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Veröffentlicht am 14.04.2020

Die spannende Geschichte um die Waise Irene

Das Weingut. In stürmischen Zeiten
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Irene, eine junge Waise, wird von Wilhelm Gerban, aus dem Waisenhaus geholt. Sie soll sich als Dienstmädchen in seinem Weingut im Elsaß verdingen. Hier verliebt sie sich in den Sohn des Hauses, sehr zum ...

Irene, eine junge Waise, wird von Wilhelm Gerban, aus dem Waisenhaus geholt. Sie soll sich als Dienstmädchen in seinem Weingut im Elsaß verdingen. Hier verliebt sie sich in den Sohn des Hauses, sehr zum Unmut des Herrn Gerban und seiner Tochter Mathilde. Als es zum Krieg zwischen Frankreich und Deutschland kommt werden die Liebenden getrennt und der alte Herr Gerban setzt alles daran, das sie nicht wieder zueinander finden sollen.
Wird ihre Liebe dieses Schicksal überwinden?

Aufgrund guter Kritiken habe ich mir dieses Hörbuch in der Onleihe als Audiodatei angehört und ich muss sagen ich wurde nicht enttäuscht.
Die 18h Hörzeit habe ich über Ostern geschafft, da mich das Hörbuch so fesselte das ich immer weiter hören musste um zu erfahren wie es Irene und Franz erging.

Das Cover ist sehr schön und zeigt ein altes Herrenhaus inmitten von Weinbergen. Sehr gut gewählt für den Titel finde ich.

Fasziniert hat mich von Anfang an die Stimme von Katrin Fröhlich. Selbst die Männerrollen kamen mir hier galubwürdig rüber, so dass ich sie vor meinem inneren Auge erkennen konnte.

Irene ist eine starke junge Frau ihrer Zeit, die einen schweren start ins Leben hatte und auch auf dem Weingut mit so manchem Unbill zu kämpfen hatte. Umso schöner fand ich das sie in Minna eine so gute Freundin fand und auch Frau Gerban immer zu ihr stand.

Franz ist auch ein guter Charakter, der es mit dem Vater nicht wirklich einfach hatte. Er weiß was er will und setzt dies auch hin und wieder ohne groß nachzudenken durch. Das die Folgen seiner Taten dann nicht immer so angenehm sind, muss er am eigenen Leib mehr als einmal deutlich spüren.

Mathilde, seine Schwester, ist ein verzogenes Gör. Sie ist mir sehr unsympatisch und noch nicht einmal die eigene Mutter liebt sie. Dafür aber der Vater und das scheinbar abgöttisch, denn er lässt ihr wirklich alles durchgehen.

Sehr unsympatisch ist auch Wilhem Gerban. Ein alter Patriarch, der seine Frau in die Laudanumsucht getrieben hat und viele dunkle Geheimnisse birgt, die allerdings im 1. Band noch nicht aufgedeckt wurden.

Ich fand es sehr spannend den Schilderungen über das Leben Irene´s und der Zwistigkeiten zu lauschen. Ende 1800 war die Rolle der Frau noch eine so ganz andere als heute und da war es für Irene nicht immer leicht zu überleben. Aber sie hatte Glück, denn von irgendwo her kam immer Rettung für sie.

Ob sich die beiden nach den Kriegszeiten wieder finden werden kam leider im 1. Band noch nicht durch, da hoffe ich auf den 2. Band, den es allerdings leider noch nicht in der Onleihe gibt. Da werde ich mich noch ein wenig gedulden müssen, oder hoffen das ihn die Bücherei hat, die man nach der Coronakrise hoffentlich bald wieder besuchen kann.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Hat mir die Lachtränen in die Augen getrieben

An der Arche um Acht
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Zwei Pinguine dürfen auf Noahs Arche, aber was sollen sie mit dem Dritten machen?
Da kommen sie auf die Idee ihn in einem Koffer mitzunehmen und damit geht es dann auch los, denn es ist gar nicht so einfach ...

Zwei Pinguine dürfen auf Noahs Arche, aber was sollen sie mit dem Dritten machen?
Da kommen sie auf die Idee ihn in einem Koffer mitzunehmen und damit geht es dann auch los, denn es ist gar nicht so einfach einen kleinen Pinguin vor den anderen zu verstecken.

Unsere Tochter hat dieses kleine Büchlein zur Kommunion geschenkt bekommen und wir haben es gemeinsam gelesen.
Die Sätze sind kindgerecht und es ist leicht zu verstehen und sehr humorvoll und witzig geschrieben.
Die Frage nach Gott, wie er so aussieht und wie er so ist, lässt einen selbst wieder zum unwissenden Kind werden und sich das Ganze aus dieser Sicht erklärbar machen.
Wir haben an vielen Stellen herzhaft lachen müssen über die Situationskomik, wenn man sich die Pinguine so vorstellt, wie sie es anstellen den kleinen Pinguin zu verstecken.
Wirklich köstlich und doch tiefsinnig und ein Glaube den Kinder auch gut nachvollziehen können.

Ich kann das Buch für kleine Buchliebhaber ab 8 Jahren empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

sofort wieder drin in der Geschichte der Firma Melzer

Die Töchter der Tuchvilla
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Der erste Weltkrieg ist in vollem Gange und die Tuchfabrik muss auf ihren Chef verzichten. Maries Mann Paul muss nun ,zwei Jahre nach Kriegsbeginn, auch noch in den Krieg und seine Firma wieder dem Vater ...

Der erste Weltkrieg ist in vollem Gange und die Tuchfabrik muss auf ihren Chef verzichten. Maries Mann Paul muss nun ,zwei Jahre nach Kriegsbeginn, auch noch in den Krieg und seine Firma wieder dem Vater überlassen.
Marie und ihre Schwägerin Kitty, die beide auf ihre Männer verzichten müssen bekommen Kinder und auch so ändert sich so vieles durch den Krieg. Wird die Tuchvilla den Krieg überstehen?

Nachdem ich vor einigen Jahren den ersten Band über die Tuchvilla gelesen habe, fiel mir nun das Cover des 2. Bandes in der Onleihe meiner Bücherei ins Auge und ich beschloss es mir auszuleihen.
Obwohl so viele Jahre vergangen waren war ich Dank des Erzählstils der Autorin wieder sofort vom Geschehen gefangen. Mit dazu beigetragen hat natürlich auch die Sprecherin Frau Thalbach, der ich sehr gerne zugehört habe.

Viele der Personen kannte ich noch aus dem 1. Teil und freute mich über ihre Entwicklungen im 2. Band.
Sehr schön fand ich das Marie mit Paul wirklich ihr Glück gefunden hatte und durch den Krieg sogar über sich hinaus wächst.
Aber auch Elisabeth, die ich eigentlich als sehr egoistisch in Erinnerung hatte, zeigt viel Herz und widmet sich mit Hingabe den Verletzten des Krieges. Sehr zum Leidwesen ihrer eingeheirateten Familie Hagemann.

Die Hagemanns konnte ich schon gleich nicht leiden und es hat sich leider herausgestellt das die Sippschaft eine sehr von sich überzeugte und auch sehr klassenfeindliche Sippe ist. Sehr unangenehme Menschen und Elisabeth hat es wirklich schwer mit ihnen. Ich möchte nicht mit ihr tauschen.

Kitty ist der Sonnenschein ihres Vaters, aber leider auch sehr naiv und kindisch. So wirkt sie hier im Band leider auch erst. Aber auch sie muss aufgrund des Krieges so einiges lernen.

Die Schilderungen von der Front , die wir durch den früheren Hausdiener Humbert mitverfolgen können zeigen das schlimme Bild des Krieges und auch die wahre Seite des Herrn Mayors.

Auf jeden Fall ist auch dieser 2. Band wieder sehr lesens beziehungsweise hörenswert und begeisterte mich wie schon der 1. Band.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Es geht weiter mit den Rheinbergers und der Firma Rothmann

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Es sind die wilden 20er Jahre. Die Schokoladenfabrik der Rothmanns hat den ersten Weltkrieg überlebt.
Victors Halbschwester Serafina erscheint nach dem Tod ihres Vaters in Stuttgart ,um in die Schokoladenvilla ...

Es sind die wilden 20er Jahre. Die Schokoladenfabrik der Rothmanns hat den ersten Weltkrieg überlebt.
Victors Halbschwester Serafina erscheint nach dem Tod ihres Vaters in Stuttgart ,um in die Schokoladenvilla einzuziehen. Sie bringt ein dunkles Geheimnis mit.
Aber das Leben der Rheinbergers wird auch ohne sie auf eine starke Probe gestellt. Wird die Schokoladenfabrik der Rothmanns auch diese Widrigkeiten überstehen?

Es war schön, nach dem ersten Band, direkt mit dem Folgeband beginnen zu können und zu erfahren wie es bei Rothmanns weiter ging oder geht.

Die Geschichte machte einen großen Sprung und man ist hier schon in den 20 er Jahren. Der alte Rothmann ist inzwischen verstorben und Judith und Viktor leiten zusammen mit Karl die Schokoladenfabrik. Sie haben neben ihrem Sohn Martin, der inzwischen schon erwachsen ist und als Konzertpianist durchs Leben geht, mit Victoria ein weiteres Kind bekommen. Dieser kleine Wirbelwind hält sie ganz gut in Schach. Sie ist sehr selbstbewusst und hat die Eltern sowie beide Onkel gut im Griff.

Karl ist weiterhin der Draufgänger, der er schon zu Jugendzeiten war. Es fällt ihm schwer sich Victor und seiner Schwester Judith unterzuordnen. Wenn es nach ihm ginge müssten sie viel Geld, das sie aber nicht haben, in die Hand nehmen und die Fabrik von grundauf Erneuern lassen.

Sein Zwillingsbruder Anton hat sich selbständig gemacht. Er wollte frei sein von seiner Familie und baut nun sehr erfolgreich Pianinos. Nebenbei liebt er die Musik und versucht eine Band zu gründen und Musik zu seinem zweiten Standbein zu machen.

Ihrer aller Mutter Helene weilt nun inzwischen in München und wohnt bei Georg, der ihr schon damals in Riva den Hof machte. Die Sache mit Max ist vorbei,aber den rechten Zugang zur Familie hat sie aus lauter Angst noch nicht wieder gefunden.

Außerdem tauchen in diesem Band auch wieder verschiedene Personen aus der Vergangenheit auf und machen es den Rheinbergers mitunter recht schwer.

Aber wie es oft im Leben ist, erwächst aus einer schlimmen Situation auch oft etwas Gutes. So auch in dieser wieder sehr spannenden und mitreissenden Familiensaga.

Mir hat das Buch schon wie der erste Band sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

eine starke Frau, die trotz Widrigkeiten ihren Weg geht

Die Vergolderin
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Elisabeth hat es nicht leicht. Ihr Vater war Vergolder in Osnabrück, doch hat er betrogen und wurde mit seiner Familie aus der Stadt gejagt. Auf dem Weg in eine neue Zukunft nimmt er sich das Leben und ...

Elisabeth hat es nicht leicht. Ihr Vater war Vergolder in Osnabrück, doch hat er betrogen und wurde mit seiner Familie aus der Stadt gejagt. Auf dem Weg in eine neue Zukunft nimmt er sich das Leben und auch die Mutter stirbt und Elisabeth musste ihr schwören auf ihren beiden jüngeren Geschwister zu achten und zu versuchen beim Großvater in Braunschweig unter zu kommen.
Berthold ein Jugendfreund unterstützt Elisabeth. Als sie ihm eines Tages wieder vergoldete Elfenrahmen brachte, die er für sie veräußerte wurde sie auf ihrem Heimweg von Wegelagerern aufgehalten. So lernte sie Martin Clavius einen blinden Mann, der ihnen ebenfalls zum Opfer fiel, kennen. Er war auf dem Weg zu seinem Stiefbruder nach Braunschweig. Dort sollten sich ihre Wege dann immer wieder trennen und auch ihre Lebensumstände veränderten sich drastisch durch das gemeinsam erlebte.

Mir hat der Charakter der Elisabeth sehr gut gefallen. Sie ist eine taffe junge Frau, die durch die Umstände gelernt hat hart zu sein, aber einen weichen Kern besitzt. Sie ist sehr fürsorglich was ihre Geschwister angeht und ruft sich immer das Versprechen das sie ihrer Mutter gegeben hat ins Gedächtnis. Als Frau in ihrer Zeit hat sie es nicht leicht, denn sie darf nicht selbst ein Handwerk ausüben, obwohl sie es mit sehr viel Geschick ausübt. Wie gut das sie in Berthold einen Freund hat der ihr hier weiterhelfen kann. Wenn sie etwas verspricht hält sie sich dran und auch Menschen in Not können von ihr Hilfe erwarten, selbst wenn sie sich dabei in Gefahr begibt.

Ihre Schwester Marga ist mir leider gar nicht sympatisch. Sie ist ein wenig dump und schaut nicht hinter die Kulissen. So lässt sie sich von vielen täuschen und bringt dadurch ihre Schwester so manches Mal in arge Bedrängnis.

Ihr kleiner Bruder Christian, der gerade mal 12 Jahre ist und eine Lehre als Vergolder machen soll muss auch so machen Unbill einstecken. Er muss schneller erwachsen werden als es Elisabeth lieb ist. Aber auch auf ihn kann man sich trotz seines jungen Alters voll und ganz verlassen.

Martin ist mir auch sehr sympatisch. Allerdings wirkt er durch seinen Wunsch seine Mutter zu finden oft emotional ein wenig unterbelichtet und erkennt nicht dfie Ränkeschmiede die ihn immer wieder in einen schlimmen Hinterhalt locken. Wie gut das er mit dem Taschendieb und Gaukler Elias einen guten Freund und mit Elisabeth eine schlaue Frau an seiner Seite hat, die ihn aus so manch misslicher Lage retten können.

Georg, Martins Halbbruder ist ein durch und durch fieser Charakter. Er hat Spaß daran andere zu quälen und nutzt seine Machtposition schamlos aus. Ein sehr abstoßender Mensch der meines Erachtens nach nie so viel Macht hätte bekommen dürfen.
Doch leider lassen sich die Menschen viel zu schnell blenden, wenn man sie nur ordentlich schmiert. Sei es mit Geld oder Honig ums Maul.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben.Es ist wie bei einer Geburt wenn man in den Wehen liegt. Immer wenn man denkt nun wendet sich endlich alles zum Guten und man holt ein wenig Luft um zu verschnaufen, muss man schon Kraft holen für den nächsten Akt. Auch hier kommt dann schon die nächste Katastrophe und die Protagonisten rutschen in das nächste Unheil hinein.
Ich fand es von Anfang bis Schluss spannend und habe mir meine Zeiten so eingerichtet das ich immer lange Stücke dran bleiben konnte und somit in drei Tagen durch war.

Eine klare Empfehlung für alle die gerne historische Romane , und starke Frauen um 1600 bewundern.

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