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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein schwacher Poirot-Krimi

Die großen Vier
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Die Welt wird von einem neuen Verbrechersyndikat terrorisiert: Die großen Vier sind für unzählige Diebstähle, Anschläge und Morde verantwortlich. Nur Poirot kann sie aufhalten – oder steht der von sich ...

Die Welt wird von einem neuen Verbrechersyndikat terrorisiert: Die großen Vier sind für unzählige Diebstähle, Anschläge und Morde verantwortlich. Nur Poirot kann sie aufhalten – oder steht der von sich selbst überzeugte Belgier seinem Meister gegenüber? Colonel Hastings tut alles, um seinen Freund zu schützen, doch auch er weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann.

Poirot gegen ein allmächtiges Verbrechersyndikat überzeugte mich nicht. Di Charaktere sind so überzeugend wie immer gezeichnet, aber der Fall, in den sie gesetzt wurden ist zu groß. Sie scheinen ziel- und haltlos darin herumzukollern. Einzelereignisse stoppeln sich zu einer ausufernden Verschwörung zusammen, die ich nur wenig nachvollziehen konnte.

In meinen Augen ist die Geschichte zwar groß aufgebaut mit großartigen Charakteren, aber mir fehlt zu viel. Zu groß für ein Poirot-Konzept. Zu viel Leerraum, den auszufüllen, den Rahmen des Buches wohl auch gesprengt hätte. Der sich immer um-und-umwendende Schluss hat mir dann den Rest gegeben. Der schwächste Poirot, den ich bisher gelesen habe. 3 ½ Sterne, da ich Christies Schreibstil und Charaktere trotz allem mag.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Fünf phantastische, verstörende Kurzgeschichten

Die Tür in der Mauer
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H.G. Wells ist ein Meister darin harmlos beginnende Kurzgeschichten zu einem verstörenden Erlebnis werden zu lassen. Mit der Titelgeschichte „Die Tür in der Mauer“ wird diese Sammlung vergleichsweise beschaulich ...

H.G. Wells ist ein Meister darin harmlos beginnende Kurzgeschichten zu einem verstörenden Erlebnis werden zu lassen. Mit der Titelgeschichte „Die Tür in der Mauer“ wird diese Sammlung vergleichsweise beschaulich eröffnet. „Plattners Geschichte“ ist skurril, fast witzig. „Das Kristall-Ei“ beschränkt sich darauf merkwürdig zu sein. Mit „Die Geschichte des verstorbenen Mr. Elvesham“ und „Der Zauberladen“ zieht Wells dann aber alle Register. Sie beginnen harmlos, fast witzig und entwickeln sich dann rasch zu einer unheimlichen, verstörenden Erzählungen, die sich tief einprägen.

Mit dem Schreibstil von Wells werde ich nicht richtig warm. Er ist mir zu trocken. Aber seine Art unterschwellig Angst zu erzeugen, eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen ohne greifbare Beweise dafür fasziniert mich. Dabei kann er seine Geschichte humorvoll auflösen, wissenschaftlich oder auch einfach gar nicht, sodass das Grauen beim Leser nachklingt noch lange nachdem er das Buch geschlossen hat.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Vampirjäger

6th Bullet
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Futo hat es in der Schule nicht leicht. Der Musterschüler Kama gilt als sein bester Freund, doch tatsächlich wird Futo von ihm gnadenlos gemobbt und zusammengeschlagen. Auf der Suche nach Hilfe trifft ...

Futo hat es in der Schule nicht leicht. Der Musterschüler Kama gilt als sein bester Freund, doch tatsächlich wird Futo von ihm gnadenlos gemobbt und zusammengeschlagen. Auf der Suche nach Hilfe trifft er in einem Trödelladen auf ein mysteriöses Mädchen, das ihn für die Sondereinsatztruppe ammonymous anwirbt. Sie sind Jäger, die die Menschheit vor dem außerirdischen Organismus VAMPIR schützen wollen, der sich in den Körpern einnistet und die Infizierten zu unvorstellbar grausamen Taten treibt.
Eine sehr interessante, originelle Idee zum althergebrachten Vampirmotiv. Bei aller Brutalität hat die Geschichte genau die richtige Mischung aus Witz und Spannung. Die Zeichnungen sind ebenfalls sehr gelungen. Ich bin allerdings kein großer Fan von Panty-Shots und großen Brüsten – da würde ich mehr Story bevorzugen, doch wer zu einer Vampirgeschichte und zu dieser Mangarichtung greift, weiß, worauf er sich einlässt.

Eine weitere Besonderheit dieses Mangas ist, dass es sich um einen Einzelband handelt. Er sollte damit gut in sich abgeschlossen sein, doch fehlt ihm ein Zentrum. Die Kapitel reihen sich aneinander ohne wirklich aufeinander aufzubauen und scheinen nur zur Vorstellung der einzelnen Bullets zu dienen. Am Ende wünscht man sich, dass es weitergehen möge, um endlich ein paar Antworten zu bekommen. Wer sind die Organisationen und was ist ihr Ziel?

Fazit: Eine spannende Geschichte mit genau der richtigen Mischung aus Action, Albernheit und Humor. Immer wieder mit überraschend ernsten Themen durchsetzt wie Mobbing, Eifersucht oder Konkurrenzkampf, sodass der Leser sich stets auf Unerwartetes gefasst machen muss. Für einen Einzelband ist die Konzeption allerdings zu dürftig. Es fehlt ein Zentrum, Charakterentwicklung und ein roter Faden. Man bleibt mit genauso vielen Fragen zurück wie man zu Lektürebeginn hat. Schade.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Der Tiefpunkt der Reihe

Weihnachten in Briar Creek
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Kara hat sich mit ihrer Bäckerei ihren großen Traum erfüllt. Der Erfolg gibt ihr Recht, doch als Einmannbetrieb gerät sie in der Weihnachtszeit an ihre Grenzen. Da hilft ihr der gutaussehende, aber schnöselige ...

Kara hat sich mit ihrer Bäckerei ihren großen Traum erfüllt. Der Erfolg gibt ihr Recht, doch als Einmannbetrieb gerät sie in der Weihnachtszeit an ihre Grenzen. Da hilft ihr der gutaussehende, aber schnöselige Unternehmensberater Nate mit seinen unwillkommenen Bemerkungen nicht weiter, aber dann lässt sie sich auf eine Wette mit ihm ein. Wer wird das schönste Weihnachtshaus von Briar Creek kreieren?

Der fünfte Band ist in meinen Augen der schlechteste. Hier ist nicht mal der Protagonist sympathisch. Arrogant, selbstgerecht und patzig erlaubt er sich alles und jedes in Briar Creek zu verurteilen. Dazwischen wird natürlich permanent eingestreut wie sehr er doch von Kara angezogen ist, um sie im nächsten Moment schon wieder schlecht zu machen. Karas Mutter Rosemary ging mir mit ihrer plumpen Kuppelei schon in den ersten Bänden auf den Geist. Hier bekommt sie auch noch Unterstützung von Nates Tante, die sich auch für die miesesten Verkupplungsaktionen nicht zu schade ist.

Dabei geht das Weihnachtsflair der Geschichte völlig unter. Alle schönen Szenen und interessanten Entwicklungen werden von den negativen Elementen erstickt. Sehr schade, um eine doch eigentlich ganz nette Story.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Mehr Handlung bitte

Frühlingsgefühle in Briar Creek
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Ivy Birch ist schon seit ihrer Schulzeit in den gutaussehenden Brett Hastings verliebt. Nach ihrem Kuss auf der Hochzeit ihrer besten Freundin Grace hat sie auf die Erfüllung all ihrer Wünsche gehofft, ...

Ivy Birch ist schon seit ihrer Schulzeit in den gutaussehenden Brett Hastings verliebt. Nach ihrem Kuss auf der Hochzeit ihrer besten Freundin Grace hat sie auf die Erfüllung all ihrer Wünsche gehofft, doch Brett meldet sich nicht. Da kehrt er unverhofft nach Briar Creek zurück. Ob es doch noch ein Happy End gibt?

Tja, das Flair stimmt, die Grundidee auch, doch die ständigen Wiederholungen ermüden. Ungefähr ein Drittel des Buches besteht aus der ewig gleichen Beschreibung der Hormonreaktionen, das zweite Drittel besteht aus der Wiederholung „Nein, ich will mich nicht binden“ und „Nein, er ist nicht gut für mich. Ich liebe ihn – er mich nicht.“ Das letzte Drittel teilt sich dann die eigentliche Geschichte mit den kupplerischen, voyeuristischen alten Vetteln, die die Mädchen der Stadt auf ihren angestammten Platz als Ehefrau verweisen. Die interessanten Charakterentwicklungen und amüsanten Erzählelemente gehen leider fast unter. Schade, denn die hatten wirklich Potential und auch die Hauptcharaktere haben sympathische Züge, die zeigen, was möglich gewesen wäre.

Fazit: Eigentlich ein ganz netter Liebesroman ohne große Überraschungen, aber viel unausgeschöpftes Potential.