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Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein typischer Follett

Das Fundament der Ewigkeit
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Nach den beiden Vorgängerbänden „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ können wir nun auch endlich den dritten Teil der Saga, „Das Fundament der Ewigkeit“, in unseren Händen halten.

Um es gleich ...

Nach den beiden Vorgängerbänden „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ können wir nun auch endlich den dritten Teil der Saga, „Das Fundament der Ewigkeit“, in unseren Händen halten.

Um es gleich zu betonen, bei „Das Fundament der Ewigkeit“ handelt es sich nicht um eine Fortsetzung der beiden anderen Bücher der Kingsbridge-Saga, sondern um ein eigenständiges Buch, das in der gleichen fiktiven Stadt Kingsbridge spielt und hin und wieder Andeutungen an die beiden anderen Bücher enthält. Somit dürfte diese Rezension keine Spoiler auf die vorausgehenden Teile beinhalten.

Die Hauptfigur trägt den Namen Ned Willard, der eigentlich Kaufmann werden sollte, doch seine Pläne werden gekreuzt und er kann sein Leben nicht so verbringen, wie er es gerne möchte. Wie immer wird die Hauptperson von Follett unglaublich toll ausgeschmückt, sodass man bald das Gefühl hat, Ned persönlich zu kennen und nicht nur aus einem Buch. Willard wohnt mit seiner Familie in Kingsbridge und seine große Liebe ist die hübsche Margery Fitzgerald. Es ist klar, dass er sie und keine andere heiraten wird. Margery liebt ihn auch, trotzdem entscheidet sie sich unter dem Druck ihrer Eltern für einen anderen Mann.
Aus Verzweiflung schließt sich Ned dem Gefolge der Königin an und wird von nun an Elisabeth Tudors treuester Begleiter.
Ken Follett lässt uns in verschiedene Familien und Länder blicken. England, Frankreich, Spanien und Holland. Immer gibt es Reibungspunkte, aber auch viele Gemeinsamkeiten.
Der Glauben spaltet Familien und entzweit Freunde. Katholiken und Protestanten kämpfen gegeneinander. Lange Zeit ist offiziell Ruhe, doch hinter den Fassaden brodelt es weiter.
Verschwörungen, Attentate, Folterungen und das alles geschieht im Namen Gottes.

Elisabeth Tudor ist Protestantin und zuerst recht tolerant den Andersgläubigen gegenüber, ihre Cousine Maria Stuart dagegen ist strenge Katholikin, beide Frauen kämpfen um den Thron Englands.
Geschickt hat der Autor fiktive Charaktere mit reellen Personen und wahren historischen Ereignissen verknüpft. Er lässt den Leser mitfiebern, ob die Spione, Intriganten und Heuchler durchkommen. Ganz besonders erschütternd fand ich die Beschreibung des Massakers in der Bartholomäusnacht in Paris, das schreckliche Abschlachten der Protestanten.

Die Geschichte zieht sich über viele Jahrzehnte und immer wieder trifft Ned zwischendurch auf Margery, die noch verheiratet ist. An ihrer Liebe zueinander hat sich nichts geändert, obwohl auch hier der unterschiedliche Glauben eine Rolle spielt.

Der Autor nimmt sich, wie in allen Büchern, die ich bis jetzt von ihm gelesen habe, viel Zeit um das Setting und die Personen zu beschreiben. Damit schafft er mittelalterliche und frühneuzeitliche Kulissen, wie nur er es kann, so detailliert und man bekommt große Lust, mal in das 16. Jahrhundert, in dem das Buch ja tatsächlich spielt, zurück zu reisen und alles auf eigene Faust zu erkunden. Es werden außerdem schaurige und hinterhältige Figuren vorgestellt, die an der Haupthandlung nicht gerade unbeteiligt sind.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Da ich die vorherigen Teile erst Anfang 2017 gelesen habe, hatte ich nicht so viel Zeit um Erwartungen an Follett zu stellen, wie es Leser vielleicht taten, die schon seit 10 Jahren auf eine Fortsetzung warten. Meiner Meinung nach hat Ken Follett ein hervorragendes Buch präsentiert, das einen Zeitgeist darstellt, von dem viele vielleicht gar keine Ahnung haben. Man ließt dieses Buch und lernt dabei und es ist mehr als fantastisch, diese Dinge von Ken Follett gelehrt zu werde!

Meine Bewertung: 4/5

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein gutes Buch

Acht Berge
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Pietro wohnt in Mailand und geht dort zu Schule. Den Sommer über verbringt er mit seiner Mutter und seinem Vater in Grana, einem Ort in den Bergen Italiens.

Bruno wird in Grana geboren und wächst dort ...

Pietro wohnt in Mailand und geht dort zu Schule. Den Sommer über verbringt er mit seiner Mutter und seinem Vater in Grana, einem Ort in den Bergen Italiens.

Bruno wird in Grana geboren und wächst dort auf. Er hat seine Heimat noch nie wirkliche verlassen und wenn er es tut, merkt er, wie sehr ihm die Berge am Herzen liegen.

Pietro und Bruno sind seit dem Moment Freunde, in dem sie zum ersten Mal miteinander gesprochen haben, dabei könnten sie unterschiedlicher gar nicht sein. Während Bruno nur die Berge im Kopf hat, will Pietro in die Ferne und kämpft gegen die Wanderlust an. Die beiden lernen sich kennen, als sie beide 7 Jahre alt sind. Während des Buches sieht man die Freundschaft der beiden auseinander brechen, da Pietro zurück in die Stadt geht um zu studieren, während Bruno in Grana bleibt um Maurer zu werden. Pietros Vater ist völlig verrückt nach den Bergen und nimmt Pietro und Bruno oft mit auf eine seiner Bergtouren. Doch als Pietro ihm sagt, dass er keine Lust mehr darauf hat, geraten die beiden in einen Streit und sprechen sich jahrelang nicht mehr. Als der Sohn aber beschließt, auf den Vater zu zu gehen, ist es schon zu spät und er verstirbt. Durch sein Erbe zieht es Pietro wieder in die Berge, denn er hat ein Grundstück in der Nähe von Grana geerbt, das er nicht kennt. Schließlich bringt ihm Bruno zu dem Grundstück und erzählt ihm, wieso sein Vater es Pietro vermacht hat. Mit einem Mal merkt er, was er während seiner Zeit in der Stadt verpasst hat: Bruno und sein Vater haben in den Jahren ohne ihn viel unternommen und scheinbar kennt Bruno Pietros Vater nun besser als er selbst. Bruno berichtet, der Wille seines Vaters sei es, es Haus auf dem Grundstück zu errichten. Gemeinsam mit ihm bewältigt Pietro dieses Projekt und merkt, dass das Ziel seines Vaters nicht das Haus war, sondern die wiedergefundene Verbundenheit der beiden, die inzwischen Männer sind. Doch dann geschieht etwas, mit dem keiner von beiden gerechnet hatte und das einzige, was die beiden und ihre Freundschaft noch retten kann sind sie selbst. Aber können sie es aufhalten?

Der Autor Paolo Cognetti hat einen wirklich schönen Schreibstil. Er kann die Umgebung und die Berge beschreiben, ohne sich darin zu verlieren und trotzdem den Zauber der Natur übermitteln, die immerhin eine tragende Rolle in dem Buch spielt. Mich hat das Buch ein wenig an die Neapolitanische Saga von Elena Ferrante erinnert, da es in „Acht Berge“ um eine Männerfreundschaft in Italien geht, deren Probe die Zeit ist. Allerdings findet, wie bereits berichtet, das Buch von Cognetti in den Bergen statt, während Ferrantes Werk in Neapel statt findet und weitaus komplexer dargestellt wird. Allerdings sind es nur äußere Faktoren, die diese Bücher gemeinsam haben. „Acht Berge“ ist eine schöne Geschichte, die ich zwar nicht nochmal lesen werde, die es aber definitiv in sich hatte.

Meine Bewertung: 4/5

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein gutes Buch

Scherben der Dunkelheit
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Die sechzehnjährige Anouk verbringt die Ferien in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Kurz nach ihrer Ankunft gastiert der Dark Circus in der Nähe: ein geheimnisvoller Zirkus, der im Dorf für seine düsteren ...

Die sechzehnjährige Anouk verbringt die Ferien in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Kurz nach ihrer Ankunft gastiert der Dark Circus in der Nähe: ein geheimnisvoller Zirkus, der im Dorf für seine düsteren und besonderen Vorstellungen bekannt ist. Auch Anouk gerät schnell in seinen Bann und damit in einen Kosmos, den sie kaum für möglich hielt: Eine magische Welt öffnet sich vor ihr, in der sie den mysteriösen Zauberer Rhasgar kennenlernt. Doch der Dark Circus birgt mehr, als Anouk ahnt. Bald schon schwebt sie in tödlicher Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Denn es gibt keine Regeln im Dark Circus bis auf eine: Nichts ist, wie es scheint …

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Anouks Gefühle und Sinnenseindrücke wurden sehr schön beschrieben, sodass man sich mit ihr gefürchtet, gefreut und auch mit ihr geliebt hat. Anouk ist ein sehr starker Charakter und ich fand sie sehr sympathisch. Gesa Schwarzt hat einen sehr umstrittenen Schreibstil. Ich habe von vielen Leuten gehört, dass sie gar nicht mir ihren Büchern zurecht kamen, aber ich finde man kommt einfach und schnell in die Geschichte hinein. Dadurch, dass die Autorin der Geschichte einen gewissen Zauber verliehen hat, bekam das Buch auch einen gewissen Suchtfaktor, sodass man die immerhin fast 600 Seiten kaum bemerkte. Man muss dazu sagen, dass das Buch sehr phantasievoll geschrieben ist und teilweise somit den Leser ein wenig dazu herausfordert, zwischen den Zeilen zu lesen. Aber mir hat das nicht besonders viel ausgemacht.

Zuletzt möchte ich das Cover des Buches loben. Die Gestalter haben wirklich gute Arbeit geleistet und ich finde auch, dass das Cover gut zur Handlung im Buch passt!

Meine Bewertung: 4/5

Veröffentlicht am 31.01.2018

Moskau im Wandel

Ein Gentleman in Moskau
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Der Graf Alexander Iljit​sch Rostov wird im Jahr 1922 zu einem lebenslangen Hausarrest im Moskauer Luxushotel Metropol verurteilst. Doch statt wie früher Gast in dem prunktvollem Hotel zu sein, arbeitet ...

Der Graf Alexander Iljit​sch Rostov wird im Jahr 1922 zu einem lebenslangen Hausarrest im Moskauer Luxushotel Metropol verurteilst. Doch statt wie früher Gast in dem prunktvollem Hotel zu sein, arbeitet Rostov nun als Oberkellner dort und lebt in einer winzigen Dachkammer. Doch während alles um ihn herum sich verändert, bleibt er immer der selbe: ein Gentleman mit Bildung und stattlichen Manieren. Er ist zeitlos und beständig während alles um ihn herum sich dreht.

Je nach politischer Lage verhalten und verändern sich auch die Gäste im Hotel Metropol, die von der Revolution, Stalins und Chruschtschows Handeln berichten. Doch Rostov nimmt dies alles mit Humor.

Wer die Geschichte Russlands zur Zeiten der Revolution gut kennt, wird dieses Buch mögen, da es nicht wie bei vielen anderen Büchern mitten im politischen Geschehen spielt, sondern mit etwas Abstand auf die Begebenheiten blickt. Rostov ist ein sehr humorvoller und geistreicher Protagonist, dessen Charakter mir gut gefallen hat. Allerdings hatte ich mir von dem Buch etwas mehr Abwechslung erwartet.

Meine Bewertung: 4/5

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein nettes Büchlein

Der Weg des Bogens
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In „Der Weg des Bogens“ erläutert Coelho die uralte Kunst des japanischen Bogenschießens. Dies stellt er in einer Geschichte da, in der Japaner Tsetsuya von einem Fremden besucht wird. Er lebt in einem ...

In „Der Weg des Bogens“ erläutert Coelho die uralte Kunst des japanischen Bogenschießens. Dies stellt er in einer Geschichte da, in der Japaner Tsetsuya von einem Fremden besucht wird. Er lebt in einem abgelegenen Tal in Japan und gilt als der beste Bogenschütze des Landes. Der Fremde will sich mit ihm messen und Tsetsuya stellt sich der Herausforderung.

Der Junge, der den Fremden zu Tsetsuya begleitet hatte, ist neugierig und überredet ihn, ihn in der Kunst des Bogenschießens zu unterrichten. Tsetsuya gibt seine Lehre an ihn weiter und erläutert den Weg des Bogens.

Es mag nur eine kurze Geschichte sein, doch hinter diesen Worten steckt viel mehr als nur scheint. Coelho entführt den Leser in eine Welt, die Kraft, Eleganz und Schnelligkeit vereint, doch hinter der sich mehr als nur die Kunst des Bogenschießens versteckt. Das Buch regt zum Nachdenken an aber ist trotzdem eine gute Gelegenheit um einfach mal abzuschalten.

Wie alle Bücher von Coelho spricht dieses Buch die breite Masse an und hat mir gut gefallen.

Meine Bewertung: 4/5