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Veröffentlicht am 03.05.2020

Schwerer Fall von Verliebtsein

Gegen tote Träume hilft nur Liebe
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Nelly hat großes Glück. Sie gewinnt Freikarten inklusive Meet & Greet für die Jubiläumsshow von UCoP. Endlich kann sie ihrem Idol Beth mal Nahe sein und wieder etwas Tanzluft schnuppern. Doch soweit kommt ...

Nelly hat großes Glück. Sie gewinnt Freikarten inklusive Meet & Greet für die Jubiläumsshow von UCoP. Endlich kann sie ihrem Idol Beth mal Nahe sein und wieder etwas Tanzluft schnuppern. Doch soweit kommt es nicht. Nelly wird im Stadion von einem Mann umgerannt, stürzt und trägt eine Gehirnerschütterung davon, mit der sie auch nicht mehr am Meet & Greet teilnehmen kann. Dan, der „Täter“, ist gerade im Stress und kann sich nach der Organisation von Sanitätern bzw. Arzt nicht weiter um „das Problem“ kümmern. Er erhält aber von John Nellys Adresse mit dem Hinweis, dass sie schon immer zu UCoP wollte – nur als Tänzerin – und nun noch nicht mal das Meet & Greet bekommt, weil ER sie umgerannt hat. Dan bekommt ein schlechtes Gewissen und sendet Nelly ein Fan-Paket zu. Darin ist alles was das Fan-Herz begehrt….und etwas mehr.
„Gegen tote Träume hilft nur die Liebe“ ist ein weiterer Roman von Minny Baker, der im Umfeld von UCoP spielt. Wer ihre Alpha-Reihe gelesen hat ist hier etwas im Vorteil, da man dann UCoP und das ganze Ausmaß besser versteht und leichter ins Buch und die Geschichte findet. Aber es ist nicht zwangsläufig notwendig.
Die Hauptstars der Alpha-Reihe treten in Nebenrollen auf. Ansonsten sind es eher Charaktere, die in den bisherigen Büchern maximal am Rande einen Part hatten. Die Protagonisten hier sind Dan und Nelly. Dan ist einer von drei Chef-Assistenten. Er ist verantwortlich für das Ganze interne, das die Abstimmung der unterschiedlichen Teams stimmt und alle rechtzeitig auf ihren Plätzen sind. Nelly kommt neu dazu und darf als Trainee in unterschiedliche Bereiche schnuppern wie z.B. Perfomer-Betreuung oder Marketing. Sie ist ehemalige Tänzerin und trägt das ein oder andere Problem mit sich rum. Des weiteren lernt man Tom (Chef), Eric (Toms persönlicher Assistent), Adam (Chef-Assistent für das externe/Marketing), Beth und noch ein paar kennen.
Minny`s Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und wie gewohnt mit witzigen Dialogen gespickt. Mein persönliches Highlight ist der „Autosatz“. Das ist so abstrus und trocken dargestellt, dass bei mir kein Auge trocken blieb. Do ist es wohl auch kein Wunder, dass ich das Buch an einem Tag durch hatte (486 Seiten). Am Ende gibt es noch eine Namensliste, für diejenigen, denen das vielleicht ein paar Namen zu viel auf einmal sind.
Fazit:
Teil 1 von 3 der „Tote Träume“-Reihe ist schnell gelesen und dann braucht man auch gleich wieder Nachschub. Der kommt leider erst 2021, dann mit Adam oder Eric als neues „Opfer“. Ich freu mich darauf und kann euch die Reihe, ebenso wie Minny`s Alpha-Reihe, nur ans Herz legen! Bei mir ist es ein schwerer Fall von Verliebtsein!

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Ermittlungen im indischen Slum

Die Detektive vom Bhoot-Basar
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„Ich bin Detektiv und habe gerade ein Verbrechen begangen“ (S. 98)
Jai, Faiz und Pari sind befreundet und leben im gleichen Slum. Als ein Mitschüler von ihnen verschwindet und die Polizei keine Anstalten ...

„Ich bin Detektiv und habe gerade ein Verbrechen begangen“ (S. 98)
Jai, Faiz und Pari sind befreundet und leben im gleichen Slum. Als ein Mitschüler von ihnen verschwindet und die Polizei keine Anstalten macht nach dem Kind zu suchen, recherchieren, observieren und befragen die drei Freunde Kontakte und Orte die das Opfer zuvor besucht hat. Dabei lernt der Leser die einzelnen Charakterzüge der Protagonisten und die indische Kultur kennen. Das Leben im Slum erweist sich als nicht einfach und auch dort gibt es Unterschiede in den Familien. Das transportiert das Buch sehr gut. Es fühlt sich an, als ob man selbst durch den Dreck und stinkenden Mief waten würde, mit den Wallahs sprechen und den Müttern schnacken. Sehr hilfreich ist dabei das Glossar am Ende des Buches. Es gibt in der Geschichte viele indische Ausdrücke/Wörter, die in Deutschland weitestgehend nicht bekannt sein dürften. Einzig das ständige blättern hindert den Lesefluß etwas.
Auch gesellschaftliche Probleme werden so nebenbei angesprochen. So ist Jai Hindu, Faiz aber Moslem und Pari die Schlauste (eine Frau/Mädchen)– eine Konstellation, die in Indien durchaus für Spannungen sorgt. Wie in vielen Ländern der Erde gibt es Minderheiten (Moslems) die von der Mehrheit (Hindus) nicht als „voll“ genommen werden, sondern als Menschen zweiter Klasse oder denen man Kompetenz abspricht (alles was weiblich ist).
Die Detektivgeschichte rutscht dabei etwas in den Hintergrund. Das habe ich aber nicht als störend empfunden. Der Plot und die Darstellung des indischen Lebens fesselt einen so, dass man die Ermittlungen nicht wirklich vermisst.
Fazit:
Atmosphärisch und fesselnd. Für mich ein Highlight des Jahres und für alle sehr gut geeignet, die sich für fremde Kulturen interessieren.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Es gibt nur eine Wahrheit

Wir sind die Wahrheit
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„Auch wenn es nicht so aussieht, ich befinde mich hierin einem Kriegsgebiet. Dieser Krieg wird nicht mit Gewehren und Kanonen geführt, sondern mit der Geburtenrate. Manchmal sind Menschlichkeit und Nächstenliebe ...

„Auch wenn es nicht so aussieht, ich befinde mich hierin einem Kriegsgebiet. Dieser Krieg wird nicht mit Gewehren und Kanonen geführt, sondern mit der Geburtenrate. Manchmal sind Menschlichkeit und Nächstenliebe auch ein Verbrechen.“ S.190

Leah ist schockiert! Ihr Bruder Noah wurde brutal zusammengeschlagen und liegt seit dem im Koma. Die Tat wurde durch Flüchtlinge verübt. So zeigt es zumindest ein Video, das dies Verbrechen zeigt und anonym auftaucht. Von der gleichen Quelle erhält Leah auch weitere Videos zugespielt. Denn Noah hat einen Vlog geführt und sie erlebt im Nachhinein quasi live mit, wie Noah sich auf die andere, Rechte Seite geschlagen hat. Leah beginnt zu recherchieren und stößt dabei auf Alexander und seine Freunde. Ihre neuen „Freunde“ haben einen Debattierclub und so manche fragwürdige Ansichten, sind aber auch unheimlich charakteristisch und einvernehmend.

Die Charaktere wurden sehr gut getroffen. Noah lernt man über die per Snapchat zugesandten Video-Schnipsel kennen. Alexander und seine Gang sind total normal. Zumindest auf den ersten Blick. Dem Autoren ist es besonders gut gelungen diese Personen und ihr Verhalten zu beschreiben. Sehr realitätsnah und damit erschreckend. Und Leah - aus ihrer Sicht werden die Ereignisse geschildert.

Das Buch ist vom Schreibstil ein typisches Jugendbuch. Die Sätze sind eher kurz und die Wortwahl eher einfach gehalten. Das Buch ist politisch, aber Jugendgerecht und modern umgesetzt. Das zeigen die Vlog-Beiträge oder WhatsApp-Nachrichten. Auch der Plot ist weitgehend logisch.

Fazit:
„Die Angst davor, dass ich mich schuldig mache, weil ich die Bedrohung ignoriere, genau wie all die Warnungen, und das nur aus moralischer Verblendung und Wunschdenken. Wir müssen unsere Feinde kennen, heißt es in den Büchern, und manchmal sind unsere Feinde gut getarnt.“ S. 193

Das gilt für „Rechts“ genau wie für Corona! Das Buch eignet sich gut als Lektüre für Schulen mit anschliessender Diskussion z.B. Politikunterricht. Von mir eine klare Kaufempfehlung (zur Zeit online! Stay at Home!)

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Ich schmeiß mich weg...

Ein bisschen Mut, bitte! (Verliebt in Eden Bay 4) (Chick-Lit;Liebesroman)
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Band 4 der Eden Bay Reihe von Saskia Louis behandelt die Geschichte von Harper und Adam.
Harper ist eine taffe Feuerwehrfrau, die anpacken kann und um Glitzer und Chichi einen großen Bogen macht. Wie ...

Band 4 der Eden Bay Reihe von Saskia Louis behandelt die Geschichte von Harper und Adam.
Harper ist eine taffe Feuerwehrfrau, die anpacken kann und um Glitzer und Chichi einen großen Bogen macht. Wie alle in dem 5453 Seelen Dorf ist sie auf der Suche nach dem passenden Gegenstück. Doch das ist nicht so leicht. Da sind zum einen ihre Brüder, die Anwärter verschrecken und außerdem kennt sie ja alle Dorfbewohner.
Adam ist auch einer dieser Bewohner. Er ist einer von Harpers besten Freunden. Adam mag Harpers Geradlinigkeit und das sie so unproblematisch ist. So hat er ein Problem weniger. Als Internet-Millionär und Nerd fällt er ein bisschen im Ort auf. Doch wenn Not am Mann ist, ist auf ihn Verlass, egal ob ein Shuttleservice, Hubschrauber oder Zeit benötigt wird.
Die beiden werden den Lesern der ersten drei Teile bereits sehr gut bekannt sein. Auch dieser Band strotzt wieder nur so vor Wortwitz und Humor und bietet viele coole Sprüche, die im Zusammenhang gelesen gleich noch witziger sind. Und es wird auch endlich das Geheimnis des Kellers gelüftet. Mhm, genauso hatte ich mir das gedacht….;)
Fazit:
Ich fühl mich wohl in Eden Bay und dem hiesigen Pub. Jeder der Protagonisten ist unterschiedlich und genauso unterschiedlich sind auch die Geschichten. Gut, besser, noch besser, phänomenal….was kommt bei Band 5? Wer sich mal wieder so richtig vom Sofa runterlachen möchte muß hier zugreifen! Ich bin ein Fan von Saskia Louis und dieser Reihe und warte sehnsüchtig auf Teil 5. Ist bei mir als „Lach-Yoga“ Termin fest verankert ;)

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Spannender Auftaktband

Feuerland
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Ein überfallener Uhrenladen bei dem nichts gestohlen wird, ominöse Entführungen von Geschäftsmännern inklusive Erpressung aber ohne Zusammenhang sowie illegale Organtransplantationen. Drei Verbrechen, ...

Ein überfallener Uhrenladen bei dem nichts gestohlen wird, ominöse Entführungen von Geschäftsmännern inklusive Erpressung aber ohne Zusammenhang sowie illegale Organtransplantationen. Drei Verbrechen, die die Kriminalleiterin Vanessa Frank in Atem halten, obwohl sie aufgrund einer Suff-Fahrt suspendiert ist.

In 11 Teilen wird langsam aufgedröselt, was es mit den Verbrechen auf sich hat. Die Kapitel sind meist angenehm kurz und eignen sich so auch für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs gut. Die Geschichte wird zudem in drei Handlungssträngen erzählt. Diese wechseln sich immer wieder ab, so dass es nie langweilig wird und die Spannung durch vorherige kleine Cliffhanger gegen Ende des jeweiligen Kapitels konstant hoch bleibt.
Zum einen kommt Vanessa Frank „zu Wort“. Sie ist alles andere als perfekt, hat sie doch das Gesetz missachtet und ist betrunken Auto gefahren. Auch ihre Beziehung zu ihrem Ex ist eher ungewöhnlich. So braucht sie Ablenkung, die sie als Mentorin für ein Flüchtlingskind findet. Sie ist beharrlich und liebt ihren Beruf heiß und innig.
Desweiteren erzählt Nicolas seinen Part der Dinge. Er ist ein Ex-Elite-Soldat, der als Tellerwäscher arbeitet und seine gesundheitlich eingeschränkte Schwester betreut, die er abgöttisch liebt und für die er alles tun würde. Als Ex-Soldat ist er eine Kampfmaschine und trotz oder gerade deshalb mir total sympathisch.
Als dritter und letzter Erzählstrang darf Carlos ran. Er wohnt in einer Kolonie in Südchile, die von Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurde und von der man schon mal gehört hat. Zumindest von der Schwesterkolonie. Und das ist das grausame daran, dass die Ereignisse so oder so ähnlich tatsächlich hätten passieren können oder vielleicht auch tatsächlich stattgefunden haben. Wer weiß das schon?
Fazit:
Es war mein ersten Pascal Engman Thriller, aber nicht der letzte. Natürlich hat der Autor das Rad nicht neu erfunden, aber der Plot liest sich angenehm, der Plot ist logisch und spannend. Deshalb von mir ein klares „Daumen hoch“

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