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Veröffentlicht am 05.05.2021

Der verleugnete Sohn und das Erbe

Enriettas Vermächtnis
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Enrietta, eine argentinische, in der Schweiz lebende, Autorin ist verstorben. Jetzt geht es daran das Erbe zu verteilen. Dr. Leuthard ein Notar aus Zürich hat die Aufgabe sich mit Emilio einem argentinischen ...

Enrietta, eine argentinische, in der Schweiz lebende, Autorin ist verstorben. Jetzt geht es daran das Erbe zu verteilen. Dr. Leuthard ein Notar aus Zürich hat die Aufgabe sich mit Emilio einem argentinischen Schönheistchirurgen und Jana einer Schauspielerin aus Salzburg und Ziehtochter der Verstorbenen, in Verbindung zu setzen. Während beide Erben sich schon in Zürich befinden taucht plötzlich der leibliche Sohn der Verstorbenen auf und erhebt Anspruch auf das Erbe. Warum hat Enrietta diesen Sohn verleugnet ? Wie werden die anderen Erben und der Notar mit dieser neuen Situation umgehen?

Das Cover hat mich zunächst nicht gleich angesprochen. Es stach aus der Menge der momentan gängigen Cover heraus und deshalb las ich die Inhaltsangabe. Diese machte mich neugierig und nach der Leseprobe hatte mich das Buch schon gepackt.

Das Buch wirft schon zu Beginn sehr viele Fragen bezüglich der Vergangenheit der Autorin Enrietta da Silva auf.
Während Dr. Leuthard versucht sich mit den beiden, von ihr benannten Erben, auseinander zu setzen taucht plötzlich der Sohn der Verstorbenen auf und erhebt Anrecht auf das Erbe. Er ist Emilio bekannt, doch dieser hat ebenso wie Enrietta zuvor gegenüber dem Notar die Erwähnung des Sohnes ausgelassen.

Emilio ist Schönheistchirurg, verheiratet mit Elena, mit der er eine, auf sexueller Ebene, eher gescheiterte Beziehung führt. Er wirkt an vielen Stellen sehr undurchsichtig und doch eher duckmäuserich auf mich. Kein wirklich angenehmer Charakter, mit dem ich gerne zu tun haben wollte. Seine Handlungen erscheinen mir sehr von Eifersucht geprägt, wobei ich bis zum Schluss nicht nachvollziehen konnte warum er reagiert wie er reagiert.

Dann ist da noch Jana, die Ziehtochter der Schriftstellerin. Sie wirkt mit jedem sehr vertraut und man hat das Gefühl das sie alle anderen Akteure schon seit der Kindergartenzeit kennt. Zumindest nimmt sie sich Freiheiten herraus, die man sich sonst nie herausnehmen würde.
Sie ist durch einen Unfall nicht mehr in der Lage ihrem vorherigen Job nachzugehen und sicherlich auf das Erbe angewiesen um sich finanziell abzusichern.

Außerdem gibt es noch Dr. Leuthard. Ein Anwalt aus Zürich, der sich meines Erachtens nach weit über das Maß seines Berufes hinaus um diese Erbangelegenheit kümmert. Man erfährt auch viel privates über ihn, was ich in diesem Zusammenhang jedoch nicht gebraucht hätte. Es hat nicht wirklich was zur Klärung der Geschichte beigetragen, fand ich.

Und dann ist da natürlich noch Armando. Der leibliche Sohn der Verstorbenen. Über die Vaterschaft kann man spekulieren. Er wirkt überlegen und kühl und scheint sein Umfeld zu beherrschen. Neben ihm wirkt Emilio, mit dem er groß geworden ist, eher wie ein Wurm.

Über einen langen Zeitraum, bis fast zum Ende, war der Spannungsbogen der Geschichte weit gespannt. Ich konnte immer wieder neue Spekulationen anstellen, was Enrietta dazu bewogen hat ihren Sohn zu verleugnen und auch welche Beweggründe Emilio hatte es ihr gleich zu tun.
Am Ende jedoch blieb ich leider leicht enttäuscht zurück. Das Ende hat dem von mir erwarteten leider so gar nicht entsprochen.
Einige meiner Fragen blieben mir unbeantwortet, so dass ich deshalb in meiner Bewertung auch einen Stern abziehe.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Schönes Märchen um zwei junge Frauen die in die Rolle der jeweils anderen schlüpfen

Prinzessin undercover – Geheimnisse
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Lottie ist Waise und ihr Traum ist es nach Rosewood Hall zu gehen, so wie sie es ihrer Mutter am Totenbett versprochen hat.Als sie sich ihren Traum erfüllt lernt sie Ellie kennen. Sie ist eine echte Prinzessin ...

Lottie ist Waise und ihr Traum ist es nach Rosewood Hall zu gehen, so wie sie es ihrer Mutter am Totenbett versprochen hat.Als sie sich ihren Traum erfüllt lernt sie Ellie kennen. Sie ist eine echte Prinzessin möchte aber keine sein. So hecken sie einen Plan aus und Lottie wird ihrer Porterin und ersetzt sie bei öffentlichen Anlässen des maradovischen Königshauses. Allerdings ist die Prinzessin in Gefahr und niemand ahnt von welcher Seite diese kommt.

Das Cover ist einfach zum Verlieben. Ein Scherenschnitt eines Prinzessinenkopfs und darin die Auffahrt zu einem Schloss. Es hat mich sofort verzaubert als ich es sah.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und locker und leicht zu lesen. Das Buch ist in drei Abschnitte untergliedert.
1. Willkommen in Rosewood Hall
2. Wie man Prinzessin wird
3. Die Prinzessin von Maradova
und diese Abschnitte sind zudem noch in 56 kurze Kapitel unterteilt, die man schnell mal so weg lesen kann.

Zur Geschichte ist zu sagen, dass es wunderschön zu lesen ist wie sich die beiden Mädchen anfreunden und wie sehr beiden das Arrangement zunächst auf den Leib geschneidert wirkt.
Allerdings ist nich alles Gold was glänzt und durch sonderbare Geschenke die Lottie erhält merken die Mädels das es vielleicht auch ein Nachteil sein kann, das ein Mädchen ohne die Ausbildung die eine Prinzessin erhält, vielleicht auffällt.
Das Königspaar stellt den beiden noch einen Partisten zur Seite.
Jamie ist ein sonderbarer Junge, der Lottie einerseits einschüchtert und andererseits fasziniert.

Die anderen Mitschüler wirken auch nicht alle so wie sie scheinen sollen. Allen voran wirken Anastasie und Saskia in meinen Augen nicht echt.
Die Kinder des Süßwarenfabrikbesitzers sind mir jedoch sehr ans Herz gewachsen und wirken echt.
Binah, die sehr schlau ist und den beiden Mädels öfter Kopf zerbrechen bereitet scheint auch mehr zu wissen als sie zugibt.

Alles wirkt leicht undurchsichtig, so dass man die ganze Zeit mit ermitteln kann von welcher Seite aus die Gefahr droht. Als es dann gegen Ende echt dramatisch wird kommt es jedoch ganz anders als von mir vorher vermutet.

Ein Jugendbuch das mich gut unterhalten hat. Ich werde sicherlich auch noch den nächsten Band der Serie lesen.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Die grüne Fee ermittelt

Die grüne Fee und der Mord auf der Marksburg
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Isa, ihres Zeichen Gauklerin auf Mittelaltermärkten ist in ihren Kreisen besser bekannt als die grüne Fee von Absinth. Sie wird von ihrem Ex verfolgt, der sie umbringen will, da sie ihn an die Polizei ...

Isa, ihres Zeichen Gauklerin auf Mittelaltermärkten ist in ihren Kreisen besser bekannt als die grüne Fee von Absinth. Sie wird von ihrem Ex verfolgt, der sie umbringen will, da sie ihn an die Polizei verpfiffen hat. Auf der Flucht vor ihm gelangt sie mit ihrer Band an ein Engagement auf der Marksburg oberhalb Braubach am Rhein. Während der Veranstaltung dort gibt es ein großes Unwetter und nicht alle Gäste schaffen es sich rechtzeitig von der Burg zu entfernen. So sind die Band, zwei Bedienstete und ein paar Geburtstagsgäste sowie das Geburtstagskind auf der Burg zurück geblieben. Da geschieht ein grausiger Mord und Isa versucht ein wenig Licht ins Dunkel der Ermittlungen zu bringen, da der Mörder noch unter ihnen sein muss.

Das Cover des Romans zeigt die mittelalterliche Rheinburg von der Sonne angestrahlt. Es sieht friedlich aus in der Abendsonne, so ganz anders als nachher im Roman.

Isa ist eine taffe junge Frau, die in den vorangegangenen Bänden wohl leider an den falschen Mann geraten war. Dieser ist gewalttätig und nun wieder der Polizei entwicht. Somit ist ihr Leben in Gefahr und sie muss ihre Pläne mit der Band, mit der sie von Mittelaltermarkt zu Mittelaltermarkt reist, über den Haufen schmeißen.
So gelangen die 4 Freunde auf die Marksburg, wo sie zunächst bei einem Geburtstag und am Tag danach bei einem Mittelalterspektakel aufspielen sollen.
Allerdings kommt es zu einem Unwetter und die Pläne werden zu nichte gemacht.

Als ein Mord passiert ermittelt Isa gekonnt und reimt sich so manche Verbindungen zusammen. Sie lässt den Leser gut an ihren Gedankengängen und Ermittlungen teilhaben, so dass man selbst auch ein bisschen zum Detektiv werden kann. Mitunter gibt es lustige Wortgefechte zwischen den Bandmitgliedern, die mich zum schmunzeln brachten.
Auch die fast telekinetische Verbindung zwischen Isa und Lena hat mir gut gefallen. Irgendwie passt in der Band jeder auf jeden auf.

Alex ist mein heimlicher Held. Trotz seines Schottenröckchens hat er wenn es drauf ankommt den Hintern in der Hose und tritt für seine Freunde ein.

Die Beschreibungen der Anlage der Marksburg hat mir gut gefallen. Da ich selbst schon mehrfach dort war konnte ich mich dort gut zurecht finden und sah die Spielstätten vor meinem inneren Auge ganz genau vor mir.

Ein Roman der mich zwar nicht vom Hocker gerissen , mich aber gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Hochdramatisches Buch über eine Adoption und ihre Folgen

Eines Tages für immer
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Luke ist adoptiert und lernt, als er selbst eine kleine Familie gegrundet hat, endlich seine biologische Mutter kennen. Sie ist fasziniert davon das Lukes Sohn genau so aussieht wie ihr Charlie, den sie ...

Luke ist adoptiert und lernt, als er selbst eine kleine Familie gegrundet hat, endlich seine biologische Mutter kennen. Sie ist fasziniert davon das Lukes Sohn genau so aussieht wie ihr Charlie, den sie damals zur Adoption frei gegeben hat. Luke versucht einen Zugang zu dieser schönen Frau zu finden. Wird es ihnen gelingen einen neuen Anfang zu starten oder steht zu viel zwischen ihnen?

Das Cover lässt zunächst nicht auf solch eine Dramatik schließen, wie sie im Buch erzählt wird. Es sieht friedlich aus und wirkt beruhigend auf mich. Im Nachhinein für mich nicht so passend für den Roman.

Der Klappentext macht neugierig. Zwei Handlungsstränge mit zwei Leben. Einmal im hier und jetzt im Jahr 2000 und einmal als alles begann 1972. Eine junge Frau verliebt sich in einen Rockstar und gründet eine Familie. Wie kommt es dann aber das Luke zur Adoption frei gegeben wird. Warum konnte sie ihr Kind nicht behalten?

Die Geschichte ist in einzelne kleine Kapitel untergliedert, die immer überschriftet sind mit den Namen Luke oder Alice. Wenn Luke dran ist spielt die Geschichte in der Gegenwart. Bei Alice erfährt man näheres über ihr Leben 28 Jahre vorher.
Außerdem beginnen manche der Kapitel mit einem kurzen Essay aus Joel Harris Buch Wer bin ich? Das verborgene Trauma adoptierter Kinder. Das gefällt mir sehr gut, denn man lernt mit der Zeit zu verstehen warum Luke und Alice so reagieren wie sie reagieren.

Die Geschichte hatte für mich eine hohe Dramatik, die sich je weiter ich in sie eindrang noch erhöhte. Das Wiedersehen gestaltet sich nicht so wie von Luke erhofft, doch wird es für ihn sogar gefährlich werden ? Warum reagiert Alice so sonderbar ?
Der Leser erfährt eigentlich schon weit vor dem Protagonisten das es in seiner Vergangenheit Probleme gab, die er nun so noch nicht erfassen kann. Das lässt einen in einer wartenden Position zurück. Wann wird er die Wahrheit erfahren und wissen wir schon die Wahrheit oder kommt alles doch noch anders als wir als Leser erwarten.
Ab Mitte des Buches kommt es am Ende von Alices Kapiteln häufig zu Cliffhangern, die mich sehr beunruhigt haben, ob der Dinge die da noch auf mich und die Protagonisten zu kommen. Ich habe manches Mal abends überlegt ob ich wirklich weiter lesen soll, oder ob ich es nicht auf den nächsten Tag verschieben soll, damit ich nicht davon träumen muss.

Das Buch hat mich gefesselt und in gewisser Weise fasziniert, wenn man das so sagen kann. Irgendwie kam ich mir aber auch vor wie ein Gaffer bei einem Verkehrsunfall. Eigentlich neugierig, aber doch schockiert über das was ich da las.

Am Ende muss ich sagen das es mich sehr betroffen gemacht hat und ich in meiner These über Adoptionskinder leider ein wenig bestärkt wurde. Nicht alles ist immer zu ihrem Besten.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Teilen macht glücklich

Die kleine Hummel Bommel feiert Ostern (Pappbilderbuch)
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Die kleine Hummel Bommel feiert mit ihren Eltern und Freunden Ostern. Sie ist schon ganz aufgeregt. Auf der Wiese haben sich eine Menge Insektenkinder versammelt und alle wollen sie Eier suchen. Als dann ...

Die kleine Hummel Bommel feiert mit ihren Eltern und Freunden Ostern. Sie ist schon ganz aufgeregt. Auf der Wiese haben sich eine Menge Insektenkinder versammelt und alle wollen sie Eier suchen. Als dann dem kleinen Marienkäfermädchen Malou alle Eier aus dem Korb geklaut werden helfen sich Bommel und seine Freunde selbst, indem sie alle Eier zusammen legen. So ist das Osterfest noch wieder gerettet.

Das Cover ist in Hummel Bommle Manier sehr schön gestaltet. Das Pappbilderbuch hat die richtige Größe und die richtige Dicke der Seiten für tapsige Kinderhände.
Die Zeichnungen sind wieder liebevoll gemalt und sprechen mit ihren Gesichtern im Kindchenschema auch schon die Kleinsten an.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Die Kinder sammeln Eier und zwei Fieslinge aus ihren Reihen stehlen dem Kleinsten Kind alle Eier aus dem Körbchen. Das machte meine Vorlesekinder wütend und sie erdachten sich alles mögliche was sie mit den gemeinen Dieben machen wollten.
Die Idee von Bommel und seinen Freunden fanden sie nachher auch gut, aber warum die sich nun entschlossen hatten die Eier wieder abzugeben hat sich ihnen nicht ganz erschlossen.

Als auf dem Klappentext stand : Aber ist es wirklich das was an Ostern zählt? Habe ich als Christ mir so meine Gedanken gemacht. Teilen ist für mich mit St. Martin verbunden. An Ostern zählt für mich eigentlich das Gott seinen einzigen Sohn geopfert hat um uns zu erretten und zu zeigen das mit dem Tod nicht alles endet. Das ist was für mich an Ostern zählt.

Deshalb ziehe ich auch einen Stern ab. Für die Kinder war nicht erkennbar, warum die Fieslinge plötzlich die Eier zurück brachten und mein Gedanke was nun explizit an Ostern zählt ist ein anderer.

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