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Veröffentlicht am 12.11.2020

Über geborgtes Leben und Glück

Das Gewicht von Seifenblasen
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Die Herausforderung im Leben besteht nicht im Kampf, den wir führen, sondern darin, seine Ursache anzunehmen. Wirklich anzunehmen. by lesehungrig

Diese Rezension wird anders ausfallen, als die Struktur, ...

Die Herausforderung im Leben besteht nicht im Kampf, den wir führen, sondern darin, seine Ursache anzunehmen. Wirklich anzunehmen. by lesehungrig

Diese Rezension wird anders ausfallen, als die Struktur, die ihr bisher von mir gewohnt seid. Weshalb? Ganz einfach: Es ist ein Buch, das mich heftig aus meinen heißgeliebten Sneakers gerissen hat, und ich bin bemüht meine Eindrücke einzusammeln, die wie Seifenblasen um mich herum schweben.

Da etwas Struktur nicht schadet, versuche ich es eben so:
Elizabeth Donovan, von allen Liza genannt, ist 23 und studiert englische Literatur und Journalismus in New York. Sie ist schräg, verpeilt, immer wieder drüber und herzensgut. Liza gleicht einem bunten Würfel, bei dem die Wertangaben verrutscht sind. Um glücklich zu werden, muss sie lernen, alles an die richtige Stelle zu rücken. Ob ihr das gelingt?

Ihre geliebte Schwester Becca ist dabei immer an ihrer Seite, oder umgekehrt. Die beiden sind unzertrennlich. Zu Becca gehört der Sphinx Kater Merlot, der alle an die Wand spielt, so großartig sind seine gelegentlichen Auftritte.

Ihr gemeinsamer Nachbar River Hudson studiert Humanmedizin, ist 25 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Australien. Sein kaukasischer Hirtenhund Balu ist zum Fressen süß. River ist witzig, wahnsinnig aufmerksam, empathisch, romantisch und strebsam. Kurzum; ein Traum von einem Mann. Er liebt Eishockey spielen und sieht nebenbei bemerkt unverschämt gut aus. Seine seltsame Pizzavorliebe verzeihe ich ihm sofort.

Mehr müsst ihr über die Figuren nicht wissen. Entdeckt sie selbst und entscheidet dann, ob ihr sie mögt, oder lieber nur von hintern sehen wollt. Wobei ich mir die Rückseite von River irre attraktiv vorstelle.

Und jetzt geht’s ans Eingemachte:
Jeder sollte jemanden haben, der ihn ermutigt, Farbe zu bekennen, ohne ihn dabei neu bemalen zu wollen. Zitat aus: „Das Gewicht der Seifenblasen“

Jetzt zitiere ich sogar einen Satz aus dem Buch. Wann mache ich so etwas? Das kann man bei mir bei über 380 Rezensionen noch immer an einer Hand abzählen. Doch hier hat mich Verschiedenes zutiefst beeindruckt. Die Kraft, die die Worte im gesetzten Kontext haben, sind stark und wertvoll und bedürfen einer andauernden Wiederholung. Ich hoffe, das Buch wird von vielen Menschen gelesen, damit sie ihre Spuren in ihnen hinterlassen können.

Der Einstieg ist humorvoll, spritzig und lebendig. Die Geschichte ist aufwühlend, unglaublich schmerzhaft, beklemmend realistisch und vergänglich schön. Ich musste gerade meine Tränen wegwischen. Ja, ich habe geweint und Gänsehaut bekommen. Es ist hart, echt hart .... Und doch so irre gefühlvoll.

Wie lange kann man in den Abgrund schauen, ohne selbst zu fallen?
Dieser und anderen Fragen, spürt Winter feinfühlig hinterher. Gegen Ende des ersten Drittels ist Liza etwas anstrengend für mich, doch dann packt Winter das große Silberbesteck aus und reißt mich damit völlig in die Tiefe. Zu diesem Zeitpunkt schäme ich mich, dass mich so oberflächlicher Quark genervt hat.

Irdisch tragisch und himmlisch gut
Wenn mich der Schmerz der Figuren zu überwältigen droht und ich dabei bin zu flüchten, holt mich Winter mit einer Dringlichkeit zurück in ihre Mitte, wie ich es selten erlebe. Kurz vor Schluss muss ich das Buch weglegen, um durchzuatmen, und bestaune dabei meine eigene Sprachlosigkeit. Es kommt selten vor, doch ich bin sprachlos. Im Anschluss an die Geschichte ist es mir unmöglich, sofort die Rezension zu verfassen. Dazu benötige ich Abstand und Reflexion zum Gelesenen.

Es gibt Menschen, die sterben schon vor ihrem Tod, aus Angst zu leben
Alles liest sich beklemmend realistisch. Das Buch wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven im Präsens von Liza und River geschildert. Neben Beccas Schicksal scheint die Liebesgeschichte von River und Liza immer wieder zu verblassen. Doch Winter verliert nie die Balance und die Strahlkraft der Liebe bleibt auf Augenhöhe.

Das Buch ist keine leichte Kost und das liest man nicht zwischendurch, nebenbei, oder ab und an. Entweder ganz oder gar nicht, lautet hier die Devise und ich muss mich darauf einlassen, was ich tue und ich bereue keine Seite.

Mein Fazit:
„Das Gewicht von Seifenblasen“ fordert mich und verlangt an einigen Stellen tiefe Einblicke in mein eigenes Seelenleben. Ich gebe alles gerne und bekomme es tausendfach zurück. Die Geschichte geht tief rein. Wo andere an der Oberfläche kratzen, packt Winter alles an Bohrwerkzeugen aus und ist wild entschlossen, zum Kern unseres Herzens vorzudringen. Und was soll ich sagen: Es gelingt ihr spielend.

Alleine Winters Schreibstil ist ein Genuss. Sie kitzelt immer wieder mein Lachzentrum, spricht meine Sinne an und sorgt für einen ordentlichen Taschentuchverschleiß. Wenn sie da mal nicht eine Kooperation mit einer gewissen Firma eingegangen ist. Ha, wenn ihr mutig genug für dieses Buch seid, dann wird euch spätestens beim Lesen klar: Spaß muss etwas Dauerhaftes in eurem Leben sein. Und nicht vergessen: Kein Wort in diesem Buch ist „Sinn“ - los.

Von mir erhält „Das Gewicht von Seifenblasen“ 5 ergreifende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingt Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Das Buch wühlt auf

Pike - Er wird dich retten
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Spoiler – bitte nur lesen, wenn du den 1. Teil schon kennst.

Da es die Fortsetzung ist, gehe ich nicht näher auf die Charaktere ein. Diese Vorstellung könnt ihr gerne unter dem 1. Band: Pike - Er wird ...

Spoiler – bitte nur lesen, wenn du den 1. Teil schon kennst.

Da es die Fortsetzung ist, gehe ich nicht näher auf die Charaktere ein. Diese Vorstellung könnt ihr gerne unter dem 1. Band: Pike - Er wird sich rächen, nachlesen.

Oh man, das war im 1. Teil eine fiese Handlungsunterbrechung von Frazier und ich musst einige Wochen warten, ehe ich meine Neugier stillen konnte. Der erst Band endete bei Mickeys Entdeckung von Mindy und ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine Tonne Fragezeichen im Kopf.

Die Umsetzung:
Frazier spielt nicht. Sie packt mich sofort und schleudert mich in die Emotionen von Mickey und Pike. Mickey ist zum Vierten Reich zurückgekehrt, um ihren Rachefeldzug durchzuziehen, doch wem kann sie dort trauen und vor allem: Wer traut ihr?

Der Schreibstil ist wie gewohnt lebhaft, flüssig zu lesen und mit jeder Menge Kopfkino ausgestattet. Die Story wird wieder aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Mickey und Pike im Präsens geschildert. Dabei überschlagen sich die Emotionen immer wieder und ich werde mit Wendungen überrascht, die mich Staunen lassen.

Pikes Schmerz erwischt mich eiskalt und sein gebrochenes Herz ist für mich kaum zu ertragen. Die Stimmung schwankt zwischen erdrückend zu hoffnungsvoll, um dann kochend leidenschaftlich den Siedepunkt zu erreichen und mich glücklich zu machen. Doch wer Frazier kennt, der weiß: So leicht macht sie es ihren Figuren und Lesern nicht.

Das Thema ist beklemmend, hochaktuell und stimmt mich zutiefst traurig. Es ist wichtig, dass es den Weg in Geschichten findet und die Auseinandersetzung damit, ist Frazier grandios gelungen. Am Ende sitzt ein aufgeblähter Kloß in meinem Hals. Ich bin beeindruckt. Die Thematik wird lange in mir nachhallen, so viel steht jetzt schon fest. Bei Fraziers Nachwort rast eine Gänsehaut nach der nächsten über mich hinweg.

T. M. Frazier, vielen Dank für dieses wertvolle Buch.

Der Leseempfehlung des Verlages ab 16 Jahren stimme ich eingeschränkt zu.

Mein Fazit:
„Pike - Er wird dich retten“ ist ein aufwühlender, emotionaler und berührender Abschluss der „Pike-Duett“ Reihe. Harte und unverschämte Kerle und Frauen, die sich nicht verbiegen oder beeindrucken lassen, bilden die Säulen in Fraziers Büchern. Nebenbei schmuggeln sich nicht selten verlorene Seelen hinein, die zu Kindern, oder Tieren gehören, und jedes Mal mein Herz wärmen. Sie sind das Licht der Nacht.

Legalität wird hier eher winzig geschrieben, dafür prangen die Worte Liebe, Loyalität, Familie und Freundschaft in XXXXXXL-Bedeutung im Leben ihrer Charaktere. Diesmal hat Frazier ein aktuelles Thema eingeschleust, was mich tief berührt. Ich bin dankbar für diese packende und äußerst unterhaltsame Umsetzung.

Von mir erhält „Pike – Er wird dich retten“ 5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Die Story macht süchtig

Death Bastards – Bittersüßer Kuss
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Wenn das, was du begehrst, in der Dunkelheit liegt, schafft es nur die Liebe, das Licht dorthin zu bringen. by lesehungrig

Was für ein Buch! Hat mir der erste Band der „Death Bastards“ Reihe ausgezeichnet ...

Wenn das, was du begehrst, in der Dunkelheit liegt, schafft es nur die Liebe, das Licht dorthin zu bringen. by lesehungrig

Was für ein Buch! Hat mir der erste Band der „Death Bastards“ Reihe ausgezeichnet gefallen, dann ist dieser hier noch einige Grad heißer und ungeheuer spannungsvoll. Elena MacKenzie hat mit diesem Buch definitiv einen Platz weit vorne in der Reihe meiner Lieblingsautoren erobert.

Zur Handlung:
Georgia und Dean hatten eine intensive Beziehung als Teenager, die schmerzvoll zerbrach. Georgia ist fest entschlossen, diesen Mann nie wieder in ihr Leben zu lassen. Als Dean unvermittelt vor ihr steht und ihr klar macht, dass sie keine Wahl hat, als sich in seine Hände zu begeben, glaubt sie an einen Scherz. Doch die Bedrohung, in der sie schwebt, ist groß. Aber die Frage ist die: Was wird für sie gefährlicher? Die Person, die ihr Leben bedroht, oder ihr Herz, das ohne sie Pläne schmiedet und mit wehenden Fahnen ins Unheil läuft? Ein zerstörtes Herz ist nicht zu unterschätzen.

Zu den Figuren:
Georgia ist 27 Jahre alt. Sie arbeitet in Waterville als Physiotherapeutin in einem Krankenhaus und möchte eine eigene Praxis eröffnen. Georgia ist ein angenehmer Charakter: offen, ehrlich und warmherzig. Sie liebt ihr normales Spießerleben. Den MC und alles, was dazugehört, hat sie schon immer abgelehnt. Der Zwiespalt, indem sie steckt, ist authentisch geschildert. Ich wüsste zwar sofort, was moralisch richtig wäre, aber, ob mein Herz dem zustimmen würde, stünde auf einer anderen Seite.

Dean Erikson nennt sich heute Viking, ist 28 Jahre alt und der Präsident der Death Bastards. Der Club ist seine Familie, wofür er lebt, blutet und jederzeit sterben würde. Dean ist besitzergreifend, angenehm maskulin und dabei rau und zärtlich zugleich. Ein Charakter, der reizt, ihn näher kennenzulernen. Alleine wie er Georgia immer herausfordert und in ihr das Feuer der Wut schürt, ist köstlich.

Zusätzlich gibt es eine entzückende Nebenfigur, die ich sofort ins Herz geschlossen habe.

Die Entwicklung der Figuren ist so was von gelungen und überzeugt mich mit all ihren Facetten.

Die Umsetzung:
Die Geschichte startet mit einer packenden Rückblende sechs Jahre zuvor. Der Schreibstil ist grandios, flüssig zu lesen, atmosphärisch dicht und mitreißend. Mich erfasst eine Spannungswelle nach der anderen und das nicht erst in den düsteren Momenten, wo es einige Nervenkitzler gibt. Die gesamte Story ist großartig ausgearbeitet und rasch entwickelt sich eine Situation, bei der ich mir Vikings Mimik in zahlreichen Versionen vorstelle, sobald er erfährt, was Georgia getan hat. Und was er danach mit ihr machen wird! Ich habe sogar davon geträumt, oh man. MacKenzie versteht es, aufwühlende Emotionen zu erzeugen. Die abwechselnden Ich-Perspektiven im Präsens führen mich nahe an alles heran.

Und nun zu den expliziten Momenten, die sich Zeit lassen, ehe ich in ihren Genuss komme: Sie sind sinnlich, feurig und explosiv geschrieben. Viking liebt heute anders im Bett, wie zu Teenagerzeiten, falls er es einmal im Bett macht. Wie reagiert Georgia darauf? Ich kann euch sagen: Es wird schmutzig, impulsiv und glühend heiß. Beim Lesen kribbelt mein Bauch und steht kurz davor, einen Salto zu schlagen.

MacKenzie überrascht mich mit einer Wendung, die ich nicht vorhergesehen habe. Ständig fiebere ich mit, rätsle, woher die Gefahr kommen könnte und versinke komplett im Buch. Das ist der Moment, der herausragende Storys von guten Storys unterscheidet: Ich höre auf nachzudenken und erliege völlig der Spannung der Geschichte, die wie ein entfesselter Wildbach durch mich rauscht.

Mein Fazit:
„Death Bastards – Bittersüßer Kuss“ wurde für mich geschrieben. Auch einen Tag nach Beendigung des Buches bin ich völlig geflasht davon, wie mich MacKenzie mit ihren eindrucksvollen Charakteren gefesselt hat. Die Spannung, deren Ursprung alleine in den Figuren liegt, ist enorm. Dazu gesellt sich die Dramatik, die die Handlung mitbringt und mir immer wieder Atemaussetzer beschert. Diese Mischung ist perfekt: sündig heiß und fesselnd explosiv.

Wer hier nicht brennt, der ist insgesamt schwer entflammbar und wird problemlos das Sicherheitszertifikat von Georgias Dad erhalten.

Von mir erhält „Death Bastards – Bittersüßer Kuss“ 5 geflashte Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Romantisch und berührend

Wenn du bei mir bist
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In der Sekunde unseres größten Glücks, sind wir am verwundbarsten.

Nach „Dieser eine Augenblick“ und „Nur einen Herzschlag entfernt“ brenne ich auf diese Geschichte. Renée Carlino versteht es, in mir ...

In der Sekunde unseres größten Glücks, sind wir am verwundbarsten.

Nach „Dieser eine Augenblick“ und „Nur einen Herzschlag entfernt“ brenne ich auf diese Geschichte. Renée Carlino versteht es, in mir ein Puls-Stakkato hervorzurufen, mich aufzuwühlen und glücklich zu machen. Mit etwas Naschkram, einem Tee, meiner Kuscheldecke und der charmantesten Lesebegleitung, seit es Katzen gibt, verschanze ich mich auf der Couch und bin wild entschlossen, diese erst zu verlassen, wenn ich das Buch beendet habe.

Zur Handlung:
Kate arbeitet als Journalistin und erhält die Chance, den äußerst zurückhaltenden Milliardär R. J. Lawson auf seinem Weingut in Kalifornien zu interviewen. Hoffnungsvoll macht sie sich auf den Weg. Der Aufenthalt entzieht sich ihrer Kontrolle, als sie auf den Farmarbeiter Jamie trifft und sie von ihren Gefühlen überrannt wird.

Zu den Figuren:
Kate Cobin ist 26 Jahre alt, arbeitet für den Chicago Crier. Sie wohnt alleine in Lincoln Park, Chicago und die Anzahl ihrer Freunde ist übersichtlich. Kate ist leicht unsicher, tollpatschig, ehrlich, schlau, warmherzig und empathisch. Selbst in ihrem größten Kummer bringt sie mich mit ihren Gedanken zum Lächeln. Was für eine Frau. Ich genieße jede Minute mit ihr.

Jamie arbeitet als Mädchen für alles auf dem idyllischen Weingut in Napa Valley, Kalifornien. Immer an seiner Seite ist das Labrador Mädel Chelsea. Er ist einfühlsam süß, liebevoll, einfach ein Traum. In seiner Freizeit engagiert er sich für Bedürftige und für den Umweltschutz. Dass er gut aussieht, ist bei all diesen Charakteristika nahezu nebensächlich.

Bei den Nebenfiguren gefällt mir Kates Boss Jerry ausnehmend gut. Ach was, ich liebe ihn.

Zur Umsetzung:
Das Buch nimmt nicht sofort gefangen. Es lässt mich alles vergessen, und trägt mich weit fort, an einen Ort, von dem ich so schnell nicht wieder weg möchte. Ich fühle mich wohl, umsorgt, geliebt und gut aufgehoben. Ich bin zuhause. Das ist ein Gefühl, das ich bisher bei jedem Buch von Carlino empfunden habe. Es saust tief rein. Die Entwicklung der Figuren ist beeindruckend und authentisch. Ich genieße ein überzeugendes Setting, lebendige Dialoge und unvergessliche Momente. Die erotischen Stellen überlassen viel der eigenen Fantasie.

Obendrein erfahre ich einiges über den Weinanbau und seine Herstellung und die Leidenschaft, die die Figuren im Buch dafür hegen, springt auf mich über. Die Tage an Jamies Seite sind erdend für Kate und auch diese Gefühle erfassen mich. Ich bin voller Inspiration. Der Schreibstil ist poetisch, romantisch und berührend. Die Geschichte ist an einigen Stellen honigsüß, aber auf die gute Art. ich bekomme mein glückliches Grinsen gar nicht aus dem Gesicht. Die Entwicklung zwischen Jamie und Kate geht mir etwas zu schnell, aber dann denke ich mir: Doch, das gibt es; Menschen, die vom ersten Augenblick an spüren, dass sie seelenverwandt sind.

Und dann ist er da: Der Augenblick, vor dem ich mich fürchte, aber weiß, dass er unaufhaltsam ist: Und Grundgütiger, ich leide heftig mit Kate mit und sie schafft es immer wieder, mich aufzuheitern und zum Lachen zu bringen. Was für eine wunderbare Frau. So erfrischend, so authentisch, so gefühlvoll und dabei unendlich verletzlich. Dabei bringt mich Carlino zum Nachdenken und lässt mich an allem teilhaben. Die Geschichte wird zu 99% aus der Ich-Perspektive von Kate in der Vergangenheit geschildert.

Mein Fazit:
„Wenn du bei mir bist“ hat mir von der ersten Seite an gefallen. Es ist eine Geschichte zum Wegträumen und sich fallenlassen. Ich habe gelacht, mein Herzschlag hat sich beschleunigt und immer wieder prickelt es in meinem Bauch. Carlino schenkt mir jede Menge Romantik und Wohlfühlmomente, aber sie fordert mich auch und gemeinsam mit Kate, muss ich einige dunkle Seiten durchstehen. Jetzt kann ich es kaum bis zum Juni 2021 erwarten, da dann ein weiteres Buch von ihr herauskommt.

Von mir erhält „Wenn du bei mir bist“ 5 strahlende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Der Winterzauber Finnlands hüllt mich ein

Nordlichtglanz und Rentierglück
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Um was es geht:
Das It-Girl Zoey wird im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms nach Finnland verbracht und trifft dort auf die Realität, die man Leben nennt. Sie macht Bekanntschaft mit dem hässlichen Wort ...

Um was es geht:
Das It-Girl Zoey wird im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms nach Finnland verbracht und trifft dort auf die Realität, die man Leben nennt. Sie macht Bekanntschaft mit dem hässlichen Wort „Arbeit“, denn arbeiten musste sie in ihrem bisherigen Leben nicht. Mit viel Spaß in den Backen begleite ich Zoey nach Finnland, oder halt, Cora, aber das muss unter uns bleiben. Ihr wisst ja: Zeugenschutz!

Zu den Figuren:
Zoey Hartford ist 19 Jahre alt und lebte bisher in New Jersey in einer Blase aus Puderzucker und Glitzer, die ihr Vater durch sein Handeln jäh zerplatzen ließ. In der eisigen Welt Finnlands darf sie nun ihre Zeit totschlagen und ihren wahren Kern finden und da gibt es jede Menge zu entdecken. Im Land der tausend Seen ist sie als Cora Bryce unterwegs und Cora ist stur, kämpferisch, engagiert, begeisterungsfähig und mitfühlend.

Shane Bruce ist 20 Jahre alt und führt mit seinen Eltern die größte Rentierfarm Lapplands. Er ist ein Mann, der anpackt, sich für nichts zu schade ist und offensichtlich eine Schwäche für das Prinzesschen aus New Jersey hat. Mir gefällt es ausnehmend gut, wie er mit ihr fertig wird, ihren Ehrgeiz kitzelt und unvergessliche Momente bereitet. Er hat ein feines Gespür für die Stimmung anderer und ihm bleibt nicht viel verborgen, im Gegenzug hütet er aber seine Vergangenheit wie einen Schatz und spricht nicht darüber.

Die Entwicklung von Zoey ist enorm und es ist beeindruckend, wie sie selbst aus Rückschlägen Kraft zieht. Ich habe mich mit beiden Figuren identifiziert und genieße die lebendigen Dialoge zwischen ihnen.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und emotional. Mich begeistert, wie konzentriert die Story ist und somit die 254 Seiten absolut ausreichend sind, um mich zu unterhalten, zu fesseln, meinen Herzschlag zu erhöhen und zum Lachen zu bringen. Sogar mit etwas Crime werde ich verwöhnt. Eine gelungene Mischung, wie ich sie beim Lesen liebe. Nebenbei schleicht sich jede Menge Weihnachtszauber in die Seiten, mehr, als in manch weihnachtlichen Liebesroman, denn das hier ist ein Winterroman, der zufällig den Monat Dezember streift. Ich erlebe alles aus der Ich-Perspektive von Zoey in der Vergangenheit.

Woods schenkt mir ein grandioses Setting, samt Polarlichterleuchten, Rentieren und Schnee. Überall ist die weiße Pracht und ich ziehe beim Lesen immer wieder die Decke fester um meinen Körper, weil es mich glatt fröstelt, so hautnah erlebe ich alles mit. Die Winter in Finnland sind eben andere als die in unserer gemäßigten Zone. Bei Shanes Familie fühle ich mich total wohl und genieße jede Leseminute.

Mein Fazit:
Nordlichtglanz und Rentierglück, ist eine Lovestory, die ohne Kitsch auskommt und den honigsüßen Geschmack, den ich beim Lesen auf den Lippen schmecke, rein aus der Schönheit der Umgebung zieht. Es ist ein Traum, denn alles ist weißpudrig bedeckt, dazu ein Polarlichterspektakel am Himmel, zwei Protagonisten zum Lachen, Weinen und absolut zum Gernhaben und obendrein eine Handlung, die mich bis zum letzten Buchstaben toll unterhält. Wer sich für wenige Stunden gerne in den finnischen Winter entführen lassen möchte und dabei vor schwerer Arbeit nicht zurückschreckt, liest hier genau richtig. Um die knisternden Gefühle von Shane und Zoey aus erster Reihe zu erleben, nehmt bitte das nächste Rentiergespann und losgeht der Spaß.

Von mir erhält das Buch 5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.


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