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Veröffentlicht am 27.05.2022

Der Sohn des Orkschamanen

Der Sohn des Orkschamanen
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Der junge Ork Sharshuk soll eigentlich das Schamenhandwerk erlernen. Allerdings fehlt ihm der Respekt seiner Sippe, besonders der seines Vaters. Und er riecht nach Flieder...für einen Ork unmöglich! Dann ...

Der junge Ork Sharshuk soll eigentlich das Schamenhandwerk erlernen. Allerdings fehlt ihm der Respekt seiner Sippe, besonders der seines Vaters. Und er riecht nach Flieder...für einen Ork unmöglich! Dann wird das Dorf seiner Sippe angegriffen und Sharshuk muss sich seinen inneren Ängsten und sich selbst stellen...

"Wenn ihr glaubt, der Orkschamane wurde von seinem Stamm geliebt, dann irrt ihr. Gefürchtet, respektiert und gemieden trifft es eher. Dieser Eigenbrötler passt nicht in ein Stammleben, das auf Gemeinschaft beruht." (Seite 113)

Lew Marschall schafft es immer wieder mich mit seinen Büchern zu begeistern und in fremde Welten zu entführen. Bis jetzt konnte mich jedes Genre, welches er aufgriff, begeistern. Nicht anders ergeht es mir mit diesem Buch.

Alleine das Cover passt wieder so perfekt zur Geschichte. Auch ist der Schreibstil wieder anders und doch packend, bildhaft, spannend, er regt zum nachdenken an und entführt.

Was ich an diesem Buch so feier ist sein Humor. Auf den Punkt, frech, manchmal total unpassend und doch trifft ins Schwarze.

Das Buch hat verschiedene Abschnitte und hier begleiten wir nicht nur Sharshuk auf seinem Weg. Ein Gefangener der Orks gibt ebenso Einblicke in das Leben der Sippe.

Sharshuk habe ich recht schnell in mein Herz geschlossen. Er ist der Außenseiter und wird von niemandem ernst genommen. Doch die neuen Veränderungen zwingen ihn zum Handeln. Zur Seite steht ihm sein neue Waffe und mehr will ich hier nicht verraten. Aber Sharshuk wächst über sich hinaus und muss sich der Geisterwelt stellen, seinen Ängsten und Sorgen und Gegnern.

Dann kommen noch ein Trupp aus Zwerg, Krieger, Elb und Zauberer hinzu. Diese haben ebenfalls eine Mission, doch die Wege kreuzen sich - von ihnen und Sharshuk. Manchmal war es ein etwas "durchwurschteln" weil der Perspektivwechsel etwas zu plötzlich kam.

Es ist Fantasygenuss pur. Lew Marschall wirft viele Elemente zusammen und schafft es wieder die Leserschaft zu begeistern. Sharshuk ist nicht wie gewünscht und dann einen eigenen Weg gehen- das ist alles nicht so einfach. Es bleibt wieder im Kopf und gehört gelesen.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Im Dunkeln gelassen

Mach das Licht an
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Katharinas Leben besteht aus Party, One-Night - Stands und vergessen wollen. Ihre beste Freundin Eva versucht ihr zu helfen, ist aber auch öfters überfordert. Dann folgt Katharina der Einladung einer Verlegerin ...

Katharinas Leben besteht aus Party, One-Night - Stands und vergessen wollen. Ihre beste Freundin Eva versucht ihr zu helfen, ist aber auch öfters überfordert. Dann folgt Katharina der Einladung einer Verlegerin zur Buchmesse nach Frankfurt und verschwindet von heute auf morgen...

"Ihr Herz raste und trotz der Eiseskälte im Raum wurde ihr heiß. Würde sie gleich hier rauskommen oder würde ihr jemand wehtun? Hatte jemand sie gefangen gehalten oder sich nur einen dummen Spaß erlaubt? Wenn sie sich nur an gestern erinnern könnte." (Seite 94/95)

Der Thriller "Mach das Licht an!" ist mein Erster der Autorin und mich konnte die kurzweilige Spannung sehr gut abholen.

Das Cover macht schon einiges her, es erzeugt auf jeden Fall ein Gänsehaut Gefühl. Auch sind die Kapitel kurz, knackig und aus verschiedenen Perspektiven ge- und beschrieben. Trotzdem kam ich beim Lesen nie durcheinander.

Katharina ihr Leben ist ein ziemliches Chaos, das einiges vorgefallen ist deutet die Autorin früh an, aber Schicht um Schicht wird alles langsam freigelegt. Eva ist die beste Freundin und obwohl sie vor plötzlich neuen, privaten Problemen steht, sucht sie nach Katharina. Ihr zur Seite steht Nick, ihr Schwager. Aus diesen 3 Perspektiven erhalten wir, zum Ende, ein vollständiges Bild.

Mit den Protagonisten kam ich sehr gut zurecht. Und ja, die Geschichte hat einen "Crazy- Faktor" aber es gibt nichts was es nicht gibt. Damit konnte die Autorin bei mir punkten. Zuweilen geht es etwas härter zu, auch im sexuellen Bereich, da Katharina sich auf erotische Literatur festgelegt hat und ihrer Fantasie freien Lauf lässt...aber nicht nur sie. Es werden einige komische Gestalten hier auftauchen.

Mir hat der Aufbau der Spannung sehr gut gefallen. Auch war ich sehr lange Zeit gar nicht sicher wer hier hinter was steckt, wer hat gute Absichten, wer nicht?

Ein toller Thriller der mich spannend unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Du bist wer du bist

Sierra Clara
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Als Clara 6 Jahre ist zieht sie mit ihrer Mutter zurück in den Schwarzwald, nach Wiesenberg. Doch recht schnell ist Clara und ihre Mutter das Gespräch in dem kleinen Dorf- denn Clara ist "dunkel wie Kakao ...

Als Clara 6 Jahre ist zieht sie mit ihrer Mutter zurück in den Schwarzwald, nach Wiesenberg. Doch recht schnell ist Clara und ihre Mutter das Gespräch in dem kleinen Dorf- denn Clara ist "dunkel wie Kakao und Milch" und ihre Mutter alleinerziehend, vom Vater fehlt jede Spur. Doch nicht nur Clara muss ihren eigenen Weg finden, sondern auch ihre Mutter. Beide haben mit Vorurteilen und den bösen Geistern der Vergangenheit zu kämpfen...

" Doch hinter so manchem weißen Vorhang hatte es immer Leute gegeben, die uns beobachteten, die darauf warteten, dass wir scheitern würden. Wir konnten uns noch so verbiegen, wir würden nie in ihre geordneten Verhältnisse passen." (Seite 236)

Hier kommt auf jeden Fall ein Highligt was viele, wichtige Themen anspricht die heute präsenter kaum sein können.

Der Schreibstil hat mich umgehend eingenommen, er ist ruhig, zauberhaft, bilderhaft und schmerzt. Die Autorin versteht Gefühle ebenso zu beschreiben wie die Landschaft die uns umgibt. Wir springen zwischen den Zeitzonen hin und her, mal ist Clara die Person die erzählt und weitergibt, mal ihre Mutter Sabine. Doch mit den Sprüngen und Erzählungen bin ich nie durcheinander geraten denn sie alle ergeben einen Sinn, ergeben ein Bild.

Clara ist 6 Jahre als sie mit ihrer Mutter in ein keines Dorf zieht, weg von München und allem was dort passiert ist. Doch auch in dem kleinen Dorf ist es gar nicht so leicht Anschluss zu finden, gerade wenn man alleinerziehend ist und dann noch ein Kind hat welches dunkel wie "Kakao und Milch" ist. Doch, und das fand ich so bemerkenswert, das zählt bei einigen im Dorf nicht. Und immer wenn sich jemand über Clara und ihr Äusseres wundert und einen dummen Satz vom Stapel lässt so gibt es eine gut gekonnterte Antwort. Offenheit kann so einfach sein!

Das Dorf ist eine eigene Welt, das lernen wir als Leser sehr schnell kennen. Und viele wird unter den Teppich gekehrt, es wird geschwiegen, verschwiegen, weggesehen. In einem Dorf, wo die Gemeinde eher zusammenhält, ist das noch erschreckender und schmerzhafter. Und es geht um Themen denen man heute, gerade als Frau, noch überall begegnet.

Nicht nur Sabine die als fröhliche Frau ihren Job macht und von Männern angegrapscht, betascht und blöd angemacht wird, verletzend und unter der Gürtellinie. Die alten Linien- such dir doch einen Mann dann hast du ausgesorgt und es sieht nicht "so schlimm aus wenn du mit einem dunkelhäutigen Kind da stehst". Es wird erwartet dass man als Frau hier zustimmt und womöglich noch Applaus klatscht, dabei merkt man beim lesen sehr schnell was Sabine alles alleine ausgestanden hat. Auch wie mutig sie ist ihren Weg, zusammen mit Clara, zu gehen.

Clara hingegen fühlt sehr oft eine innere Leere. Sie möchte mehr über ihren Vater wissen, aber ihre Mutter schweigt sich aus. Auch muss Clara immer beweisen dass sie mehr kann, dass sie gut deutsch spricht, dass sie etwas leisten mag. Ihre Leidenschaft für das Fussballspielen finde ich toll eingebunden.

Clara möchte ihren Weg gehen, kann nicht still sitzen, möchte ihren Vater finden, will einfach enien Weg für sich haben, Gewissheit. All dies verpackt die Autorin so gefühlvoll und ohne Kitsch in ihrem Buch "Sierra Clara". Ein Buch gegen Vorurteile, für mehr Power und Gleichberechtigung ohne zu übertreiben. Über Themen die noch heute aktuell sind, die sich eigentlich verschlimmert als positiv verändert haben, die aber verändert werden müssen. Ein Buch über zwei Frauen die eigentlich nur das Gleiche finden möchten und unglaublich stark sind.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Bei Geld hört die Freundschaft auf

Das Jahr der Gier
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Ein Bekannter der Kriminalrätin Melia Adan wird in Düsseldorf angegriffen. Sie besucht ihn aber Oscar verhält sich sehr abweisend. Auch widersprechen sich die Aussagen der Passanten und Helfer. Hauptkommissar ...

Ein Bekannter der Kriminalrätin Melia Adan wird in Düsseldorf angegriffen. Sie besucht ihn aber Oscar verhält sich sehr abweisend. Auch widersprechen sich die Aussagen der Passanten und Helfer. Hauptkommissar Vincent Veih soll die Ermittlungen übernehmen, hat aber selbst mit einer Frauenleiche zu tun die entdeckt wurde...doch umso mehr das Team recherchiert, umso mehr Gemeinsamkeiten treten auf...und alles dreht sich um den grössten Finanzgeber Worldcard AG...

"Wie hältst du das auf Dauer aus?" fragte die Nachbarin. "Tag für Tag schlimme Erlebnisse, Gewalt, zerstörte Leben." "Das frage ich mich manchmal selbst". Sie schwiegen einen Moment lang. Dann griffen sie zugleich nach ihren Gläsern. Vincent ergänzte: " Jemand muss den Job machen". "Für Strafe sorgen, für Gerechtigkeit?" "Ja, das auch. Aber vor allem für die Hinterbliebenen. Gewissheit tröstet". (Seite 95/96)

Wieder ein neuer, ein spannender Poltitthriller von Horst Eckert! Und auch dieser lohnt sich wieder sowas von!

Es ist schön wenn man gewisse Protagonisten schon kennt. Und Melia und Vincent sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sie machen ihre Veränderungen durch, in jedem neuen Buch, und doch sind sie im Kern das perfekte Ermittlerduo geblieben.

Der Schreibstil ist wieder super, kurze Kapitel die sich schnell weglesen, Spannung die oft nicht zum aushalten ist, Machenschaften, die Geld nach Gier und noch mehr Geld und Macht, dazwischen Personen die etwas aufdecken und um ihr Leben bangen müssen. Die bietet auch "Das Jahr der Gier" wieder an. Und es könnte wohl realistischer nicht sein. Sehr oft möchte man sich schützen und gar nicht so genau wissen was hier der Wahrheit entsprechen könnte...!

Während Melia dem Angriff ihres Bekannten auf der Spur ist, bleibt Vincent bei den Ermittlungen über eine weibliche Leiche. Doch bei den Teamsitzungen wird sehr schnell klar dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Fälle überschneiden sich, aber wie und wo und warum, das wird erst zum Ende sehr gelungen aufgeklärt.

Dazwischen gibt es immer Einblicke bei Personen die so "reinrutschen", denen Unstimmigkeiten auffallen, die plötzlich merken, hier geht es nicht so mit rechten Dingen zu. In diesem Fall sind es Robin in Singapur und Sebastian in München. Beide rutschen hier rein und helfen aber diesen Fall zum wenden zu bringen.

Woldcard AG, wer jetzt ein bisschen informiert ist über das aktuelle und politische Tagesgeschehen wird wissen wen der Autor wirklich meint. Und diesen Skandal hat er in seinen neuen Thriller perfekt einfliessen lassen. Denn er erklärt ohne Geschnörkel oder Fachwissen die Hintergründe, die Abläufe, was hier wie schief läuft und wer davon profitiert. Und dafür liebe ich den Autor, denn so erhält man trotzalledem noch ein solides Basiswissen. Natürlich bleibt einiges oder vieles Fiktion...womöglich, wer weiss das schon?!

Etwas politische Kenntniss und Interesse setze ich bei den Büchern von Horst Eckert voraus, sonst bleibt man wohl eher im Dunkeln und weiss mit der Thematik nichts anzufangen.

Für mich wieder unglaublich gelungen und spannend gesponnen!

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Das Abenteuer geht weiter!

Die Chroniken der Maddie St. Jones
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Maddie ist mit ihrer Mutter, dem Lord Layton und seinem Sohn Sean, dem gemeinsamen Freund Mala und dem Affenprofessor Higgins im Auftrag ihrer Majestät von England unterwegs. Die Erde bebt immer öfter ...

Maddie ist mit ihrer Mutter, dem Lord Layton und seinem Sohn Sean, dem gemeinsamen Freund Mala und dem Affenprofessor Higgins im Auftrag ihrer Majestät von England unterwegs. Die Erde bebt immer öfter und die Steine die von gewissen Ländern und Gedenkstätten genommen wurden, sollen an ihren ursprünglichen Platz zurück. Doch ganz so einfach ist das überhaupt nicht...gerade weil das grosse Luftschiff "Reichenfall" sie verfolgt und alles daran setzt dass sie ihr Ziel nicht erreichen..

"Die Ahnen meines Volkes waren schon alt, als die eure zum ersten Mal ihr Gesicht zum Himmel reckte. Wir hatten Städte, deren Gebäude in den Himmel ragten, als ihr noch in einfachen Hütten haustet. Und das war nicht nur bei uns so. Auf der ganzen welt gibt es Kulturen, die älter sind als ihr euch vorstellen könnt. Sie ragten auf und vergingen wieder. Nun ist eure im Aufstieg begriffen. Aber ihr vergesst, dass ihr auf den Schultern von Giganten steht, die weit vor euch über unermessliche Reiche herrschten. (Seite 107/108)

Die Abenteuer der Maddie St. Jones gehen weiter und sie werden spannender und auch einfallsreicher. Hier werden kleine und grosse Abenteuerer auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen!

Band 2 schliesst umgehend an Band 1 an. Wir reisen mit den bekannten Protagonisten nun los um die Steine an ihren ursprünglichen Ort zurückzubringen. Dass dies sehr schnell gar nicht so einfach werden wird wird gleich zu Beginn klar. Denn nicht nur geheimnisvolle Wesen, Tiere oder Menschen stehen im Weg sondern auch der ein oder andere Machtinhaber. Was aber der Sinn dahinter ist, bleibt erstmal im Verborgenen, haut die Spannung und Neugier dementsprechend nach oben.

Die Flugreisen mit dem Flugschiff sind toll umgesetzt, auch die Länder die unsere Abenteurer besuchen haben ihren ganz eigenen Charme und sind äusserst mysteriös. Mehr als einmal muss man bangen und hoffen, die Spannung ist zum Greifen nahe und kleine Abenteurer müssen über sich hinauswachsen, einfallsreich werden.

Auch werden nachdenkliche Töne angeschlagen, was mir wiederum sehr gefallen hat. Was es bedeutet in fremde Länder und Zivilisationen zu fahren, aber auch was Unterdrückung und Unzufriedenheit bei den Menschen auslösen kann. Dass es wichtig ist Kulturen und "anders" aussehende Menschen zu aktzeptieren und sie in die Mitte zu nehmen.

Der Cliffhanger am Ende lässt auf weitere Abenteuer hoffen und vermuten, ich bitte darum! Denn am Ende sind unsere Helden noch lange nicht und ich bin sehr gespannt was der Autor sich noch einfallen lassen wird.

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