Platzhalter für Profilbild

Buchverschlinger2014

Lesejury Star
online

Buchverschlinger2014 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchverschlinger2014 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2022

Cressis chaotisches Leben

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
0

Cressi ist eine junge Frau, die ihr Leben nicht so wirklich in Griff bekommt, denn sie ist zum einen recht chaotisch und zum anderen hat sie noch 2 Schwestern und 3 Tanten, die es auch nicht ...

Cressi ist eine junge Frau, die ihr Leben nicht so wirklich in Griff bekommt, denn sie ist zum einen recht chaotisch und zum anderen hat sie noch 2 Schwestern und 3 Tanten, die es auch nicht gerade einfacher machen.

Gerade ist ihre Mutter gestorben, die ihre Töchter und vorallem Cressi emotional mehr als einmal "erpresst" hat. Auch jetzt nach ihrem Tod vererbt sie Cressi noch einen älteren Hund, ein seit langen geschlossenes Hotel und noch einen ungewöhnlichen letzten Willen. Sie will unbedingt ihre Asche im Englischen Garten verstreut haben.

So ist es also kein Wunder, dass Cressi ständig zu ihrem Therapeuten Herrn Lindholm Kontakt aufnehmen muss. Dabei bildet sie sich auch noch ein, in Herr Lindholm verliebt zu sein, was es nicht gerade einfacher macht.

Außerdem hat sich in ihrer WG noch Mika einquartiert, der eigentlich nur ein One Night Stand ihrer Mitbewohner war. Allerdings lässt Mika keine Gelegenheit aus, sie in sein Bett zu locken.

Mimi Steinfeld legt mit "Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt) einen lockeren und leicht chaotischen Roman vor, der einen aus seinem eigenen Alltagstrott kurz entfliehen lässt. Das Leben von Cressi ist so chaotisch, dass man an manchen Stellen echt froh ist, dass es nicht das eigene Leben ist.

Da ich mich gut unterhalten gefühlt habe, kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2022

Sterbehilfe - erlauben oder verbieten?

Die sieben Schalen des Zorns
0

Markus Thiele beschäftigt sich in seinem neusten Buch "Die sieben Schalen des Zorns" mit der Problematik der Sterbehilfe eines Arztes.

Dr. Max Keller hat den letzten Wunsch seiner totsterbenskranken, ...

Markus Thiele beschäftigt sich in seinem neusten Buch "Die sieben Schalen des Zorns" mit der Problematik der Sterbehilfe eines Arztes.

Dr. Max Keller hat den letzten Wunsch seiner totsterbenskranken, allerdings auch dementen Tante erfüllt und ihr mehr oder wenig aktiv beim Sterben geholfen.
Auch wenn dies der letzte Wunsch seiner Tante gewesen ist und sie dies zu früheren Zeiten auch schriftlich so festgelegt hatte, bekommt er jetzt juristische Probleme. Schließlich soll er auch aktive Sterbehilfe geleistet haben, was gesetzlich verboten wäre.

Ausgerechnet sein bester Freund Jonas van Loon muss al Staatsanwalt die Anklage vertreten. Dabei steht Jonas seit einem Unfall vor mehr als 25 Jahren tief in Max Schuld und versucht nun seinem besten Freund zu helfen, ohne seine eigenen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit zu verraten.

Markus Thiele, der selber als Rechtsanwalt arbeitet, schafft es auch in seinem 3. Roman wieder ein sehr aktuelles und juritisch umstrittenes Thema anschaulich und gut verständlich ohne moralischen Zeigefinger aufzuarbeiten. Die Geschichte wird durch Rückblenden sehr gut verständlich und man kann die Entscheidung von Max dadurch auch gut nachvollziehen. Aber auch die Gegenseite und die innere Zerrissenheit von Jonas, das "richtige" zu tun und sowohl seinem Amt als Staatsanwalt als auch seinem besten Freund gerecht zu werden, kommt glaubhaft rüber. Dadurch bekommt der Leser einen recht guten Eindruck, das es bei dieser Thematik nicht nur bloßes Schwarz oder Weiß gibt, sondern dass es im individuellen Einzelfall auch eine Menge Graustufen gibt.

Es ist zwar kein klassischer "True Crime" Roman, aber trotzdem regt das Buch den Leser an, sich seine eigene Meinung zu einem hochbrisanten Thema und (leider) immer noch Tabuthema Sterben zu bilden. Es ist kein leichter Roman zum abschalten, aber insgesamt kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Ist der Schleifenmörder wirklich gefasst?

Perfect Day
0

Seit 14 Jahren werden in Berlin und Umgebung junge Mädchen im Alter von 6 - 10 Jahren entführt und getötet. Der Leichenfundort wird zumeist mit roten Schleifen gekennzeichnet und lange tappt ...

Seit 14 Jahren werden in Berlin und Umgebung junge Mädchen im Alter von 6 - 10 Jahren entführt und getötet. Der Leichenfundort wird zumeist mit roten Schleifen gekennzeichnet und lange tappt die Polizei im Dunkeln, wer der Täter sein könnte.

Doch plötzlich wird der angesehene Philosophieprofessor Walter Lesinak verhaftet und des Mordes an den jungen Mädchen verdächtigt. Seine Tochter Ann, die er seit dem Krebstod seiner Frau vor vielen Jahren liebevoll allein groß gezogen hat, glaubt fest an seine Unschuld. Zunächst fühlt sie sich ganz starr vor Entsetzen, aber dann beginnt sie doch zu recherchieren und will unbedingt die Wahrheit herausfinden und den "richtigen" Täter überführen. Oder hat die Polizei doch schon den richtigen wahren Täter gefunden?

Romy Hausmann entführt die Leser in "Perfect Day" in eine Art Katz- und Mausspiel, wo einige überraschende Wendungen und falsche Fährten eingebaut sind. Der Roman spielt zum einen in der Gegenwart und insbesondere Anns Suche nach der Wahrheit und dem Schleifenmörder. Zum anderen werden immer mal wieder sogen. Aufnahmen (eine Art Interview mit "Professor Tod") eingestreut, die zunächst nicht wirklich in die Geschichte passen und zu guter Letzt, gibt es im "Wir" immer wieder kleine Einblicke in die Seele des Mörders.

"Perfect Day" war mein 1. Buch der Autorin gewesen und sie konnte mich mit der Geschichte überraschen und überzeugen. Bis zum Schluss hatte ich ein anderes Ende der Geschichte erwartet, aber trotzdem fand ich die Geschichte und deren Ende irgendwie rund. Es ist zwar kein blutiger Thriller, aber trotzdem nicht minder spannend und lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2022

Eher ein Krimi als ein historischer Roman

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
0

Im Mittelpunkt der neuen Reihe "Die Hafenärztin" von Henrike Engel steht Anfang des 20 Jh. die junge Ärztin Dr. Anne Fitzpatrick, die fluchtartig aus London in ihre Heimatstadt Hamburg zurückkehrt. Dort ...

Im Mittelpunkt der neuen Reihe "Die Hafenärztin" von Henrike Engel steht Anfang des 20 Jh. die junge Ärztin Dr. Anne Fitzpatrick, die fluchtartig aus London in ihre Heimatstadt Hamburg zurückkehrt. Dort kämpft sie vor allen um die Rechte der Frauen, die sozial benachteiligt sind. Sie will ein Frauenhaus aufbauen im Hamburger Hafenviertel. Sie muss aber so einige Schwierigkeiten beiseite schaffen und auch gegen Vorurteile ankämpfen. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade in dieser Gegend mehrere brutale Frauenmorde verübt wurden sind.

Das ist der 2. große Handlungsstrang in dem Buch, der durch die Suche des "Hafenmörders" um den Kommissar Berthold Rheydt bestimmt wird. Nicht nur die Polizeiarbeit steckte damals noch in den Kinderschuhen, so dass dem Kommissar ganz andere Mittel zur Tätersuche zur Verfügung standen. Und auch sein Privatleben wird ein wenig beleuchtet, denn er hat seine Frau und Kind verloren und spielt leidenschaftlich gern Fußball.

Und noch eine weitere junge Frau will sich nicht in die aktuelle Rolle der Frau pressen lassen, sondern kämpft für ihre eigene berufliche Zukunft. Helene, eine Pfarrerstochter, will nicht nur Ehefrau und Mutter werden, sondern kämpft dafür Lehrerin werden sie dürfen und unterstützt Anne bei ihrem Kampf für die Frauenrechte.

Der Klappentext klang vielversprechend und ich wollte mehr über das Frauenbild Anfang des 20. Jh erfahren. Allerdings entpuppte sich der Roman für mich mehr als Krimi, denn für mich nahm die Suche nach dem Hafenmörder ein (zu) großen Raum ein. Der Kampf um die Frauenrechte kamen mir insgesamt ein wenig zu kurz, was mich ein wenig enttäuschte, da ich andere Erwartungen hatte.
Henriette Engel schafft es zwar mit ihren Schreibstil zu fesseln und entführt einen tatsächlich in die Vergangenheit von vor gut 120 Jahren.
Da es sich allerdings um eine Serie handelt, kann in den weiteren Bänden ja noch stärker auf das eigentliche Thema eingegangen werden.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass es ein interessantes Buch ist, aber der Klappentext nicht so ganz passt und es sich meiner Meinung nach eher um einen Krimi als um ein historischen Roman handelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2022

Heathers Spurensuche nach dem Geheimnis ihrer Mutter

Der Herzgräber
0

Nach dem überraschenden Selbstmord von Heathers Mutter findet diese in deren Sachen einen Stapel mit Briefen von einem Serienmörder Michael Reave, der seit über 20 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis sitzt. ...

Nach dem überraschenden Selbstmord von Heathers Mutter findet diese in deren Sachen einen Stapel mit Briefen von einem Serienmörder Michael Reave, der seit über 20 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Obwohl das Verhältnis zwischen Heather und ihrer Mutter seit Jahren gestört und unterkühlt war, versucht Heather hinter das Geheimnis der Briefe zu kommen.

Schließlich nimmt Heather auch Kontakt mit Michael auf, denn plötzlich tauchen wieder Frauenleichen auf, die sehr an die seine Opfer erinnern. Wie damals werden die Opfer bestialisch ermordert und ihnen wird das Herz herausgerissen und mit Blumen dekoriert. Was hat das jetzt zu bedeuten, denn Michael kann nicht der jetzige Täter sein, da er weiterhin im Gefängnis sitzt.

Je mehr Heather nach der Wahrheit sucht, umso mehr erfährt sie von der bisher unbekannten Vergangenheit ihrer Mutter und deren (wahren) Beziehung zu Michael. Bei ihren Recherchen stößt Heather auch auf die geheimnisvolle Sekte "Naturfreunde Sekte", die eine Schlüsselrolle einnehmen wird.

Jen Williams ist mit ihrem ersten Thriller "Der Herzgräber" ein spannender und lesenswerter Roman gelungen, der hauptsächlich aus Sicht von Heather geschrieben ist. Zwischendrin wird allerdings immer mal wieder die Vergangenheit des kleinen Michael eingeschoben, was insgesamt eine gute Abrundung der Geschichte darstellt. Mit einigen überraschenden Wendungen schafft es die Autorin die Spannung bis zum Schluss hochzuhalten. Es ist ein düsterer Thriller der ohne allzu grausamer und "blutiger" Gewaltszenen auskommt, so dass er wirklich lesenswert ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere