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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Die Prophezeiung erfüllt sich

Der Mond des Vergessens
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Eine Prophezeiung kündet die Rückkehr des Gottes Laijon und seiner 5 Kriegerengel an, doch kaum einer glaubt daran. Die neue Kirche Laijons intrigiert, um ihre Macht über den paranoiden König Jovan auszubauen, ...

Eine Prophezeiung kündet die Rückkehr des Gottes Laijon und seiner 5 Kriegerengel an, doch kaum einer glaubt daran. Die neue Kirche Laijons intrigiert, um ihre Macht über den paranoiden König Jovan auszubauen, der weiße Prinz schlägt eine brutale, blutige Schneise durch Gul Kana, um die legendären Artefakte an sich zu reißen und das Land zu unterwerfen, das ihm seiner Meinung nach gehört. Währenddessen ziehen die Anhänger von Mia ihre Leute zusammen, da alle Anzeichen dafür sprechen, dass sich die Prophezeiung bald erfüllen wird.
Der polyperspektivische Fantasyroman ist nichts für schwache Nerven. Unerträgliche Fanatiker, sadistische Verrückte und sehr von sich selbst überzeugte Charaktere entfalten sich in einem immer stärkeren Wirbel zu einer atemberaubenden Geschichte. Das komplexe und von vielen Charakteren bevölkerte Epos, ist bildgewaltig und verlustreich. Noch ist nichtanzusehen, wer in diesem Kampf um Macht und Erlösung eine gewichtige Rolle spielen wird und auf welcher Seite sich das Recht befindet. Das macht die Lektüre manchmal etwas anstrengend – zumal wenn man wie ich von verhassten Charakteren beim Lesen blockiert wird, aber es lohnt sich die Abneigung zu überwinden.
Ein großartiger Auftakt zu einer komplexen Fantasygeschichte, die düster, blutig und doch magisch ist. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.03.2018

Düster und actionreich

Der Nekromant - Totenkult
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Der Nekromant und Gelegenheitssöldner Conor Night hat sich wieder einmal wider besseren Wissens auf eine Auftrag eingelassen, doch als Bezahlung winkt die Medizin, die ihn am Leben erhält. So macht er ...

Der Nekromant und Gelegenheitssöldner Conor Night hat sich wieder einmal wider besseren Wissens auf eine Auftrag eingelassen, doch als Bezahlung winkt die Medizin, die ihn am Leben erhält. So macht er sich mit seinen Freunden Prithi und Amos auf den Weg nach Chicago – eine Spur von Leichen säumt ihren Weg.
Ein düsterer, actionreicher Fantasyroman, der auch brutale und sehr blutige Szenen hat. Sprachlich war er nicht immer meins – zu viel unmotiviertes Gefluche für meinen Geschmack. Einem normalen Dialog begegnet man nur selten. Trotzdem hat mich Conor Night fasziniert. Ein todkranker Nekromant, der sein eigenes Handwerk nicht leiden kann und doch viele Überraschungen bietet. Für ihn und die unvorhersehbaren Wendungen der Geschichte lohnt sich das Buch. Man sollte sich aber auf sehr anschauliche, brutale Szenen einstellen.
Fazit: ein düsterer, aber spannender Fantaysroman, der sich lohnt!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Ein stolzer Kater

Oskar - Ein Kater mit Charakter
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Als halbe Wildkatze unter einem Holzstoß im Wald geboren, ist Oskar der einzige Überlebende seiner kleinen Familie. Ein Waldarbeiter nimmt ihn bei sich auf und Oskar genießt sein Leben bis zu jenem verhängnisvollen ...

Als halbe Wildkatze unter einem Holzstoß im Wald geboren, ist Oskar der einzige Überlebende seiner kleinen Familie. Ein Waldarbeiter nimmt ihn bei sich auf und Oskar genießt sein Leben bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem er im Tierheim landet.

Eine hübsche Tiergeschichte, reich farbig illustriert. Durch die Ich-Perspektive kann sich der Leser sofort mit dem stolzen Kater identifizieren und man glaubt wie er, dass das gute Leben so immer weitergehen muss. Das Präsens und die kurzen Sätze machen das Buch zum idealen Vorlese- oder ersten Selbstlesebuch.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Familie und Heimat

Winter in Briar Creek
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Grace Maddison kehrt nach mehreren Tiefschlägen nach Hause zurück: ihre Beziehung ist gescheitert, ihr Erfolg als Schriftstellerin vorbei und all ihre Träume und Hoffnungen, die sie für New York hatte, ...

Grace Maddison kehrt nach mehreren Tiefschlägen nach Hause zurück: ihre Beziehung ist gescheitert, ihr Erfolg als Schriftstellerin vorbei und all ihre Träume und Hoffnungen, die sie für New York hatte, zerschlagen. Doch auch zu Hause ist seit dem Tod ihres Vaters nichts mehr wie es war: trostlos sieht das Haus ihrer Mutter, der Deko-Königin von Briar Creek, aus. Selbst ihre letzte Zuflucht wird Grace verweigert: der Buchladen ihres Vaters steht kurz vor dem Verkauf. Dass ihre Jugendliebe Luke ihr ständig über den Weg läuft, selbst zerrissen von Schuldgefühlen und Trauer, man ihr den Entschluss für einen Neuanfang nicht leichter. Wie wird das erste Weihnachtsfest ohne ihren Vater aussehen?

Eine wunderschöne Geschichte über Familie und die Suche nach seinem Lebenstraum. Eingebunden in eine Winter-Weihnachtswelt, die Gemütlichkeit und den Zusammenhalt einer Kleinstadt und die Geborgenheit von Familie und Freunden, kann sich der Leser einfach fallen lassen. Das Buch lädt zum Träumen ein. Ein bisschen schade ist es, dass der Wandel der Charaktere gegen Ende hin nicht glaubhaft ist. Das Hin-und-Her ist einerseits zu lang andererseits zu plötzlich vorbei. Diese wenig überzeugende Charakterentwicklung kostet das Buch dann auch den fünften Stern. Trotzdem eine schöne Geschichte zum immer wieder Lesen.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Verantwortung, Glaube und Handeln

Maja und Bella - Das ganz große Ponybuch
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Die zehnjährige Maja liebt Pferde über alles. Die Reitstunde ist der Höhepunkt der Woche. Wenn sie doch nur ein eigenes Pferd haben könnte, so wie die verwöhnte Laura-Sophie, doch mit 4 Geschwistern kann ...

Die zehnjährige Maja liebt Pferde über alles. Die Reitstunde ist der Höhepunkt der Woche. Wenn sie doch nur ein eigenes Pferd haben könnte, so wie die verwöhnte Laura-Sophie, doch mit 4 Geschwistern kann sie froh sein, dass sie überhaupt einmal die Woche reiten kann. Trotzdem betet Maja inbrünstig für ihren Herzenswunsch und Gott erhört sie. Mit Bella, der kleinen Isländerstute, findet sie das Pferd ihrer Träume. Doch ein eigenes Pferd bedeutet viel Verantwortung vor allem da nebenher weder die Schule noch der Bibelkreis vernachlässigt werden darf. Auch ihre Mutter ist auf die Hilfe ihrer großen Tochter angewiesen. Trotzdem findet Maja immer genug Zeit, um mit ihren Freundinnen auszureiten, einen Flohmarkt zu veranstalten oder verschwundene Ponys zu suchen. Da kann auch die zickige Laura-Sophie ihr nicht den Spaß verderben.
Eine unterhaltsamer Sammelband mit den ersten beiden Büchern, der derzeit vier Bände umfassenden Reihe „Maja und Bella“. Aufregende Abenteuer, immer im Rahmen der Glaubwürdigkeit, wechseln mit unterhaltsamen Alltagsszenen. Der Glaube ist schön eingearbeitet. Besonders gefiel mir, dass er nie zu stumpfen Plattitüden abflachte, sondern zu Taten anregt. Gebete als Unterstützung, doch bewältigt werden die Herausforderungen nicht durch banale Wunder, sondern umtriebiger Tätigkeit. Dabei wird der Glaube auch kontrovers diskutiert („Warum lässt Gott zu…?“) und in den Alltag eingebunden ohne die Handlung dogmatisch zu dominieren.
Zwei Punkte kosteten das Buch den 5. Sterne. Zum einen wird Maja von ihrer Mutter sehr fragwürdig ausgenutzt Als Babysitter für die drei jüngeren Geschwister, als Haushaltshilfe und einzige Ansprechpartnerin für Unterstützung im Alltag. Der ältere Bruder nimmt eine nie hinterfragte Sonderposition ein, der nie um Hilfe gebeten wird. Eine Großfamilie kann nur funktionieren, indem alle mit anpacken, aber es wirkt doch unausgeglichen und nicht mehr zeitgemäß, wie alle familiären Hilfstätigkeiten selbstverständlich auf der zehnjährigen Maja lasten.
Der zweite Kritikpunkt betrifft die Figur der Laura-Sophie. Sie nimmt die Rolle der verwöhnten, eifersüchtigen Zicke ein, die mit ihrem tollen Pferd angibt und immer die erste Geige spielen muss. Soweit so gut, doch sie geht über diese Charakteristika weit hinaus. Von leichtsinniger Gefährdung anderer über Tierquälerei bis hin zu Mobbing von Behinderten ist Laura-Sophie nicht nur unsympathisch, sondern indiskutabel. Geahndet wird nichts. Niemand schreitet ein, die Erwachsenen lassen sie gewähren oder bekommen nichts mit. Halbherzige Lehren, doch keinerlei Konsequenzen oder Entwicklung rechtfertigen diese Figur. Sehr schade, denn das macht die Lektüre streckenweise unsympathisch und unverständlich. Außerdem hinterlässt es in meinen Augen eine falsche Botschaft.
Fazit: ein lesenswertes Pferdebuch für Kinder.