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Veröffentlicht am 19.10.2021

Ein bißchen Schwund ist ja nun immer...

Schwund
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Ein bißchen Schwund ist ja nun immer...

Dachte sich wohl auch Autorin Tatjana Kruse und nannte ihr neuestes Buch eben so.
Und das war auch gut so, denn wie immer passt der Titel wie die Faust aufs Auge ...

Ein bißchen Schwund ist ja nun immer...

Dachte sich wohl auch Autorin Tatjana Kruse und nannte ihr neuestes Buch eben so.
Und das war auch gut so, denn wie immer passt der Titel wie die Faust aufs Auge und genauso schreibt die Frau ja auch.

Ich „oute“ mich bereits jetzt mal als großer Fan dieser tollen, schwarzhumorigen Autorin – denn bislang habe ich alle ihre Bücher begeistert gelesen und wartete immer auf das nächste.

Einen Kritikpunkt hätte ich aber auch bereits jetzt: warum nur 345 Seiten ?? Im Ernst, ich hätte endlos weiterlesen können, das war herrliche Unterhaltung !

Tatjana Kruse schreibt ja „Krimödien“ und diese Bezeichnung trifft ebenso auf den Punkt wie ihr Schreibstil: schnörkellos, rasant, manchmal gar ein wenig hart, nichts für zarte Seelchen, grins, aber immer so herrlich schwarzhumorig, was zumindestens bei meinem Humorzentrum immer mitten ins Schwarze trifft.

Dass ich den Titel super finde, erwähnte ich ja bereits.

Das Cover hat mich aber auch überzeugt, das erinnert so an den Vorspann der alten „Edgar-Wallace-Filme“ und laut Autorin ist das durchaus aus so beabsichtigt gewesen. Und das passt hier auch total gut !

Die Toten werden hier brav luftdicht verpackt, schick frisiert oder gar als Paket verschickt (das dann natürlich in Teilen zerlegt...) und mittlerweile mummelgreisige Serienkiller fallen als aktuelle Täter nun leider eher aus...

Die SOKO stümpert so mehr oder weniger vor sich hin und folgt der Spur der Morde von Berlin bis in die Alpen. Wohin auch immer das Team kommt, gibt es »Schwund«, sowohl an Zeugen als auch an Verdächtigen. Und an Leuten, die mit allem gar nichts zu tun haben.
In einer abgelegenen Berghütte kommt es dann schließlich zum filmreifen Showdown. Bei dem sich herausstellt: Es war alles ganz, ganz anders!
Ich weiß gar nicht, ob ich das Buch nun fesselnder und spannender oder lustiger finden soll. Ich entscheide mich mal entschieden für BEIDES !
Ich habe Tränen gelacht, fand mich extrem lustig unterhalten und kann über dieses Buch nur in den höchsten Tönen schwärmen ! Lest es, es ist herrlich !!

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Veröffentlicht am 19.10.2021

The Highlands as its best

Highland Hope 3 - Eine Destillerie für Kirkby
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The Highlands as its best

Nach

Highland Hope – Ein Bed & Breakfast für Kirkby (erschienen am 13.04.2021)
Highland Hope – Ein Pub für Kirkby (erschienen am 12.07.2021)

legte Charlotte McGregor nun also ...

The Highlands as its best

Nach

Highland Hope – Ein Bed & Breakfast für Kirkby (erschienen am 13.04.2021)
Highland Hope – Ein Pub für Kirkby (erschienen am 12.07.2021)

legte Charlotte McGregor nun also endlich den dritten Band dieser faszinierenden Reihe vor, den ich zumindestens auch schon sehnlichst erwartet hatte, da mich die beiden Vorgängerbände bereits von sich überzeugt hatten.

Am 10. Januar 2022 erscheint dann Teil 4 „Eine Bäckerei für Kirkby“ und auch auf diesen Band freue ich mich bereits sehr !

Ich war leider selbst noch nie in Schottland, aber das ist immer noch ein großer Traum – von daher fand ich natürlich die Location schon mal super.
Auch die Cover sind sehr schön gestaltet und man kann anhand dieser bereits erkennen, dass es sich um eine Reihe handelt. Es gibt sicherlich auch viele Leser*innen, denen die Bücher aufgrund der Cover auffallen. Mir haben allerdings auch die Klappentexte sehr zugesagt. Da war einfach alles stimmig und nach nunmehr drei Bänden bin ich absolut begeistert von Kirkby und dieser tollen Autorin !

Ich finde es immer gut, wenn man die Bände einer Reihe nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge lesen muss, denn oft fehlt einem ja noch der eine oder andere Band... Hier kann man unabhängig voneinander lesen und kommt trotzdem sehr gut in die Geschichten hinein jeweils.

Auch die Titel finde ich sehr gut gewählt: man weiß gleich, um was es geht und auch hier zeigt sich die Zusammengehörigkeit der einzelnen Bände.

Shona ist die jüngste der Fraser-Geschwister und wohl das, was man ein „Partygirl“ nennt... Halt Spass im Vordergrund und echte Verpflichtungen sind eher ein Fremdwort... Und ausgerechnet SIE will nun die stillgelegte Destillerie zu neuem Leben erwachen lassen und ihren eigenen Whisky herstellen ? Das traut man ihr so gar nicht zu...

Zu allem Überfluss büxt ihr noch ihr Alpaka Nessie aus und rennt ausgerechnet dem Dorf-Tierarzt Kendrick McIntosh vors Auto... Oder sollten wir besser sagen, Gott sei Dank ausgerechnet ihm..??!! Denn immerhin ist er ein Tierarzt..!
Leider allerdings einer, der Shona so gar nichts abgewinnen kann...
Und dabei braucht sie ausgerechnet ihn an und vor allem auf ihrer Seite...

Das klingt jetzt so erstmal nach einer recht schnulzigen Geschichte, die man so oder leicht verändert irgendwo schon mal gelesen hat...
Aber Pustekuchen !

Erstens erzählt Charlotte McGregor ihre Geschichten zwar gefühlvoll und berührend, aber nie kitschig – womit sie bei mir schon mal einen dicken Stein im Brett hatte von Beginn an, denn kitschig mag ich es gar nicht..! Auch kommt sie ohne großartige Klischees aus und schafft es trotzdem, so schöne Geschichten vor so traumhafter Kulisse zu schaffen, dass man sich ihnen unmöglich entziehen kann, bis nicht die letzte Seite umgeblättert ist.
Dementsprechend schnell hatte ich auch diese 455 Seiten „durchgesuchtet“, denn anders kann man es nicht nennen. Ich habe das Buch nicht gelesen, sondern „inhaliert“.

Der rauhe Charme der schottischen Highlands ist so deutlich spürbar, dass ich dachte, ich bin selbst vor Ort.
Die Autorin schreibt so bildgewaltig und detailliert, dass man sich alles prima vorstellen kann, fast schon, als würde man einen Film sehen.

Auch die Figuren (in jedem Band steht eine starke, junge Frau als Protagonistin im Fokus Colleen, Isla, Shona und Annabel) sind sehr authentisch und lebensnah geschildert: man glaubt ihnen ihre Aktionen und Reaktionen und sie wachsen einem rasch ans Herz, man lacht und weint mit ihnen, leidet mit ihnen, freut sich mit ihnen und ist immer gespannt mit ihnen, wie es nun weitergehen wird.
Jede Geschichte entwickelt ihren ganz eigenen Charme und es lohnt sich auf jeden Fall, alle zu lesen !

Vielen lieben Dank, liebe Charlotte McGregor, für die wieder sehr schönen Stunden in Kirky, von dem ich wünschte, es gäbe es in Wirklichkeit..!

Mein Fazit: Für mich war dieses Buch wieder einmal ein grandioses Leseerlebnis, das mich eine Zeitlang so aus dem Alltag gebracht hat, dass ich Raum und Zeit vollkommen vergessen habe.
Und genau SO sollte ein gutes Buch auch sein !

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Gibt es eine Zukunft ?

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Gibt es eine Zukunft ?
Bereits der erste Roman dieser Reihe „Das Leben, ein ewiger Traum“, erschienen am 18.03.2021, hat mich absolut von sich und dieser talentierten Autorin überzeugt – und das, obwohl ...

Gibt es eine Zukunft ?
Bereits der erste Roman dieser Reihe „Das Leben, ein ewiger Traum“, erschienen am 18.03.2021, hat mich absolut von sich und dieser talentierten Autorin überzeugt – und das, obwohl ich erst dachte, das passe gar nicht zu dem, was ich sonst lese und es fast gar nicht zur Hand genommen hätte. Und was hätte ich da verpasst..!
Somit freute ich mich schon sehr auf Band 2, den ich nun endlich beginnen durfte.
Mit 560 Seiten etwas umfangreicher als der Vorgängerband (544 Seiten umfasste der), aber keine Seite davon möchte ich nach der Lektüre missen !
Auch hier erzählt Helene Sommerfeld weiterhin über vier großartige Frauen, die unbeirrbar ihren Weg zu gehen versuchen und dabei auf so manches Hindernis stoßen:
Allen voran die Polizeiärztin Magda Fuchs natürlich, dann noch die Medizinstudentin Celia, die Anwältin Ruth und last but not least die Schauspielerin Doris.
Polizeiärztinnen gab es ab 1900 in Berlin. Diese standen zwar im Dienst der Polizei, führten jedoch keine polizeilichen Arbeiten aus, sondern waren zuständig für die medizinische Betreuung der Opfer von Gewaltverbrechen, insbesondere an Frauen und Kindern. Zusätzlich kümmerten sie sich um die gesundheitliche Versorgung der zahlreichen Prostituierten in den Zwanzigerjahren. Das Amt einer Polizeiärztin wurde für eine geringe Entlohnung nur nebenberuflich bekleidet.
Die Geschichte spielt im Jahr 1922 in Berlin und hat ihre Praxis eröffnet, als eine Reihe junger Frauen auf der Strasse überfallen wird. Es geschieht ein sinnloser Mord und sie muss sich fragen: ist es in diesen Zeiten sicher, Mutter zu werden bzw. zu sein ? Was ist mit den Kindern ? Sind diese sicher ? Hat so ein Leben überhaupt eine Zukunft für eine Frau ?
Man fühlt sich gleich wieder in diese Zeit versetzt, weil diese Autorin so authentisch und lebensnah schreibt, dass es eine Freude ist. Selbst wenn man rein gar nichts über diese Zeit weiß, man kommt so schnell in die Geschichte hinein und kann Vieles so gut nachvollziehen durch diesen lebhaften Schreibstil, das hat mir wieder sehr, sehr gut gefallen.
Auch die Personen sind sehr unterschiedlich, vielschichtig und es wird nie langweilig, weil alle ja „zu Wort“ kommen. Das ist abwechslungsreich und rundet die Geschichte noch sehr gut ab.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Bildgewaltig und gut geschrieben

Der Sucher
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Bildgewaltig und sehr gut geschrieben
Bei diesem Cover würde ich jetzt eher einen Nordseekrimi oder Ähnliches erwarten – das finde ich also etwas „unglücklich gelöst“, sagen wir es mal so...
Andererseits ...

Bildgewaltig und sehr gut geschrieben
Bei diesem Cover würde ich jetzt eher einen Nordseekrimi oder Ähnliches erwarten – das finde ich also etwas „unglücklich gelöst“, sagen wir es mal so...
Andererseits sind die Cover von Tana French´s Büchern ja zumeist eher schlicht gehalten und insofern „passt es wieder ins Bild“...
Auch der Titel wurde wieder eher schlicht gewählt. Witzigerweise achte ich immer erst auf das Cover und dann erst auf den Titel und der nervt mich meistens nur richtig, wenn der Originaltitel komplett doof ins Deutsche „übersetzt“ wurde, was ja hier glücklicherweise nicht der Fall war, da der Originaltitel „The Searcher“ hier 1:1 ins Deutsche übersetzt wurde und von daher passt das auch für mich, denn die Autorinnen denken sich ja nun sicherlich auch etwas beim Titel und wenn der dann im Deutschen so „verhunzt“ wird, finde ich das immer schade, besonders auch für den/die Autorin...
Tana French ist unbestritten eine absolute Klasse für sich ! Ich mag an ihren Büchern am liebsten diese atmosphärisch dichte und teilweise düstere, beklemmende Stimmung, die man fast mit den Händen greifen kann. Aber es gibt auch andere Phasen, in denen die Geschichte einem etwas aufgelockerter erscheint. Nur immer düster und dunkel, das wäre mir, glaube ich, dann auch zuviel – aber Tana French schafft es immer, genau die gelungene Mischung aus Beiden zu präsentieren.
496 Seiten kann man natürlich nicht „mal eben so weglesen“ und das wäre bei dem ausgefeilten Schreibstil dieser Autorin auch fast schon frevelhaft in meinen Augen. Sie schreibt sehr bildgewaltig und lebensecht; man wähnt sich selbst vor Ort und kann sich alles sehr gut vorstellen, fast als liefe ein Film vor dem geistigen Auge ab. Auch das mag ich sehr an ihren Büchern. Ich war noch nie in Irland, aber irgendwie hatte ich trotzdem das Gefühl, vor Ort zu sein. Die Autorin lebt ja selbst im Norden Irlands, wo auch diese Geschichte spielt. Sie weiß also genau, von was sie schreibt und das spürt man als Leser*in eben auch deutlich.
Wahrlich der „neue, große Roman“ dieser Autorin: sehr, sehr gut !

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Das Böse im scheinbar Harmlosen...

Böse
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Das Böse im scheinbar Harmlosen...

Das Cover mag manch einer als ein wenig schlicht und einfach empfinden – ich finde es total passend, denn der Titel steht hier im Mittelpunkt und das passt einfach gut ...

Das Böse im scheinbar Harmlosen...

Das Cover mag manch einer als ein wenig schlicht und einfach empfinden – ich finde es total passend, denn der Titel steht hier im Mittelpunkt und das passt einfach gut zur Geschichte, die sich quasi „selbst trägt“ und da braucht es weder einen reißerischeren Titel noch ein blutigeres Cover gar..!

Das Dorf Hussfeld scheint eine wahre Idylle zu sein: es gilt als sehr sicher und alle halten sich an die Regeln. Wirklich alle ? Und ist eine solche Idylle nicht doch zu schön, um wirklich wahr zu sein..?!
Denn als Katharina samt Teenietochter Fenja dorthin zieht, bereut sie ihre anfangs so gut aussehende Entscheidung schnell, denn Fenja verschwindet spurlos und sie findet sich in einem Alptraum wieder...

Mit „Böse“ hat Jonas Wagner auf 400 Seiten einen wirklich sehr guten Thriller vorgelegt, bei dem rasch in die Geschichte hineinkommt und dann so „geflasht“ ist von der Geschichte und den Protagonisten sowie dem sehr gut ausgeklügelten Spannungsaufbau, dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte.

Zudem bin ich selbst Mutter einer Tochter und auch wenn meine Tochter noch jünger ist als Fenja, konnte ich mich sehr gut in Katharina einfühlen, was mir das Buch noch viel spannender und interessanter gemacht hat.

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