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Veröffentlicht am 19.10.2019

Frauenpower made in Hamburg

Hamburgs starke Frauen
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„Wir sind nicht auf der Welt, um es uns bequem zu machen, sondern um sie zu verbessern“ (S. 56, Paula Karpinski)
Diese Aussage der Politikerin Karpinski aus Hamburg läßt sich auf alle 30 beschriebenen ...

„Wir sind nicht auf der Welt, um es uns bequem zu machen, sondern um sie zu verbessern“ (S. 56, Paula Karpinski)
Diese Aussage der Politikerin Karpinski aus Hamburg läßt sich auf alle 30 beschriebenen Frauen übertragen. Auch wenn sie dies bei ihrer Geburt noch nicht wußten, haben sie alle in der ein oder anderen Art und Weise die Welt verändert. Egal ob als Schriftstellerin, Theologin oder Prostituierte. Unabhängig vom Jahrhundert, in dem sie lebten oder leben. Eine jede von ihnen hat ihren Anteil an heutigen Gegebenheiten und Frauenrechten.
Tanja Breukelchen hat 30 kurze, aber wundervolle Portraits von Frauen geschrieben, die in Hamburg geboren und/oder gewirkt haben. Dabei beginnt jedes Kapitel mit einer Zeichnung der betreffenden Frau und Angaben, von wann bis wann sie in Hamburg ihr „Unwesen“ getrieben hat. Besonders gelungen ist ihr dabei die Stimmung. Das lässt sich schwer beschreiben, aber man wird sofort in die Zeit und das Leben der betroffenen Person gezogen, so als würde man selbst daneben stehen.
Einziges Manko, das ich habe ist, dass mir die Portraits ein Stück zuuu kurz sind. Meist sind es drei oder vier Seiten – das Leben sehr komprimiert. Sie alle haben großartiges vollbracht und die ein oder andere Leistung fällt da wohl hinten drüber, was sehr schade ist.
Fazit:
Interessante Portraits von Frauen, die ich zum Teil nicht kannte und die dazu einladen, mehr über die Personen lesen zu wollen. Oder auch sich mit bekannten Frauen der eigenen Stadt zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Sieben Tode + unzählige Geheimnisse = viel Spannung

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Der Sprecher
Ein Hörbuch steht und fällt u.a. mit dem Sprecher. Frank Stieren hat diesen wirklich ungewöhnlichen Krimi hervorragend gemeistert. Es hat zwar etwas gedauert bis ich reingefunden hatte, aber ...

Der Sprecher
Ein Hörbuch steht und fällt u.a. mit dem Sprecher. Frank Stieren hat diesen wirklich ungewöhnlichen Krimi hervorragend gemeistert. Es hat zwar etwas gedauert bis ich reingefunden hatte, aber das ist normal. Am Anfang gab es ein, zwei Szenen, die mir persönlich etwas zu schnell gesprochen wurden. Da das Hörbuch insgesamt über 18 h Spielzeit verfügt ist das aber wirklich nur eine Lappalie. Frank Stierens Stimme ist sehr angenehm zu hören und die einzelnen Personen können sehr leicht unterschieden werden. Wahrlich eine Meisterleistung und sicherlich nicht das letzte Hörbuch, dass ich von ihm gehört habe.

Die Story
Die Story ist außergewöhnlich. Familie Hardcastle veranstaltet auf ihrem Familiensitz Blackheath einen Maskenball. Am Ende des Abends wird ihre Tochter Evelyn sterben. Erst wenn der Protagonist Aiden und weitere Personen herausgefunden haben, warum und wie sie stirbt, bricht ein neuer Tag an und alle Beteiligten sind aus der Zeitschleife befreit. Doch Aiden bleibt nicht Aiden, sondern er wechselt mit jedem Tag seinen Wirt und hat jedes mal eine neue Perspektive auf die Ereignisse. Bis also jemand den Vorfall löst, wiederholt sich der immer gleiche Tag. Wieder und wieder. Nur die „Personen“ wechseln…

Meine Meinung
Wem die kurze Beschreibung auf der CD-Rückseite spontan zusagt sollte auch zugreifen. Der Anfang ist etwas kurios, weil man sich erst reinhören muß und noch nicht weiß, wohin die Reise geht. Dann werden erst mal die Personen und Örtlichkeiten vorgestellt und beschrieben. In diesem Teil passiert nicht wirklich viel, aber er ist dennoch wichtig für die weiteren Ereignisse. Danach wird man mit jeder Minute weiter ins Geschehen eingesogen, bis man am überraschenden Ende angelangt ist. Dazwischen liegen eine Menge unerwarteter Wendungen und es gibt den ein oder anderen Knoten zu entwirren. Das Ganze ist so komplex, dass ich nur an raten kann Zettel und Stift für Notizen parat zu haben. Definitiv kein Hörbuch für nebenbei!!!

Fazit:
Ein Hörbuch, das man mehrmals hören kann und es werden einem immer wieder neue Details auffallen. Ungewöhnlich, spannend, toll gesprochen. Einzig die Auflösung aller offenen Fragen hat mir ein Stück zu lange gedauert, so dass ich dafür einen Stern abziehe und gute bis sehr gute 4 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Drei Fragezeichen...

Drei
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… bleiben bei mir nach dem Lesen des Buches zurück, denn viele Erzählstränge inklusive des Endes wurden nicht komplett zu Ende erzählt bzw. bleiben offen.
Das Buch eignet sich hervorragend für Leserunden ...

… bleiben bei mir nach dem Lesen des Buches zurück, denn viele Erzählstränge inklusive des Endes wurden nicht komplett zu Ende erzählt bzw. bleiben offen.
Das Buch eignet sich hervorragend für Leserunden und überall, wo man über Bücher gerne diskutiert. Denn es gibt viele Ansatzpunkte dazu. „Drei“ bietet eine Fülle von Gefühlen: Wut, Hass, Liebe, Sehnsucht, Angst, Einsamkeit, Fremdsein, Neid, etc. Auch die Charaktere sind so inszeniert, dass diese neben Kopfschütteln und eben auch Anreiz zum tratschen geben. Dabei sind sie teilweise wie Du und ich, teilweise aber auch unkonventionell (oder vielleicht sind es auch einfach die kulturellen Unterschiede). Der Schreibstil ist gut zu lesen, eher von einer beobachtenden, nüchternen Art, die die Gefühle beschreibt, aber nicht auf die Tränen drückt oder zum lachen animiert. Zur Handlung möchte ich nicht viel schreiben, um nicht versehentlich zu spoilern. Nur soviel: es gibt ein, zwei unerwartete Wendungen.
Fazit:
Ungewöhnliches Buch mit der magischen Zahl „Drei“, das viel Raum für Spekulationen bietet. Das offene Ende muß man aber mögen. Und obwohl eigentlich nicht viel passiert, hat es mich so gefesselt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Nicht das beste Buch das ich bisher gelesen habe, aber durchaus im oberen Drittel. Ein zweites Mal lesen eröffnet mir vielleicht nochmal neue Aspekte. Auf jeden Fall nicht das letzte Buch des Autors

Veröffentlicht am 07.09.2019

Feriencamp 2.0: Wenn Autoren workshoppen….

Auf leeren Seiten
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„Auf leeren Seiten“ ist ein interessanter Mix verschiedener Genre, der sowohl Thriller-, als auch Liebesroman- oder Fantasy-Elemente enthält.
Ausgangspunkt ist ein Autorencamp in das die besonders begabten, ...

„Auf leeren Seiten“ ist ein interessanter Mix verschiedener Genre, der sowohl Thriller-, als auch Liebesroman- oder Fantasy-Elemente enthält.
Ausgangspunkt ist ein Autorencamp in das die besonders begabten, angehenden Autoren eingeladen werden. Irgendwo in der Pampa bewohnt jedes der 10 Nachwuchstalente einen Cube auf dem weitläufigen Gelände und erhält tagsüber in Workshops den letzten Schliff verpasst. Bianka Steinkamp ist eine der Glücklichen Camp-Gewinner. Zwischen Ferienlager-Romantik und harter Arbeit stellt sie bald fest, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint und man als Autor auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen sollte.
Zwei Erzählstränge schildern die Ereignisse während des einwöchigen Camps. Der eine offenbart die Geschehnisse des Camps und seiner Bewohner aus Biankas Sicht. Der andere Strang scheint nichts mit dem Camp-Leben, seiner Teilnehmer, etc. zu tun zu haben und wird aus der Sicht von Theo geschildert. Wer die einzelnen Charaktere konkret sind möchte ich hier gar nicht verraten. Das solltet ihr eher lesen. Nur so viel sein gesagt: Theo ist einer meiner Favoriten, da er komplett irre ist und viel Spannung in die Handlung bringt. Mein persönlicher, heimlicher „Star“ des Buches ist jedoch „Notizi“, das kleine Notizbuch von Bianka, das immer wieder liebevoll von ihr angesprochen wird. Es hat sich von hinten unaufhaltsam in mein Herz geschlichen. Verrückt? Ja. Na und? Diese charmanten, witzigen, kleinen Ideen, die kreativ-humorvollen Dialoge und Schlagabtausche der Camp-Teilnehmer untereinander, der flüssige Schreibstil – alles gute Gründe das Buch zu lesen.
Für mich persönlich war das Ende nur zum Teil eine Überraschung, so dass ich das Buch weder von der Handlung noch vom Ende wirklich als „Thriller“ bezeichnen würde, es aber mangels einer besseren Zuordnung auch gerne in dem Genre weiter verbleiben darf. Auch das die beiden Erzählstränge sehr lang neben einander her laufen und sich nicht annähern bis zum Schluß dann alles aufgelöst wird, hat für mich persönlich nicht unbedingt zur Spannung beigetragen. Aber auch das ist, wie vieles im Leben, Geschmackssache.
Fazit:
Eine tolle Idee für den Plot, humorvolle Dialoge, komplett unterschiedliche, gut ausgearbeitete Charaktere, leicht zu lesender Schreibstil; sehr viel richtig gemacht, würde ich sagen. Für unterhaltende Stunden auf dem Sofa perfekt geeignet. So wirst Du und Dein Debüt, liebe Melanie, nicht lange ein unbeschriebenes Blatt bleiben!

Veröffentlicht am 02.09.2019

Messerscharf!

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry hat Scheiße gebaut und seine Frau Rakel ihn aufgrund dessen verlassen. Die Alkoholsucht kostet ihn zudem seinen Job bei der Polizeihochschule. Als „freier“ Ermittler darf er ab und zu alte bzw. unwichtige ...

Harry hat Scheiße gebaut und seine Frau Rakel ihn aufgrund dessen verlassen. Die Alkoholsucht kostet ihn zudem seinen Job bei der Polizeihochschule. Als „freier“ Ermittler darf er ab und zu alte bzw. unwichtige Fälle bearbeiten und hält sich damit irgendwie über Wasser. Bis er eines Morgens aufwacht und seine Kleidung und Hände voller Blut sind. Er fängt an zu ermitteln. Und wenn du denkst es geht nicht schlimmer….dann hast du noch nicht Jo Nesbøs zwölften Band rund um den Ermittler Harry Hole gelesen!
Ich weiß nicht, der wievielte Band es von Harry Hole ist, den ich gelesen habe, aber es sind schon ein paar. Es war meiner Meinung nach nicht der Beste (das war „Durst“), aber ein sehr guter. Etwas gestört, sofern man das so ausdrücken kann, war die ein oder andere Szene, die sich wiederholt hat. Wer die anderen Bände nicht kennt, dem hilft es natürlich weiter, wenn nebenbei die wichtigsten Infos eingeflochten wurden, um dem Geschehen folgen zu können. Wer jedoch schon ein paar Bände kennt, der hat ein paar Längen zu überwinden. Das macht der Rest der Story aber wieder wett. Es gibt eine große, völlig unerwartete Wende/Überraschung, die mich geschockt hat. Nie im Leben hätte ich das vorausgeahnt. Ansonsten hat es mich wie immer gefesselt und ich frage mich jedes Mal, woher Jo Nesbø diese zum Teil doch recht kranken Ideen her bekommt.
Der Schreibstil ist unverändert gut, fesselnd und leichtgängig zu lesen. Das Cover macht optisch was her, hat aber nur bedingt etwas mit dem Inhalt zu tun.
Ein Pluspunkt für mich ist der Verzicht auf einen Plastikeinband seitens des Verlags gewesen. Als ich das Buch erhielt wurde dies durch einen kleinen Aufkleber #ohnePlastik zusammengehalten. Ein guter Schritt in die richtige Richtung!
Fazit:
Wer schon vorherige Bände kennt hat ein, zwei Längen zu überwinden. Alle anderen bekommen ungetrübten Lesegenuss.