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Veröffentlicht am 11.08.2018

Man wird schonungslos mit den eigenen Vorurteilen konfrontiert

Du wolltest es doch
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DIESE REZENSION KÖNNTE SPOILER ENTHALTEN

Eine sehr schwierige Rezension zu einem schwierigen Buch. Ich muss warnen, denn ich denke nicht, dass ich hier ohne SPOILER ausgekommen bin. Wenn ihr das Buch ...

DIESE REZENSION KÖNNTE SPOILER ENTHALTEN

Eine sehr schwierige Rezension zu einem schwierigen Buch. Ich muss warnen, denn ich denke nicht, dass ich hier ohne SPOILER ausgekommen bin. Wenn ihr das Buch noch lesen wollt und euch sehr leicht gespoilert fühlt, dann lest hier nicht weiter.

Emma… tja… was soll ich sagen. Emma ist ein extrem schwieriger Charakter. Sie ist sehr von sich überzeugt, hält sich für den tollsten und wichtigsten Menschen auf diesem Planeten und hat dabei tausende von Minderwertigkeitskomplexen. Emma missgönnt ihrer Freundin den Reichtum der Eltern, der es denen erlaubt, die Freundin mit mehr materiellen Werten auszustatten, als ihre eigenen Eltern es können. Sie drängt sich immer wieder in den Mittelpunkt und heischt um Aufmerksamkeit.

Im Laufe der Geschichte erfährt man, dass eine von Emmas Freundinnen auch schon einmal vergewaltigt wurde und Emma hat ihr dringend geraten, den Mund darüber zu halten. Man will doch nicht das Leben anderer zerstören, indem man so etwas öffentlich macht. Leicht zu sagen, wenn man nicht selbst betroffen ist. Emma ist definitiv keine gute Freundin. Das alles macht es nicht einfach, die eigenen Gedanken im Zaum zu halten. Es ist zunächst schwierig, mit Emma zu fühlen und nicht den Gedanken “nun siehst du mal, wie das ist” zuzulassen.

Außerdem trägt Emma gern kurze Bekleidung, trägt den Ausschnitt gern bis zum Bauchnabel und zieht ihn, wenn attraktive junge Männer in der Nähe sind auch gerne noch ein bisschen weiter herunter. Sie sagt zwar immer wieder, dass sie nicht mit den Partnern ihrer Freundinnen anbandeln will, weil sich das nicht gehört, macht ihnen dann aber doch schöne Augen und ist enttäuscht, wenn diese nicht darauf einsteigen. Sie ist oft mehr als nur ein wenig betrunken, schmeißt Drogen ein, so dass sie nicht mehr weiß, was sie tut. Der Gedanke, den andere Figuren in diesem Buch laut aussprechen “du hast es ja herausgefordert” ist mir durchaus gekommen. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich mich davon zu Beginn der Geschichte nicht gänzlich frei machen konnte. Und auch das mochte ich an der Geschichte. Sie zeigt einem die eigenen Schwächen auf, deckt schonunglos die Vorurteile auf, die man doch auch selbst im Kopf hat, auch wenn man sie nicht haben will, nicht haben sollte. Das Buch hat definitiv etwas mit mir gemacht. Es bewegt etwas tief in einem drin.

Selbstverständlich hat das, was Emma hier erlebt, niemand verdient! An dem Abend, an dem Emma von mehreren jungen Männern auf einer Party vergewaltigt wird, war sie mal wieder total zugedröhnt von einem Rauschmittel. Sie war nicht mehr in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen. Die jungen Männer haben dies ausgenutzt. So nach dem Motto: sie ist ja freiwillig mit ins Schlafzimmer gekommen und gesagt hat sie ja auch nichts. Jeder hat gesehen und gemerkt, wie zugedröhnt sie war. Emma war nicht mehr in der Lage irgendetwas zu äußern, sei es nun Zustimmung oder Ablehnung. Es hat niemand das Recht sich in dieser Situation an ihrem Körper zu vergehen. Die jungen Männer sind in meinen Augen der größte Abschaum.

Was das Schlimmste an der Geschichte für mich war, ist die Ignoranz, mangelnde Empathie und teilweise Gleichgültigkeit von Emmas Mitmenschen. Sie erhält, außer von ihrem Bruder, keinerlei Unterstützung. Weder von ihren Eltern, noch von ihren sogenannten Freundinnen und auch nicht von anderen Mitmenschen. Im Gegenteil. Obwohl es Beweisfotos gibt, die die Männer auch noch bei Facebook posten, wird ihr nicht geglaubt. Sie habe ja mitgemacht. Sie hätte ja “Nein” sagen können. Wie kann sie eigentlich das Leben der Männer jetzt einfach so zerstören indem sie an die Öffentlichkeit geht? Absolut widerlich dieses Verhalten, dass ihr Umfeld an den Tag legt.

Am abstoßendsten agierten für mich Emmas Eltern. Bereits vor der Vergewaltigung hat man gemerkt, dass ihre Eltern den Bruder bevorzugen. Emma ist einfach nicht so, wie sich die Beiden ihre Kinder wünschen. Sie ist nicht angepasst, zieht nicht den Kopf ein und verhält sich nicht wie ein “anständiges Mädchen”. Ihre Mutter macht ihr immer wieder klar, dass sie nicht gut genug ist. Nach der Vergewaltigung wird es nur noch schlimmer. Zwischendurch hatte ich das eine oder andere Mal das Gefühl, dass die Mutter sich wenigstens bemüht, Emma zu unterstützen, aber letzten Endes ist ihr alles zu viel. Sie zerfließt im Selbstmitleid und macht Emma Vorwürfe, anstatt sie zu unterstützen. Selbst aus der Sicht der eigenen Mutter ist Emma selbst Schuld an dem, was passiert ist. Ihr Vater zieht sich einfach von der Familie zurück, nimmt überhaupt keinen Anteil an der Gesamtsituation. Ich kann nachvollziehen, dass es auch für Eltern nicht einfach ist, mit einer solchen Situation umzugehen und fertig zu werden, aber wenn schon die Familie nicht zu einem steht… war soll es denn bitte dann tun?

Die Geschichte entfaltet auf jeden Fall eine richtige Sogwirkung. Schwankend zwischen Mitgefühl, Abscheu, Fassungslosigkeit und ich weiß nicht, was noch alles für Gefühlen, wurde ich durch die Geschichte gezogen. Schlimm, dass man sich tatsächlich bewusst machen muss, dass es noch immer Gang und Gäbe ist, dass die Opfer zu Tätern gemacht werden. Es sollte ja wohl selbstverständlich sein, dass niemand das Recht hat, sich an einer anderen Person zu vergreifen, egal, wie tief der Ausschnitt ist, wie betrunken das Gegenüber ist oder was man sich sonst noch alles vorstellen kann, warum jemand nicht im Stande ist vehement “Nein” zu sagen und das auch durchzusetzen. Leider scheint das durchaus nicht immer der Fall zu sein, dass die Opfer Hilfe erhalten.

Der Schreibstil von Louise O´Neill ist unaufgeregt. Und ich glaube, dass dies der Geschichte sehr gut tut und sie noch eindrücklicher macht. Nach und nach schaffte die Autorin es, dass ich Mitgefühl mit Emma bekam, sie verstehen konnte, ihr wünschte, dass irgendjemand ihr beispringt und sie wieder zu einem halbwegs normalen Leben zurückfinden kann. Ich mochte sie bis zum Ende nicht, das kann ich nicht sagen, aber verdient hat so etwas niemand und niemand sollte solche Dinge erleben müssen. Durch die Art und Weise, wie Louise O´Neill die Geschichte geschrieben hat, hat sie mir die Verzweiflung, den Schmerz und auch den Selbsthass Emmas sehr nahe gebracht und mich wirklich mit Emma leiden lassen. Ich war entsetzt, wie eine Gesellschaft es schafft, das eigentliche Opfer in die Rolle der Täterin zu drängen und wie stark Emma ihre Schuld empfindet. Sie, die eigentlich keine Schuld empfinden sollte wird dahin getrieben es dennoch zu tun.

Das Ende ist… überraschend… würde ich sagen. Erschreckend, aber authentisch.

Ein sehr aufwühlendes Buch mit einer Geschichte, die nachdenklich macht und aufrüttelt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Wunderschöne Geschichte

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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Fliss ist eine traumhafte Protagonistin. Sie gibt sich nach außen total unnahbar, aber wenn man es schafft, hinter ihre Fassade zu schauen, dann entdeckt man einen sehr warmherzigen Menschen, der alles ...

Fliss ist eine traumhafte Protagonistin. Sie gibt sich nach außen total unnahbar, aber wenn man es schafft, hinter ihre Fassade zu schauen, dann entdeckt man einen sehr warmherzigen Menschen, der alles tut, um die, die sie liebt zu schützen. Die Autorin schafft es sehr gut, dem Leser Fliss nahe zu bringen. Man spürt förmlich ihre innere Zerrissenheit.

Seth ist ein unheimlich einfühlsamer Charakter. Er bedrängt Fliss zu keinem Zeitpunkt, sondern gibt ihr die Chance, aus sich heraus zu kommen, sich ihm freiwillig zu öffnen. Seth findet irgendwie immer die richtige Tonlage, die richtigen Worte. Hach…

Die Geschichte ist gewohnt schön geschrieben. Sarah Morgan schafft es mal wieder, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann und das Meer rauschen hört. Die Autorin überstürzt nichts, sondern lässt den Figuren Raum, um sich zu entwickeln.

Auch die längst fällige Auseinandersetzung zwischen Fliss und Harriet lässt Sarah Morgan in diesem Band stattfnden. Ich fand, dass sie das ganz wunderbar gelöst hat. Es war dringend nötig und wurde sehr einfühlsam geschrieben. Sowohl an der Beziehung Harriet/ Fliss, als auch an der Beziehung Seth/ Fliss macht die Autorin deutlich, wie wichtig es ist, zu reden. Niemand kann in den Kopf des anderen schauen. Es bauen sich Mißverständnisse auf, werden zu wahren Monstern, weil keiner den Mund rechtzeitig aufgemacht hat. Man kann aus dieser Geschichte definitiv etwas mitnehmen.

Von mir gibt es für den 5. Band der Manhattan-Reihe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Sehr guter Ratgeber für Einsteiger und Fortgeschrittene

Der emotionale Rucksack
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Vieles von dem, was die Autorin ausführt deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen, so dass ich mich sehr gut auf das Buch einlassen konnte. Vivian Dittmar hat einen leichten, verständlichen Schreibstil, ...

Vieles von dem, was die Autorin ausführt deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen, so dass ich mich sehr gut auf das Buch einlassen konnte. Vivian Dittmar hat einen leichten, verständlichen Schreibstil, so dass auch Anfänger auf diesem Gebiet sich gut in das Thema einlesen können. Aber auch Menschen, die sich bereits damit angefangen haben auseinander zu setzen werden neue Erkenntnisse oder Aha-Effekte haben. Es schadet nichts, sich einige Dinge immer mal wieder vor Augen zu führen.

Zunächst geht es darum, deutlich zu machen, dass jeder von uns einen mehr oder weniger schwergewichtigen emotionalen Rucksack mit sich herumträgt. Das ist grundsätzlich erst einmal nichts Schlechtes. Schlecht wird es, wenn die in diesem Rucksack verpackten Emotionen uns in völlig unerwarteten Situationen überrollen. Wir reagieren dann nicht mehr als Erwachsene, sondern mit einem Anteil in uns, der in dieser Situation getriggert wird und völlig überfordert ist. Kennt sicher jeder, dass er mal völlig unangemessen reagiert und sich hinterher wundert, woher diese Reaktion nun kam.

Mit kleinen Übungen nimmt die Autorin den Leser mit auf die Reise zum eigenen emotionalen Rucksack, um zu ergründen, was bei einem selbst alles so darin abgelegt ist.

“Fühlen ist in unserer Gesellschaft eine verkümmerte Funktion. Sie ist so verkümmert, dass viele Menschen sie weitgehend verlernt haben. […] Das geht so weit, dass er zu fühlen glaubt, wenn er eigentlich denkt.” (S. 131/132) – Wie wahr! Genau das ist es nämlich. Wir verlernen unsere Gefühle auch tatsächlich zu fühlen. Es ist nicht “in” Gefühle zu zeigen. Freude mag ja gerade noch angebracht sein, aber Trauer, Wut, Enttäuschung will doch niemand sehen, schon gar nicht im beruflichen Umfeld. Man lernt sehr schnell, diese Gefühle fest zu verpacken und bloß nicht zu zeigen.

Womit ich nicht so gut klar gekommen bin ist der Ausdruck “emotionale Entladung“. Ich habe verstanden, was die Autorin damit meint und wie das Prinzip dahinter ist. Dennoch komme ich nicht davon weg, dass “Entladung” für mich etwas mit unkontrolliert zu tun hat und das ist es genau nicht. Es ist kein unkontrolliertes Explodieren oder so ist gemeint. Das Prinzip ist für mich nachvollziehbar, aber die Begrifflichkeit schreckt mich ab.

Von mir gibt es 5 Sterne. Wer sich mit dem Thema “Emotionen und Gefühle” auseinandersetzen möchte wird hier einen guten Einstieg in das Thema finden.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Wunderbares Kinderbuch mit einer Botschaft

Sommer mit Opa
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Irgendwie hat mich “Sommer mit Opa” ein bisschen an mein liebstes Kinderbuch “Unsre Oma” von Ilse Kleberger erinnert. Die Geschichte ist zwar völlig anders, aber Oma und Opa haben viel gemeinsam. Auch ...

Irgendwie hat mich “Sommer mit Opa” ein bisschen an mein liebstes Kinderbuch “Unsre Oma” von Ilse Kleberger erinnert. Die Geschichte ist zwar völlig anders, aber Oma und Opa haben viel gemeinsam. Auch Opa Franz erzieht die Kinder nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern ganz sanft und schafft es trotzdem, sie auf den richtigen Weg zu schubsen. Dabei ist er aber zu jederzeit für jeden Spaß zu haben und steht immer voll hinter ihnen, wenn es ernst wird.

Vor allem im Umgang mit dem 11jährigen Jonas wird das hier sehr deutlich. Jonas hat Probleme mit einem Lehrer in der Schule und eine fiese Angst, die ihn daran hindert, vom 3-Meter-Brett zu springen. Opa schubst Jonas sehr sanft auf den richtigen Weg, um beide Ängste zu besiegen. Opa ist sowieso genial, ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe, ein echter Hippie. Die Parole für die Ferien ist: Jeder macht, worauf er Lust hat. Dabei behält er selbstverständlich die Kinder im Blick und handelt nicht verantwortungslos, aber sie haben ihre Freiheiten, die sie auch sehr genießen. Wirklich ein Sommer zum wohlfühlen. Durch den bildhaften Schreibstil von Sarah Welk fühlte man sich fast, als würde man mit der kleinen Truppe am See sitzen und den Sommer genießen.

Auch der Umgang der Kinder untereinander war wirklich bezaubernd. Klar streiten sich Jonas und seine jüngere Schwester Marie auch mal, wie das für Geschwister normal ist, aber Opa schafft es schnell, da wieder Frieden rein zu bringen. Wenn es hart auf hart kommt, dann halten die Kinder zusammen. Marie war sowieso eine ganz süße Maus. Ein bisschen altklug, aber das Herz auf dem rechten Fleck.

Und dann gibt es da noch Lucky, ein Mädchen, dass dort wohnt, wo Opa, Jonas und Marie mit ihrem VW-Bus stranden. Was es mir Lucky auf sich hat, das müsst ihr selbst herausfinden.

Die Sprache, die Sarah Welk benutzt, ist leicht verständlich und kindgerecht. Das Buch eignet sich sowohl zum vorlesen, als auch zum selber lesen. Die Kinder werden nicht über Wörter stolpern, die sie nicht aus dem Alltag kennen.

Die Illustrationen von Alexander von Knorre haben mir auch richtig gut gefallen. Sie runden die Geschichte schön ab und fügen sich total gut ins Buch ein. Die Figuren wurden so vor meinem inneren Auge noch lebendiger.

Sarah Welk und Alexander von Knorre haben ein Werk geschaffen, dass von Freundschaft, Freiheit und Mut erzählt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein super Finale

Die Finstersteins (Bd. 3)
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Mit “Den letzten beisst das Krokodil” hat Kai Lüftner einen runden Abschluss der Trilogie rund um die Finstersteins und die Friedhofsbewohner hingelegt. Es wird nochmal richtig spannend, denn Sina wird ...

Mit “Den letzten beisst das Krokodil” hat Kai Lüftner einen runden Abschluss der Trilogie rund um die Finstersteins und die Friedhofsbewohner hingelegt. Es wird nochmal richtig spannend, denn Sina wird entführt.

Auch in dieser Geschichte geht es neben allem Abenteuer vor allem wieder um Freundschaft und Zusammenhalt. Sehr schön fügen sich die 400 Jahre alten Finstersteins und Freds Familie zusammen und kämpfen gemeinsam gegen Habernuck, einen der letzten Überlebenden der Grundungsmitglieder des Geheimbundes “Die Erben”, der leider ein bisschen verrückt geworden ist. Dabei fand ich es sehr schön, wie die beiden Mütter Baba (Freds Mutter) und die Gräfin (Sinas Mutter) gemeinsam wie Löwinnen für ihre Kinder gekämpft haben. Kai Lüftner hat es sehr gut verstanden hier einige wirklich lustige Szenen einzubauen, so dass die Spannung nicht allzu hoch wird. Ich fand, dass er das ebenso Klasse gelöst hat, wie die Szenen, in denen es zwischen Sina und Fred etwas romantischer wird. Sobald es zu kitschig für ein Kinderbuch wurde hatte Fred stets einen frechen Spruch auf den Lippen.

Aber nicht nur die beiden Familien müssen zusammenhalten, auch Feinde werden plötzlich zu verbündeten. So bekommen Aaron und sein Vater in diesem Band eine größere Rolle zugewiesen. Selbstverständlich darf auch Peppi das Leistenkrokodil nicht fehlen. Peppi kommt ebenso eine tragende Rolle zu, die der Autor mit sehr viel Leben und Spannung füllt.

Was mir am Schreibstil des Autors sehr gut gefällt ist, dass die Geschichte zwar eigentlich aus Freds Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, aber in Szenen, in denen er nicht dabei ist, zum Erzähler in der dritten Perspektive gewechselt wird. So können wir sowohl Fred, als auch seine Familie oder Sina begleiten und man hat an keiner Stelle das Gefühl, dass man etwas verpasst hätte. Fred selbst wendet sich ab und an direkt an den Leser, was ihn sehr charmant machte.

Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass die Freundschaft zwischen Franz und Fred sich verfestigt hat und Franz Fred nicht mehr so oft ärgert. Auch Franz bekommt seine erste vorsichtige Liebesgeschichte, ganz süß zu sehen.

Auch Fréderic Bertrand als Illustrator hat sich wieder selbst übertroffen. Wunderschöne Zeichnungen, die sich richtig Klasse in die Geschichte einfügen und diese nochmal zusätzlich mit Leben füllen.

Die Trilogie ist nun abgeschlossen, aber Kai Lüftner hat sich definitiv ein Hintertürchen offen gehalten, so dass es durchaus mit den Finstersteins, Fred und Franz weitergehen könnte.

Von mir gibt es gerne 5 Sterne. Wenn ihr Kinder so im Alter um die 9 Jahre habt, dann sei euch diese Trilogie ans Herz gelegt.