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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2022

Sehr gelungene Fortsetzung und ein tolles Ende

H.O.M.E. - Die Mission
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Band 2 hat mir noch besser gefallen, als Band 1. Hier konnte ich keine Ungereimtheiten entdecken.

Zoë und ihre Crew sind jetzt auf der Mission und es ist nicht leicht. Ganz besonders nicht für Zoë, die ...

Band 2 hat mir noch besser gefallen, als Band 1. Hier konnte ich keine Ungereimtheiten entdecken.

Zoë und ihre Crew sind jetzt auf der Mission und es ist nicht leicht. Ganz besonders nicht für Zoë, die für alles und alle verantwortlich ist. Nachdem ich in Band 1 bemängelt habe, dass Zoë keine besonders große Entwicklung durchmacht, habe ich hier deutlich weniger zu bemängeln. Sie verhält sich nicht immer ganz rational, aber sie ist halt auch ein sehr junger Mensch in einer Extremsituation. Je näher wir uns dem Ende nähern, umso mehr wird sie aber erwachsen.

Sowohl Kip, als auch Jonah machen sich in diesem Band sehr gut. Beide entwickeln sich weiter und sind Zoë auf die eine oder andere Art eine starke Stütze. Vor allem bei Jonah finde ich, dass er eine tolle Entwicklung durchmacht. Zuerst ist er misstrauisch und wenig hilfreich. Nachdem es mit ihm immer schlimmer wird, ich habe regelrecht angefangen, ihn für sein Verhalten zu verachten, kriegt er aber zum Glück die Kurve. Kip ist halt Kip. Er ist und bleibt ein unglaublich toller junger Mann.

Jonah schreibt in diesem Band ein eigenes Logbuch, so dass wir nicht nur Zoës Perspektive lesen, sondern auch erfahren, was in Jonah vor sich geht.

Tom, Zoës Bruder, bekommt in diesem Band leider so gut wie keine Rolle zugewiesen. Er ist halt da. Nicht mehr und nicht weniger…

Die Geschichte ist noch spannender, als sie es in Band 1 war. Eva Siegmund hat es geschafft, mir den Planeten Keto so zu zeigen, dass ich mir das Leben dort gut vorstellen konnte. Zoë und ihre Crew treffen auf spannende Wesen und interessante Tiere. Aber auch auf der Erde begleiten wir die Menschen noch ein Stück weit. Eva Siegmund hat sehr treffend dargestellt, wie die Elite sich verhält und wie abartig das eigentlich ist. Das Erschreckende ist, dass es heute genau so laufen würde, die Autorin ist da bedauerlicherweise sehr nah an der Wahrheit dran.

Der Schreibstil ist, wie auch aus Band 1 gewohnt, einfach gehalten, wird in diesem Band aber deutlich bildhafter.

Das Ende ist überraschend (ich wäre nicht darauf gekommen), aber sehr gut! Mir hat diese Wendung gefallen und lässt mich absolut zufrieden zurück.

Ich vergebe gerne 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Sehr spannender erster Band

H.O.M.E. - Das Erwachen
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Zoë ist eine überaus spannende Protagonistin, die nicht immer ganz einfach zu verstehen ist. Einerseits ausgebildet zu einer analytisch denkenden, sich selbst verteidigen könnenden Führungskraft in der ...

Zoë ist eine überaus spannende Protagonistin, die nicht immer ganz einfach zu verstehen ist. Einerseits ausgebildet zu einer analytisch denkenden, sich selbst verteidigen könnenden Führungskraft in der H.O.M.E Akademie, kommt in Berlin andererseits auch das unsichere Mädchen zum Vorschein. Sie reagiert teilweise sehr emotional und ihre Handlungen sind oft wenig durchdacht. Ich konnte nachvollziehen, dass sie ausflippt, als sie erfährt, was ihre Eltern getan haben. Andererseits, so gut ausgebildet, wie sie ist, sollte sie sich auch ein paar Momente Zeit nehmen, um zu durchdenken, ob ihre Eltern überhaupt anders handeln konnten. Das hat mir bei Zoë ein bisschen gefehlt. Sie entwickelt sich über das gesamte Buch nicht weiter.

Was mir gut gefallen hat ist, dass es nicht so sehr viele Protagonisten gibt. Eigentlich sind es nur Zoë, Kip und ein bisschen Tom, wobei der schon eher eine untergeordnete Rolle spielt. Daneben gibt es noch einige Nebenfiguren, die sich vom Umfang her aber auch im Rahmen halten. Dr. Jen, dann Zoës Eltern und Dr. Akalin. So war es einfach, sich zu orientieren.

Kip hat mir als Protagonist gut gefallen. Ich freue mich darauf, dass er auch in Band 2 eine Rolle spielen wird. Er ist sehr besonnen und bringt so ein bisschen Ruhe in die Geschichte. Ich glaube, dass Kip mehr auf dem Kasten hat, als er bisher zeigen konnte.

Die Geschichte an sich fand ich gut nachvollziehbar. Genau wie Zoë schwankt man selbst auch immer wieder, ob die Erlebnisse in der H.O.M.E-Akademie nur Zoës Fantasie entsprungen sind, aber ob sie tatsächlich real sind. Dadurch, dass aber auch die Macher von H.O.M.E zu Wort kommen, weiß der Leser aber vor Zoë wie die Wirklichkeit aussieht. Die Handlung ist teilweise ein bisschen vorhersehbar.

Leider war die Handlung nicht an jeder Stelle ganz logisch. z. B. das Treffen mit Kowalski. In der einen Sekunde ist er noch total feindselig, im nächsten Satz schreibt Eva Siegmund „Nun war Kowalskis Neugier endgültig geweckt. (S. 356)“ Ah… nein… er war vorher nicht neugierig, kein bisschen, also kann nicht von einer Sekunde auf die andere seine Neugierde endgültig geweckt sein. Das fand ich ein bisschen schade, da solche Ungereimtheiten an mehreren Stellen vorkommen.

Das komplette Leben wird vom Problem der Wasserknappheit beherrscht. Wie die Menschen damit umgehen, wie sich ein Schwarzmarkt entwickelt und wie die Ärmsten am meisten darunter leiden, wird sehr gut herausgearbeitet. Man möchte sich das wirklich nicht vorstellen, dass uns das irgendwann ereilt.

Der Schreibstil von Eva Siegmund ist, einem Jugendbuch angemessen, recht einfach gehalten. Er lässt sich gut lesen.

Insgesamt konnte mich die Geschichte aber fesseln und ich habe Seite um Seite verschlungen. Der erste Band ist nicht in sich abgeschlossen, sondern endet mit einem Cliffhanger. Ich vergebe gerne 4 Sterne und bin gespannt auf Band 2.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Gelungene Fortsetzung

Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse
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Die schwer an Kinderlähmung erkrankte Thea flüchtet vor Georg in eine Rehaklinik. Verzweifelt, gebrochen und mit ihrem Leben hadernd findet sie dort Aufnahme. Aber, Thema wäre ja nicht Thea, wenn sie nicht ...

Die schwer an Kinderlähmung erkrankte Thea flüchtet vor Georg in eine Rehaklinik. Verzweifelt, gebrochen und mit ihrem Leben hadernd findet sie dort Aufnahme. Aber, Thema wäre ja nicht Thea, wenn sie nicht nach und nach durch eine Aufgabe, die sie dort übernimmt, wieder zu ihrer alten Stärke zurückfinden würde. Sie ist einfach eine starke Frau, wie wir ja auch schon im ersten Band feststellen durften. Mir ging es sehr nahe, wie schwer sie sich ins Leben zurückkämpft.

Nicht gedacht hätte ich, dass gerade die lebenslustige Katja, die eher sorglos durchs Leben geht, zu einer solch großen Stützte für Thea werden würde. Katja ist in meinen Augen die Figur, die über die zwei Bände die größte Entwicklung durchgemacht hat.

Georg tat mir wirklich leid. Er weiß gar nicht, warum Thea ihn plötzlich von sich stößt. Aber er ist unglaublich geduldig und glaubt an ihre Liebe. Ich fand ihn ganz bemerkenswert.

Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts und es kamen zu keiner Zeit Längen auf. Die Geschichte wird von Felicia Otten aus mehreren Perspektiven erzählt. Sie lässt uns sowohl Thea als auch Georg begleiten. Dadurch sind wir an beiden Protagonisten sehr nah dran und ich konnte die Gefühle beider Figuren sehr gut nachvollziehen. Aber auch Marlene und Katja kommen in diesem Band nicht zu kurz. Auch das fand ich sehr schön. Vor allem Marlene hat es einfach verdient, wieder glücklich zu werden. Sie setzt sich in diesem Band so sehr für Georg und auch für einen Jungen namens Gottfried.

Der Schreibstil von Felicia Otten zog mich erneut in seinen Bann. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und habe das Buch wieder förmlich verschlungen.

Nicht ganz so gut gefallen hat mir das Ende, denn es ging alles plötzlich zu schnell. Irgendwie wirkte es, als müsste die Geschichte nun eben zu Ende gebracht werden. Hier hätte ich mir doch ein paar Seiten mehr gewünscht, dass sich auch dieser Teil noch etwas hätte entwickeln dürfen.

Mir hat auch der zweite Band um Thea und ihren Georg aber insgesamt gut gefallen und ich vergebe gerne 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Leseempfehlung

Aussicht auf Fichten
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Ich muss gestehen, dass ich zu diesem Buch normalerweise eher nicht gegriffen hätte, da mich das Cover nicht so sehr anspricht. Aber ich bin froh, dass ich es dennoch gelesen habe, da ich als Erstes den ...

Ich muss gestehen, dass ich zu diesem Buch normalerweise eher nicht gegriffen hätte, da mich das Cover nicht so sehr anspricht. Aber ich bin froh, dass ich es dennoch gelesen habe, da ich als Erstes den Klappentext gelesen hatte und dann erst das Cover gesehen habe. Die Geschichte liest sich nämlich wirklich richtig gut.

Der Schreibstil von Melanie Schubert hat mir gut gefallen. Einfach gehalten, aber nicht langweilig, spinnt sie Maikes und Bastis Geschichte Stück für Stück vorwärts. Vor allem auch die Schilderung von Maikes Mitbewohnern war großartig. Wie Tommy und Basti Maikes Ex aus der Wohnung hinausbefördert haben, war einfach großartig. Ich musste ein bisschen lachen, war aber auch gerührt, wie die beiden Männer da zusammengestanden haben.

Basti war ganz schön nervig, fand ich. Erst sehr spät habe ich gemerkt, dass er eigentlich doch ganz nett ist. Zuerst passten er und seine Schwester für mich so gar nicht zusammen. Aber nach und nach merkt man doch, dass er ihr ähnlicher ist, als der Leser zunächst denkt. Resi, Bastis Schwester, ist nämlich eine großartige Frau. Sehr herzlich nimmt sie Maike auf und macht ihr das Leben in Oberfranken ein bisschen leichter.

Insgesamt ist die Geschichte für meinen Geschmack ein bisschen zu vorhersehbar. Schon nach 5 Seiten ist klar, wer hier später mit wem…. Es ist halt doch das typische, „zuerst können sie sich nicht ausstehen und später lieben sie sich-Klischee“, welches hier mal wieder verarbeitet wird. Mir persönlich war das ein bisschen zu früh. Es nahm mir persönlich die Spannung. Trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt gefallen, denn Maike ist eine sehr liebenswerte Protagonistin, die mich schnell für sich eingenommen hat. Mich hat vor allem ihre Zielstrebigkeit beeindruckt. Sie hat sich aus eher ärmlichen Verhältnissen nach oben gearbeitet und gibt nicht auf. Auch wenn der Auftrag alles andere als einfach ist, so zieht sie ihre Arbeit mit einem bewundernswerten Durchhaltevermögen durch.

Die Autorin hatte mich ein bisschen vor dem Dialekt gewarnt. Ich bin damit aber sehr gut klargekommen. Es ist nicht zu viel und auch als Norddeutsche versteht man, was gesagt werden soll. Zu viel Dialekt finde ich manchmal schwierig, hier passte es aber vom Umfang und auch von den Situationen her gut in die Geschichte hinein.

Mit gerade mal 230 Seiten liest sich „Aussicht auf Fichten“ wirklich schnell. Gut für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa. Ich kann euch Maikes und Bastis Geschichte empfehlen, vor allem, weil sie zeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man es nur will, harte Arbeit investiert und die richtigen Leute um sich herum hat. Auch hier zeigt sich nämlich mal wieder, dass wahre Freunde nicht zu verachten sind.

Insgesamt vergebe ich für diesen Liebesroman gerne 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Sehr interessant

Hans-Erdmann Schönbeck: "... und nie kann ich vergessen"
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Wieder ein unglaublich gutes Buch aus der Feder von Tim Pröse. Schon in seinem Buch „Jahrhundertzeugen„, welches ich euch nur immer wieder ans Herz legen kann, haben wir Hans-Erdmann Schönbeck kennengelernt. ...

Wieder ein unglaublich gutes Buch aus der Feder von Tim Pröse. Schon in seinem Buch „Jahrhundertzeugen„, welches ich euch nur immer wieder ans Herz legen kann, haben wir Hans-Erdmann Schönbeck kennengelernt. Nun erleben wir mit ihm hautnah die Schrecken aus dem Kessel von Stalingrad. Es grenzt an ein Wunder, dass Herr Schönbeck dort noch in allerletzter Minute herausgeflogen werden konnte.

Hans-Erdmann Schönbeck beschönigt nichts. Er lässt und teilhaben an seinen Gedanken und den Zweifeln, die ihn immer wieder plagen, als er im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Deutschen, auf Seiten Adolf Hitlers kämpft. Aber, er lässt uns auch daran teilhaben, dass er mitgemacht hat. So war es eben. Man wurde eingezogen, man befolgte Befehle, man gab Befehle. Auch Hans-Erdmann Schönbeck tat dies, weil es verlangt wurde. Ich kann und mag nicht beurteilen, wie viele der Soldaten im Zweiten Weltkrieg genau wie Hans-Erdmann Schönbeck Zweifel an diesem Krieg, den Befehlen, die sie ausführten, hatten. Vermutlich mehr, als wir ahnen, denn wer hat schon darüber gesprochen? Meine Großeltern auf jeden Fall nicht. Aber was ich nach der Lektüre dieses Buches beurteilen kann ist, dass Hans-Erdmann Schönbeck sehr reflektiert mit dem umgeht, was er getan oder auch nicht getan hat. Davor habe ich großen Respekt.

Diese Biografie wird von zwei Menschen erzählt. Herr Schönbeck erzählt selbst und Tim Pröse ordnet das Erzählte für den Leser ein. Er beschreibt, wie er Hans-Erdmann Schönbeck und dessen Taten einordnet. Er lässt eigene Empfindungen zum Gesagten einfließen und berichtet, wie er Politik sieht, sowie was andere große Politiker gesagt und getan haben und ein bisschen über seinen eigenen Großvater. Ich weiß nicht, ob das wirklich hätte sein müssen. Es war nicht uninteressant, aber für mich gehörte es nicht zwingend zur Geschichte Schönbecks dazu.

Wir bekommen übrigens nicht nur die Geschichte aus Stalingrad erzählt. Tim Pröse nimmt uns mit durch das gesamte Leben von Hans-Erdmann Schönbeck. Aufgewachsen in einem liebevollen, hitler-kritischen Elternhaus geht es dann dennoch in den Krieg. Nach dem Krieg geht es ins Berufsleben, in dem er sich eine wirklich spannende und gut laufende Karriere aufbaut. Angefangen als Verkaufsleiter bei VW, ging es weiter zu Audi, wo er sich schnell zum Vertriebschef von Deutschland hocharbeitete. Beendet hat er sein berufliches Leben als Vorstandsmitglied und später Aufsichtsratsmitglied bei BMW.

Was mich sehr berührt ist, dass man aus den Zeilen heraus liest, dass Hans-Erdmann Schönbeck mit sich und seinem Leben im reinen ist. Er hat es genossen, er hat eine wunderbare Familie, tolle Freunde und Bekannte und er liebt Musik und liebte das Tanzen. Ich habe das Gefühl, dass er nach fast 100 Jahren auf ein erfülltes Leben zurückblickt und das kann bei Weitem nicht jeder von sich sagen.

Insgesamt bekommen wir aber wieder ein unglaublich interessantes Werk, einen Zeitzeugenbericht, wie es sie bald nicht mehr geben wird. Ich bin sehr froh, dass Tim Pröse gemeinsam mit Hans-Erdmann Schönbeck dessen Geschichte erzählt. Von mir gibt es 4 Sterne.

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