Profilbild von Buchbahnhof

Buchbahnhof

Lesejury Star
offline

Buchbahnhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchbahnhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2022

Spannende Geschichten, die Mut machen

Der Tag, der mein Leben veränderte
0

Erneut hat Tim Pröse die Geschichte von Menschen aufgegriffen. In diesem Buch geht es um 15 Menschen, 15 Schicksale. Es geht um Menschen, die tief gefallen sind, Schicksalsschläge verkraften mussten und ...

Erneut hat Tim Pröse die Geschichte von Menschen aufgegriffen. In diesem Buch geht es um 15 Menschen, 15 Schicksale. Es geht um Menschen, die tief gefallen sind, Schicksalsschläge verkraften mussten und die wieder aufgestanden sind.

Das Buch macht Mut. Ich weiß nicht, ob ich so mutig wäre, aber es zeigt, dass es geht. Man stolpert, fällt, und dann ist es an einem selbst, zu entscheiden, ob man liegen bleibt, oder ob man sich wieder hoch kämpft. Die 15 hier porträtierten Menschen haben sich wieder hoch gekämpft. Tim Pröse erzählt ihre Geschichten ehrlich und offen, aber auch mit der gebotenen Sensibilität. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir vielleicht nicht weniger Fakten, aber mehr Gefühle gewünscht. Nun ist mir aber klar, dass der Autor nur das schreiben kann, was die Personen ihm vermittelt haben. Und vielleicht ist das mit den Emotionen auch so eine Sache. Wie nah lässt man seine Geschichte und damit auch den Leser erneut an sich heran kommen? Ich kann durchaus verstehen, warum es an der einen oder anderen Stelle etwas nüchterner geworden ist.

Mich hat die Geschichte der Berufssoldatin Paula sehr nachdenklich gemacht, was meine eigenen Gedanken angeht. Ich muss gestehen, dass ich eher zu den Menschen gehöre, die denken „die kriegen so viel Kohle dafür, dass sie in den Auslandseinsatz gehen und sie haben sich diesen Beruf selbst ausgesucht, also müssen sie mit dem Risiko auch leben“. Mein Mitleid hielt und vielleicht auch hält, das will ich nicht ganz abstreiten, doch eher in Grenzen. Niemand wird gezwungen, diese Risiken einzugehen. Dennoch hat mir die Geschichte von Paula doch sehr zu denken gegeben. Wie sie sich sehr mühsam wieder ins Leben zurück kämpft, wie wenig Unterstützung sie teilweise auch aus den eigenen beruflichen Reihen bekommt ist schon sehr erschreckend. Hier gilt es doch, etwas sensibler mit seinen eigenen Gedanken umzugehen, etwas mehr Mitgefühl zu leben. Das hat mir die Geschichte vermittelt.

Ganz besonders berührt hat mich die Geschichte von Deutschlands ungewöhnlichstem Bestatter Fritz, der gezwungen war, sich viel früher, als man sich das wünscht, auf seinen eigenen Tod vorzubereiten. Ich fand es sehr schön, zu lesen, wie vielen Menschen er Unterstützung gegeben hat, wie schon der von ihm kreierte Friedhof ist. Es war schwierig, sich vorzustellen, dass dieser einfühlsame und positive Mann nun selbst überlegen muss, wie er zur letzten Ruhe gebetet werden will. Dabei kommt aber an keiner Stelle seiner Geschichte das Gefühl auf, dass er mit sich oder dem Leben hadert. Ich empfand ihn als sehr starke, beeindruckende Persönlichkeit.

Insgesamt hat Tim Pröse erneut ein sehr interessantes Buch vorgelegt, das ich euch wirklich empfehlen kann. Ich vergebe gerne 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.10.2022

Spannend, aber auch erschreckend - was für eine Industrie, die dahinter steckt

Falsche Vorbilder
0

Eigentlich hatte ich gerade noch ein anderes Buch vor der Nase und wollte in dieses nur kurz reinlesen. Nach zwei Tagen hatte ich es beendet. Ich konnte es nicht aus der Hand legen.

Alicia Joe setzen ...

Eigentlich hatte ich gerade noch ein anderes Buch vor der Nase und wollte in dieses nur kurz reinlesen. Nach zwei Tagen hatte ich es beendet. Ich konnte es nicht aus der Hand legen.

Alicia Joe setzen sich mit der dunklen Seite von Sozialen Medien, wie teilweise gefährlichen Challenges auseinander. Sie berichten über die verschiedenen Influencer, die mit ihren Kanälen Geld verdienen, wie Beauty-Influencer, Fitness-Blogger und Travel-Blogger. Außerdem, und das waren die beiden Kapitel, die mich am meisten erschreckt haben, über Familien-Blogger und Kinder-Influencer.

Grundsätzlich waren viele Aussagen nicht neu für mich. Selbstverständlich weiß man, dass Influencer mit ihren Accounts auf den sozialen Netzwerken ihr Geld verdienen. Natürlich ist mir bewusst, dass viele für Geld alles in die Kamera halten (ist ja bei TV Werbung auch nicht anders). Diese Informationen aber so geballt zu lesen hat schon ein bisschen erschrocken gemacht. Da fließen teilweise richtig hohe Beträge.

Das Kapitel über Beauty-Influencer fand ich persönlich ganz spannend, aber aus der Warte, dass ich mir immer gar nicht vorstellen kann, dass es wirklich Menschen gibt, die diesem „Ideal“ nacheifern. Irgendwie habe ich für diese Industrie das falsche Schönheitsideal. Ich finde die aufgespritzten Lippen und gemachten Rundungen nicht schön. Beauty-Influencer, die ihren Körper irgendwie aufspritzen lassen, fand ich schon immer eher hässlich. Aber ja, auch sie beeinflussen uns und unsere Kinder. Vor allem, wenn behauptet wird, dass das alles nur durch Sport entstanden ist, sich hinterher aber herausstellt, dass doch eine OP stattgefunden hat. Wie kann es sein, dass heute schon junge Erwachsene mit gerade mal knapp über 20 Jahren, sich irgendwelchen Schönheit-OPs unterziehen. Das ist doch nicht mehr normal, oder?

Wie bereits angedeutet, haben mich am meisten die Beiträge zu Familien-Bloggern und Kinder-Influencern sehr erschreckt. Natürlich ist einem klar, dass es nicht richtig ist, dass Kinder in für sie vielleicht auch eher unangenehmen Situationen (Kind weint, Kind fällt hin) gezeigt wird. Das gebietet schon der normale Anstand, dass man sowas nicht schön, niedlich oder süß findet. Trotzdem findet man solche Videos zu Hauff. Mich persönlich haben sie immer eher abgeschreckt, aber anscheinend finden sich auch unter solchen Videos reihenweise positive Kommentare. Videos, in denen Kinder mit schokoverschmierten Mündern zu sehen sind, waren für mich bis jetzt eher harmlos. Aber es stimmt. Wer sieht diese Videos alles? Wird das Kind, wenn es mal älter wird, vielleicht damit aufgezogen? Haben Eltern eigentlich das Recht, Videos von ihren Kindern für die ganze Welt öffentlich zu posten? Fragen über Fragen, die Alicia Joe und Sabine Winkler hier aufwerfen und die mich sehr nachdenklich gemacht haben.

Ich habe mir aber ehrlich gesagt nicht so bewusst gemacht, dass auch da eine Klick-Industrie hinter steckt. Für You Tube Videos gibt es Vergütung für Klicks. Die Beispiele, die gegeben wurden, sind schon teilweise sehr grausam. Da werden Kinder regelrecht inszeniert, um an Klicks zu gelangen. Die beschriebenen Beispiele haben mich fassungslos gemacht. Wie können Eltern so sein? Zählt hier wirklich nur noch das Geld? Anscheinend!

Alicia Joe und Sabine Winker untermauern ihre Aussagen mit vielen Fakten und Quellen. Es gibt insgesamt 373 Endnoten, anhand derer man die Aussagen weiter nachvollziehen bzw. nachprüfen kann, wenn man möchte. Alles in allem kann ich sagen, dass ich die Beiträge auf Instagram und in anderen sozialen Netzwerken jetzt nochmal mit ganz anderen

Ich vergebe 5 Sterne und rate jedem, der sich in den sozialen Netzwerken herumtreibt, vor allem Eltern, mit jugendlichen Kindern, die selbst vielleicht nicht ganz so fit im Umgang mit den sozialen Medien sind, dieses Buch zu lesen. Es öffnet einem ganz schön die Augen, welche Industrie inzwischen dahinter steckt, und wie viel Geld damit verdient wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 18.10.2022

Ein Buch, welches unbedingt gelesen werden muss!!

Sie mussten nach links gehen
0

Meistens enden Bücher über den Holocaust mit der Befreiung aus dem Konzentrationslager. Nicht so dieses Buch. Hier geht die Geschichte dann erst richtig los.

Die Autorin setzt sich mit vielen Fragen auseinander: ...

Meistens enden Bücher über den Holocaust mit der Befreiung aus dem Konzentrationslager. Nicht so dieses Buch. Hier geht die Geschichte dann erst richtig los.

Die Autorin setzt sich mit vielen Fragen auseinander: Wie ist es, wenn man auf der Suche nach den Angehörigen ist? Was macht es mit einem, dass man nicht weiß, ob die Lieben noch leben oder nicht. Wie soll man nach dieser Erfahrung weiterleben? In wie weit kann man den eigenen Erinnerungen vertrauen? Was verdrängen Gehirn und Psyche, damit man weiterleben kann?

Monica Hesse zeigt sehr gut, wie unterschiedlich Menschen ticken. Die einen nehmen ihr Leben wieder auf, verdrängen die Erfahrungen, die sie im KZ machen mussten. Sie schauen nach vorn und versuchen, wieder zu leben. Die anderen, wie auch unsere Protagonistin, Zofia, haben es schwerer, sich ins Leben zurück zu kämpfen. Zofia kann das Erlebte nur schwer verarbeiten. Sie kann nicht einfach nach vorne schauen, das Leben wieder aufnehmen, dass sie vor dem KZ gelebt hat. Ich konnte das sicher nur in Ansätzen nachvollziehen, da ich zum Glück nie derartige Erfahrungen machen musste. Monica Hesse hat es aber geschafft, mir Zofia sehr nahe zu bringen, so dass ich dennoch gut verstehen kann, dass sie eben nicht ihr Leben einfach wieder aufnehmen kann.

Teilweise lässt Zofia und nur wenig an ihrem Innenleben teilhaben und genau das hat es für mich umso eindringlicher gemacht. Sie versucht, das Erlebte mit sich selbst auszumachen, weiß teilweise selbst nicht, ob ihre Erinnerungen wahr sind oder ob Dinge anders passiert sind.

Und dennoch vermittelt das Buch auch Hoffnung. Hoffnung, dass der Mensch stärker ist, als er denkt. Die jungen Menschen in den Auffanglagern versuchen, ihr Leben wieder aufzunehmen. Es wird gearbeitet, es wird gelacht, getanzt und geheiratet. Wir sind vermutlich so gestrickt, dass wir weiter machen. Die traumatischen Erlebnisse werden verarbeitet oder verdrängt und das Leben geht weiter. Wobei es einen auch sehr nachdenklich macht. Wovon lassen wir uns heute teilweise schon runter ziehen? Trotz des Ukraine Kriegs, der nicht so weit von uns weg ist, leben wir in sicheren Zeiten. Uns geht es gut, wir jammern teilweise auf ziemlich hohem Niveau. Für mich rücken derartige Bücher auch meine Perspektive immer wieder zurecht. Ich fühle sehr viel Demut, wenn ich solche Geschichten lese.

Der Schreibstil ist einfach gehalten. Man kann der Geschichte sehr gut folgen. Die Autorin baut keine großen Schnörkel ein. Sie erzählt Zofias Geschichte, so wie sie es verdient. Direkt, authentisch, Auf den Punkt. Ich fand das extrem passend.

Dieses Buch ist zwar in einem Jugendbuchverlag erschienen, meiner Ansicht nach ist es aber auch für Erwachsene eine absolut geeignete Lektüre. Oft vergisst man, wie jung Zofia eigentlich noch ist. Sie musste, bedingt durch ihre Erfahrungen sehr viel schneller erwachsen werden, als es junge Leute heute müssen.

Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2022

Spannender Thriller

Game On - Der Einsatz ist dein Leben
0

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen so spannenden Thriller gelesen habe. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und habe das Buch nur aus der Hand gelegt, wenn ich unbedingt musste. Am liebsten ...

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen so spannenden Thriller gelesen habe. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und habe das Buch nur aus der Hand gelegt, wenn ich unbedingt musste. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Jordan Briggs ist eine sehr sturköpfige Protagonistin. Sie macht immer, was sie will, ohne Rücksicht auf Verluste. Vor allem ihrem Chef macht die das Leben schwer. Nur ihrer Tochter gegenüber zeigt sie sich liebenswert. Sie macht vermutlich die größte Entwicklung in der Geschichte durch. Manchmal tat sie mir leid, manchmal auch nicht. Sie ist schon überwiegend ein ganz schönes Biest. Ich glaube aber, dass sie aus dieser Geschichte so einiges gelernt hat.

Der Polizist Cole Hundley hat mir total gut gefallen. Er hält seinen Verstand zusammen und ohne ihn wäre die Geschichte sicher an der einen oder anderen Stelle anders ausgegangen. Ich empfand Cole Hundley als sehr mutig und auch wirklich schlau. Er kombiniert und auch wenn er es nicht schafft, dem Täter einen Schritt voraus zu sein, so ist er immer dicht an ihm dran.

Unser Täter heißt Bernie, womit ich nicht zu viel verrate, denn dies erfahren wir schon auf den ersten Seiten. Was man nicht so schnell erfährt ist, wo Bernies Motive liegen. Bernies Geschichte wird seitens des Autors nach und nach enthüllt. J. D. Barker schaffte es, dass ich durchaus auch mit Bernie mitfühlen konnte. Trotzdem ist das, was er tut nicht richtig, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Aber seine Motive waren für mich absolut nachvollziehbar.

Die Geschichte ist absolut rund. Sie verfolgt einen roten Faden und ich hatte nicht ein Mal das Gefühl, dass irgendwas konstruiert ist, damit es passt. Hier wurde nichts passend gemacht, hier passte schlicht alles zusammen. Die Zahnräder griffen nahtlos ineinander. J. D. Barker weiß zu unterhalten und man hat das Gefühl, dass er seinem Focus neben der runden Geschichte vor allem auf gute Action gelegt hat.

Der Schreibstil von J. D. Barker ist actionreich und mitreißend. Zeit zum Atem holen bleibt nicht, wobei der Thriller sich aber an keiner Stelle überschlägt. Der Autor hat es einfach drauf, den Leser zu fesseln und ihn aus dieser Fesselung auch nicht wieder herauszulassen.

Ich bin ja eigentlich gar nicht so ein Freund von so vielen Seiten. Über 500 Seiten schrecken mich eigentlich eher ab. Hier muss ich sagen, dass es sich eher wie 100 Seiten anfühlte, so flogen diese an mir vorbei. Der Autor hat es, aus meiner Sicht, geschafft, die Geschichte genau auf die richtige Länge zu bringen. Er erzählt nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Es hat gerade mal zwei Tage gedauert, dann hatte ich den Thriller durchgelesen.

Ich würde mir total wünschen, dass dieses Buch verfilmt wird. Das wird ein mega spannender Film. Ich habe wirklich lange nicht mehr so einen spannenden und vor allem runden Thriller gelesen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2022

Erschreckend real

Dry
0

Dry steht schon seit dem Erscheinungstermin in meinem Regal. Ungelesen… Nun hatte ich letztens ja Game Changer gelesen und war ziemlich begeistert, so dass ich nun auch endlich zu Dry gegriffen habe. Gut, ...

Dry steht schon seit dem Erscheinungstermin in meinem Regal. Ungelesen… Nun hatte ich letztens ja Game Changer gelesen und war ziemlich begeistert, so dass ich nun auch endlich zu Dry gegriffen habe. Gut, dass ich es getan habe. Mir hat Dry noch besser gefallen, als Game Changer.

Die Geschichte wird aus relativ vielen Perspektiven erzählt. Wir erfahren wie es sich anfühlt, ohne Wasser zu sein aus den Sichten von Alyssa, Kelton, Jacqui und Henry.

Alyssa wird von ihrem kleinen Bruder Garrett begleitet. Spannend fand ich, dass tatsächlich jede der Figuren eine andere Art hat, mit der Situation umzugehen. Alyssa ist diejenige, die trotz des großen Durstes am liebsten noch jedem helfen würde. Sie tut sich schwer damit, sich selbst und die Bedürfnisse ihres Bruders in den Vordergrund zu stellen. An ihr haben die Autoren gut den inneren Kampf dargestellt, den es auszufechten gilt, wenn es um das eigene Überleben geht, aber man eigentlich nicht der Typ ist „ich zuerst und dann ganz lange nichts“.

Kelton fällt das etwas leichter, da er durch seine Eltern, die sogenannte Prepper sind, auf diese Situation vorbereitet wurde. Sie stellen sich seit Jahren darauf ein, dass es zu Engpässen kommen wird und bereiten sich und ihre Söhne darauf vor.

Jacqui ist schon von ihrer Natur aus besser für die Situation gewappnet. Soweit ich es verstanden habe, sorgt sie schon lange für sich selbst. Sie tut, was nötig ist.

Henry, der letzte, der zur Gruppe hinzu stößt ist ziemlich mies. Er ist der Typ Mensch, der die Situation ausnutzt, um für sich das Bestmögliche heraus zu holen. Immer!

Die Geschichte hat keine Längen, sondern es geht spannend vorwärts. Ich musste echt ganz schön schlucken. Kein Wasser mehr zu haben muss so unglaublich furchtbar sein. Ich möchte es wirklich nicht erleben müssen. Im Moment sind ja die Diskussionen ums Gas entbrannt. Ausgelöst durch Dry habe ich dann auch gleich geträumt, dass meine Gasheizung plötzlich abgebaut wurde, da es kein Gas mehr gibt. Dry ist einfach erschreckend real erzählt.

Es ist interessant., zu erleben, wie die fünf Jugendlichen gemeinsam agieren. Einerseits sind sie teilweise Einzelkämpfer und wollen gar nicht zu einer Gruppe gehören, andererseits ist es ihre einzige Möglichkeit, vielleicht zu überleben. Immer wieder gerät das Gefüge der Gruppe ins wanken. Sehr spannend, wie sich die Gruppendynamik mit zunehmender Verzweiflung entwickelt. Ich finde, dass Neal und Garrod Shusterman diese Gruppendynamik sehr gut eingefangen haben.

Der Schreibstil ist, wie von Neal Shusterman gewohnt, nicht allzu reißerisch. Er ist bildhaft und spannend. Die Angst die die Protagonisten immer mehr in ihren Griff nimmt, wird sehr gut dargestellt. Es ist einfach ein extrem Angst machendes Szenario, wenn es kein Wasser mehr gibt. Mich hatten die beiden Autoren sehr schnell in den Sog der Geschichte gerissen.

Ich vergebe gerne 5 Sterne und lege euch Dry ans Herz. Es macht ein bisschen Angst, wenn man darüber nachdenkt, dass dieses Szenario nicht allzu unwahrscheinlich ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere