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Veröffentlicht am 17.01.2021

Beeindruckende, junge Frau

Die Kannenbäckerin
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Beeindruckende, junge Frau
Die 13-jährige Johanna ist eine beeindruckende, junge Frau und hat es nicht leicht im Leben:
Sie hat ihre gesamte Familie an die Pest verloren. Geblieben ist ihr nur ein unbekannter ...

Beeindruckende, junge Frau
Die 13-jährige Johanna ist eine beeindruckende, junge Frau und hat es nicht leicht im Leben:
Sie hat ihre gesamte Familie an die Pest verloren. Geblieben ist ihr nur ein unbekannter Onkel, der als Töpfer im Kannenbäckerland arbeitet. Damit sie in den Wirren des Krieges den weiten Weg überlebt, verkleidet ihre wohlmeinende Nachbarin sie als Jungen. Die neuen Freiheiten, die sie unterwegs genießt, erscheinen Johanna verlockend, genau wie die Aussicht auf eine Lehre im Töpferhandwerk. So verschweigt sie ihrem Onkel die Wahrheit und beweist in der Werkstatt bald nicht nur ein außergewöhnliches Talent, sondern auch eine einzigartige Leidenschaft. Doch kann sie ihre Täuschung in einer von Männern beherrschten Welt aufrechterhalten?
Ich lese eher selten Historisches, doch diese Geschichte hat mich einfach interessiert und ich bin froh, dass ich zu dem Buch gegriffen habe, denn die Geschichte ist wirklich gut geschrieben. Der Schreibstil ist sehr eingängig, man kann auch ohne großartige Kenntnisse in Geschichte gut hineinfinden und folgen. Bei manchen historischen Romanen habe ich das Gefühl, ich sollte mehr über die Zeit wissen, um Einiges zu verstehen, doch hier ist das nicht nötig und so las ich das Buch sehr flüssig.
Johanna ist als Protagonistin sehr gut gewählt und lebensnah geschildert. Sie hat es nicht leicht, fasst aber immer wieder Mut und gibt nicht auf, das ist wirklich beeindruckend, vor allen Dingen unter ihren Lebensumständen.
Ein wirklich spannendes Buch, das auch gut unterhält, über eine eindrucksvolle, junge Frau, die mit viel Mut ihr Leben meistert.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Vielschichtig und besonders

Miss Bensons Reise
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Vielschichtig und besonders
„Man kann nicht anders, als sich in die Figuren zu verlieben...“ Diesen Satz las ich nun schon oft und nicht immer konnte ich ihm zustimmen...
Hier allerdings schon. Und ich ...

Vielschichtig und besonders
„Man kann nicht anders, als sich in die Figuren zu verlieben...“ Diesen Satz las ich nun schon oft und nicht immer konnte ich ihm zustimmen...
Hier allerdings schon. Und ich gehe noch weiter: ich habe mich nicht nur in die Figuren, sondern gleich in das ganze Buch und seine Geschichte verliebt !
Ab und an begegnen einem Bücher, auf die eine oder andere Weise, die man normalerweise keines Blickes gewürdigt hätte. Dieses hier war so ein Buch für mich. Das ist eigentlich nichts für mich, dachte ich, bis ich es von einer Freundin bekam, die es begeistert gelesen hatte und mir nun unbedingt leihen wollte. Da wir sonst einen sehr ähnlichen Lese-Geschmack haben, habe ich also einen näheren Blick geworfen und das war auch absolut die richtige Entscheidung, denn die Geschichte hat mich sehr schnell „gepackt“.
Dieses Buch hat irgendwie alles: Witz, Dramatik, Charme, Spannung, es bewegt Dich, „schüttelt und rüttelt Dich richtig durch emotional“, macht Dich nachdenklich, unterhält auch sehr gut. Es ist so vielschichtig, dass es im Genre „Literatur“ absolut richtig aufgehoben ist. Es lässt sich in keine Schublade packen und genau das fand ich so faszinierend, denn so wird es sicherlich auch viele verschiedene Leser finden, die vielleicht wie ich sonst eher andere Genre/Bücher lesen.
Eine großartige Geschichte um eine charismatische Frau, um Mut, Freundschaft und Freiheit, ganz groß !
(Klappentext
„Margery Benson hat einen großen Traum: den goldenen Käfer in Neukaledonien zu finden, den ihr Vater ihr einst in einem Naturkundebuch gezeigt hat. Doch dieser Traum ist über die Jahre hin genauso verdorrt wie Margery selbst. Bis an einem grauen Londoner Morgen mit einem Schlag alles anders wird.
Kurz darauf findet sich Margery auf einem Dampfer nach Australien wieder, an ihrer Seite die junge Enid Pretty. Die plapperhafte Sexbombe ist nicht gerade das, was sich Margery als seriöse Begleitung auf ihrer Expedition vorgestellt hat. Doch auch Enid hat ein Geheimnis und hegt einen Traum. Zusammen begeben sich die beiden ungleichen Frauen in ein Abenteuer, das die kühnsten Erwartungen übertrifft.
Eine hinreißende Geschichte über Freundschaft und Freiheit: Wie wir den Mut finden, an Träume zu glauben und einander zu helfen, sie zu verwirklichen.“)

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Skurril, liebenswert, bewegend

Bären füttern verboten
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Skurril, liebenswert, bewegend
Wieder mal ein Buch, mit dessen Titel ich jetzt nicht soviel anfangen konnte und dass ich mir sicherlich nicht zur Hand genommen hätte, wenn meine Freundin es mir nicht geliehen ...

Skurril, liebenswert, bewegend
Wieder mal ein Buch, mit dessen Titel ich jetzt nicht soviel anfangen konnte und dass ich mir sicherlich nicht zur Hand genommen hätte, wenn meine Freundin es mir nicht geliehen hätte...
Aber auch hier bin ich ihr wirklich dankbar, denn ohne sie wäre mir dieses Buch entgangen und die Geschichte ist wirklich interessant:
„An ihrem 47. Geburtstag steht Sydney Smith auf einem Dach – bereit, zu springen.
Sydney Smith ist Freerunnerin, doch an einen Ort wollen ihre Füße sie einfach nicht mehr tragen: nach St. Ives an der Küste Südenglands. Als sie an ihrem 47. Geburtstag endlich den Aufbruch dorthin wagt, wird sie nicht nur mit dem schmerzhaftesten Moment aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit einer Reihe skurriler Menschen: Zahntechnikerin Maria backt Muffins mit heilenden Kräften, Buchhändler Dexter ist mit der Liebe durch und trägt manchmal gerne Kleider, und Belle wohnt mit Ende zwanzig noch immer bei ihren Eltern, trägt »Ich ♥ Otter«-T-Shirts, und führt das Hängebauchschwein der Nachbarn aus. Sie alle eint die Frage, wer eigentlich bestimmt, wann unser Leben einen Sinn hat, und ihre Schicksale verweben sich zu einer tröstlichen Geschichte: über Hilfe, die man nur von anderen bekommt, und darüber, wie man weitermachen kann, wenn die eigene Welt sich nicht mehr dreht.“
Ich bin so gerne mit Sydney in dieses Dörfchen gereist und habe sie ein Stück weit durch ihr Leben begleitet. Dieses Buch löst soviele verschiedene Gefühle beim Lesen aus, das ist Wahnsinn. Es ist skurril, witzig, aber auch traurig, nachdenklich machen, auch ein wenig spannend, warmherzig – ich könnte schier ewig so weitermachen. Ein sehr vielseitiges Buch, das gut unterhält, aber eben nicht nur. Es ist noch viel mehr. Mir hat es sehr gut gefallen und ich bin dankbar, dass es mir „über Umwege“ doch noch in die Hände fiel.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Kult

Die Djurkovic und ihr Metzger
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Kult
Ich hatte „Walter muss weg“ von Thomas Raab gelesen, was ich echt grandios fand und wusste gar nichts von den Metzger-Kriminalromanen, bis mir ein Kumpel davon erzählte und mir gleich mal einen kleinen ...

Kult
Ich hatte „Walter muss weg“ von Thomas Raab gelesen, was ich echt grandios fand und wusste gar nichts von den Metzger-Kriminalromanen, bis mir ein Kumpel davon erzählte und mir gleich mal einen kleinen Stapel lieh. Und siehe da, auch die fand ich toll, denn dieser Autor schreibt einfach so herrlich schräg, hat authentische Charaktere und sein Wortwitz ist wirklich der Hammer. Er hat eine sehr ausgeprägte Beobachtungsgabe und schafft es, diese dem Leser so augenzwinkernd-humorvoll näher zu bringen, dass es ein richtiger Genuss ist, seinen Geschichten zu folgen.
Die 264 Seiten waren viel zu schnell ausgelesen, ich hätte so gerne noch 264 weitere Seiten gehabt, weil es wieder so herrlich war.
Die Agierenden:
„Danjela - eine Wankelmütige?
Die Danjela, das ist eine, die Licht ins Leben anderer Menschen bringen kann. So wie in das ihres Willibald, der ihr endlich den langersehnten Antrag gemacht hat. Seine Holde plant ein Fest mit großem Tamtam und quartiert ihn vor der Hochzeit aus der Wohnung aus, "weil steigert Vorfreude und Spannung!" Doch dann, kurz vor dem Ja-Wort, ist es plötzlich vorbei mit der Romantik: Ein bedrohlich aussehender Kerl betritt die Kirche. Danjela lässt den erstarrten Willibald vor dem Altar stehen - und verschwindet.
Der Metzger fällt in ein tiefes Loch. Nur der Gedanke, dass sie vielleicht einen guten Grund für ihr Verschwinden hatte, dass sie ihn möglicherweise sogar schützen wollte, lässt ihn weitermachen. Die verzweifelte Suche nach Danjela führt den Metzger gar nicht so weit weg, und doch in eine völlig andere Welt: hinein in die erbarmungslosen Machenschaften eines hiesigen Familienclans, mit dem Danjela ganz offenbar in irgendeiner Art von Verbindung steht.
Und als hätte der Metzger nicht schon genug Probleme, taucht auch noch ein Kopfloser auf und bereitet ihm Kopfzerbrechen …
Der Metzger - ein Original
Der Metzger, das ist einer, der alte Dinge liebt. Als Restaurator kennt er die Schönheit eines Gegenstands, wenn dessen abgenutzte Oberfläche eine Geschichte erzählt. Er ist einer, der gerne allein ist, manchmal allerdings war er auch einsam, bevor Danjela in sein Leben trat und es heller und schöner machte. Er ist einer, der in der Schule gemobbt wurde, weil er zu klug und zu weich war für die wilden Bubenspiele am Pausenhof. Einer, der gerne Rotwein trinkt, mitunter viel zu viel. Doch auch, wenn mit dem Wein manchmal die Melancholie kommt, weiß er um die schönen Seiten des Lebens. Und um die lustigen.
Vor allem aber ist der Metzger einer, dem das Verbrechen immer wieder vor die Füße fällt, manchmal stolpert er sogar mitten hinein. Und dann muss er, sehr zu seinem Leidwesen, aber zur Freude einer großen Leserschaft, die gemütliche Werkstatt verlassen und Nachforschungen anstellen...“
Raab ist wirklich kultig, treibt einem die Lachtränen ins Gesicht und seine treue Fangemeinde wartet völlig zurecht immer bereits nach Lektüre des Buches bereits auf den nächsten Krimi !

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Tolles Schwestern-Duo

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Tolles Schwestern-Duo
Ich lese nicht soooooo oft historische Romane, weil mir einfach auch oft die Kenntnis um diese Zeit fehlt und einige Autoren/-innen die anscheinend uneingeschränkt voraussetzen und ...

Tolles Schwestern-Duo
Ich lese nicht soooooo oft historische Romane, weil mir einfach auch oft die Kenntnis um diese Zeit fehlt und einige Autoren/-innen die anscheinend uneingeschränkt voraussetzen und dann komme ich einfach nicht in die Geschichte hinein beziehungsweise werde nicht „warm“ mit ihr und den Figuren...
Hier ist das erfreulicherweise ganz anders gewesen und ich bin quasi durch die Seiten geflogen, weil mich diese Geschichte so sehr gefesselt hat.
Es geht um die Schwestern Marlene und Emma Lindow und die Geschichte spielt im Jahr 1911 im schönen Berlin:
„Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen.“
Wie eingangs schon erwähnt, kann ich zu den historischen Belangen nicht viel sagen, ob es nun authentisch ist oder eben nicht, aber ich habe es so empfunden und fand mich auch schnell zurecht, weil die Autorin sich eines gut flüssig lesbaren Schreibstils bedient und man nicht zu sehr mit Fakten „zugeballert“ wird, sondern der Fokus ganz klar auf der Geschichte und dem Werdegang der Schwestern Lindow liegt.
Dieser ist nicht nur interessant, sondern auch noch spannend geschildert und ich habe mir den nächsten Band bereits auf die Wunschliste gepackt.


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