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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2024

Wer sich mal so richtig in die Buchliebe verlieren will, ist hier richtig

Strandversprechen
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Die warmen Tage beginnen, die Sonne scheint, der Balkon ruft. Was darf da nicht fehlen? Bei mir definitiv ein wunderbarer Liebesroman mit Urlaubsflair. Und als großer Fan von Svenja Lassens Romanen bin ...

Die warmen Tage beginnen, die Sonne scheint, der Balkon ruft. Was darf da nicht fehlen? Bei mir definitiv ein wunderbarer Liebesroman mit Urlaubsflair. Und als großer Fan von Svenja Lassens Romanen bin ich mit ihrem neuen Buch Strandversprechen fündig geworden.
Wie auch die drei Vorgängerbänden spielt auch Strandversprechen an und um die Flensburger Förde. Dort findet die Hochzeit von Chris und Hanna statt, zu der unsere Protagonistin Mia als Trauzeugin eingeladen ist. Sie reist jedoch mit einem zwigespaltenen Gefühl, denn ihr Exfreund Julius wird auch kommen. Da fehlt es ihr gerade noch, dass Hanna sie bittet, ihren Bruder Jonas im Auto mitzunehmen. Schließlich hatte sie mit ihm bereits im Teenageralter einen äußerst peinlichen Moment mit ihm. Mit diesen beiden männlichen Herausforderungen im Gepäck geht’s an die Förde mit ganz viel Ostsee-Feeling und wunderschönen Momenten.
Mia war mir von Anfang an sympathisch, weil sie gleichzeitig stark und verletzlich ist. Sie hält sich mit ihren Gefühlen sehr zurück, aber ist trotzdem herzlich. Und wir als Leser wissen gleich zu Beginn, dass hinter ihrer Trennung mit Julius mehr stecken könnte, doch ihr Geheimnis erfahren wir erst ganz zum Schluss. So konnte man sie Seite für Seite besser kennenlernen und es bleibt spannend. Bei Jonas kann ich nichts Anderes sagen, als dass er der perfekte Protagonist für eine Liebesgeschichte war. Er ist witzig, aufmerksam, hilfsbereit und einfach super süß. Auch das Wiedersehen mit den Protagonisten der Vorgängerbände am Rand der Handlung fand ich wirklich schön, weil es sich angefühlt hat, wie ein Treffen mit alten Freunden.
Für mich war es ein wunderschönes Leseerlebnis und ich habe mich gefragt, was dieses Buch so besonders für mich gemacht hat. Nach langem Überlegen muss ich sagen, es waren zwei Faktoren: Einmal muss die Liebesgeschichte authentisch sein. Es darf sich zu keiner Zeit so anfühlen, als hätte es so in der Realität nicht passieren können. Hier muss ich sagen, dass ich bei den meisten Liebesromanen dieses Gefühl von Das-kann-so nicht-sein mindestens an ein zwei kleineren Szenen habe. Bei Strandversprechen habe ich diesen Widerspruch aber nicht einmal empfunden. Zweitens müssen die Szenen so lebendig sein, dass sie in mir ein Gefühl hervorrufen können, als wäre ich selbst in der Situation. Auch das hat Strandversprechen wahnsinnig gut geschafft. Ich war beim Lesen gefühlt wirklich an der Ostsee, habe den Wellengang gespürt und die kribbeligen Momente mit Jonas genossen und mit Mia mitgelitten, als ihr Geheimnis präsentiert wurde.
Man merkt es wahrscheinlich: Ich bin restlos begeistert und ein kleines bisschen traurig, dass ich dieses wunderschöne Buch schon beendet habe. Ich kann es Euch nur empfehlen. Genießt diesen traumhaften Leseurlaub!

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Mehr Erlebnisse als in ein Duzend Leben passen

Last Exit. Mein gefährliches Leben im Schnee
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Wie sieht das Leben eines Extremsportlers aus und wie kommt man wohl zum Extremsport? Wie lebt es sich, wenn man durch eine Sucht gesteuert wird? Das sind auf den ersten Blick zwei Fragen, die gar nichts ...

Wie sieht das Leben eines Extremsportlers aus und wie kommt man wohl zum Extremsport? Wie lebt es sich, wenn man durch eine Sucht gesteuert wird? Das sind auf den ersten Blick zwei Fragen, die gar nichts miteinander zu tun haben, oder? Doch haben sie, denn zu beiden Fragen gibt die Biografie von Benedikt Mayr eine Antwort. Diese fällt so detailliert und mit so vielen Erlebnisberichten aus, dass mir die Biografie die Antworten lebendig vor Augen geführt hat.
Benedikt Mayr ist als Freestyle-Skifahrer bekannt geworden und war bei den ganz großen sportlichen Ereignissen wie Olympia dabei. In seinem Buch nimmt er uns auf die Reise bis dahin und darüber hinaus mit. Er schreibt in einer bemerkenswerten Offenheit über seine Kindheit, seine Gefühle und auch seine Ängste. Ich hatte zwischendurch wirklich das Gefühl, ich würde ihn selbst kennen. Von seinem Ehrgeiz und seinem Kampfeswillen, nach jeder Verletzung zum Sport zurückzukehren, war ich beeindruckt. Von seinen Ängsten, Depressionen und Drogensucht war ich schockiert. Und seine damalige Freundin während der Sucht, seine Eltern beim Geständnis und seinen Geschäftspartner, mit dem er immer noch zusammenarbeitet trotz der damaligen Sucht, habe ich stark bewundert. Denn so ein Leben hat auch Einfluss auf das Umfeld.
Ich liebe an Biografien den Einblick in die Gedanken, den Lebensweg und in die Gefühle anderer Menschen, die etwas Spannendes erlebt haben. Daher bin ich immer dann besonders begeistert, wenn ich wirklich das Gefühl habe, dass dieser Mensch das alles nicht nur oberflächlich mit mir geteilt hat. Und Benedikt Mayr muss sich die Oberflächlichkeit definitiv nicht vorwerfen lassen, denn mit ihm machen wir als Leser den Deep Dive und das auch noch spannend geschrieben! Was ich mir noch als kleinen Bonus gewünscht hätte, wäre, wenn auch die Schlüsselpersonen, die ich eben genannt habe, zu Wort gekommen wären, wie sie die einzelnen Situationen empfunden haben. Zum Beispiel, was eine Mutter sagt, wenn der eigene Sohn so einen gefährlichen Sport ausüben will. Oder hätte es mich interessiert, wie man als Partnerin einem Drogensüchtigen immer wieder beistehen kann und wie man das selbst durchsteht. Doch das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Gut geschrieben, schön bebildert – es kann losgehen!

Fensterbrettgarten
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Ach, ich hätte so gerne einen Garten, mit Tomaten und Gurken und Bärlauch, aber ich habe ja leider nur einen Balkon. Das war mein Standardsatz – jahrelang. Denn ich habe wirklich gedacht, dass meine Liebe ...

Ach, ich hätte so gerne einen Garten, mit Tomaten und Gurken und Bärlauch, aber ich habe ja leider nur einen Balkon. Das war mein Standardsatz – jahrelang. Denn ich habe wirklich gedacht, dass meine Liebe zu Pflanzen und mein kleiner Balkon nicht zusammenpassen, zumindest nicht, wenn ich wirklich Gemüse oder Kräuter anbauen möchte. Doch dieses Buch hat mit meinem Irrglauben aufgeräumt und auch direkt alle weiteren potenziellen Ausreden abgeschafft.
Denn wer gerne Gärtnern will und außer diesem Willen noch nichts zur Zielerreichung vorbringen kann, der ist bei diesem Buch genau richtig! Ich möchte zwar nicht sagen, es wäre für Dummies beschrieben, aber eigentlich ist genau das zutreffend. Positiver formuliert, würde ich sagen, dass dieser Ratgeber auch die letzten Anfänger wie mich dort abholt, wo sie stehen: Nämlich am Anfang. Und so startet das Buch mit den Basics. Sie reichen vom Standort zur Ausstattung, zu Töpfen, Scheren, der richtigen Erde bis hin zu vielen nützlichen Tipps, die beim Loslegen helfen. Danach geht es hilfreich weiter mit weiteren Hinweisen zu Lichtverhältnissen, dem richtigen Gießen, dem Düngen und allem, was man unbedingt wissen muss. Hier hat mich am meisten erstaunt, dass es Pflanzen gibt, die nicht zusammen wachsen oder besonders gut zusammen gedeihen. Und das ist auch die perfekte Überleitung zu den beiden letzten Kapiteln, die einmal potenzielle Draußenpflanzen fürs Fensterbrett einzeln vorstellen und natürlich auch solche für drinnen. So gibt es leicht verständlich alle Hinweise zu diesen Pflanzen und zu einigen neben guten Tipps auch Rezepte wie beispielsweise zum Chilliöl.
Mir haben die einfachen Texte und die Bebilderungen sehr gut gefallen und mich total überzeugt. Auch die Tabellen und Schaubilder helfen beim Textverständnis. Mir hat das Buch wirklich gut geholfen und ich bin so begeistert, dass ich es uneingeschränkt weiterempfehlen möchte. Als einzigen Optimierungspunkt würde ich die Schriftgröße anbringen, die für meinen Geschmack gerne etwas größer sein dürfte.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Lesen, Zuhören, Anfassen für kleine Tierliebhaber

Sound- und Fühlbuch Süße Tiere (mit 6 Sound- und Fühlelementen)
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Welches kleine Kind mag keine Tiere? Und genau, weil es wahrscheinlich kaum Kinder gibt, die die süßen Fellnasen nicht lieben, ist dieses Buch für so ziemlich jedes Kind etwas.
Das Sound- und Fühlbuch ...

Welches kleine Kind mag keine Tiere? Und genau, weil es wahrscheinlich kaum Kinder gibt, die die süßen Fellnasen nicht lieben, ist dieses Buch für so ziemlich jedes Kind etwas.
Das Sound- und Fühlbuch sorgt nämlich für den rundum Lesespaß. Denn neben kurzen Texten, wird das Kind auch aktiv eingebunden und je Doppelseite nach einem Tier befragt, welches Geräusch es macht. Die Auflösung gibt’s dann nicht von Mama oder Papa, sondern von dem Tier selbst. Es ist nämlich jeweils auf der rechten Seite abgebildet. Dort gibt es sein Geräusch ab, wenn das Kind über das weiche Fell des Tiers streichelt. Uns hat das Buch deswegen so gut gefallen, weil es so intuitiv von den Kindern genutzt werden kann. Man muss nicht etwa auf das Fell drücken oder dem Kind erklären, wann das Geräusch kommt. So wie Kinder streicheln, so reicht auch die Bewegung aus, um das Geräusch auszulösen. Außerdem kamen auch die bunten Abbildungen der Tiere sehr gut an und dass man zu jedem Tier eine Kleinigkeit lernen konnte.
Auf dem Buch ist zwar angegeben, dass das Buch für Kinder ab 12 Monate ist, bei uns kam es aber auch noch gut an, obwohl die kleine Leseratte schon fast zwei ist. Da ist die Liebe zu Tieren so groß, dass gerne den ganzen Tag Tiere benannt, nachgemacht oder beschrieben werden.
Ein sehr gelungenes Buch, das mit Anfassen und Hinhören viel mehr bietet als nur ein Leseerlebnis für die Kleinen.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Definitiv ein Lese-Highlight!

Wir werden jung sein
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Wie wäre es wohl, wenn wir mit einer einzigen Pille wieder jung werden könnten? Auf der Zunge liegt mir da eine sehr positive Einschätzung. Denn wer würde nicht gerne nochmal die besten Jahre durchleben ...

Wie wäre es wohl, wenn wir mit einer einzigen Pille wieder jung werden könnten? Auf der Zunge liegt mir da eine sehr positive Einschätzung. Denn wer würde nicht gerne nochmal die besten Jahre durchleben wollen. Wenn man aber den gesamtgesellschaftlichen und politischen Blick auf diese Möglichkeit wirft, kann eine solche Pille doch für Angst und Schrecken sorgen. Eine Rundumperspektive auf eine solche Verjüngungstablette und ihre Geschichte ermöglicht Maxim Leos Roman Wir werden jung sein und unterhält dabei wirklich sehr gut.
An der Charité wird eine kleine Medikamentenstudie durchgeführt, die herzkranke Probanden heilen soll, indem man ihre Herzmuskelzellen dazu bringt, sich zu erneuern. Professor Martin Mosländer ist sehr bemüht um seine Patienten und muss nach einiger Zeit mit Erschrecken und Faszination feststellen, dass sich die Studie nicht nur auf die Herzen der Teilnehmenden auswirkt, sondern deren Körper komplett verjüngt. Die vier Patienten: Ein Schüler, eine Leistungsschwimmerin, ein Großunternehmer und eine Lehrerin. Sie lernen wir je in eigenen Kapiteln kennen, erfahren ihre Krankheitsgeschichte, wie sich die Studie auf sie und ihr Umfeld auswirkt und wie sie die Verjüngung selbst empfinden.
Das Besondere an diesem Buch war für mich, dass es sich zunächst nach Science Fiction anhört, aber immer realistischer wird, je weiter man liest. So dachte ich beispielsweise zunächst, dass noch gar nicht ernstzunehmend zur Zellverjüngung geforscht wird. Ich musste aber erschreckt feststellen, dass für das Phänomen der Zellverjüngung tatsächlich ein im Buch genannter Wissenschaftler den Nobelpreis erhalten hat. Und so ging es mir im Leseverlauf immer wieder: So abstrus sich der Klappentext anhört, so naheliegend ist das Setting und so möglich im echten Leben kam mir alles vor. Natürlich könnte auch die Verjüngung als Zufallsbefund aus einer Medikamentenstudie herauskommen. Mit den unterschiedlichen Hauptfiguren gibt der Autor im Lesefluss auch die unterschiedlichen Perspektiven auf die Frage nach der Verjüngung mit: Ein alternder Unternehmer, der sein Lebenswerk nicht aus der Hand geben kann, symbolisiert die alternde Bevölkerung, die einfach länger leben will. Die Lehrerin, die unbedingt schwanger werden will, wo es aber erst nach der Verjüngung klappt, symbolisiert für mich, dass eine solche Verjüngung verpasste Chancen wiederbringen kann. Die Leistungsschwimmerin geht für mich in die gleiche Richtung und zeigt, dass mehr Zeit auch mehr Zeit für Selbstverwirklichung bedeutet. Der Teenager steht für mich für die Jugend, der viele Möglichkeiten geraubt werden, wenn jeder so lange leben kann wie er will. Und Professor Mosländer steht für mich für die Wissenschaft, die nur das Beste will, aber dennoch neue Probleme durch neue Möglichkeiten hervorbringt.
Lustigerweise mochte ich alle diese Figuren und konnte mich in jeden hineinversetzen. Vermutlich fiel mir das auch deswegen so leicht, weil das Buch trotz des schwierigen Themas so leicht und mit einer Prise Humor geschrieben ist, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Stellenweise fand ich es sogar wirklich lustig. Doch auch die Frage schwingt permanent mit, was man als Leser selbst für die richtige Antwort auf die Frage hält, ob es eine solche Verjüngungspille geben darf. Hier fand ich insbesondere die Kapitel aus der Sicht von Professor Holstein, die die Bundesregierung in ethischen Fragen berät, sehr bereichernd. Denn sie löst die Frage vom eigenen Schicksal und zeigt auf, was das für die Gesellschaft bedeuten würde. Das hat mich auf eine sehr leichte Art zum Nachdenken angeregt, die auch durchaus unterhaltsam geschrieben war.
Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich hervorragend: Die Geschichte ist so genial wie realitätsnah und die Umsetzung ist grandios unterhaltsam. Und ganz unterschwellig regt das Buch noch zum Nachdenken an, ob es denn nun gut oder schlecht wäre, mit einer Pille jünger werden zu können. Von mir gibt es eine fette Empfehlung!

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