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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2019

400 Seiten reinstes Lesevergnügen

Mein Herz so schwarz
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Die Erzählweise von Jenny Blackhurst gefällt mir gut, der Schreibstil ist sehr flüssig und schnell zu lesen. Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Ich-Perspektive von Rebecca in der Gegenwart, ...

Die Erzählweise von Jenny Blackhurst gefällt mir gut, der Schreibstil ist sehr flüssig und schnell zu lesen. Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Ich-Perspektive von Rebecca in der Gegenwart, die versucht mehr über Evie herauszufinden und sich um deren Mann Richard kümmert. Zum anderen verfolgt man Evies Leben seit ihrer Kindheit in Rückblenden, die in der dritten Person geschrieben sind. Die Autorin erzählt zwar auf zwei Zeitebenen, man hat aber das Gefühl, dass sie eine Geschichte erzählt, da die beiden Stränge perfekt zueinander und ineinander passen.

Durch die abwechselnde Erzählweise aus Sicht von Evie und Rebecca gewinnt man von den beiden jeweils ein unterschiedliches Bild, da sie der Freundin nicht alles erzählen und diese die jeweils andere anders wahrnimmt als sie in diesem Moment ist. Es ist nicht immer alles so, wie es scheint.

Aufgrund der von der Autorin an passenden Stellen gesetzten Perspektivenwechsel und Kapitelenden, wird das eh schon durchgehend spannende Buch noch spannender. Man möchte immer weiter lesen und kann an einem solchen spannenden Kapitelende das Buch nicht aus der Hand legen.

Die in der Handlung gestreuten Hinweise bezüglich Evies Sprung und dessen Hintergründe lassen viele viele Fragen auftreten. Der Psychothriller braucht ein wenig, bis man ein paar Hinweise gesammelt hat und man Vermutungen und Theorien zu Evies Todesumstand aufstellen kann. Es macht total Spaß, als Leser zu rätseln und seine Theorien teilweise bestätigt zu bekommen. Aber auch überaschende Wendungen und Momente des Erstaunens werden dem Leser geboten.

Blackhurst hat die packende Geschichte durch die beiden Zeitstränge, Perspektivenwechsel, Zeitsprünge und die vielen losen Fäden grandios aufgebaut. Am Ende beantwortet die Autorin alle Fragen und bündelt die Fäden in einem zufriedenstellenden und tollen Ende. Lediglich ein Hinweis ist mir im Nachinhein zu künstlich aufgebauscht und zu schnell unter den Teppich gekehrt worden, als die Autorin ihn nicht mehr brauchte. Dies ist aber nur ein Minikritikpunkt und schmälert die Lesefreude in keinster Weise.

Fazit

Durch Perspektivenwechsel und Zeitsprünge an den richtigen Stellen hat Blackhurst einen Pageturner geschaffen, den man am liebsten in einem Rutsch lesen möchte. Die vielen Hinweise laden zum Rätseln ein und bereichern das Lesevergnügen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstl
  • Figuren
Veröffentlicht am 07.08.2019

Spannung pur

Silent Victim
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Vom ersten Satz an ist man von der Geschichte gefesselt. Obwohl man zu Beginn kaum etwas über Emma weiß und nicht genau klar ist, wie es zum Tod von Emmas Lehrer kam, ist sie einem sofort sympathisch. ...

Vom ersten Satz an ist man von der Geschichte gefesselt. Obwohl man zu Beginn kaum etwas über Emma weiß und nicht genau klar ist, wie es zum Tod von Emmas Lehrer kam, ist sie einem sofort sympathisch. Man versteht sie und kann ihre Gedanken gut nachvollziehen. Durch ihre Perspektive erfährt man ihre Überlegungen direkt von ihr und spürt ihre Angst.

Die Autorin spielt mit den Perspektiven und beleuchtet so jede Seite und jeden Beteiligten in der Geschichte. Zum einen verfolgt der Leser Emma in der Gegenwart, als sie keine Leiche im Grab findet. Zum anderen begleitet man Emmas Ehemann Alex, der total überrascht von ihrem Geständnis ist und sich fortan viele Gedanken über seine Frau und sein Leben macht. Durch Rückblenden bekommt der Leser hautnah mit, wie die Beziehung zwischen Emma und ihrem Lehrer in ihrer Jugend beginnt und sich entwickelt. Nicht nur Emmas Sichtweise wird beleuchtet, sondern auch die des Lehrers, wodurch man seine Absichten und Gefühle unmittelbar erfährt. Das Buch geht unter die Haut und ist etwas Besonderes.

Nicht nur die Erzählperspektive, sondern auch der Plot ist fantastisch und klug aufgebaut. Die Autorin sät Hinweise, die eigene Rückschlüsse zulassen und man dadurch umso mehr von dem Buch gefesselt ist. Teilweise zweifelt man an dem, was man bisher erfahren hat oder an dem, was die Charaktere für ihre Wahrheit halten. Mit jeder Seite taucht man mehr und mehr in das Leben von Emma, Alex und ihrem Lehrer ein und gräbt tiefer und tiefer in die Vergangenheit und die Abgründe der Charaktere. Das ganze Ausmaß der Geschichte haut einen um.

Fazit

Grandioses Buch, das unfassbar spannend ist und die Geheimnisse und Abgründe der Figuren zutage bringt. Einer der besten Psychothriller, die ich je gelesen habe.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Wie ein Fund Leben verändert

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Ab dem ersten Satz ist man von dem Buch gefesselt. Der Einstig ist sehr spannend. Man liest gebannt weiter und wird nach dem ersten Kapitel erst einmal enttäuscht, da die Autorin sehr weit ausholt und ...

Ab dem ersten Satz ist man von dem Buch gefesselt. Der Einstig ist sehr spannend. Man liest gebannt weiter und wird nach dem ersten Kapitel erst einmal enttäuscht, da die Autorin sehr weit ausholt und erzählt, was in den drei Monaten bis zur Einstiegsszene passiert ist. Die Spannung sackt merklich ab. Noch dazu überspringt Catherine Steadman ein paar Stellen, an denen es mal spannend wird und erzählt ausführlich Alltägliches aus Erins und Marks Leben. Da muss man aber als Leser durch. Denn als die beiden die Tasche im Meer finden, wird es sehr, sehr spannend. Und die Spannung steigt mit jeder weiteren Seite kontinuierlich an. Bis es am Schluss so spannend ist, dass man unwillkürlich die Luft anhält. Das Ende gefällt mir gut und bringt Licht ins Dunkel.

Das Buch ist auf eine eindrucksvolle Weise geschrieben. Die Protagonistin Erin spricht den Leser manchmal mit „Sie“ direkt an, was den Eindruck erweckt, sie würde uns die Geschichte erzählen. Gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass sie Dokumentarfilme produziert. Da die Handlung aus ihrer Sicht geschildert wird, bekommt man ihre Gedanken mit. Erin ist ein naiver, aber auch planender Mensch. Sie weiß sehr viel, informiert sich im Vorfeld und recherchiert sehr gründlich. Dann gibt es aber Stellen, an denen sie zu wenig nachdenkt und die Folgen nicht berücksichtigt, bevor sie etwas tut. Das war an manchen Situationen etwas merkwürdig, zeigt aber auch Erins Schwächen. Die anderen Figuren, auch ihr Ehemann Mark, bleiben blass und undurchschaubar, was die Geschichte aber noch aufregender macht.

Fazit

Wenn man erst einmal an der Stelle des Meerfundes angelangt ist, ist es ein guter und überaus spannender Thriller, den man nicht aus der Hand legen mag.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Rundum gelungen

Das Flüstern des Meeres
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Inhalt
Als Kal nach dem Tod ihrer Mutter Elena in deren Atelier ist, findet sie 35 Postkarten von einer Susannah Gillespie an ihre Mutter adressiert. Alle sind am gleichen Tag abgestempelt und alle haben ...

Inhalt
Als Kal nach dem Tod ihrer Mutter Elena in deren Atelier ist, findet sie 35 Postkarten von einer Susannah Gillespie an ihre Mutter adressiert. Alle sind am gleichen Tag abgestempelt und alle haben denselben Text: „Ich habe heute an dich gedacht.“
Kals Beziehung zu ihrer Mutter war schwierig, da sie immer unter der Gefühlskälte Elenas litt. Zudem befindet sich Kal gerade in einer schwierigen Situation, da sie den Verdacht hat, ihr Mann gehe fremd. Kurz entschlossen reist sie mit ihrem kleinen Sohn Finn an die Küste Kanadas zu Susannah, um mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren.

Meine Meinung
Auf der Buchrückseite steht „Sturmumtoste Inseln, die Magie von Walen und ein aufwühlendes Drama“ und das trifft es sehr gut!
Kal reist mit ihrem kleinen Sohn Finn auf eine Insel an der Küste Kandas, um von Susannah mehr über ihre Mutter zu erfahren. Doch so leicht wie sie sich das vorgestellt hat wird es nicht. Susannah wirkt verstört, mal nett, mal beängstigend. Tagelang fragt sie Susannah nach ihrer Mutter, forscht selbst nach und denkt die ganze Zeit darüber nach. Lucy Atkins schafft es sehr gut, Kals Situation und Gefühle darzustellen. Ich konnte ihr Verhalten nachvollziehen und hatte Mitgefühl zur ihr. Auch Susannah ist von der Autorin sehr gut ausgearbeitet.

Genauso wie Kal weiß der Leser wenig über Elenas Leben, trifft anhand der wenigen Informationen Annahmen darüber, wird aber das ein und andere Mal überrascht. Das ganze Buch über fiebert man mit Kal mit und ist gespannt, was damals geschehen ist und was es mit den Postkarten auf sich hat. Nach der Hälfte wird es richtig spannend, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann. Das Ende ist gelungen und lässt keine Fragen offen. Was mir neben dem Plot und den Charakteren besonders gut gefallen hat, sind die interessanten Informationen über Orcas, die sehr gut in die Geschichte eingebaut sind.

Fazit
Das Buch ist rundum gelungen. Die Geschichte ist spannend und lebt von den tiefgründigen Charakteren. Ich werde auf jeden Fall noch mehr von Lucy Atkins lesen.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Highlight

Blind
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Die Geschichte beginnt gleich sehr spannend mit dem Telefonat zwischen dem blinden Nathaniel und Carole. Sofort ist man gepackt und liest gespannt weiter. Denn von Beginn an ist Spannung vorhanden, welche ...

Die Geschichte beginnt gleich sehr spannend mit dem Telefonat zwischen dem blinden Nathaniel und Carole. Sofort ist man gepackt und liest gespannt weiter. Denn von Beginn an ist Spannung vorhanden, welche sich Seite um Seite weiter steigert. Die gekonnte Erzählweise von Christine Brand unterstützt dies noch, da die Kapitel mit Cliffhanger enden. Aus Sichtweise von Nathaniel verfolgt der Leser, wie er zunächst die Polizei um Hilfe bittet, ihm aber nicht geglaubt wird. Ich hoffe, in der Realität wird man ernst genommen, auch wenn man blind ist, nicht wie hier in diesem Buch. Das war erschreckend. Danach wendet er sich an die befreundete Journalistin Milla. Zusammen suchen die beiden nach Hinweisen, was sich zugetragen und wer Carole etwas angetan haben könnte. Wie es Carole geht, kann der Leser hautnah mitverfolgen. Die verschiedenen Perspektiven ergänzen sich hervorragend, so dass man als Leser ein ziemlich umfassendes Bild bekommt, aber dennoch nicht verraten wird, was passiert ist. Aus den Hinweisen von Nathaniel, Milla und der Polizei stellt man seine eigenen Überlegungen an und bildet Theorien, wobei man sich nie sicher sein kann, dass sie in die richtige Richtung gehen, denn die Autorin schafft es gekonnt, Zweifel zu sähen, dass sich doch alles anders zugetragen haben könnte, als man bis dahin zu wissen glaubt.

Die meisten Figuren sind sympathisch. Man kann sich sehr gut in ihre Lage einfühlen und baut eine Beziehung zu ihnen auf. Sogar die Nebenfiguren gehen in die Tiefe. Nathaniels Blindenhund Alisha schließt man sofort ins Herz. Sein Leben als Blinder wird nicht allumfassend dargestellt, man bekommt aber doch einen guten und authentischen Einblick, wie Blinde alltägliche Dinge bewältigen, über die ein Sehender kaum nachdenken muss.

Fazit

Der hervorragend aufgebaute Kriminalroman mit seinen dreidimensionalen Charakteren fesselt einen komplett.