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Veröffentlicht am 15.04.2021

Neues von Kommissar Heller

Teufelsberg (Wolf Heller ermittelt 2)
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Das Autorentrio lässt Kommissar Wolf Heller erneut ermitteln in Westberlin Ende der sechziger Jahre. Und so, während andere die Mondlandung live im Fernsehen miterleben observiert er Wohnungen, arbeitet ...

Das Autorentrio lässt Kommissar Wolf Heller erneut ermitteln in Westberlin Ende der sechziger Jahre. Und so, während andere die Mondlandung live im Fernsehen miterleben observiert er Wohnungen, arbeitet an der Aufklärung von Morden. Außer Wolf Heller tauchen ein paar Figuren aus dem Vorgängerroman auf: erstens einmal Paula, die Wolf mittlerweile geheiratet hat und sich bemüht ihren zwei Kindern ein guter Vater zu sein. Dann Louise Mackenzie, die amerikanische Studentin, die nach einem one night stand am nächsten Tag behauptete, von Wolf Heller schwanger zu sein. Nun, jetzt haben sie keine Affäre mehr, sie ist Zeugin in einem Mordfall und verliebt sich in den falschen Mann, was ihr fast zum Verhängnis wird.
Neu hinzugekommen ist Petra, Wolf Hellers Halbschwester, die aus Berchtesgaden nach Berlin anreist, um das wilde freie Leben in der Hauptstadt zu genießen.
Schön ist, Heller fährt wieder einen Karmann Ghia. Großen Dank an dieser Stelle an das Autorentrio.
Im Roman treten auch historische Gestalten, wenn auch nur indirekt auf, so Dieter Kunzelmann, Mitglied der Kommune I, genau so wie Michael Baumann und andere, die aber im Roman keine bedeutende Rolle spielen.
Eine bedeutende Rolle spielt aber erneut der KGB und seine Schergen. Und wieder ist die Destabilisierung der Westberliner Gesellschaft das Ziel, welches aber von Kommissar Heller in buchstäblich letzter Sekunde vereitelt wird. Es kommt zum großen Showdown auf dem Teufelsberg.
Gekonnt und routiniert geschrieben, nüchtern, schnörkellos, ist dieser Politkrimi nicht als Kampf der Systeme zu verstehen, als West gegen Ost. Dafür sind die Kontrahenten zu ungleich. Im Laufe der Existenz der DDR haben die Sowjets und das SED Regime immer wieder versucht in geheimen Operationen die BRD zu destabilisieren. Aber der Kalte Krieg wurde zu Gunsten der BRD und der westlichen Alliierten letztlich entschieden, der große Verlierer war das SED Regime.
Einige Passagen wirken schon fast wie Sentenzen: „Die Zivilisation ist ein dünner Firnis,…darunter schlummern die Bestien“. (S. 274). Oder: jemand wird so lange befördert „bis er den Punkt der vollkommenen Inkompetenz erreicht hat“ (S. 330). Es sind Sätze wie diese, die das Lesevergnügen steigern, weil man außer der Handlung auch die Sprache genießen kann.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Harfe und Kleeblatt, Stamm und Königin

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
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Ein Mädchen lernt einen jungen Burschen kennen, beschließt nach drei Monaten mit ihm ihr Leben zu verbringen, begleitet ihn ins Ausland um immer an seiner Seite zu sein, hat zwei Kinder mit ihm in ärmlichen ...

Ein Mädchen lernt einen jungen Burschen kennen, beschließt nach drei Monaten mit ihm ihr Leben zu verbringen, begleitet ihn ins Ausland um immer an seiner Seite zu sein, hat zwei Kinder mit ihm in ärmlichen Verhältnissen in Frankreich, Österreich-Ungarn, Schweiz, Italien, Frankreich und schließlich erneut in der Schweiz. Nichts außergewöhnliches. Nur ist der junge Bursche James Joyce, der die Literatur des 20. Jahrhunderts mitgeprägt hat und das Mädchen ist Nora Barnacle, die mit 12 von der Schule musste, um zu arbeiten und ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie willigte ein James Joyce zu begleiten, obwohl er ihr nie die Ehe versprach und sie eigentlich eine gläubige Katholikin war. Nora hielt treu zu ihm, ertrug seinen Alkoholkonsum, glaubte an ihn und seinem Talent, pflegte ihn, richtete ihn immer wieder auf, war seine Stütze und Sekretärin. Nora wird vorgeworfen, sie hätte die Werke ihres Mannes nicht gelesen. Hand aufs Herz, wer hat James Joyce gelesen? Wir wissen alle, wie wichtig er ist für die Entwicklung der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts, aber gelesen? Dabei hat Nora einige seiner Werke gelesen, einige richtig gemocht und geschätzt, andere hat sie links liegen gelassen. Sie war auch Mutter zweier Kinder in einer Zeit ohne Waschmaschine, Kühlschrank oder Staubsauger. Viel Zeit hatte sie zum Lesen nicht.
Das Buch ist aus Noras Perspektive geschrieben, sie erzählt in einfachen Sätzen, unverblümt, ohne viel Schnörkel, wie ihr Leben an der Seite des schwierigen James Joyce war. Kurze Kapitel, wie eben jemand erzählt der nicht viel Zeit hat aber doch so viel mitzuteilen hat. Und doch, an manchen Stellen, ist die Sprache pure Poesie, so wenn Nora beschreibt, was sie für Jim bedeutet: „ich bin Kalk und Gras, Heide und Granit. Ich bin aufragende Nippel und Talritze, Ich bin die Regentropfen, die sich einsaugen, und das Meer, das die Küste umfasst. Jim sagt, ich bin Harfe und Kleeblatt, Stamm und Königin. Ich bin Hochkreuz und gekröntes Herz. Ich bin die Sonne, die den Mond am Strick zieht, damit er über den Maamturk Mountains lächelt“. (S. 11 und S. 456). Wenn ein Mann und eine Frau so füreinander empfinden, ihr ganzes Leben lang, dann haben sie etwas richtig gemacht.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Zeldas Weg zur Legende

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
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Das Buch beginnt mit einer Geburtstagsparty, einer ganz normalen Geburtstagsparty. Doch schon bald merken wir, das Geburtstagskind, Zelda, ist ein junger Mensch mit einer besonderen Begabung. Einige würden ...

Das Buch beginnt mit einer Geburtstagsparty, einer ganz normalen Geburtstagsparty. Doch schon bald merken wir, das Geburtstagskind, Zelda, ist ein junger Mensch mit einer besonderen Begabung. Einige würden sagen, Behinderung, aber so, wie Zelda ihr Leben meistert und auch ihren Bruder Gert wieder auf den rechten Weg bringt, ist das keine Behinderung, sondern Lebenskunst auf allerhöchstem Niveau. Weil ihre Mutter massiv Alkohol konsumierte, vor und während der Schwangerschaft, ist Zelda mit der FAS Störung geboren. Nach dem frühen Krebstod der Mutter werden die Kinder bei einem Anverwandten aufgenommen. Doch der Mann wird zur Gefahr für die Kinder. Deswegen setzt Gert alles daran, für sich und seine Schwester eine neue Bleibe zu finden. Dafür bewirbt er sich beim lokalen College für ein Stipendium, das ihnen eine eigene Wohnung ermöglicht. Während Gert nun also aufs College geht, hat Zelda auch einen fest strukturierten Tagesablauf: montags und mittwochs geht Zelda in die Bibliothek, dienstags und donnerstags hat Zelda immer Termine bei Dr. Laird, freitags, samstags und sonntags verbringt Zelda im Stadtteilzentrum mit anderen Jugendlichen mit unterschiedlichen Behinderungen. Jede auch nur so geringe Abweichung vom durchgetakteten Tagesablauf kann Zelda aus dem Gleichgewicht bringen. Und doch überwindet sich Zelda immer wieder und geht ihre eigenen Wege, um ihren Bruder zu retten oder selbständiger zu werden. So bewirbt sie sich erfolgreich um einen Job in der Bibliothek oder stellt sich ganz allein dem Anführer einer Bande von Drogendealern.
Zelda fasst ihr Leben als Legende auf, wie in einer Wikinger Saga. Sie setzt sich Ziele, die sie auch erreicht, überwindet ihren ersten Liebeskummer, wird immer selbständiger. Alle die sie mag, nimmt Zelda in ihrer Wikinger Sippe auf, die sie nicht mag oder als gefährlich einstuft sind für sie Unholde, die sie überwinden muss. Zeldas Fixierung auf die Wikinger ist fast schon ihre liebenswerteste Eigenschaft. Sie versucht sich alles Wissen über Wikinger anzueignen, wie ein Wikingerkrieger oder Wikingerkriegerin zu denken. So wird jeder neue Tag zu einer Schlacht für Zelda, aus der sie jeden Tag siegreich hervorgeht. Auch wenn es Rückschläge gibt.
Interessant ist auch Gerts Entwicklung. Von früh muss er Verantwortung für Zelda übernehmen und er schafft es, ihr ein sicheres Heim und Umfeld zu bieten. Er beginnt das Studium nicht, weil es ihn zu höherem Wissen treibt, sondern weil das für ihn die einzige Möglichkeit ist, sich und Zelda aus der Wohnung des gewalttätigen Onkels zu befreien. Als er sich mit zwielichtigen Gestalten einlässt, und das College schmeißen will, merkt Zelda das recht bald und zwingt ihn regelrecht, am College zu bleiben. Bezaubernd fand ich die Szene im Büro der Dekanin Horowitz. Ob Gert das College letzten Endes beenden wird, ist am Ende eine Frage, der sich Gert allein stellen muss. Zelda hat sich aus seiner Verantwortung selbst entlassen, sie hat nun eine eigene Wohnung Gert ist immer bei ihr willkommen. Und dies ist das schwerste für Gert: Zelda gehen zu lassen. Sie als junge erwachsene Frau zu akzeptieren, die ihren eigenen Weg geht, ihre eigene Legende schreibt. Erst als er das verinnerlicht und sich auch selbst von Zelda abnabelt, wird ihre Beziehung auf eine höhere Ebene gestellt und kann weiter gehen.
Der naive, fast kindliche, direkte Erzählstil packt den Leser von der ersten Seite an, er vermittelt sowohl die manchmal sehr temporeiche Handlung als auch Zeldas Sichtweise auf das Leben im Allgemeinen und ihr Umfeld im Besonderen. Einen großen Faustcheck gebührt an dieser Stelle Sophie Zeitz für ihre Übersetzungsarbeit.
Die Umschlaggestaltung ist bezaubernd. All die vielen Farben, die das Herz umgeben und mit dünnen goldenen Streifen voneinander abgegrenzt sind, zeigen, das Leben ist bunt und vielfältig und nur wenn wir so wie Zelda offen und furchtlos unsere eigenen Legenden beschreiten, können wir das Leben auch so voller Farben sehen.
Zelda ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Heldin und ein Vorbild für jeden von uns. Um mit Dekanin Horrowitz zu sprechen, es wäre für jeden von uns eine Ehre, einen Faustcheck von Zelda zu bekommen.
Andrew David MacDonald hat sich mit diesem Buch in unsere Herzen und Legenden geschrieben. Großer Faustcheck für Andrew!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Kein leichter Tobak

Der Abstinent
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Dieses Buch hat mir einen bitteren Geschmack hinterlassen. Es ist spannend geschrieben, die grausamsten Szenen werden ausgespart, man erfährt nur hinterher wie die Menschen umgebracht wurden. Die Morde ...

Dieses Buch hat mir einen bitteren Geschmack hinterlassen. Es ist spannend geschrieben, die grausamsten Szenen werden ausgespart, man erfährt nur hinterher wie die Menschen umgebracht wurden. Die Morde werden nicht detailgetreu wiedergegeben. Aber es ist der ganze Hintergrund, der einen voller Bitterkeit zurückblicken lässt. Was heißt hier zurück? Das Grundthema des Buches ist noch lange nicht abgearbeitet und bewältigt. Noch heute sind die Nordiren die Prügelknaben der Engländer. So wie bei uns die Ostfriesenwitze sind in England die Nordirenwitze, nur brutaler, rücksichtsloser. Wenn bei uns die Nordfriesenwitze Humor haben und man sie mit einem Augenzwinkern erzählt, denn wir alle wissen, dass auch die Ostfriesen die Bäume mit dem Grünen nach oben einpflanzen, sind englische Witze über die Nordiren gnadenlos, voll Schadenfreude. Bei uns hat Otto Waalkes die Ostfriesen geadelt und überall willkommen gemacht.
Doch zurück zum Buch. Die Handlung spielt mitten im viktorianischen Zeitalter. Da war die Not der Iren am größten. Zugegeben, den meisten Engländern und anderweitigen Untertanen Ihrer Majestät ging es auch nicht viel besser. Immerhin wütete 1888 in London Jack the Ripper. Aber keine Hungersnot wie die Große Hungersnot in Irland, während der in den Jahren 1845 – 1851 zwei Millionen Menschen an den Folgen starben. Sie starben während Schiffe voller Getreide Irland Richtung England verließen. Die Getreideernte gehörte den englischen Großgrundbesitzern.
Der Roman beginnt 1867 mit der Hinrichtung von drei irischen Rebellen in Manchester. Nach der großen Hungersnot mussten viele Iren auswandern, in die USA, Australien, Kanada, aber auch nach England. Zu dieser Zeit werden alle Iren von den Engländern pauschal als Aufständische, Rebellen, nutzlose Taugenichtse abgestuft. Sie werden alle über einen Kamm geschert, egal ob sie Mitglieder der Fenian Brotherhood sind oder nicht. Allein ihre Abstammung macht sie schuldig. Ein irischer Polizist wird nach Manchester versetzt, um die hiesige Polizei zu unterstützen. Doch keiner hört auf ihn, im Gegenteil, er ist ständig den bösen Zungen der Kollegen ausgesetzt, man blickt auf ihn herab, sein Wort gilt nichts. Die Überheblichkeit der Engländer kennt keine Grenzen. Nach einer mehrere Monate dauernden Einkerkerung die James O’Connor unschuldig erleiden muss, entschließt er sich auszuwandern, er geht nach Amerika, um den Mörder seines Neffen zu suchen. Doch nicht einmal hier, in der „freien Welt“ greift irgendeine ausgleichende Gerechtigkeit ein. Gerade als er beschlossen hat, den Mörder den er gefunden hat, nicht aufzusuchen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen, weil all das Töten und die Gedanken der Rache ein Ende haben müssen, gerade als er den Rückweg angetreten hat und ein Lied singt, da findet der Mörder ihn. Ein Ire. Denn die Engländer verstehen es meisterhaft, die Iren zu entzweien, um sie besser beherrschen zu können. Auch hier, im entfernten Amerika, weit weg von England und Irland wirken die alten Strukturen noch fort. Ein Entkomme ist unmöglich. Wie in einer antiken Tragödie nimmt das Schicksal seinen Lauf. Und hinterlässt beim Leser einen bitteren Geschmack. Wenigstens ist James O’Connor nicht als Mörder gestorben.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

!Die Roaring Twenties in Berlin

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Hoch interessanter Roman über die erste Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als die Weimarer Republik sich gerade etablierte. Hunger und Not haben Berlin fest im Griff, die Polizei kommt mit der Verbrechensaufklärung ...

Hoch interessanter Roman über die erste Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als die Weimarer Republik sich gerade etablierte. Hunger und Not haben Berlin fest im Griff, die Polizei kommt mit der Verbrechensaufklärung kaum nach.
Im Laufe des Romans werden wir unterschiedliche Frauen kennenlernen. Zuerst Magda Fuchs, die Hildesheim verlässt um in Berlin Polizeiärztin zu werden. Wenn an Tatorten auch Kinder angetroffen werden, untersucht Magda sie und lässt sie in ein Krankenhaus überweisen. Celia von Liebenau wurde von ihrer Mutter zwangsverheiratet, um eine gute Partie zu machen und weil die Mutter der Meinung ist, die Bestimmung einer Frau ist die Familie: Ehemann und Kinder. Ruth Jessen ist Rechtsanwältin und setzt sich für die Gleichberechtigung der Frauen ein. Ina Dietrich betreut die sozial schwach gestellten, Familien und Kinder. Doris Kaufmann ist das typische junge Mädchen vom Lande, das auf Männer reinfällt und eigentlich immer mehr in die Prostitution abdriftet. Die letzte in diesem Reigen ist Erika Hausner, die Journalistin, die erst mit Artikeln wie wir sie aus der Bild kennen ihr Glück versucht, dann aber mit Hilfe Magda Fuchs Gutes mit ihren Artikeln bewirkt.
Jede dieser Frauen muss sich dem Leben stellen, manche findet ihr privates Glück, andere hingegen erleiden dramatisch Schiffbruch.
Interessant ist, wie die Arbeit der ermittelnden Polizei abläuft. Immer wieder muss Kommissar Wagner feststellen, dass Polizisten, die zuerst am Tatort erscheinen erst mal aufräumen, Tatwaffen abwischen, usw. Damit kann Wagner den Tatort nicht mehr richtig in Augenschein nehmen, falsche Anschuldigungen und Verdächtigungen sind an der Tagesordnung. Dabei verfolgt Wagner das Ziel, die Polizeiarbeit „von oben“ zu verändern. Wenn es oft genug zu fehlerhaften Ermittlungen kommt, muss der Polizeipräsident von Berlin reagieren. Per Arbeitsanweisung wird er den gesamten Polizeiapparat umkrempeln und dabei Polizisten instruieren Tatorte nicht mehr zu verunreinigen oder zu verändern. Interessante Vorgehensweise, außer für die falsch Verdächtigten.
Die Autoren haben den Unterschied zwischen dem beschaulichen, ruhigen und idyllischen Hildesheim und dem hektischen atemberaubenden, rasanten Berlin, wo man kaum zum Luft holen kommt, perfekt eingefangen.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig, das "Bärlinerisch " kommt herrlich rüber, die berühmte Berliner Schnauze ist unschlagbar. „aba nu sacht Zerkowski: „Weeßte Dicke“ – so hat er mir jenannt, ick hatte ja imma wat uffe Rippen -, det Gör wird vakooft“ (S. 235). OK, der Inhalt des Satzes lässt einen gruseln, aber die Aussprache! Die Aussprache!

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