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Veröffentlicht am 14.10.2020

Mitreißend erzählt – als wäre man selbst dabei!

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Berlin, Herbst 1923. Die Stadt ächzt unter einer horrenden Inflationswelle, die Menschen stehen mit Koffern voller Geldscheine Schlange, um etwas Brot oder Gemüse zu ergattern. Die Ellenbogen müssen ausgefahren ...

Berlin, Herbst 1923. Die Stadt ächzt unter einer horrenden Inflationswelle, die Menschen stehen mit Koffern voller Geldscheine Schlange, um etwas Brot oder Gemüse zu ergattern. Die Ellenbogen müssen ausgefahren werden, mit Nächstenliebe kommt keiner mehr weit in diesen tristen Oktobertagen.

Auch die Hebamme Hulda Gold kämpft mit den Schwierigkeiten dieser Tage, während sie von Termin zu Termin hetzt, um ihre Schwangeren und Wöchnerinnen zu betreuen. Ihr Vater, zu dem sie ein eher schwieriges Verhältnis hat, vermittelt ihr den Kontakt zu einer streng gläubigen jüdischen Familie im Scheunenviertel. Die Schwiegertochter des Hauses steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes und benötigt Unterstützung. Hulda schafft es, die junge Frau von einem gesunden Jungen zu entbinden. Doch schon bei ihrem ersten Nachsorgetermin ist das Kind spurlos verschwunden und Hulda stößt auf eine Mauer des Schweigens. Doch Hulda Gold ist eine Frau mit Gerechtigkeitssinn. Und so setzt sie alles daran, das Neugeborene zu finden…

Der zweite Teil der Reihe um die Berliner Hebamme Hulda Gold lebt vor allem von der Stimmung, die Autorin Anne Stern meisterhaft einzufangen weiß. Die Sorgen und Nöte der Menschen in Berlin und insbesondere im Mikrokosmos des jüdischen Scheunenviertels werden anschaulich und bewegend geschildert. Man fühlt sich mittendrin in dieser aufreibenden Zeit und leidet, hofft und bangt mit den Charakteren.

Hulda ist eine sehr sympathische und vielschichtige Hauptfigur. Sie ist eine moderne Frau, die auf keinen Fall vom Wohlwollen eines Ehemannes abhängig sein möchte. Sie ist neugierig und steckt ihre Nase durchaus gern in Dinge, die sie vermeintlich nichts angehen – aber sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und versucht immer, den Menschen in ihrer Umgebung zu helfen. In diesem Fall wird sie auch mit ihrer eigenen Herkunft konfrontiert, da sie – von Seiten ihres Vaters her – Jüdin ist (auch wenn sie die Religion nicht praktiziert). Sie muss erfahren, dass mittlerweile ein jüdischer Nachname Grund genug ist, um diffamiert zu werden oder sogar körperlich angegriffen. Diese pauschale Verleumdung bestürzt sie und macht ihr Angst. Anne Stern stellt das sehr einfühlsam dar.


Der Roman ist nicht ausgelegt, eine actionreiche Kriminalgeschichte zu erzählen, wie das vielleicht anhand des Klappentextes suggeriert wird. Die Handlung kommt eher langsam in Fahrt und lebt nicht vom Erzähltempo, sondern von den Bildern, die sie im Leser heraufbeschwört. Das muss man Anne Stern lassen – sie versteht es wirklich, den Leser völlig hineinzuziehen in ihre Geschichte, egal ob gerade etwas Dramatisches passiert oder sie „nur“ eine normale Straßenszene beschreibt. Leser, die auf Action stehen, könnten daher ein wenig enttäuscht sein von der (nicht so umfangreichen) Handlung des Buches. Aber ich finde, das macht die Autorin mit ihrer Erzählweise mehr als wett. Ich liebe es, dass ich mich in ihren Büchern völlig verlieren kann und das Gefühl habe, an Huldas Seite zu stehen und alles mit eigenen Augen zu sehen. Deshalb freue ich mich auch jetzt schon auf den nächsten Teil (angekündigt für April 2021)! 4,5 Sterne für die „Scheunenkinder“!

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Vier Frauen zu Beginn einer neuen Zeit

Die Wunderfrauen
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 Luise Dahlmann träumt davon, einen eigenen Laden betreiben zu können. Ihrem Bruder Martin, der ein Bauerngut bewirtschaftet, läuft quasi über Nacht eine junge Frau zu, die aus Schlesien fliehen musste. ...


 Luise Dahlmann träumt davon, einen eigenen Laden betreiben zu können. Ihrem Bruder Martin, der ein Bauerngut bewirtschaftet, läuft quasi über Nacht eine junge Frau zu, die aus Schlesien fliehen musste. Marie wird Hilfsarbeiterin auf dem Hof und pflegt in ihren wenigen freien Stunden ihr Hobby, das Zeichnen. In Luises Nachbarschaft wohnen die von Thalers, der Mann ein angesehener Klinikarzt, seine Ehefrau… eben Ehefrau. Doch Annabel merkt, dass diese Rolle sie nicht wirklich ausfüllt. Sie ist auch misstrauisch gegenüber ihrem Mann, denn Schwesternschülerin Helga Knaup hat einen gewissen Ruf und außerdem immer zu kurze Röcke an!

 

Auf verschiedenste Arten kreuzen sich die Wege von Luise, Marie, Annabel und Helga. Jede hat persönliche Tiefschläge zu verwinden, jede hadert mit dem ihr zugedachten Schicksal. Und dieses wunderbare Buch beschreibt, wie die jungen Frauen sich letztlich auf die eine oder andere Art annähern und fast schon Freundinnen werden.

 

Stephanie Schuster weiß die Zeit des Wirtschaftswunders gekonnt einzufangen, man spürt die Stimmung, den Aufbruch, den Wunsch der Frauen selbständiger zu werden, mitzuentscheiden und sich selbst zu verwirklichen, statt immer nur als Anhängsel eines (möglichst respektablen) Ehemannes gesehen zu werden.

 

So emanzipiert sich Helga Knaup von der kleinen Schwesternschülerin aus gutem Hause zur alleinerziehenden Mutter eines Mischlingskindes, die sich durchbeißt. So hadert Annabel mehr und mehr mit den Fesseln ihrer Ehe und Luise erfüllt sich mit ihrem eigenen Gemischtwarenladen einen langgehegten Traum, der ihr aber viel Zeit und Kraft abverlangt. Und Marie entscheidet sich gegen ihr Jugendliebe und für das einfache, aber für sie erfüllende Leben einer Bäuerin an der Seite eines rechtschaffenen Mannes.

 

Für Leser(innen), die die 1950er Jahre stimmungsvoll nachempfinden möchten, kann ich die „Wunderfrauen“ nur empfehlen und freue mich selbst auch schon auf den zweiten Band der Reihe!

 

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Die Ikone, die die Stille suchte

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne (Ikonen ihrer Zeit 2)
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Audrey Hepburn war für mich bisher immer nur „die Frau auf dem Filmplakat“. Wer kennt es nicht, das berühmte Foto aus „Frühstück bei Tiffany“, als sie im kleinen Schwarzen mit Hochsteckfrisur posiert und ...

Audrey Hepburn war für mich bisher immer nur „die Frau auf dem Filmplakat“. Wer kennt es nicht, das berühmte Foto aus „Frühstück bei Tiffany“, als sie im kleinen Schwarzen mit Hochsteckfrisur posiert und einfach nur hinreißend aussieht… Was ich nicht wusste: zu diesem Zeitpunkt war Audrey schon 31 Jahre alt, hatte gerade ihr erstes Kind bekommen und drehte diesen Film eigentlich nur, weil ihr Ehemann und ihr Manager sie dazu drängten. Audrey selbst war eigentlich zufrieden mit dem was sie hatte – das lang ersehnte Baby nach mehreren Fehlgeburten, ein idyllisches Haus in der Schweiz ohne Paparazzi und Blitzlichtgewitter und dank ihrer bisherigen Filmerfolge ein finanziell abgesichertes Leben.

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, Audrey Hepburn „kennenzulernen“, einen Blick hinter die Fassade dieser Ikone werfen zu können und – ja, auch das – an den aufregenden Dreharbeiten teilzuhaben, die zu vielen Auszeichnungen (sogar zu einem Oscar!) geführt hatten.

Ich hatte eine Frau erwartet, die ihren Marktwert kennt und strategisch kluge Entscheidungen trifft, die ihre Karriere planvoll vorantreibt und das wohltuende Polster des Reichseins genießt. Statt dessen lernte ich zunächst ein junges Mädchen kennen, das ehrgeizig einen ganz anderen Traum verfolgt, obwohl der Zweite Weltkrieg ihr viele Entbehrungen abverlangt: sie möchte Balletttänzerin werden. Allen Widerständen zum Trotz schafft sie es nach dem Krieg an eine renommierte Ballettschule – wird dort jedoch nach kurzer Zeit als nicht geeignet für eine Karriere als Ballerina ausgemustert. Zum Glück kann sie sich mit tänzerischen Auftritten in preiswerten Musicalproduktionen über Wasser halten – und wird dort für Hollywood entdeckt. Der Rest ist Geschichte.

Jedoch überraschte mich Audrey mit ihrem Wesen und ihrer Zurückhaltung. Sie war äußerst diszipliniert, ständig im Zweifel, ob sie als Schauspielerin gut genug ist und sehnte sich innerlich nach Ruhe und Frieden für sich und ihre Liebsten. Ihr größter Traum, eine eigene Familie, wollte sich lange Zeit nicht erfüllen und sie musste darum kämpfen, ihr privates Glück zu finden. Als endlich ihr Baby geboren war, war sie müde vom Reisen, Drehen, Posieren und zog sich recht schnell aus dem Filmbusiness zurück. Ihrem Mann, der sehr karriereorientiert war, war das gar nicht recht und er drängte sie immer wieder, ihren Beruf wieder aufzunehmen. Das Scheitern der Ehe war damit vorprogrammiert. Ihre wahre Liebe fand Audrey Hepburn erst sehr spät in ihrem Leben, nachdem sie zwei Söhne von zwei Männern großgezogen hatte. Ihre letzten Lebensjahre jedoch genoss sie dann und widmete sich caritativen Aufgaben.

Juliana Weinberg alias Ursula („Amanda“) Kissel stellt Audrey Hepburn nach meinem Empfinden sehr positiv dar und ich habe mich manchmal gefragt, ob sie wirklich ein so bodenständiger und genügsamer Mensch sein konnte (angesichts ihrer Biografie und der großen Filmerfolge). Doch offenbar war Audrey wirklich das ganze Gegenteil einer Diva und es ist wohltuend zu lesen, dass nicht jede berühmte Schauspielerin sich früher oder später in Exzessen verliert. Natürlich hat auch Audrey mit Schicksalsschlägen oder beispielsweise auch schweren Depressionen (nach ihren Fehlgeburten) zu kämpfen. Diese erscheinen allerdings nicht einem exzessiven Lebensstil geschuldet, sondern schwerem persönlichem Verlust.

In diesem Buch fällt es dem Leser leicht, Audrey als ganz normale Frau anzusehen, mit nachvollziehbaren Gefühlen und Gedanken. Ich habe es genossen, in diesem Buch ihren Lebensweg zu begleiten und vergebe wohlverdiente 5 Sterne für diesen tollen biografischen Roman!

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Hochspannende Weihnachten

Eiskalte Provence
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Bisher hat Albin Leclerc immer in den Sommermonaten ermittelt und damit geschickt sowohl Krimifans als auch reiselustige Leser in seinen Bann gezogen. Dass die Provence auch in der Weihnachtszeit ein ...


Bisher hat Albin Leclerc immer in den Sommermonaten ermittelt und damit geschickt sowohl Krimifans als auch reiselustige Leser in seinen Bann gezogen. Dass die Provence auch in der Weihnachtszeit ein „heißes Pflaster“ sein kann, beweist er in Teil 6 der Krimireihe um den Kommissar im (Un-)Ruhestand Albin Leclerc und seinen Mops Tyson.

Albin bekommt es diesmal mit äußerst gefährlichen Gegnern zu tun, deren wahre Motive er erst kurz vor knapp entschlüsseln kann. Was am Anfang wie ein Ritualmord an einer jungen Frau aussieht, entpuppt sich als kleines Rädchen in einem sehr großen und mächtigen Uhrwerk, das die gesamte Provence bedrohen könnte. Auch diesmal mischt sich Albin wieder ungefragt in die Ermittlungen ein und obwohl er sich mittlerweile offiziell „polizeilicher Berater“ nennen darf, sind die diensthabenden Beamten doch grundsätzlich eher froh, wenn Albin seine Nase aus laufenden Ermittlungen heraushält. Doch wie immer nutzt er seine noch bestehenden hervorragenden Kontakte und weiß mitunter eher als die leitenden Ermittler, an welchen Stellen der Fall „hakt“. Das ist vergnüglich zu lesen und entlockte mir trotz des wirklich fast gruseligen Beginns des Romans immer wieder ein Lächeln. Ganz ehrlich, so einen wie Albin würde ich auch nicht mit Kusshand in meinem beruflichen Umfeld begrüßen: ein alternder Querdenker, der sich in alles ungefragt einmischt und Initiativen ergreift, die in die polizeiliche Ermittlungsarbeit eingreifen. Andererseits hat er ein absolutes Näschen für Zusammenhänge, auch wenn sie sich nicht auf den ersten Blick offenbaren und gibt so meist wertvolle Hinweise an die Ermittler weiter. Ich kann verstehen, dass die Kommissare Castel und Theroux sehr ambivalente Gefühle für Albin hegen.

Neben der reinen Krimihandlung nimmt auch das Privatleben von Albin und seiner Familie wieder einen Teil des Romans ein. Und das ist gut so, denn diese allzu menschlichen Beschreibungen lockern das Buch auf und machen es rundum sympathisch. Diesmal kämpft Albin gegen den Stress und die Hektik der Vorweihnachtszeit – was wohl so ziemlich jedem Leser in der einen oder anderen Weise bekannt vorkommt. So ist er nicht nur sehr spät dran, Geschenke für die Enkel zu besorgen – auch das Geschenk für seine Lebensgefährtin Veronique stellt ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Und zu allem Überfluss dudelt aus gefühlt jedem Lautsprecher und mehrmals pro Stunde das verhasste „Last Christmas“. Ganz zu schweigen davon, dass Veronique seit Tagen die Küche in ein Schlachtfeld verwandelt, um die vielen Köstlichkeiten probezukochen, die sie am Weihnachtsabend für die die komplette Verwandtschaft zu kredenzen gedenkt. Eigentlich ist es also gar kein Wunder, dass Albin von zuhause flüchtet und sich voller Enthusiasmus in die Ermittlungen zu diesem Mordfall stürzt…

Wie schon in den letzten Büchern der Reihe hat mich auch diesmal wieder die Mischung aus gut konstruiertem Krimi und vergnüglichem Familienchaos überzeugt. Ich bin und bleibe ein Fan der Reihe, die noch keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt, und freue mich jetzt schon auf den für Frühjahr 2022 angekündigten 7. Band (Echt jetzt? Soooo lange noch???).





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Veröffentlicht am 14.09.2020

Auch der 2. Teil ist wieder ein Highlight!

Die Hafenschwester (2)
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Lange haben die Fans der Hafenschwester nach dem ersten Band auf eine Fortsetzung warten müssen – genau ein Jahr nachdem wir Martha kennenlernen durften, steht nun der zweite Band in den Läden. Und das ...

Lange haben die Fans der Hafenschwester nach dem ersten Band auf eine Fortsetzung warten müssen – genau ein Jahr nachdem wir Martha kennenlernen durften, steht nun der zweite Band in den Läden. Und das Warten hat sich sowas von gelohnt! Der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach und ich war wieder hellauf begeistert von der Geschichte und dem angenehmen Schreibstil von Melanie Metzenthin.

Nachdem im ersten Teil erzählt wurde, wie Martha von einem fast mittellosen Mädchen zur forschen Krankenschwester wird und ihr persönliches Glück mit dem Ingenieur Paul findet, geht es im zweiten Teil um ihre „besten Jahre“. Dieser Band beginnt im Jahr 1913, als Martha bereits drei Kinder hat und in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Hafenkrankenschwester aufgeht. Martha fühlt sich „angekommen“ und glaubt – wie so viele Menschen in dieser Zeit – dass sich die Zeiten zum Besseren wandeln. Eine Einladung ihrer Jugendfreundin Millie, die nach Amerika ausgewandert ist, macht ihr Glück perfekt. Mit der ganzen Familie reist sie zur Hochzeit von Millies Tochter nach New York und ahnt nicht, dass diese glücklichen Augenblicke für lange Zeit die letzten in ihrem Leben sein werden.

Denn schon im folgenden Jahr spitzen sich die Ereignisse zu – Krieg bricht aus und die Welt steht Kopf. Der herbeigeredete Blitzsieg lässt auf sich warten, statt dessen werden die Zeiten härter und härter. Als dann sogar ihr Mann Paul eingezogen wird, obwohl er als Ingenieur unabkömmlich schien, muss Martha versuchen, die Familie zu ernähren und zusammenzu-halten – was sich als schwer herausstellt, da ihr Bruder, Schiffskapitän Heinrich, als Blockadebrecher unterwegs ist und seine chinesische Ehefrau es schwer hat, sich in Deutschland einzuleben.

Mehr möchte ich zur Story gar nicht ins Detail gehen, das würde zu viel verraten. Der Roman begleitet jedoch alle Kriegsjahre und schließt ab mit dem Kriegsende im November 1918.

Melanie Metzenthin ist es auch diesmal wieder gelungen, spannend und kenntnisreich aus vergangenen Zeiten zu erzäh-len (das Nachwort gibt dann noch einmal einen guten Überblick über die in Bezug genommenen historischen Fakten). Besonders die detaillierten medizinischen Zusammenhänge haben mich fasziniert (auch dazu wird im Nachwort erläutert, woher dieses Wissen kommt). Und ich war begeistert davon, wie gekonnt die Handlung von Teil 1 in kurzen Zusammenfassungen rekapituliert werden, ohne dass es gewollt oder aus dem Zusammenhang gerissen erscheint. Für Neu-Leser der Reihe sollte es also überhaupt kein Problem sein, mit Band 2 zu starten. Aber auch für mich waren diese kleinen Auffrischungen willkommen, um mir die Geschehnisse von Band 1 noch einmal präsent zu machen. So etwas einzubinden, ist nicht einfach und ich habe da schon recht gruselige Versuche gelesen… hier passt es einfach – sehr gut gemacht!

Und nun die alles entscheidende Frage: wird es einen dritten Band geben? Also mal ehrlich, dieses Ende schreit doch förmlich danach, weitererzählt zu werden Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen, wenn ich im nächsten Jahr noch einmal mit Martha und ihrer Familie nach Hamburg „reisen“ könnte!

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