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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bucket list

Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
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Ich habe ja immer so „meine liebe Not“ mit sogenannten „Liebesromanen“, die meistens leider einfach nicht den „Spagat“ zwischen gefühlvoll und kitschig hinkriegen... Zuviel Kitsch verleidet mir immer ...


Ich habe ja immer so „meine liebe Not“ mit sogenannten „Liebesromanen“, die meistens leider einfach nicht den „Spagat“ zwischen gefühlvoll und kitschig hinkriegen... Zuviel Kitsch verleidet mir immer ein wenig die Leselust, da ich das dann auch einfach unrealistisch finde, denn das Leben ist eben nicht immer voller Romantik und rosa Wölkchen und ich lese dann lieber etwas Realitätsnäheres.

Dieses Buch wurde ja als „das perfekte Sommer-Lesevergnügen“ angepriesen sowie als „ein romantischer, humorvoller und moderner Liebes-Roman über die Geheimnisse der Liebe, die positive Energie von To-Do-Listen und der Erkenntnis, dass wir nur glücklich werden, wenn wir unseren eigenen Träumen folgen“ - hohe Ziele...

Auch wenn ich das Buch nicht im Hochsommer gelesen habe, so kann ich bedingt zustimmen; das Buch macht schon Sommerlaune und passt gut zu dieser Jahreszeit.

Humorvoll „unterschreibe“ ich auch, wenn auch nicht durchgängig, aber das ist ja auch kein Muss, denn es handelt sich ja auch um einen Liebesroman und keinen reinen „Comedy-Roman“ - von daher ist das schon vollkommen in Ordnung hier und der vorhandene Humor unterstreicht die Geschichte auch ganz gut. Es passt einfach alles irgendwie zusammen und wenn es so stimmig ist, mag ich das ganz gerne.

Zur Geschichte:

Wie viele andere Frauen auch ist Abi heilfroh, dass sie endlich ihren Traummann gefunden hat und Joseph scheint auch perfekt zu sein.
Beim Schein bleibt es allerdings leider auch - denn er möchte nicht unbedingt den Rest seines Lebens mit ihr verbringen und verlässt sie.
Als Grund nennt er ihr, sie seien zu verschieden. Fällt ihm ja reichlich früh ein... Na prima !
Da steht Abi nun also alleine mit ihren romantischen Träumen, ohne Mann...

Entgegen ihrer Hoffnung besinnt sich Joseph nicht.
Im Gegenteil: er stellt ihr sogar schnöde ihr Sachen einfach vor die Tür. Kein schöner Zug... Gentleman geht anders !

In der Kiste findet Abi eine Bucket-List von Joseph, die sie nie zuvor gesehen hat: "Zehn Dinge, die ich vor meinem 40. Geburtstag getan haben möchte." Abi ist sich sicher: Wenn sie die Punkte auf Josephs Liste abarbeitet, wird er erkennen, dass sie die perfekte Frau für ihn ist.

Dummerweise muss man ein sportbegeisterter Adrenalin-Junkie sein, um dabei zumindest ein bisschen Spaß zu haben. Surfen, mit dem Fahrrad an einem Tag um eine Insel radeln, Berge erklimmen und den höchsten Turm der Stadt besteigen?
„Oh Gott“, denkt Abi und spürt, wie ihre Knie allein beim Gedanken daran weich werden.
Doch sie gibt nicht auf und nimmt all ihren Mut zusammen. Alte und neue Freunde unterstützen sie, und so wächst Abi mit jeder kleinen und großen Herausforderung ein Stück weit mehr über sich hinaus.
Sie ist mutig, verlässt ihre Komfortzone und überwindet Unsicherheiten. Als sie sich schließlich ihrer größten Angst - der Höhe - stellt, erkennt Abi, dass sie nur dann wirklich glücklich wird, wenn sie ihre eigenen Träume lebt. Und in denen spielt Joseph plötzlich gar keine Hauptrolle mehr ...

Abi ist eine überzeugende und mutige Protagonistin, von der wir Frauen uns durchaus ein Scheibchen abschneiden können. Sie hat mir richtig gut gefallen und das Lesen war fast, als sähe man einer guten Freundin über die Schulter; lässt sie auch ihre Fehler machen, leidet aber auch mit und lacht auch mit, wenn etwas Schönes passiert.

Die Quint-Essenz des Buches könnte man kurz so zusammenfassen:
Mädels, glaubt an euch ! Ihr braucht keinen Kerl, um euch vollständig/vollkommen zu fühlen.
Keine schlechte Message..!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Vergangenheit holt sie ein...

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
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Allein schon das Cover wäre mir im Buchladen positiv aufgefallen und hätte mich dazu animiert, mir das Buch näher anzuschauen. Es passt auch sehr gut zur Handlung.
Aber nicht nur das: kein Wunder, dass ...

Allein schon das Cover wäre mir im Buchladen positiv aufgefallen und hätte mich dazu animiert, mir das Buch näher anzuschauen. Es passt auch sehr gut zur Handlung.
Aber nicht nur das: kein Wunder, dass Jenny Milchman auch anderen Autoren die Kunst des Thrillerschreibens vermittelt, denn auf diesem Gebiet ist sie wirklich sehr gut.
Als kleines „Schmankerl“ hat die Protagonistin auch noch meinen Vornamen. Das kommt nicht allzu oft vor, daher war auch das ein angenehmer „Nebenpunkt“.
Sandra hat an sich alles, was das Herz begehrt: einen lieben Mann, der sie sehr liebt und auf Händen trägt und eine Teenie-Tochter, auf die sie sehr stolz ist. Doch ihr perfektes Leben wird sich bald in einen Albtraum verwandelt, der ihre Welt auf den Kopf stellt...
Sie und ihre Tochter werden Geiseln von Männern, die in ihr Haus eindringen und dabei ihren Ehemann brutal niederschlagen. Der Sturm tobt draußen und drinnen tobt der Kampf ums Überleben...
Zumal Sandra einen der Männer kennt...
Die Geschichte baut sich kontinuierlich auf und das mit einer Spannung, der man sich nicht entziehen kann. Sie ist zwar keine von der nervenzerfetzenden, nägelkauenden Sorte, aber dennoch wirklich fesselnd.
Sandra ist eine beeindruckende, toughe Protagonistin, die sich auch in einer scheinbar ausweglosen Situation nicht einfach geschlagen gibt ~ sie kämpft, auch wenn ihr eigenes Leben bedroht ist.
„Night Falls“ ist ein wirklich spannender Thriller mit einer gut durchdachten Geschichte und einem glaubwürdigen Plot.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Trügt die Erinnerung ??

Mörderische Wahrheiten
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Carlotta Fiore hat vor 18 Monaten erfahren, dass die Opernsängerin Maria Fiore sie wohl vor fast 25 jahren – da war Carlotta gerade mal 4 Jahre alt – auf einem Parkfest entführt hat. Wenn das stimmt, heißt ...

Carlotta Fiore hat vor 18 Monaten erfahren, dass die Opernsängerin Maria Fiore sie wohl vor fast 25 jahren – da war Carlotta gerade mal 4 Jahre alt – auf einem Parkfest entführt hat. Wenn das stimmt, heißt sie eigentlich Julia Fürst und ihr Vater fiel vor eben diesen 18 Monaten ins Koma, bevor er ihr diese wichtige Frage beantworten konnte...

Mehrere Teenager werden ermordet und in gelbem T-Shirt und rosa lackierten Fingernägeln aufgefunden. Eine merkwürdige „Signatur“ des Mörders...
Diese Mordserie erinnert stark an eine, die 20 Jahre zuvor geschah.

Carlotta´s Vater Konrad Fürst hat damals die Ermittlungen geleitet und könnte vielleicht bei den neuen Morden wichtige Erkenntnisse beisteuern. Das Problem ist nur, er ist zwar aus dem Koma erwacht, erinnert sich aber leider an nichts. Nicht mal an Carlotta...

Und der damalige Täter Alfred Riedl wurde auch bereits verurteilt und verstarb drei Tage zuvor...

Carlotta Fiore, ihres Zeichens Kaufhausdetektivin und gescheiterte Opernsängerin, ist eine ungewöhnliche Protagonistin. Aber genau das macht sie in meinen Augen so besonders und liebenswert. Sie hat genügend Probleme, ist z. Bsp. trockene Alkoholikerin, und kann nun nicht einmal Licht in ihre Vergangenheit bringen, solange Konrad sich an nichts erinnert...

Sie hat einen kleinen Sohn mit einem Polizisten und auch ihr Privatleben lässt sie nicht wirklich zur Ruhe kommen.
Die handelnden Personen, ob nun geschichtsrelevant oder nur so „nebenbei“ agierend sind fast allesamt ebenfalls echt interessant und runden die Geschichte noch gut ab.

Von Beginn fand ich „Mörderische Wahrheiten“ spannend, wenn auch nicht nervenaufreibend – doch das erwarte ich von einem Kriminalroman auch gar nicht; das ist eher der Charakter eines (PsychThrillers.

Alles in allem fand ich den Krimi durchaus überzeugend, spannend geschrieben und auch das Ende war glaubwürdig. Ich werde mir den ersten Band um Carla Fiore ~ „Wiener Totenlieder“ ~ auch noch zulegen, obwohl man dieses Buch auch gut ohne diese Vorkenntnis lesen konnte – einfach weil mir Carla Fiore so gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn Liebe zur Obsession wird...

Wenn du mich tötest
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„Wenn Du mich tötest“ war für mich eher das Psychogramm einer Ehe als ein Psychothriller, aber da das Buch auf dem Klappentext bereits auch so charakterisiert wird, hatte ich auch etwas in der Richtung ...


„Wenn Du mich tötest“ war für mich eher das Psychogramm einer Ehe als ein Psychothriller, aber da das Buch auf dem Klappentext bereits auch so charakterisiert wird, hatte ich auch etwas in der Richtung erwartet.
Wäre das nicht erwähnt, würde man evtl. mit falschen Erwartungen an das Buch herangehen bzw. mit welchen, die sich nicht erfüllen und dann unweigerlich zu einem enttäuschenden Leseerlebnis führen... Aber so ist es ja gut gelöst vom Verlag bzw. vielleicht der Autorin selbst mit.

Laura Tahn und ihr Mann Julian sind auf einer Reise durch Schottland, als Laura in der einsamen Sandwood Bay an der schottischen Atlantikküste mit einem Mal spurlos verschwindet...

Detective Seargent John Mills von der Scotish Police in Inverness wird mit dem Fall betraut.

Julian Tahn wirkt, als wisse er mehr und von Beginn an gibt es Andeutungen in eine gewisse Richtung...
Hat es mit Julian´s Vergangenheit zu tun ?

Sowohl Julian als auch Laura´s Gemütszustand nehmen einen Großteil des Buches ein, sind wichtiger Bestandteil.
Von Julian erfahren wir es selbst und Laura´s Sicht wird u.a. in Teilen durch ihr Reisetagebuch erzählt.

Ich fand, dass das Buch bis zur Mitte hin ein wenig vor sich hin plätschert, dann aber noch ein bißchen Fahrt aufnimmt - wenn auch nicht soviel, dass ich es als Psychothriller bezeichnet hätte, denn dafür braucht es meiner Meinung nach einfach mehr Thrill, mehr überraschende Wendungen und mehr nervenzerfetzende Spannung. Aber durch den psychologischen Aspekt musste man es wohl so klassifizieren...

John Mills fand ich eine sehr sympathische, wenn auch leicht unangepasste Persönlichkeit, ein Ermittler mit Ecken und Kanten.

Alles in allem war „Wenn Du mich tötest“ jetzt zwar kein Psychothriller, der mich veranlasst hat, das Licht abends brennen zu lassen, da er eher mit „leisen Tönen“ daherkommt und ganz undurchschaubar war er zwar auch nicht, aber das Ende hätte ich dann so doch nicht ganz erwartet, von daher vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nebel im Gehirn

Remember Mia
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Estelle Paradise erwacht in einem Krankenhausbett und hat keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist...
Laut den Ärzten hatte sie einen schweren Autounfall und wurde am Grund einer Schlucht aus dem Wrack ...


Estelle Paradise erwacht in einem Krankenhausbett und hat keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist...
Laut den Ärzten hatte sie einen schweren Autounfall und wurde am Grund einer Schlucht aus dem Wrack geborgen.
Die Verletzungen passen aber nicht alle zu dem Unfall – sie hat auch eine Schusswunde..!
Wollte sie jemand umbringen ?
Oder sie sich selbst ?
Estelle kann sich an nichts erinnern...
Sie bezeichnet ihren Zustand einmal selbst als „Nebel im Gehirn“ und treffender kann man es wohl wirklich nicht ausdrücken...

Doch dann dringt ein weit wichtigere Frage an die Oberfläche: wo ist Mia, ihre 7 Monate alte Tochter ?

Diese scheint schon Tage zuvor aus dem New Yorker Appartment verschwunden zu sein und der Unfall ereignete sich Meilen entfernt...

Hat Estelle ihrer Tochter etwas angetan und wollte sich danach umbringen, von Schuldgefühlen getrieben ? Spielt sie allen nur etwas vor, um ihre Tat zu verbergen ?

Oder wurde Mia entführt und man hat versucht, sie aus dem Weg zu räumen, weil sie vielleicht doch etwas beobachtet hat, an das sie sich jetzt nur nicht mehr erinnern ?

Der Klappentext verheißt „Ein Pageturner, der süchtig macht“ (Zitatquelle: Oprah.com)... Das finde ich ein wenig hoch gegriffen und ganz so weit würde ich daher nicht gehen...

Ohne Frage ist „Remember Mia“ ein gut durchdachter und absolut spannend präsentierter Thriller mit einer wendungsreichen Geschichte, aber ich habe nicht so an den Seiten „geklebt“, wie ich das z. Bsp. bei Thrillern von Chris Carter tue, die ich als „Pageturner“ bezeichne.

Dafür hat mir einfach die Durchgängigkeit der Spannung gefehlt. Diese ist sicherlich von Beginn an recht hoch, allein schon durch das Verschwinden des kleinen Mädchens und die Amnesie der Mutter, alles noch sehr undurchsichtig, aber für mich flachte die Geschichte auch ein paar Mal ab bzw. war für meinen Geschmack zu langatmig erzählt, so dass ich mir da eine gewisse „Straffung“ gewünscht hätte.

Ich war sehr gespannt auf die Auflösung, da diese ja nun in mehrere Richtungen gehen konnte... Diese fand ich aber doch überzeugend und vergebe daher noch vier Sterne.