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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2020

Ein Leben in Russland

Rote Kreuze
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Tatjana und Alexander werden Nachbarn und haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam. Tatjana ist über 90 Jahre alt und leidet unter Alzheimer, während Alexander ein junger Witwer ist, der mit seiner ...

Tatjana und Alexander werden Nachbarn und haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam. Tatjana ist über 90 Jahre alt und leidet unter Alzheimer, während Alexander ein junger Witwer ist, der mit seiner kleinen Tochter neu einzieht.

Als die beiden sich das erste Mal im Treppenhaus treffen, verwickelt Tatjana den jungen Mann schnell in ein Gespräch und drängt ihm quasi ihre Lebensgeschichte auf. Tatjana ist bewusst, dass sie immer mehr ihrer Erinnerungen verlieren wird und möchte der Nachweilt ein wenig ihrer Lebenserfahrung hinterlassen. Am Anfang macht Alexander einen ziemlich genervten Eindruck, aber nach und nach erkennt er, dass Tatjanas Leben doch erzählenswert ist. Sie überlebte mehrere Jahre in einem Arbeitslager und musste den Verlust ihres Mannes und ihrer Tochter verkraften. Schließlich ist es kein einfaches Leben in der stalinistischen Sowjetunion . Aber auch Alexanders Leben war nicht ohne Tiefschläge verlaufen, besonders der tragische Tod seiner Frau hat seine Spuren hinterlassen.

Eigentlich fand ich die Thematik des Buches - die Lebenserfahrungen der älteren Generation an die Jugend weiterzugeben, sehr gut und auch wichtig. Allerdings bleibt das Buch für mich viel zu sehr an der Oberfläche und es fehlt an der entsprechenden Tiefe. Das wichtige und prägende Geschichtskapitel wird für mich nur sehr am Rande thematisiert. Somit ist das Buch für mich eher eine Enttäuschung gewesen, denn ich hatte wohl andere Erwartungen gehabt.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Schwacher Thriller

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Tina Frennstedt hat mit "Cold Case - das verschwundene Mädchen" eine neue Reihe um die Kommissarin Tess Hjarmarsson vorgelegt. Allerdings fehlte mir im Laufe des Buches immer mehr die Spannung und auch ...

Tina Frennstedt hat mit "Cold Case - das verschwundene Mädchen" eine neue Reihe um die Kommissarin Tess Hjarmarsson vorgelegt. Allerdings fehlte mir im Laufe des Buches immer mehr die Spannung und auch die beiden behandelten Fällen konnten nicht überzeugend miteinander verbunden und aufgeklärt werden.

Einerseits gibt es einen aktuellen Serientäter der scheinbar wahllos alleinstehende Frauen überfällt und teilweise ermordet. Zunächst hinterlässt er keine Spuren, aber dann unterläuft ihn doch ein Fehler. Zufall oder Absicht?

Andererseits gehts um ein seit 16 Jahren verschwundenes Mädchen, deren Schicksal bisher nicht aufgeklärt werden konnte. Ist es vielleicht der gleiche Täter oder sind das tatsächlich 2 unterschiedliche Fälle, die nur aus (falschen) Spannungsgründen miteinander kombiniert werden?

Außerdem nimmt das Privatleben von Tess einen großen Raum ein, der nicht zu den beiden Fällen passt, so dass ich es mit der Zeit eher als störend und unnötig empfand.

Ich hatte beim Lesen manchmal das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel in die Geschichte reinpacken wollte. Es wäre für die Spannung besser gewesen wenn, wenn sie sich ausschließlich auf einen Fall konzentriert hätte. Passend zum Titel und der Einsatzgruppe (Cold Case) wäre dies eindeutig der alte Fall vor 16 Jahren.
Die Autorin arbeitet selber als Gerichtsreporterin, so dass sie sich eigentlich gut mit der Thematik auskennen sollte.

Insgesamt hat mich der Thriller / Krimi ziemlich enttäuscht und auch die versprochene Spannung Pur konnte ich für mich nicht finden. "Die klare Empfehlung an Spannungsleser ..." (wie sie in der Buchinnenseite versprochen wird) kann ich persönlich in keinster Weise aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.02.2020

Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln

Geteilt durch zwei
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Eigentlich hat die 40jährige Nadja ein glückliches Leben, aber irgendwie hat sie das Gefühl, dass ihr etwas fehlt. Allerdings kann sie das Gefühl zunächst nicht beschreiben, aber als sie sich auf die Suche ...

Eigentlich hat die 40jährige Nadja ein glückliches Leben, aber irgendwie hat sie das Gefühl, dass ihr etwas fehlt. Allerdings kann sie das Gefühl zunächst nicht beschreiben, aber als sie sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern macht, kann sie es recht schnell benennen. Sie hat eine bis dahin unbekannte Zwillingsschwester.

Zwar wusste Nadja schon lange, dass sie adoptiert ist, aber ihre genaue "Vorgeschichte" kennt sie nicht und sie muss erkennen, dass die Vergangenheit anders verlaufen ist, als sie sich ausgedacht hat bzw. wie sie sie erzählt bekommen hat.

Ihre Schwester Pia findet sie nur durch Zufall, als sie nebenbei eine Radiosendung hört. Dabei kommt ihr die eigentlich unbekannte Stimme sehr bekannt vor und lässt sie nicht mehr los, bis sie Kontakt zu Pia aufnimmt. Pia wusste auch bisher nichts von einer Zwillingsschwester und gemeinsam beschliessen die ungleichen Schwestern sich auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater zu machen. Die Mutter ist mittlerweile verstorben und Pia kann Nadja ihr ein paar Details aus ihren frühsten Kindheit erzählen.

Die Suche nach dem Vater wird zum einen in der Gegenwart aus Sicht von Nadja und Pia erzählt. Gleichzeitig gibt es in dem Buch noch eine zweite Erzählebene, die aus Sicht der Mutter und Vater von vor ca. 40 Jahren erzählt wird. Somit bekommt der Leser nach und nach ein Bild, wie es zu der Entscheidung gekommen ist, die beiden Mädchen zu trennen.

Während ich das Buchcover sehr gelungen zum Inhalt finde, sind mir die beiden Protagonisten manchmal etwas "fremd" geblieben. Manches an besonders Nadjas Verhalten konnte ich gar nicht nachvollziehen. Aus diesem Grund konnte mich das Buch nicht wirklich packen, obwohl die Grundidee deutlich mehr Potential gehabt hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2019

Familiengeschichte

Der größte Spaß, den wir je hatten
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Claire Lombardo beschreibt in ihrem Debütroman die Lebensgeschichte der Familie Sorenson. Während die Eltern Marilyn und David seit über 40 Jahren glücklich verheiratet sind, sind ihre erwachsenen Töchter ...

Claire Lombardo beschreibt in ihrem Debütroman die Lebensgeschichte der Familie Sorenson. Während die Eltern Marilyn und David seit über 40 Jahren glücklich verheiratet sind, sind ihre erwachsenen Töchter Wendy, Violet, Liza und Grace noch immer auf der Suche nach ihrem perfekten Lebensglück.
Alle 4 Frauen sind aus unterschiedlichen Gründen nicht wirklich glücklich in ihrem Leben und es kommen auch so einige "Geheimnisse" ans Tageslicht.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass es mir als Leser eins um andere Mal schwer fiel, die Geschichte in den richtigen zeitlichen Rahmen und vor allem der richtigen Schwester zu zuordnen. Erschwerend kam für mich dazu, dass es häufige Wechsel zwischen Gegenwart und der Vergangenheit gab. Dadurch erfährt der Leser zwar nach und nach mehr von der Familiengeschichte und den Hintergründen, aber ich denke eine chronologische Erzählweise wäre der bessere Weg gewesen.

Claire Lombardo hat es leider nicht wirklich geschafft, mich dauerhaft zu fesseln, so dass mir die ca. 720 Seiten ziemlich lange vorkamen. Auch ist mir der Zusammenhang zum Titel "Der größte Spaß, den wir je hatten" nicht wirklich klar geworden. Vielmehr ging es hier ja um die Probleme innerhalb einer Familie und die Suche nach dem Lebens- und Liebesglück.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Die einsame Insel Monte Spina

Die Gärten von Monte Spina
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Der Debüt-Roman von Henrike Scriveriuser "Die Gärten von Monte Spina" erzählt von Toni Andersen, die mit Anfang 30 ihren Mann bei einem Unfall verloren hat. Die Trauer hat sie nie richtig überwunden und ...

Der Debüt-Roman von Henrike Scriveriuser "Die Gärten von Monte Spina" erzählt von Toni Andersen, die mit Anfang 30 ihren Mann bei einem Unfall verloren hat. Die Trauer hat sie nie richtig überwunden und so flüchtet sie zunächst nach England und später bekommt sie als Gärtnerin ein Jobangebot für die einsame Insel Monte Spina vor Lanzarote.

Einzig das wenige Personal und ein ziemlich kautziger mürrischer Hausherr leben auf der Insel. Der Besitzer Max Bror ist ein richtiges Ekel und Menschenfeind, was wohl in seiner unglücklichen Kindheit begründet liegt.
Er fordert Toni immer wieder heraus und nach und nach beginnt Toni sich zu wehren. Allerdings wird sein Verhalten nicht besser, sondern er verhält sich weiterhin sehr zynisch und ungerecht.

Insgesamt hat mich das Buch persönlich ziemlich enttäuscht, denn ich hatte nach dem Klappentext etwas anderes erwartet. Mir war die Geschichte auf der einsamen Insel zu einseitig und es fehlte irgendwie an Spannung und Gefühl. Schließlich war ich am Ende schon fast erleichtert, das Buch beendet zu haben, denn es war mir teilweise zu langatmig gewesen. Ich würde es nicht unbedingt weiterempfehlen, aber jeder sollte sich vielleicht ein eigenes Bild machen. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.