Profilbild von Buecherstoeberecke

Buecherstoeberecke

Lesejury Star
offline

Buecherstoeberecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherstoeberecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Typisch perfektes Buch von Nina Blazon!

Feuerrot
0

„Die Frau ist von Natur aus anfälliger für die Verführung des Teufels. Frauen zweifeln viel schneller als Männer am wahren Glauben und sie hüten ihre Zungen nicht.“
- Seite 73

Inhalt:
Magdalene, von ...

„Die Frau ist von Natur aus anfälliger für die Verführung des Teufels. Frauen zweifeln viel schneller als Männer am wahren Glauben und sie hüten ihre Zungen nicht.“
- Seite 73

Inhalt:
Magdalene, von allen Madda genannt, führt eigentlich ein ruhiges und beschauliches Leben als Magd der reichen Familie Humpis. Doch als ein Gast aus Italien auftaucht, spielt die Frauenwelt verrückt… Elisabeth, die junge Herrin von Madda, ist hin und weg von dem Fremden, doch Lucio flirtet nicht nur mit ihr… Als die Inquisition nach Ravensburg kommt, wird es für alle Frauen in ganz Ravensburg gefährlich…

Meine Meinung:
Ich muss jetzt erst einmal loswerden, dass ich den originalen Klappentext des Buches schlecht gewählt finde. Deshalb habe ich ihn auch nicht hier übernommen!
Er verrät meiner Meinung nach ein wenig viel vom Inhalt, denn die dort beschriebene Gefahr, taucht im Buch erst nach der Hälfte auf. So wird einem das Lesevergnügen auf den ersten Seiten ein wenig genommen, da man nur darauf wartet, dass diese Gefahr auftaucht…
Auf der anderen Seite erzeugt dies eine zusätzliche Sogwirkung, da man eben die ganze Zeit darauf wartet und auf diesen Punkt zusteuert. Ihr versteht sicherlich, was ich meine.

Ansonsten ist dieses Buch eben ein typischer Blazon-Roman. Und ich liebe Nina Blazons Geschichten. Ihr Schreibstil ist wunderbar flüssig, und die Seiten fliegen immer nur so dahin.
Ihre Figuren sind unheimlich greifbar! Es fühlt sich beim Lesen so an, als würde man neben ihnen durch die Unterstadt Ravensburgs laufen, als würde man auf dem Ball der Familie Humpis mit Elisabeth und Beno übers Parkett wirbeln…

Von den großartigen Figuren abgesehen, haben wir hier auch eine fantastische Geschichte, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und sich aus verschiedenen Handlungssträngen zusammensetzt.
Vor allem Madda hat gleich mehrere Probleme… mehrere Verehrer, von denen sie keinen wirklich an ihrer Seite haben möchte… eine todkranke Schwester, die sie am liebsten immer um sich haben möchte, was aber aufgrund ihrer Arbeit nicht geht… Und dann ist da dieser komische Mönch, der sie unverhohlen feindselig mustert…
Elisabeth hat Probleme mit ihren Gefühlen, die sie schon bald in große Schwierigkeiten bringen…
Hinzukommen die ganzen verschiedenen anonym getätigten Aussagen, die irgendeine andere Frau der Stadt als Hexe beschuldigen…

Das ganze Buch ist mit viel Liebe geschrieben und gestaltet... Die geschwungene Schrift der Kapitelüberschriften... Die sorgfältig ausgewählten kleinen Absätze vor jedem Kapitel, mal zu Zaubersprüchen, mal zur Hexenverfolgung oder einfach nur Gedanken, die wieder aufgegriffen werden... Diese Absätze passen sich einfach wunderbar in die Geschichte ein, da sie sich entweder auf das Kapitel davor oder das nun kommende beziehen.

505 Seiten scheinen auf einen Blick viel, doch beim Lesen an sich, ist es leider mal wieder viel zu wenig… Typisch Nina Blazon eben…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geschichte in Statusmeldungen... Herrlich!

Wir sind das folk
0

In den Zeiten von Facebook, Whatsapp und Co. ist das Interesse an Geschichtsbüchern stark gesunken. Da kam mir dieses Geschichtsbuch gerade recht.
„Wir sind das Folk“ ist ein Geschichtsbuch in Statusmeldungen. ...

In den Zeiten von Facebook, Whatsapp und Co. ist das Interesse an Geschichtsbüchern stark gesunken. Da kam mir dieses Geschichtsbuch gerade recht.
„Wir sind das Folk“ ist ein Geschichtsbuch in Statusmeldungen. Art Bechstein und Julia Grün haben hier aus historischen und neuen Pinnwandeinträgen den Ablauf von denkwürdigen Ereignissen zusammengestellt.

Die Gemeinschaft der Deutschen Frauen muss sich mit Kommentaren von Dieter Bohlen rumschlagen. Gott und Luzifer streiten sich öffentlich über den richtigen Umgang mit den Menschen. Hitler und Polen können sich nicht einigen, wer zuerst den Angriff eingeleitet hat, bis ein Kostümverleih sich einmischt.
Und was macht man eigentlich, wenn ständig der König oder Kaiser umgebracht wird? Und wenn man plötzlich drei Päpste hat, anstatt nur einem?
Man stellt einfach öffentlich die Frage, wer regieren soll!

Ein wenig geschichtliches Wissen braucht man dennoch, sonst versteht man einige Anspielungen nicht auf Anhieb.

Dennoch sorgen die verschiedenen Meldungen für viel Gelächter und sind auch ein großer Spaß auf jeder Party.
Also wenn ihr ein lustiges Geschenk für einen geschichtsbegeisterten Menschen sucht, dann seid ihr mit diesem Buch gut beraten.

Ein wirklich gut gelungenes humoristisches Werk aus dem Blanvalet Verlag. Ich hätte es gut in der Lernphase zum Geschichtsabitur gebrauchen können. Denn beim Durchschauen der Statusmeldungen wurden meine Lachmuskeln wirklich stark strapaziert. :D
Und gerade beim Lernen braucht man doch ein wenig Ablenkung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emotionengeladener Augenzeugenbericht

Die Schüler von Winnenden
0

Ich saß jetzt eine Ewigkeit vor dem leeren Dokument und wusste nicht, was ich schreiben sollte, von daher schreibe ich jetzt einfach drauf los. Wie eine normale Rezension würde dies wahrscheinlich ohnehin ...

Ich saß jetzt eine Ewigkeit vor dem leeren Dokument und wusste nicht, was ich schreiben sollte, von daher schreibe ich jetzt einfach drauf los. Wie eine normale Rezension würde dies wahrscheinlich ohnehin nicht funktionieren.
Eigentlich kann man dieses Buch nicht bewerten...Schon gar nicht in Sternen...

Der Klappentext:
Winnenden. Die Stadt nahe Stuttgart wird für immer verbunden sein mit dem 11.März 2009, dem Tag des Amoklaufs. Das, was für immer unfassbar und unbegreiflich bleiben wird, versuchen in diesem Buch sechs Betroffene zu erzählen. Fünf Jugendliche und eine Lehrerin berichten davon, wie sie den Tag des Amoklaufs erlebten und mit diesen Erinnerungen weiterleben.


Marie verliert ihre Freundin, mit der sie am Tag des Amoklaufs Plätze getauscht hat, wäre dies nicht geschehen, wäre sie nun tot. Als sie aus dem Fenster springt, bricht sie sich einen Wirbelfortsatz und wird wohl auf ewig Schmerzpatientin bleiben.

Steffen ruft als erster die Polizei, versucht einem der Mädchen zu helfen. Doch für Jana kommt jede Hilfe zu spät.

Annabell geht zwar nicht auf die Albertville-Realschule, dafür aber ihre große Schwester Jana.

Pia kommt aus der Grundschule nach Hause und versteht nicht wirklich, was passiert ist, bis sie Annabell schreien hört und begreift, dass Jana nie wieder nach Hause kommen wird.

Jenny entkommt der Kugel nur knapp, weil ihre Referendarin Frau Schüle dazwischen stand.

Frau Braun versucht ihre Schüler zu beruhigen und die Verletzten so gut es geht zu versorgen, doch bei einigen kommt jede Hilfe zu spät, wie bei Jana.

Am 11.März 2009 betritt Tim Kretschmer die Albertville-Realschule mit einer Kriegswaffe in den Händen, mit der er sogar durch Wände schießen kann. 15 Menschen sterben. Tim erschießt sich selbst.

Meine Meinung:
„Die Schüler von Winnenden“ ist kein gewöhnliches Buch. Es ist ein Augenzeugenbericht zusammengestellt aus den Berichten von sechs Menschen. Immer wieder wechselt es zwischen den Erzählern hin und her und alle hängen miteinander zusammen, auf die ein oder andere Art und Weise.
Ich habe mehrfach angefangen zu weinen, weil aus den Berichten, die Trauer, Angst und Verzweiflung der Betroffenen spricht.
Ich wollte mir eigentlich nie Gedanken über Amokläufe machen, weil ich selbst ein Mensch bin der wenig Vertrauen zu seinen Mitmenschen hat und ich wollte meine Ängste nicht weiter schüren. Wenn ich nichts oder nur wenig drüber weiß, dann sehe ich nicht überall eine Gefahr. Aber in den letzten Jahren tauchten vermehrt Bücher über Amokläufe auf und so kam ich einfach nicht daran vorbei. Mit Anna Seidls Jugendroman „Es wird keine Helden geben“ fing es an. Seitdem lies mich das Thema doch nicht ganz los und als ich „Die Schüler von Winnenden“ sah, wusste ich, ich wollte dieses Buch lesen. Man kann sich nicht vorstellen, wie schlimm es wirklich sein muss, in einem Gebäude zu sein, wenn plötzlich Schüsse fallen. Das Besondere an Tim K. war nun, dass er ausgerechnet eine Waffe hatte, mit der man durch Wände schießen konnte, sonst würden heute vielleicht noch ein oder zwei seiner Opfer leben…
Nüchtern betrachtet ist dies ein Buch, dass viel Emotionalität enthält.
Bei Interesse am Thema Amoklauf kann man dieses Buch ruhig lesen, bei Betroffenen ist es vielleicht nicht angebracht. Ich bin nun wirklich kein Mensch, der viel weint, aber fast bei jeder Seite liefen Tränen über meine Wangen. Dieses Buch zeigt aber auch die Ungerechtigkeit im Gerichtssystem… und die Hartherzigkeit mancher Menschen, wie bspw. Tims Vater, der sich nicht einmal bei den Opfern entschuldigt hat, obwohl er es war, der seinem Sohn das Schießen beibrachte und die Waffen unzureichend gesichert lagerte.
Abschließend ist zu sagen, es ist ein aufwühlendes Zeugendokument, das vermutlich mehr Menschen lesen sollten, die für Waffen sind und keine große Gefahr in Amokläufen sehen…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Oh mein Gott! Ich will meinen eigenen Daemon!!! *kreisch*

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
0

Als ich das Buch anfing zu lesen, dachte ich, Hey Katy ist wie ich! Dann wurde sie etwas weinerlich und ich dachte, doch nicht wie ich! Aber ab der Hälfte ungefähr, war es wieder, die ist wie ich!

Ich ...

Als ich das Buch anfing zu lesen, dachte ich, Hey Katy ist wie ich! Dann wurde sie etwas weinerlich und ich dachte, doch nicht wie ich! Aber ab der Hälfte ungefähr, war es wieder, die ist wie ich!

Ich liebe "Obsidian"! Ach Quatsch, ich liebe Daemon! Und Dee! Und irgendwie auch Katy!

Das Buch ist einfach unglaublich witzig! Wie Katy und Daemon beide versuchen sich nicht auf ihre Gefühle einzulassen, beide lieber eine starre Maske nach außen tragen würden, was mal mehr mal weniger funktioniert...

Es gibt mehr als eine tolle Stelle in diesem Buch! Beinahe jede Seite enthält nun ein Lesefähnchen! Ich glaube die meisten sind von Daemon :D

Aber er ist auch einfach herrlich! Definitiv Book-Boyfriend Potenzial, auch wenn er 75% des Buches ein richtiger Arsch ist... :D

Wie konnte ich das Buch nur solange auf dem SuB stehen lassen?!
Der Schreibstil ist genial, die Gespräche, es gibt nicht eine Stelle in der die Spannung abnimmt... Die Protagonisten sind herrlich und ach alles ist erste Sahne!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bookhangover Potential...

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
0

Die letzte Seite ist gelesen…
Man klappt das Buch zu…
Und fühlt sich leer…

Das ist kein schönes Gefühl im ersten Moment. Doch bald wird einem klar, dass dieses Gefühl darauf beruht, ein besonders gutes ...

Die letzte Seite ist gelesen…
Man klappt das Buch zu…
Und fühlt sich leer…

Das ist kein schönes Gefühl im ersten Moment. Doch bald wird einem klar, dass dieses Gefühl darauf beruht, ein besonders gutes Buch gelesen zu haben… Und eigentlich wünscht man sich bereits den nächsten Band in Händen zu halten.

So geht es mir gerade nach dem Beenden von „ Die rote Königin“, also seid bitte nachsichtig, wenn ich nun ein wenig weine, während ich euch von Mare Barrow erzähle.

Inhalt:
Rotes und silbernes Blut beherrscht das Denken der Menschen. Wer rot ist, ist Diener! Wer silbern ist, ist Herrscher. Mit dem silbernen Blut kamen besondere Fähigkeiten, wie beispielsweise die Elemente kontrollieren zu können. Daraufhin unterwarfen die Silbernen die Roten und machten sie zu ihren Sklaven.
Mare ist so eine Rote. Sie lebt in einem kleinen, wenn auch mit Stromversorgung mittelalterlich anmutenden Dorf. Um ihre hungernde Familie irgendwie unterstützen zu können, stiehlt sie, was sie in die Finger bekommt. Doch das wird nun ein Ende finden, denn die Einberufung zur Armee steht bevor und da Mare keine Lehrstelle hat, weiß sie genau, sie wird in dem von Silbernen angezettelten Krieg sterben müssen.
Durch eine Begegnung auf ihrer letzten Diebestouren, erhält sie jedoch unverhofft Arbeit im Sommerpalast des silbernen Königs. Doch dadurch gerät sie nur in noch größere Gefahr! Denn durch einen Unfall, bei dem Mare eigentlich sterben müsste, wird klar, sie besitzt besondere Fähigkeiten, die sie als Rote gar nicht haben dürfte…

Meine Meinung:
Zu Beginn des Buches dachte ich, „Oh man, nicht schon wieder…“, da mich die Geschichte gleich an mehrere andere Bücher erinnerte, alleine schon aufgrund der zwei verschiedenen Systeme. Doch dieses Gefühl legte sich sehr schnell! Und schon bald konnte ich mich von dem Buch nicht mehr losreißen!
Mare ist eine außergewöhnliche Protagonistin: Ehrlich, klug, ängstlich, aber auch mit sehr wenig Selbstvertrauen. Über das Buch hinweg durchlebt ihr Charakter eine starke Veränderung, die man als Leser nur zu gerne verfolgt, denn trotz den schwierigen Umständen, mit denen sie umgehen muss, bleibt sie sich auf eine gewisse Art immer treu.
Schwieriger wird es da mit den anderen Personen der Geschichte. Schon zu Beginn raten mehrere Personen Mare, sie soll niemandem trauen. Je weiter man in die Geschichte eintaucht, desto mehr lernt man einzelne Personen kennen. Und diejenigen, die am Anfang nett erschienen, werden plötzlich in einem anderen Licht dargestellt und umgekehrt. Das ganze dreht sich so oft hin und her, dass man auch als Leser bald nicht mehr sagen, kann wer ehrlich ist und wer nicht. So kommt es, dass man selbst schon bald in einen Strudel aus widerstreitenden Gefühlen gefangen ist.
Dabei gibt es so viele Charaktere im Buch, denen man gerne vertrauen würde:
Maven, ihrem Verlobten…
Cal, dem Kronprinzen…
Killorn, ihrem besten Freund…
Julian, ihrem Lehrer…
So geht es noch eine Weile weiter. Doch immer wieder steht zwischen all dem das Problem, dass Mare jemand ist, der sie gar nicht sein dürfte…

Wenn der erste Band, dann auch noch mit den Worten „Ich werde ihn töten!“ endet, dann weiß man, es dauert nicht lange, bis das ungute Kribbeln in den Fingerspitzen beginnt und man nervös das Internet durchsucht, wann denn der nächste Band erscheint…
Und wenn man dann sieht, im Englischen kommt er erst im Februar 2016, dann fühlt man sich ziemlich verloren, während man gedanklich noch in der Welt von Mare verharrt…

Achtung! „Book-Hangover“-Potenzial! Aber dennoch ein absolutes Muss! Eine großartige Dystopie mit Liebe, Spannung und vielen, vielen, wirklich vielen Geheimnissen und Wendungen, die man nicht sofort erwartet!

So und nun gehe ich weiter weinen...