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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2020

Hoffnungsvolle, übernatürliche Liebes- und Lebensgeschichte

Du und ich und tausend Sterne über uns
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In dem Roman „Du und ich und tausend Sterne über uns“ von Spiegel Bestseller-Autorin Rowan Coleman geht es um unerschütterliche Liebe, Verlust und Hoffnungsschimmer, die sich nicht immer rational erklären ...

In dem Roman „Du und ich und tausend Sterne über uns“ von Spiegel Bestseller-Autorin Rowan Coleman geht es um unerschütterliche Liebe, Verlust und Hoffnungsschimmer, die sich nicht immer rational erklären lassen. Durch einen Flugzeugabsturz ihres geliebten Mannes Abe müssen sowohl Trudy als auch ihr Sohn Will mit einem Verlust umgehen lernen, der ihnen noch nicht einmal ein Grab zum Abschied und Trauern gibt. Aus dieser schweren Situation heraus, begeben sich Tru und ihr Sohn in die alte Heimat von Tru zurück, in der sie seit ihrem Zerwürfnis mit ihrer Mutter vor vielen Jahren nicht mehr wahr. Doch Trudys Eindruck, das alte Haus aus ihrer Kindheit, könnte ihnen Geborgenheit und Ruhe geben, wird immer wieder durch unerklärliches, übernatürliches auf die Probe gestellt. Diese Geister der Vergangenheit, die Trudy scheinbar etwas sagen wollen, bringen sie wieder näher mit ihrer Mutter zusammen und gemeinsam entschlüsseln sie längst vergessene und sogar noch nie erzählte Geschichten.

Die starke Trudy versucht dabei ihrem kleinen Sohn Will, eine gute Mutter und der Fels in der Brandung zu sein und ist dabei so liebevoll, emotional und empathisch, dass man das Gefühl hat, man würde ihr wirklich in dieser Situation beistehen. Ihr Mut im Angesicht der Geister der Vergangenheit wird belohnt und ist beneidenswert. Auch der kleine Will wirkt so greifbar mit seiner unbändigen Überzeugung, dass sein Vater noch lebt. Die Figuren, die diese Geschichte so lebendig machen, werden so authentisch in ihren Facetten beschrieben, dass man sich bei dem ein oder anderen ertappt, ihn anfangs zu mögen und schlussendlich zu verachten – oder auch andersherum.
Dabei machen die Geister der Vergangenheit die Geschichte gruselig, spannend und irgendwie auch beruhigend, da die Gerechtigkeit wohl doch immer einen Weg findet.

Wer Liebesgeschichten mit melancholischer Stimmung mag und sich auch vor Übernatürlichem nicht verschließt, findet hier eine aufregende Geschichte mit unerwarteten Wendungen und vielen Puzzleteilen, deren Verbindung sich am Ende perfekt zusammenfügt, wie eine Patchwork-Decke.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2024

Viele Geschichten zum Nachdenken aus dem Gesundheitswesen

Ohne Befund
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Den Alltag im Gesundheitswesen – egal ob Krankenhaus oder Arztpraxis – stelle ich mir sehr bedacht, rational und manchmal bedrückend vor. Irgendwie habe ich auch an eine Welt in Schwarzweiß geglaubt, in ...

Den Alltag im Gesundheitswesen – egal ob Krankenhaus oder Arztpraxis – stelle ich mir sehr bedacht, rational und manchmal bedrückend vor. Irgendwie habe ich auch an eine Welt in Schwarzweiß geglaubt, in der etwas entweder richtig oder falsch ist, aber keinen Raum für moralische Überlegungen oder Zwischentöne lässt. Dieses Buch mit seinen 10 Kurzgeschichten aus dem Gesundheitswesen hat mich da eines Besseren belehrt und dabei sehr gut unterhalten. Denn es hat mich überrascht und das durchaus positiv.
Nach dem Klappentext hatte ich mit den klassischen Schilderungen von Patientenfällen gerechnet und wie Ärzte damit umgehen. Vor allem hatte ich aber die ein oder andere lustige Stelle aufgrund von skurrilen Patientenanliegen erwartet. Doch die Geschichten haben mal feine humoristische Perspektiven aufgezeigt und mal zum Nachdenken angeregt, um zu beweisen, dass es nicht nur Richtig und Falsch, sondern auch Abwägungen gibt. Das war also ganz anders als ich es nach dem Klappentext erwartet hatte und trotzdem hat es mir gut gefallen. Denn der Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und auch die Abwechslung der Geschichten, die mal aus Arztsicht und mal aus Patienten- oder Angehörigenperspektive geschrieben sind, haben den besonderen Reiz ausgemacht.
Mein besonderes Highlight war die Geschichte einer ehemaligen Ärztin, die nun selbst als Krebspatientin im Krankenhaus verstorben ist. Die Geschichte weckt am Anfang eine Idee, was passiert sein könnte und endet dann komplett anders. Sie lässt aber auch das Fragezeichen im Raum stehen, ob man selbst mit dem Wunsch der Patientin einverstanden wäre und wie man ihre Sicht bewertet. Diese Anregung zum Nachdenken hat mir sehr gefallen und hat für mich persönlich ein ganz anderes Licht auf das Thema Tod geworfen.
Wer Geschichten zum Nachdenken mag und gerne die eigene Sicht auf die Welt hinterfragt, ist hier genau richtig. Natürlich gibt es an der ein oder anderen Stelle auch etwas zum Schmunzeln, aber hauptsächlich klingen hier die ernsteren Töne. Lasst Euch also nicht vom Klappentext beirren, denn hier geht es nicht um lustig, skurrile Patientenfälle, aber unterhaltsam ist es dennoch. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Liebe an der Nordsee gefunden – zum Kochen und zum Koch

Nordseesterne
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Eine falsche Entscheidung und ein zweites Mal nicht sofort gesagt, was man denkt, und schon steht man knietief in einem Problem, das man so schnell nicht wieder loswird. Das kenne ich! Und wer kennt das ...

Eine falsche Entscheidung und ein zweites Mal nicht sofort gesagt, was man denkt, und schon steht man knietief in einem Problem, das man so schnell nicht wieder loswird. Das kenne ich! Und wer kennt das bitte nicht? Doch dass es dabei um eine ungewollte Verlobung mit einem Mann geht, den man eigentlich auf den Mond schießen wollte, dürfte wohl weitaus dramatischer sein, als die Probleme, an die wir gerade gedacht haben.
Luisa geht es leider so. Blöderweise ist dieser Mann auch noch der Geschäftsführer in dem Unternehmen ihrer Mutter und gleichzeitig auch noch ihr Kollege. Und als dann Luisas Mutter auch noch schwer erkrankt und sie bittet, mit ihr einen Urlaub an der Nordsee zu machen, rückt das Problem auf der Prioritäten-Liste weit nach hinten. Aus den Augen aus dem Sinn! Nur als Luisa dann in Greetsiel immer tiefere Gefühle für den sympathischen Koch Holger entwickelt, verselbständigt sich das Problem und das Gefühlsschlamassel nimmt seinen Lauf.
Obwohl sich Luisa in manchen Situationen nicht wie eine erwachsene Frau verhält und die Probleme lieber vor sich herschiebt, als sie offen anzusprechen, mag man sie direkt. Sie vermittelt eine unheimliche Energie und eine Leidenschaft zum Kochen, die fast ansteckend ist. Daher glaubt man ihr sofort, dass sie keine Sekunde zögert, Holger, der in seiner Küche eine Aushilfe benötigt, in ihrem Urlaub zur Seite zu springen. Auch die Gefühle, die sich zwischen den beiden entwickeln, fühlen sich super leicht und luftig an. Für meinen Geschmack kam das Knistern zwischen den beiden anfangs etwas zu plötzlich und unerklärt, aber das hat dem Leseerlebnis kaum Abbruch getan. Denn nach diesen ersten Seiten fühlt es sich sehr realistisch und authentisch an. Sie haben mich zum Lächeln gebracht und mir dieses wohlige Liebesroman-Gefühl gegeben. Auch die Dates der beiden und diese Beschreibungen von Situationen an Meer, haben mich richtig in Urlaubsstimmung versetzt.
Für die nötige Spannung in dem Buch sorgt dann Luisas Mutter, die mit eiserner Hand die Firma lenkt und auch Luisas Leben in die von ihr geplanten Bahnen pressen möchte. Sie hat für mich auch die deutlichste Wandlung hingelegt: Denn am Anfang wirkt sie einfach nur kalt und unsympathisch. Im Verlauf der Geschichte und durch ihre Erinnerungsbriefe verstehen wir aber ihre Beweggründe für das Einmischen und das macht sie direkt nahbarer, sodass ich sie am Ende sogar fast mochte. Solche Entwicklungen gefallen mir immer sehr und schaffen für mich eine Tiefe der Handlung auch im erweiterten Personenkreis, wodurch es dann nicht nur um das Liebespaar geht.
Alles in allem ein sehr schöner Leseurlaub, der mich gut unterhalten hat.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.03.2024

Für alle, die Liebe, Spannung, Verwirrung und Angst auf einmal spüren möchten

Was die Sterne dir schenken
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Wahrscheinlich kennt jeder von uns diese Art von Träume, in der alles total verwirrend und beängstigend ist, man aber einfach nicht daraus wach wird, bis man schlussendlich doch vom Wecker erlöst wird. ...

Wahrscheinlich kennt jeder von uns diese Art von Träume, in der alles total verwirrend und beängstigend ist, man aber einfach nicht daraus wach wird, bis man schlussendlich doch vom Wecker erlöst wird. So ähnlich geht es Lexi in dem Roman Was die Sterne dir schenken. Der einzige Unterschied ist jedoch, dass es sich bei ihr nicht um einen Traum handelt, sondern um ihr Leben, das mit einem Mal Kopf steht und ihr Angst macht.
Denn Lexi bekommt in New York die schockierende Nachricht, dass man ihre Schwester nachts alleine am Strand gefunden hat, dass sie mehr tot als lebendig war und dass sie besser schnell nachhause zu ihr nach England kommen sollte. Als Amelia dann endlich aus dem Koma erwacht und auf dem Wege der Besserung scheint, beginnt die Verwirrung aber so richtig: Sie denkt, sie wäre verheiratet und würde mit einem Sam zusammenleben. Egal, wie Lexi auf sie einredet, sie bleibt bei ihrer Vorstellung. Doch als Lexi einem Mann namens Nick begegnet, der dem eingebildeten Ehemann zum Verwechseln ähnlich sieht, fühlt man sich als Leser so durchgerüttelt wie in einer Zentrifuge. Die Emotionen schwanken zwischen Verwirrung, Misstrauen, dem Knistern zwischen Nick und Lexi, kaum auszuhaltender Spannung, zerreißenden Streitigkeiten zwischen den Schwestern und einem Hauch von Übernatürlichem.
Das Buch konnte mich durch diesen wilden Gefühlsmix total fesseln und ich hatte keinerlei Vorahnung, wie es wohl weitergehen könnte. An manchen Stellen war ich mir nicht mal sicher, ob wir nicht gerade das Genre wechseln und die nächsten Seiten einen Twist zum Psychothriller hinlegen könnten. Das hat für mich den besonderen Reiz von was die Sterne dir schenken ausgemacht. Denn es fühlt sich wirklich wie ein verwirrender Traum an, bei dem man allerdings die Chance auf Auflösung hat und von Seite zu Seite fliegt, um alles erklärt zu bekommen. Dabei sind die Emotionen so greifbar, dass man nicht anders kann, als komplett in die Geschichte einzutauchen, und sich von Liebe, Verwirrung und Spannung komplett tragen zu lassen. Und natürlich mochte ich das heftige Knistern zwischen Nick und Lexi, das auch gleichzeitig etwas Verbotenes mit sich bringt. Dahinter steckt einfach eine wunderschöne Liebesgeschichte, die ich in der Form auch noch nicht gelesen habe.
Und obwohl ich von der Geschichte und den Emotionen total begeistert bin, liegt ein kleines Manko für mich am Ende des Romans. Denn, ohne Spoilern zu wollen, muss ich sagen, ich hatte mit einem ganz anderen Ende gerechnet. Entweder hätte es den Zeitsprung nicht gebraucht, oder ich hätte mir gewünscht, dass sich Lexi in Bezug auf das Testergebnis anders entscheidet. Dies kam mir nicht logisch vor, weil sie sich im Verlauf der letzten Seiten schon ganz anders positioniert hatte. Dennoch muss ich das Buch, weil es so außergewöhnlich ist, unbedingt weiterempfehlen. Vielleicht geht es mit dem Ende ja nur mir so.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Emotionen zum Nachfühlen mit wahnsinnigem Knistern

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt
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Holly sucht einen Mann. Auf den ersten Seiten wirkt sie dabei recht verzweifelt und stellt sich auch noch ein bisschen ungeschickt an. Doch dabei ist sie sehr liebenswürdig, lustig und tollpatschig. So ...

Holly sucht einen Mann. Auf den ersten Seiten wirkt sie dabei recht verzweifelt und stellt sich auch noch ein bisschen ungeschickt an. Doch dabei ist sie sehr liebenswürdig, lustig und tollpatschig. So haben sich die ersten Seiten für mich fast angefühlt wie eine dieser Hollywood-Schnulzen im Stil von die nackte Wahrheit: Frau sucht Mann, datet viel zu viele Schwachköpfe und findet Mann, der ihr zu dem Richtigen verhelfen will.
Letzterer ist in diesem Fall Kai, der ein Restaurant direkt in Hollys Nähe betreibt und auch noch im gleichen Haus wie sie wohnt. Er ist anfangs total abweisend, kalt und wirkt wie ein abgehobener Typ, der sich zu cool für den Rest der Welt fühlt. Holly sieht in Kai aber mehr und lässt sich bereitwillig Hinweise und Tipps von ihm zur Männerwelt geben. Und je mehr Tipps er gibt, desto mehr Interesse findet er selbst an Holly. Gemeinsam mit dieser Entwicklung weicht auch seine raue Schale auf und er öffnet sich Holly, sodass eine Freundschaft zwischen den beiden entstehen kann. Auch mit Kais kleinem Bruder Mano freundet sich Holly an sowie mit der gesamten Belegschaft des Restaurants. Denn Holly ist einfach nur liebeswürdig und möchte einfach nur geliebt werden. Durch diesen Wunsch angetrieben ignoriert sie bei allen Männern die Warnsignale und muss selbst aus ihren Fehlern lernen, was ihr nicht zuletzt auch aufgrund ihrer schweren Vergangenheit so stark zusetzt. Schließlich wurde sie vor dem Traualtar stehengelassen. Über all das hilft ihr Kai hinweg und kümmert sich rührend um sie. Mit jeder Seite mochte ich Kai mehr, denn er ist einer von den Guten, wie man so schön sagt.
Diese Liebesgeschichte hat mir wirklich gut gefallen, denn sie überzeugt durch das unheimliche Knistern, das transportiert wird und man hautnah fühlen kann. Darüber hinaus mochte ich die verletzliche, liebevolle Holly sehr gerne, der Kai zu mehr Selbstliebe verhelfen muss. Er ist der perfekte Mann und behandelt sie immer wie seine Göttin. Und genau das war mir manchmal etwas zu viel. Ich finde es auch wichtig, von einem Partner gut behandelt zu werden. Aber wir alle sind nur Menschen und das Menschliche entsteht ja gerade durch das nicht ganz Perfekte. Daher waren mir Kais Antworten, sein Handeln und auch seine Art manchmal nicht realistisch genug durch eben dieses allzu Perfekte. Dadurch war ich Holly deutlich näher als Kai, obwohl ich die Gedanken von beiden durch die Perspektivwechsel in den Kapiteln – mal aus Kais Sicht und mal aus Hollys Sicht – sehr gut nachvollziehen konnte.
In Summe habe ich die Liebesgeschichte aber sehr gemocht und fühlte mich wie bei einem dieser Hollywoodfilme gut unterhalten.

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