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Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein toller zweiter Teil!

Die Wellington-Saga - Verführung
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Im zweiten Teil der Wellington Saga von Nacho Figueras geht es nicht mehr um Georgia und Alejandro sondern um dessen kleinen Bruder Sebastian. Dieser lernt die junge Regisseurin Kat kennen, da sie die ...

Im zweiten Teil der Wellington Saga von Nacho Figueras geht es nicht mehr um Georgia und Alejandro sondern um dessen kleinen Bruder Sebastian. Dieser lernt die junge Regisseurin Kat kennen, da sie die Tochter der Haushälterin der Del Campos ist und diese vertreten soll. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander und verbringen einige glückliche Wochen miteinander. Kat, deren berufliche Laufbahn wegen einem gefloppten Film ins straucheln geraten ist, hat dann die Idee einen Film über Sebastians Großmutter Victoria zu drehen. Begeistert von dieser Idee schreibt sie in nur wenigen Tagen ein Drehbuch zu diesem Film, das von Sebastian hoch gelobt wird. Allerdings geraten die beiden deswegen in einen heftigen Streit und trennen sich. Als dann auch noch die attraktive Schauspielerin Liberty aufkreuzt und Sebastian schöne Augen macht, verliert Kat alle Hoffnungen, sich nicht doch noch mit ihm zu vertragen. Werden die beiden wieder zueinander finden oder ist ihr Glück endgültig zerbrochen?

Wie bereits der erste Teil der Wellington Saga hat mir auch der zweite Teil sehr gut gefallen. Sebastian ist ein sehr tiefgründiger Charakter, der allerdings viele Dummheiten begeht und sich damit in schwierige Situationen bringt. Er scheint kaum etwas anderes zu kenne außer Polo, Alkohol und Frauen, weshalb ihm Kat sehr außergewöhnlich erscheint. Er ist nicht sehr ehrgeizig in seinem Beruf als Polospieler und lässt sein Team oft hängen. Wenn das Team verliert, bereut er allerdings die Niederlage.

Kat ist sehr ehrgeizig und auf die Arbeit konzentriert, was man nicht nur herauslesen kann, sondern sie auch selbst bemerkt. Sie hat viel Arbeit in ihr Haus gesteckt, ihre Einrichtung und ihre Garderobe, allerdings hat sie seit ihrem Flop-Film Geldprobleme und sucht noch nach einen weitern großen Projekt. Außerdem wird sie schnell eifersüchtig und zieht vorschnell falsche Entschlüsse. Mit diesen beiden Protagonisten waren Missverständnisse ja schon vorprogrammiert.

Beim Lesen habe ich völlig unabsichtlich den zweiten Teil der Wellington Saga mit dem ersten Teil verglichen. Dabei ist mir aufgefallen, dass im ersten Teil Alejandro und Georgia erst am Ende richtig zueinander gefunden haben, während das bei Kat und Sebastian gleich am Anfang passiert ist. Außerdem haben Georgia und Kat beide ein wenig Geldnot- die eine mehr, die andere weniger. Zudem finde Ich, dass Sebastian und Alejandro genau gleich reden und gleiche Redewendungen benutzen – was nicht schlecht Ist, es ist nur aufgefallen. Dass die beiden immerzu mit irgendwelchen spanischen Wörtern um sich schmeißen, hat mich unglaublich genervt. Wir haben alle verstanden, dass sie aus Argentinien sind, auch ohne ständige Anspielungen.

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen und es konnte mich gut unterhalten.

Meine Bewertung: 9/10

Veröffentlicht am 31.01.2018

Eine wahre Geschichte

Die Magermilchbande
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Die Schulen von Bille und Maxe sind in Tschechien, obwohl die beiden Deutsche sind. Ihre Schulen wurden dorthin verlegt, nachdem die Regionen von Deutschland im zweiten Weltkrieg erobert wurden. Maxe besucht ...

Die Schulen von Bille und Maxe sind in Tschechien, obwohl die beiden Deutsche sind. Ihre Schulen wurden dorthin verlegt, nachdem die Regionen von Deutschland im zweiten Weltkrieg erobert wurden. Maxe besucht eine reine Jungenschule, Bille eine reine Mädchenschule. Die beiden erleben hautnah die Gefahren des Krieges und wissen, was sie tun müssen, wenn der Fliegeralarm ertönt. Als der Krieg sich zu Ende neigt und der Feind immer näher kommt, müssen die beiden Schulen auf schnellstem Wege aus den besetzten Gebieten heraus und begeben sich auf einen unglaublichen Marsch in Richtung Bayern. Als Maxe, Peter und Adolf allerdings ihre Schule durch unglückliche Zufälle verlieren, sind sie auf sich allein gestellt und kämpfen ums überleben, gegen den Hunger und die Kälte und geraten dabei zwischen die Fronten. Sie treffen ein Mädchen, das ihre gesamte Familie verloren hat und kaum älter als 7 Jahre alt ist. Sie treffen auf Soldaten, Landser, die sie ein Stück weit begleiten, treffen auf Zustimmung und Ablehnung. Sie erleben den Tod, die Freiheit und sind sich nie ganz sicher, ob sie ihre Heimat wieder erreichen…

Maxe Milch ist an seiner Schule ein Unruhestifter. Er stellt ständig etwas an und wird dafür bestraft und keiner versteht seine Taten. Doch Maxe ist auch verschwiegen und teilt sich nicht jedem gleich mit. So haben alle seine Taten einen Sinn und für den Leser ist er unglaublich clever und denkt sehr weit voraus für einen Viertklässler. Er ist aber auch impulsiv und leicht zu provozieren. Seine Eltern sind arm und er kann sich nie so viel leisten wie seine Mitschüler und das merkt man auch im Laufe des Buches, wie sehr ihn das in seinem Verhalten geprägt hat.

Über Peter erfährt man eigentlich relativ wenig. Er ist stark, sportlich und vor allem kein Weichei. Er ist aber auch ein Egoist, da er Adolf in dem Haus bei den Mädchen zurück gelassen hätte. Peter hat viel Geduld und eine gute Menschenkenntnis, was ihm an so mancher Stelle im Buch einen Vorteil verschafft.

Adolf ist sehr klein und schmal. Er schämt sich dafür, dass er die Reise mit seinen verwundeten Füßen so sehr hinauszögert und verzeiht sich das auch nicht so schnell. Er hält unglaublich viel von Maxe, da die beiden gute Freunde sind und Maxe ihn unterstützte, als kein anderer es tat. Aber ich finde, dass man auch über ihn nicht besonders viel erfährt. Trotzdem mag ich, wie sich Adolf im Laufe des Buchs entwickelt.

Mir hat das Buch und der Schreibstil von Frank Baer wirklich gut gefallen, obwohl es ein paar Längen gab und die Handlung meiner Meinung nach erst sehr spät ins Rollen geraten ist. Ich habe mein Leben lang in ein und dem selben Haus gelebt und konnte immer mit meinen Eltern reden, wenn ich sie gebraucht habe. Nie kam ich in eine solche Situation wie die Protagonisten, vor allem nicht wie ich erst 10 Jahre alt war. Dass die drei komplett auf sich allein gestellt durch ein kaputtes und vom Krieg gezeichnetes Deutschland wandern müssen, ohne Unterstützung und mit nur wenig zu Essen, hat mich wirklich sehr zum Nachdenken gebracht. Wir leben nun in anderen Zeiten und ich bin auch nicht mehr im Alter von Maxe und Co., aber eine solche Vorstellung, dass ich das hätte erleben können, was die drei erlebt haben, ist für mich erschütternd. Ich weiß, dass im 21. Jahrhundert so viele Leute wie noch nie auf der Welt auf der Flucht sind aber trotzdem ist es für mich eine unvorstellbare Situation. Dieses Buch hat mir das Leben als Flüchtling und vor allem die Geschehnisse rund um den Einmarsch der Amerikaner in Deutschland im Zweiten Weltkrieg toll näher gebracht und ich werde es so schnell nicht vergessen!

Meine Bewertung: 9/10

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein tolles Buch!

Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur
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„Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“ ist ein Sachbuch über den Entdecker und Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt. Die Autorin stellt das Leben dieses Mannes in chronologischer Form ...

„Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“ ist ein Sachbuch über den Entdecker und Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt. Die Autorin stellt das Leben dieses Mannes in chronologischer Form da und geht dabei detailliert auf Personen ein, die Humboldts Leben geprägt und beeinflusst haben. So erfährt man viel über den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts und wichtige Persönlichkeiten dieser Zeit, mit der HUmboldt in Kontakt stand. Zum Beispiel ist ein ganzes Kapitel der Beziehung zwischen Alexander von Humboldt und Johann Wolfgang von Goethe gewidmet. Wer sich nun denkt, das Buch sei ein langweiliges Buch über einen Mann, der nur ein wenig die Welt bereist hat, irrt sich.

Der Schreibstil von Andrea Wulf ist unglaublich interessant. So erschafft Wulf ein Portrait, das interessant, realistisch und Detailreich ist. Der Schreibstil ist in keiner Art und Weise langweilig, sondern weckte beim Lesen nur noch mehr Interesse. Das einzige, was mich ein wenig störte, waren die philosophischen Abschnitte.

Aber ansonsten hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen. Man hat genau das bekommen, was der Titel vor raus sagt: Man lernte den berühmten Humboldt besser kennen aber bekam auch einen guten Einblick in die Beschaffenheiten der Natur, die er erforschte. Außerdem wurde ich von dem Genre „Sachbuch“ positiv überrascht, denn bislang dachte ich immer, Sachbücher wären trocken und nur auf die Wissensvermittlung und nicht die Unterhaltung ausgesetzt, was in diesem Fall nicht so war.

Meine Bewertung: 9/10

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein tolles Buch!

Invictus
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Der Präfekt Cato und Zenturio Macro kehren vom Britannien-Feldzug nach Rom zurück. Dort erfährt Cato, dass seine verstorbene Frau ihn in während seiner Abwesenheit betrogen hat. Die beiden werden in Rom ...

Der Präfekt Cato und Zenturio Macro kehren vom Britannien-Feldzug nach Rom zurück. Dort erfährt Cato, dass seine verstorbene Frau ihn in während seiner Abwesenheit betrogen hat. Die beiden werden in Rom mit einer glänzenden Siegesparade empfangen und erhielten auch ihren neuen Auftrag: Den Niederschlag des Aufstandes in Hispania Tarraconensis. Dort angekommen, erhält Cato den Befehl über die zweite Kohorte, eine Truppe von etwa 450 Soldaten. Mit diesen soll er die Silbermine in der Nähe von Asturica Augusta sichern, denn das ist die wichtigste Silbermine im Römischen Reich und deren Erhalt wird von den Aufständischen bedroht.

Auf dem Weg dorthin trifft Cato mit seiner Kohorte auf Aufständische und werden in einen Hinterhalt gelockt. Es gelingt ihnen allerdings, den Feind zurück zu schlagen und ihren Weg fortzusetzen.

Können sie es schaffen, die Mine vor den Aufständischen zu erreichen und somit Roms Quelle zu Silber zu erhalten?

Simon Scarrow hat einen sehr guten Schreibstil. Er schafft es, dass man sich in jeder Situation so fühlt, als würde man das Geschehen aus direkter Nähe beobachten können. Durch detailreiche Schilderungen gelingt ihm diese Darstellung auch noch besser.

Allerdings werden in dem Buch viele Szenen sehr weitläufig und vielleicht etwas zu detailreich beschrieben, wie zum Beispiel die Beschreibung von unwichtigen Nebencharakteren, die im Buch nie wieder vorkommen. Für diese Beschreibungen wird teilweise eine komplette Seite gefüllt. Auch die Berichterstattung vom Britannien-Feldzug wird einige Male sehr detailreich erzählt, was die Handlung meiner Meinung nach ein wenig ausbremst.

Trotzdem hat mir der Schreibstil des Autors gut gefallen.

Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass man das Buch, das immerhin der 15. Teil einer Reihe ist, lesen konnte, ohne die vorherigen Bücher gelesen zu haben.

Meine Bewertung: 4,5/5

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein tolles Buch

Palast der Finsternis
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Anouk und vier andere Jugendliche werden für ein Projekt der reichen Familie Sapani engagiert. Die fünf Teenager sollen einen unterirdischen Palast erkunden, den vorher noch nie jemand betreten hat und ...

Anouk und vier andere Jugendliche werden für ein Projekt der reichen Familie Sapani engagiert. Die fünf Teenager sollen einen unterirdischen Palast erkunden, den vorher noch nie jemand betreten hat und der zur Zeit der Revolution 1789 von einem reichen Adligen erbaut wurde. Der Erbauer, Frédéric du Bessancourt wollte seine Familie in diesen Palast retten, falls es zu einer Katastrophe kommen sollte. Diese ist dann auch mit der Revolution eingetreten.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen begleitet man als Leser die junge Adlige Aurélie du Bessancourt, die mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in einem Palast wohnt. Sie ist die älteste der Töchter und bekommt mit, wie der Vater den Palast im Untergrund erbauen lässt. Eines Tages wird Aurélies Mutter von ihrem Vater nach unten in den Palast du Papillon, den Schmetterlingspalast, eingeladen. Doch als sie wieder zurück kehrt, ist sie nicht mehr die gleiche und weigert sich strikt, noch einmal in diesen Palast hinab zu steigen. Sie hat so große Angst davor, dort hinunter zu gehen, dass sie sich lieber in die Hände der aufständischen Bauern begibt. Aurélie wundert sich über das Verhalten ihrer Mutter, doch spürt am eigenen Leib, was es bedeutet, im Palais du Papillon eingesperrt zu sein. Während ihrer Zeit im Palast merkt sie immer mehr, dass ihr Vater völlig verrückt ist und dass sie und ihre Schwestern fliehen müssen, um dem ganzen unheilvollem Schauspiel zu entgehen, das sich ihnen 30 Meter unter der Erde bietet…

Zum anderen begleitet man auch die junge Anouk, die eine sehr pessimistische, äußerst kluge und schlecht gelaunte Protagonistin darstellt. Sie wird vom Autor vermutlich bewusst so unleidlich dargestellt, bis man hinter ihre Vergangenheit kommt und ein wenig Mitleid für sie hat. Jedenfalls werden die fünf Jugendlichen von der Familie Sapani eingeladen und gefördert. Doch die Truppe stellt bald fest, dass sich die Ereignisse nicht in logische Zusammenhänge bringen lassen, denn sie sind eigentlich nur eins: Eine wild zusammengewürfelte Gruppe. Auch das Verhalten ihrer Gastgeber kommt ihnen seltsam vor und als die Teenager dann nach dem Abendessen eine komische Tablette zu sich nehmen wollen, wird nur Anouk stutzig. Sie wird gezwungen, das Medikament einzunehmen und findet sich kurze Zeit später mit den anderen auf dem Boden eines Raumes, der völlig in Spiegel eingekleidet ist, wieder. Sie wacht in Panik auf und versucht alle zu wecken, nur Hayden kann sie nicht aufwecken und so beobachten die anderen vier, wie dieser von einer Assistentin ermordet wird. In Panik retten sich die übrig gebliebenen in den unterirdischen Palast und stellen fest, dass sie belogen wurden. Der Palast war gar nicht über Jahrhunderte versiegelt und es befindet sich neuste Technik in seinem Inneren. Dort gibt es tödliche Fallen und eine Kraft, von der die Jugendlichen noch nie etwas gespürt haben. In panischer Angst um ihr Leben beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und es werden uralte Geheimnisse aufgedeckt, von denen weder Anouk noch jemand anderes aus der Gruppe je dachte, dass es solche Dinge gäbe…

Stefan Bachmann hat das unglaubliche Talent, Spannung aufzubauen und vor allem sie auch zu halten. Man hat mit Anouk und den anderen mitgefiebert und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Was mir weniger gefallen hat waren die etwas skurrilen Fallen, die im Palast versteckt waren. Auch die Auflösung, wieso das ganze Theater veranstaltet wurde, war meiner Meinung nach vielleicht ein bisschen zu fantasievoll. Aber im Großen und Ganzen war dieses Buch echt Top und ich kann es nur weiter empfehlen!

Meine Bewertung: 4,5/5