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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2017

Psychologisch super geschrieben

Sein blutiges Projekt
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1869, eine harte Zeit im Bauerndorf Culduie in Schottland. Die Bauern mussten ihren Lehnsherren von ihrem mageren Ertrag auch noch die Pacht zahlen. Dabei hatten sie selbst kaum genug zum Leben.
Eines ...

1869, eine harte Zeit im Bauerndorf Culduie in Schottland. Die Bauern mussten ihren Lehnsherren von ihrem mageren Ertrag auch noch die Pacht zahlen. Dabei hatten sie selbst kaum genug zum Leben.
Eines Tages werden der tyrannische Lachlan Broad, die 15jährige Tochter und der dreijährige Sohn ermordet aufgefunden. Täter ist der 17jährige Nachbar Roderick Macrae, der die Taten offen zugibt, sein Motiv jedoch nicht offenbart. Bis zu seinem Prozeß ist Roderick im Gefängnis von Inverness inhaftiert. Man versucht seine Beweggründe herauszufinden, zu verstehen, was ihn zu diesen Taten getrieben hat.
Auf Anraten seines Anwalts Andrew Sinclair schreibt Roderick in der Zeit seiner Inhaftierung die Gedanken, Gründe und Abläufe seiner Taten auf. Für den Prozeß waren sie als Beweismittel jedoch nicht erlaubt.

Mich hat die psychologische Ausführung des Buches sehr beeindruckt. Verhandlungen und Beweisführungen im 19. Jahrhundert waren schwierig und mühsam.

Ein sehr eindrucksvolles Werk, was Graeme Macrae Burnet zu einem sogar auf die Shortlist geschafft hat.

Mein Geschmack wurde mit „Sein tödliches Projekt“ absolut getroffen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Ermittlungen über die Grenzen hinweg

Minus 18 Grad
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Die Vorgesetzte Astrid Tuvesson, der ihr Privatleben nach ihrer Scheidung zu schaffen macht, hat Probleme mit dem Alkohol. Sie verfolgt einen Verkehrsrowdy, der erst ihr Auto beschädigt und anschließend ...

Die Vorgesetzte Astrid Tuvesson, der ihr Privatleben nach ihrer Scheidung zu schaffen macht, hat Probleme mit dem Alkohol. Sie verfolgt einen Verkehrsrowdy, der erst ihr Auto beschädigt und anschließend über die Kaimauer schießt.
Zu diesem Unfall werden der schwedische Kommisar Fabian Risk und seine Kollegen gerufen. Dieser Unfall wäre sicher als solcher durch gegangen, gäbe es nicht einen aufmerksamen Rechtsmediziner, der nach Bergung des Toten herausfindet, dass der Fahrer des Unfallautos bereits tot war – mehr noch, er war seit zwei Monaten eingefroren. Wie kann ein Toter ein Auto fahren?

Die parallele Bearbeitung von Fällen in Dänemark, bei denen Obdachlose bedroht, misshandelt und ermordet werden, erfolgt durch Dunja Hougaard. Sie die eigentlich zum Streifendienst degradiert wurde, findet einen toten Obdachlosen.

Beide Handlungsstränge sind von Anfang an spannend aufgebaut. Es treibt einen förmlich durch die Seiten des Buches, um die Erfolge der Ermittlungen nur ja schnell zu erfahren.

Ich werde den mir fehlenden Band auf jeden Fall noch lesen und hoffe auf weitere Folgen mit Kommisar Risk und seinen KollegInnen.

Veröffentlicht am 04.12.2016

Eine verschwundene Leiche

Mooresschwärze: Thriller
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Bei dem Cover und dem Schlagwort Moor ahnte ich etwas Düsteres, Unheilvolles. Das war der Grund, weshalb ich dieses Buch lesen wollte.
Mooresschwärze ist mein erstes Buch von Catherine Shepard. Die von ...

Bei dem Cover und dem Schlagwort Moor ahnte ich etwas Düsteres, Unheilvolles. Das war der Grund, weshalb ich dieses Buch lesen wollte.
Mooresschwärze ist mein erstes Buch von Catherine Shepard. Die von vielen erwähnten Zons-Bücher kenne ich (noch) nicht.

Kriminalkommisar Florian Kessler wird mit einem neuen Fall betraut und holt sich Rechtsmedizinerin Julia Schwarz als Verstärkung dazu. Die beiden sympathischen Charaktere kümmern sich um die Leiche einer jungen Frau. Der Fundort erweist sich als inszeniert. Auf einer Konstruktion ist wurde eine junge Frau zur Schau gestellt. Sie weist eine merkwürdige Tattowierung am Unterbauch auf. Sie soll zur weiteren Untersuchung in die Pathologie transportiert werden, kommt dort aber nicht an. Natürlich macht sich Julia Schwarz auf die Suche, was sie findet ist jedoch etwas anderes: eine weitere Leiche mit einer ebensolchen Tattowierung.

Vor allem Julia Schwarz macht sich hartnäckig an die Aufklärung der Morde. Dabei spielt ihre Vergangenheit keine unerhebliche Rolle. Ihr Bruder kam vor etlichen Jahren ums Leben, der Fall wurde nie aufgeklärt. Darunter leidet sie noch heute und setzt alles daran, diese Morde nicht auch ungeklärt in die Akten geben zu müssen. Diese Verbissenheit bringt ihr im Kollegenkreis den Beinamen „Eislady“ ein.

Durch kurze Kapitel und offene Enden wird man von einem zum nächsten Abschnitt getrieben. Die spannende Erzählweise von Catherine Sheperd ließ mich das Buch fast ohne Pause lesen. Andere Personen bekommen zwischendurch eigene Kapitel. Allmählich fügen sich dann alle Protagonisten zu einem Ganzen zusammen. Geschickt schafft es die Autorin, es einen mit der Auflösung nicht zu einfach zu machen.

Ich werde ganz sicher auch die weiteren Bände dieser Reihe lesen.

Veröffentlicht am 23.10.2016

Kulinarische Reise

Staats‘ Geheimnisse – Mediterrane Rezepte und Storys von den Jachten der Superreichen
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Ein Buch, das nach Urlaub schmeckt. Das war mein erster Gedanke beim Durchblättern dieses tollen Rezeptbuches. Nein, falsch. Das ist eher das Lebenswerk des Herrn Staats. Da sind seine vielen Anekdoten, ...

Ein Buch, das nach Urlaub schmeckt. Das war mein erster Gedanke beim Durchblättern dieses tollen Rezeptbuches. Nein, falsch. Das ist eher das Lebenswerk des Herrn Staats. Da sind seine vielen Anekdoten, seine Erfahrungen aus diversen Lebensabschnitten und Geschichten seiner Laufbahn als Koch auf meist Luxusyachten beschrieben.
Es macht Spaß in dem reich bebilderten Rezeptbuch zu blättern, die kulinarischen Reisen in die eigene Küche zu holen.
Viele Einzelheiten über Speisen oder Gewürzmischungen erfährt man hier.

Schon beim Auspacken fällt auf: Das ist kein gewöhnliches Cover. Die Farbgebung ist maritim gehalten, erinnert an eine Weltkarte. Das verwendete Material lässt schon auf ein besonderes Buch schließen.

Noch lange werde ich brauchen, um alles für mich Interessante nach zu kochen. Einfach ein Buch zum Genießen.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Ein Glücksgriff

Brot backen in Perfektion mit Hefe
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Lutz Geissler, der sein – wie er es nennt – entspannendes Hobby perfektioniert, mehrere Bücher darüber schreibt, ist eigentlich Geologe. Leider wurde ich erst durch dieses unheimlich tolle, informative ...

Lutz Geissler, der sein – wie er es nennt – entspannendes Hobby perfektioniert, mehrere Bücher darüber schreibt, ist eigentlich Geologe. Leider wurde ich erst durch dieses unheimlich tolle, informative Buch auf ihn aufmerksam.

Es sind so unglaublich viele Variationen aufgeführt, dass ich noch gar nicht alles ausprobieren konnte. Aber eines habe ich bereits gelernt: Brot backen … dafür braucht man Zeit. Die Backmischungen für die Brotbackautomaten sind zwar ruckzuck fertig, aber das ist absolut kein Vergleich zu den Rezepten von Lutz Geissler. Da ist einfach für jeden etwas dabei. Habe ich Lust auf Brot oder doch lieber Brötchen? Kein Problem, es ist alles genau beschrieben. Die Mengenangaben auch für den größeren Haushalt werden einem frei Haus geliefert.
Meine sämtlichen Versuche sind gelungen. Ich habe das richtige Falten gelernt. Einzig meine Ungeduld muss ich noch lernen zu zügeln.
Ich habe bei den einzelnen Arbeitsschritten aber schon eine gewisse Zufriedenheit in mir gespürt. Man arbeitet ganz anders und mit Bedacht, wenn man um ein erfolgreiches Ergebnis weiß.


Auch die bildliche Aufmachung des Buches ist ein Genuss.

Meine Tochter, die als gelernte Konditorin auch einen kleinen Abstecher ins Bäckerhandwerk während ihrer Ausbildung machte, ist ganz begeistert. Und meine Freundin konnte ich ebenfalls verleiten sich mal einige Rezepte auf die to-do-Liste zu setzen. Das, was sie bereits „erschaffen“ hat, wurde von ihrer Familie gelobt.

Ich kann mich zu meiner Wahl des Buches nur beglückwünschen und es mit gutem Gewissen weiter empfehlen.