentlicht am 22.01.2018

eine fantastische Reise nimmt ihren Lauf

Die Seiten der Welt
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Zitate:
"Ariel hatte recht und unrecht zugleich. Der Widerstand war größer als jeder Einzelne, Ariel eingeschlossen, weil dahinter eine Idee stand, die sie zusammenhielt und sie alle antrieb: ein Leben ...

Zitate:
"Ariel hatte recht und unrecht zugleich. Der Widerstand war größer als jeder Einzelne, Ariel eingeschlossen, weil dahinter eine Idee stand, die sie zusammenhielt und sie alle antrieb: ein Leben ohne Unterdrückung, eine Zukunft in Freiheit. Und trotzdem blickten sie zu Ariel auf, weil er ihnen wie kein anderer das Gefühl gab, dass ihre Hoffnungen Wirklichkeit werden konnten.“ Seite 156

„In den Bretterbuden befanden sich die Suchthöhlen der Abhängigen, wo sie ihre Tage und Nächte im bibliomantischen Rausch verbrachten. Viele weitere, die sich nicht einmal die primitivsten Unterkünfte leisten konnten, saßen am Rand der Gassen, in Nischen und Durchgängen, eingefallene Gestalten, die mit zitternden Händen einzelne Seiten hielten oder über abgegriffenen Bänden zusammengesunken waren.“ Seite 265

Charakter:

Furia, die in der Vergangenheit herbe Verluste wegstecken musste, versucht ihr Leben weiterzuleben. Von Summerbelle weiter ausgebildet, begibt sie sich erneut in den Kampf, um ihre Ziele zu verfolgen und die zu schützen, die ihr am Herzen liegen. Sie ist stärker geworden, doch auch ein starker Mensch erlebt Momente, in denen er auf andere angewiesen ist.


Meinung:

Auch Band 2 wartet mit Unterhaltung der Extraklasse auf. Es braut sich etwas zusammen in der Welt um Furia und ihre Weggefährten. Dieses Mal zeitgleich an mehreren Fronten!
Machtgier und Umsturzgedanken an der adamitischen Akademie, Isis auf Abwegen, und der verbannte Siebenstern halten den Leser auf Trab und die Spannung am Laufen ;) Kai Meyer lässt wieder an vielen Stellen seine Phantasie spielen, was uns ein Werk voller Bibliomantie, aber auch Freundschaft, Verrat und Intrigen beschert.

Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen alter Bekannter, allen voran die Leselampe und der Sessel, aber auch Ypsilonzett (der meiner Meinung etwas häufiger zu sehen hätte sein können), wobei Kai Meyer auch in Band 2 nicht davor zurückschreckt, Protas über die Klinge springen zu lassen... Aber das müsst ihr schon selbst lesen ;)

Sehr toll fand ich das stellenweise Aufgreifen von Details aus Band eins, welches denjenigen unter uns, bei denen das Lesen davon etwas länger her ist, enorm den Wiedereinstieg in das Geschehen erleichtert.

Leider haben sich in "Nachtland" kleine Längen sowie ein paar mini Wiederholungen eingeschlichen, was dem Lesespaß aber keinen Abbruch tut. Das macht der Autor mit seinem eingängigen und mitreißenden Schreibstil allemal wieder wett :D
Jedoch war das Buch für mich persönlich etwas "schwieriger" zu lesen als der Vorgänger - einfach, weil unheimlich viel geschieht und das an mehreren Fronten. Zwar springt die Handlung immer wieder zwischen den einzelnen Protagonisten und der jeweiligen Handlung hin und her -Spannung garantiert-, aber in Summe geschieht wirklich viel, so ist definitiv "dranbleiben" angesagt ;)

Alles in Allem hat mir "Nachtland" wieder viel Spaß und so manchen Schmunzler beschert, ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Furia und dem Widerstand

Veröffentlicht am 22.01.2018

Ein weiteres Buch von U.Poznanski, das mit genialen Ideen aufwartet!

Fünf
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Zitate:
„Werde ich ihn identifizieren müssen?“, flüsterte sie. "Nein, das ist nicht nötig." Florins Antwort kam etwas zu schnell und zu bestimmt. Die Frau schaute hoch. Sie ist nicht dumm, dachte Beatrice. ...

Zitate:
„Werde ich ihn identifizieren müssen?“, flüsterte sie. "Nein, das ist nicht nötig." Florins Antwort kam etwas zu schnell und zu bestimmt. Die Frau schaute hoch. Sie ist nicht dumm, dachte Beatrice. Sie hat gerade kapiert, dass sie sich Fragen nach den Details besser sparen sollte. Seite 147
„Er ist an einer Sepsis gestorben, Vogt meint, es hätte zwei bis drei Tage gedauert und müsse unglaublich schmerzhaft gewesen sein. Der ganze Brustraum war entzündet, die Speiseröhre hat Geschwüre entwickelt, die sich allmählich selbst verdaut haben .“ Seite 253

Charakter:

Die Ermittlerin Beatrice versucht krampfhaft, ihren Job und ihr Leben als alleinerziehende Mutter unter einen Hut zu bringen. Dabei kommt sie des Öfteren ins Straucheln, unter anderem, da ihr Ex Achim alles daran setzt, ihr das Leben nach allen Regeln der Kunst schwer zu machen.
Seine nächtlichen Anrufe und verbalen Attacken, dass sie eine schlechte Mutter sei, in Kombination mit dem Aufwiegeln der Kinder, macht ihr Leben nicht wirklich einfacher.
Zumal sie ebenso aufopferungsvoll versucht, eine gute Ermittlerin zu sein. Und das ist sie! Sie hat ein oftmals untrügliches Bauchgefühl und zusammen mit ihrem Partner Florin bildet sie ein gut eingespieltes Team.

Meinung:

Ein durchtriebener Täter, der ein perfides Spiel mit den Ermittlern treibt.
Eine Schnitzeljagd in Form von Geocaching...
Aber warum das alles? Was bezweckt er? Und was wird die beiden Ermittler sowie ihre Kollegen am Ende der Jagd erwarten?

"Fünf" überzeugt mit einer sehr durchdachten und vor allem spannenden Storyline. Die Idee mit dem Geocaching, die einem das Gefühl vermittelt, dass der Täter ihnen zumeist mindestens 5 Schritte voraus ist, vermittelt dem Leser sehr gut das Gefühl der Hilflosigkeit, welches bestimmt die meisten Ermittler in so einer Situation überkommen würde.
Dazu erhält man ab und zu kurze Einblicke in die aktuelle Lage, Emotionen und Ängste der Opfer. Derartige schaurige Momentaufnahmen, die ein beklemmendes Gefühl hinterlassen, sowie die authentischen Charaktere, haben mir einen nahezu durchgängigen Lesespaß beschert.

Dies war bereits mein viertes Buch der Autorin, wobei mich ihre Ideen und ihr sehr angenehmer Schreibstil inklusive grausigem Kopfkino auch dieses Mal überzeugen konnten.
Ich freue mich schon sehr auf Band 2 der Reihe, der daheim bereits auf mich wartet :)

Einen klitzekleinen Abzug vergebe ich jedoch in der B-Note.
Leider hat sich zum Einen stellenweise die ein oder andere Länge eingeschlichen, vor allem bei den Umgebungsbeschreibungen, und zum Anderen war ich für meinen Geschmack einen kleinen Ticken zu schnell auf der Spur des Täters. Nichtsdestotrotz war "Fünf" für mich ein toller Thriller, dem ich jedem Genreliebhaber ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Ich weiß, wovor du Todesangst hast

Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)
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Zitate:
„Im Gegensatz dazu litt sein Opfer, das vor ihm am Boden kauerte, panische Angst. Die Hände waren hoch über dem Kopf ans nackte Mauerwerk gekettet. Seine Stimme war heiser von Tränen und Blut, ...

Zitate:
„Im Gegensatz dazu litt sein Opfer, das vor ihm am Boden kauerte, panische Angst. Die Hände waren hoch über dem Kopf ans nackte Mauerwerk gekettet. Seine Stimme war heiser von Tränen und Blut, sein nackter Körper zitterte vor Erschöpfung. Seite 5
Wenn ich dir also einen Rat geben darf: Mach deine Fotos, und dann sieh zu, dass du hier wegkommst. Du willst ganz sicher nicht, dass sich das Bild von da drinnen gleich zu Anfang deiner Karriere in dein Gedächtnis brennt. Vertrau mir. Seite 14/15
Als sie die Zunge von innen gegen die Lippen presste, spürte sie zwischen ihnen eine dünne, feste Schicht wie eine Membran. Erneut versuchte sie, den Mund aufzuzwängen, bis die zarte Haut ihrer Lippen zu reißen begann. Seite 98

Charaktere:

Robert Hunter ist einer der fähigsten und erfahrensten Detectives des Morddezernats I von Los Angeles. Gemeinsam mit seinem Partner Carlos Garcia, bildet er ein eingespieltes Team. Mittlerweile ist er zwar weitestgehend abgebrüht, was Grausamkeit und Gewalt betrifft, aber seine Menschlichkeit und Empathie hat er dennoch nie verloren. Er ist sympathisch und tut fast alles, um seine Fälle aufzuklären und den Opfern zu helfen. Und, obwohl er seit dem Tod seiner Mutter an chronischer Schlaflosigkeit leidet, gibt er immer Alles und löst dank seiner überdurchschnittlichen Intelligenz viele seiner Fälle.

Carlos Garcia, die 2. Hälfte des erfolgreichen Ermittlerteams, ist ebenfalls ein sympathischer Typ. Er ist freundlich, zuvorkommend und unterstützt seinen Partner, wo er nur kann. Da Hunter oftmals handelt bevor er überhaupt erklärt, was er vorhat, muss Carlos seinem Partner manchmal einfach blind vertrauen, was ihm in der Regel nicht schwer fällt. Zumal dieser ihn schon einmal vor dem Tod bewahrt hat.

Meinung:

Ein Killer, der mit den Todesängsten seiner Opfer spielt und vor nichts zurückschreckt. Grausam, brutal und ohne jegliche Emotion malträtiert er seine Opfer bis zu deren qualvollem Tod.
Schritt für Schritt versuchen Robert und Carlos ihm näher zu kommen um ihn aufzuhalten. Aber irgendwie scheint jede Erkenntnis nur neue Fragen aufzuwerfen und jede entdeckte Grausamkeit scheint von der nächsten nur noch getoppt zu werden. Worauf ist der Killer aus, was treibt ihn an? Unter dem größten erdenklichen Druck muss das Duo versuchen, ihn dingfest zu machen. Aber die Zeit wird knapp...

Die Story beginnt mit den Qualen des 1. Opfers, wobei uns schon auf der ersten Seite die Grausamkeit und der Horror, mit denen der Killer vorgeht, vor Augen geführt wird. Eine Woge aus Hilflosigkeit und Angst erfasst uns und so vermag es Chris Carter auch dieses Mal wieder, mir bereits nach wenigen Sätzen -durch das hervorgerufene Kopfkino- beinahe physische Schmerzen zu bereiten. Band 2 dieser Reihe ist erneut wahrlich nichts für Zartbesaitete, denn auch dieses Mal spielt er wieder mit dem Grauen, wie es nur wenig Andere vermögen.

Der Schreibstil ist flüssig, eingängig und sorgt in Kombination mit den ziemlich kurzen Kapiteln sowie kleinen Cliffhangern gegen deren Ende, für eine gute Grundspannung und eine stete Erhöhung.
Zusätzlich dazu legt Chris Carter viel Wert darauf, uns die Opfer vorzustellen -ihre Ängste, Emotionen und Beweggründe-, um uns tiefer in die Geschichte zu involvieren und uns noch mehr mitleiden zu lassen, als wir es, auf Grund der detaillierten und grausamen Folterbeschreibungen, sowieso bereits tun ;)

Für mich trifft hier einmal mehr Ekel und Widerwillen auf pure Faszination!!
Ähnlich den Gaffern auf der Autobahn, die bei einem Unfall -auch wenn sie wissen, dass sie es nicht sollten- immer wieder hinschauen müssen.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Eine fesselnde Sommerlektüre

Was in den Schatten ruht
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Zitate:
"Eigentlich muss man es ihren Eltern hoch anrechnen, dass sie es geschafft haben, zusammenzubleiben. Die meisten Ehen, hat sie gelesen, zerbrechen, wenn ein Kind stirbt. Bei ihren Eltern ist auch ...

Zitate:
"Eigentlich muss man es ihren Eltern hoch anrechnen, dass sie es geschafft haben, zusammenzubleiben. Die meisten Ehen, hat sie gelesen, zerbrechen, wenn ein Kind stirbt. Bei ihren Eltern ist auch etwas zerbrochen. Und in Marla auch. Aber das kriegt sie hin. Kriegt sie hin, kriegt sie hin." Seite 28
"Doch es geht ja nicht ums Essen, das ist Marla schon klar. Es geht um einen Plan. Darum, etwas in Aussicht zu haben. Und manchmal will Marla genau das eben nicht. Manchmal will sie die Zukunft wie Nebel: undurchschaubar. Aber dahinter wartet etwas, immer." Seite 54

Charaktere:

Marla, weitestgehend ein typischer Teenager, ist genervt. Jedes Mal in den Ferien dasselbe Ziel bereisen... PUHHH
Aber obwohl sie dieses Jahr gerne einmal etwas anderes gesehen hätte, freut sie sich dennoch, ihre alten Bekannten wiederzusehen und Zeit mit ihnen zu verbringen.
Sommer, Sonne, Flirts, Wakeboarden und Freunde. Was könnte schöner sein?
Doch der Schein trügt, zumindest zum Teil. Eine dunkle Wolke überschattet Marlas Leben und trübt die sommerliche Stimmung. Der Verlust ihrer Schwester Miriam hat der Familie schwer zugesetzt.
Die Ehe ihrer Eltern kriselt und droht zu zerbrechen.
Zusätzlich scheint keiner ihrer Freunde mehr der zu sein, der er vor einem Jahr noch war. Traurig über ihre Situation sowie ihren Verlust, und genervt von ihrem Exfreund, erscheint ihr die Ablenkung in Form von Keno, mehr als verlockend.

Keno ist neu im Ferienort. Er ist eher ein ruhiger Typ, der weitestgehend für sich bleibt. Seine Verantwortung gegenüber seinem Bruder, der sich unberechenbar verhält, -eine Last, die seine Eltern ihm aufbürden-, beansprucht den Großteil seiner Zeit. Aufgewachsen in einem gehobeneren, gut situierten Elternhaus, geht es ihm finanziell gesehen zwar besser als den meisten Anderen, aber eine wirkliche Beziehung zu seinen Eltern, existiert nicht. Sie sind kühl und distanziert, somit sind die beiden Söhne den Alltag betreffend, weitestgehend auf sich selbst gestellt.


Meinung:

"Was in den Schatten ruht" handelt vordergründig von Jugendlichen, die langsam erwachsen werden. Eigentlich ein fröhlich, beschwingtes Thema, jedoch wird dem Leser recht schnell bewusst, dass dies nicht alles ist, was auf ihn zukommt.
Bereits nach wenigen Seiten bemerkt man, dass diese fröhliche, ausgelassene Sommer-/Urlaubsstimmung im krassen Kontrast zu Marlas Kummer zuhause steht. Zu ihren Eltern, die sich eigentlich nur noch streiten, sowie der Trauer über ihre verstorbene Schwester.
Darüberhinaus sind dieses Jahr irgendwie alle verändert.
Und als plötzlich Fälle von Vandalismus auftreten und Marla sich zunehmend verfolgt fühlt, bekommt sie es dann doch mit der Angst zu tun. Wer könnte zu so etwas fähig sein und was will derjenige?
Ist es ihr Ex Enis, der ihr sowieso die ganze Zeit schon droht?
Der stille Dima, Keno´s seltsamer Bruder Arjan oder eher der verknallte Jap?? Irgendwie scheinen beinahe alle verdächtig zu sein...

Die Autorin lässt nach und nach immer mehr Spannung aufkommen und unterstreicht diese noch durch Marlas Gefühl, heimlich beobachtet zu werden, Kribbeln im Nacken und einer nahenden und doch nie ganz greifbaren Bedrohung.

Die Geschichte um Marla und Keno war für mich durchgehend spannend und unterhaltsam, zumal der lockere Schreibstil die Seiten geradezu vorbeifliegen lässt. Eine schöne, fesselnde Sommerlektüre und das, obwohl am Ende Fragen offen bleiben, was jedoch der Thematik des Buches geschuldet ist. Aber das müsst ihr schon selbst lesen ;)

Ich für meinen Teil, hätte mir jedoch ein paar Erklärungen bezüglich der Insiderbegriffe aus dem Wasserski-/Wakeboardsport gewünscht. Manche Szenen waren etwas schwieriger greifbar, da mir einfach das Verständnis gefehlt hat. Oder wisst ihr, was eine Funbox ist? Ich ehrlich gesagt nicht... :D