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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2023

Nicht viel gefangen

Die Eisfischerin vom Helgasjön
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Ein routiniert heruntergeschriebener, etwas seichter Liebesroman um eine begriffsstutzige Frau, die spät erkennt, dass ihr Händchen für die wirklich wichtigen Menschen und Entscheidungen hätte besser sein ...

Ein routiniert heruntergeschriebener, etwas seichter Liebesroman um eine begriffsstutzige Frau, die spät erkennt, dass ihr Händchen für die wirklich wichtigen Menschen und Entscheidungen hätte besser sein können. Mir ging diese vermeintliche Eisfischerin ( der Titel hält nicht, was er verspricht) auf die Nerven. Auch die Story ist sehr vorhersehbar, die Personen überzeugen nicht wirklich.
Das nordische Ambiente ist nett, geht aber selten über Holiday- Impressionen hinaus. Wahre Gefühle, grosses Kino finde ich hier eher nicht. Die Polarlichter schimmern matt und machen mich müde. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass diese so sichtlich nach Schema F gestrickten Romane noch immer eine Leserschaft finden. Wer harm- und belanglos mag, wird hier glücklich. Darauf einen Glögg mit viel Schuss, dann ist es auszuhalten.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Unangenehm

Nichts in den Pflanzen
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Eine sehr gestörte Hauptfigur, die den dunklen Drang hat, zu zerstören, was heil und gut ist. Sie schlägt gerne mal zu, wird gar zur Killerin und ist am Ende doch nur selbst am Ende.
Das Filmbusiness, ...

Eine sehr gestörte Hauptfigur, die den dunklen Drang hat, zu zerstören, was heil und gut ist. Sie schlägt gerne mal zu, wird gar zur Killerin und ist am Ende doch nur selbst am Ende.
Das Filmbusiness, die kalte Ichbezogenheit, das eitle Sein: ein Vergnügen war es nicht, darüber zu lesen. Doch der Schreibstil, die klinisch- methodische Betrachtungsweise menschlicher Schwächen, die kluge, schonungslose Analyse kranker Beziehungen hielt mich dennoch am Ball.
Ich habe lange nichts mehr gelesen, das mich gleichzeitig so abgestoßen und gleichzeitig fasziniert hat. Ich würde aber kein weiteres Buch der begabten Autorin mehr lesen wollen, da die Lektüre tatsächlich meine Laune beeinträchtigt hat. Zuviel finstere Realität für mich.
Ich kann aber verstehen, dass dieser Erstling für Aufsehen sorgt. Für mich liegt so gar kein Reiz mehr in Ironie und Sarkasmus und ich bin womöglich einfach vierzig Jahre zu alt für den Roman.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Naja

Kathmandu & ich
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Katmandu & ich hat ein tolles Cover: die bunten Gebetsfähnchen, Stupa-Umrisse und Wanderschuhe, die Wegweiser Freundschaft und Liebe, die in gegensätzliche Richtungen zeigen. Es gefällt mir, dass das Bild ...

Katmandu & ich hat ein tolles Cover: die bunten Gebetsfähnchen, Stupa-Umrisse und Wanderschuhe, die Wegweiser Freundschaft und Liebe, die in gegensätzliche Richtungen zeigen. Es gefällt mir, dass das Bild extra für den Roman entworfen zu sein scheint. Zur Story muss ich leider sagen, dass sie mich nicht so gut unterhalten hat. Die Liebesgeschichte zwischen dem schüchternen Erik und der frechen Jule hat wenig Pep, überraschte mich an keiner Stelle. Die Personen sind etwas oberflächlich gezeichnet, der Cliquenhumor erreichte mich nicht. Es kommt mir vor, als hätte ich eine Abenteuerreise gebucht und eine Pauschalreise bekommen. Nepal aus der Sicht dieser wenig erwachsenen, reichlich naiven und kaum an Kultur und fremden Menschen interessierten jungen Menschen war, für mich langweilig. Wer nur um sich und seine Befindlichkeit kreist und teeniehaft schwärmt, der hat eben nicht viel zu sagen. Die Kapitel aus Jules Sicht waren sogar noch statischer. So denkt doch keine Frau. Die Liebesgeschichte blieb seicht und es passierte nicht viel. Völlig jugendfrei. Eine Stelle, an der ich wirklich gelacht habe, war der Ponyritt. Dramatische Szenen am Ende des Romans haben mich nicht so recht ergriffen, da ich mit den Personen einfach nicht mitfiebern konnte, sie blieben mir fremd. Hier wurde aus meiner Sicht viel Potenzial verschenkt. Das großartige Setting Nepal hätte mehr hergegeben, ebenso die Gruppenkonstellation und natürlich die Lovestory. Der Autor Sven Jähnel hat nach eigenen Angaben bereits 40 Länder bereist und sein Herz an Nepal verloren. Es ist ihm in Ansätzen gelungen das zu vermitteln. Dass er den Nepali Wertschätzung und Sympathie entgegenbringt, war jedoch zu spüren. Die Faszination der imposanten Bergwelt, das Entdecken des kleinen Ich im großen Wunder der Natur, das hat mir gefehlt. Erik sagt von sich, er habe zu sich selbst gefunden auf dieser Reise. Er ist schade, dass er mich nicht wirklich daran teilhaben ließ.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Nicht ganz überzeugend

Stille blutet
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Eine mysteriöse Androhung des nahenden Todes übers Netz, vor laufender Kamera, vier Tote und ein Verdächtiger, der merkwürdig viele Indizien gegen sich hat. Dazu eine sympathische Ermittlerin, die von ...

Eine mysteriöse Androhung des nahenden Todes übers Netz, vor laufender Kamera, vier Tote und ein Verdächtiger, der merkwürdig viele Indizien gegen sich hat. Dazu eine sympathische Ermittlerin, die von ihren unsympathischen Kollegen gemobbt wird. Die erste Tote war ein Biest, der zweite ebenfalls kein Sympathieträger. Da sind die Rollen klar verteilt. Als Leserin habe ich kein allzu großes Mitleid mit den Toten, lediglich der Verdächtige tut mir ein wenig leid. Aber er ist auch ziemlich dusselig. Wie man aber auch so treuherzig in jede noch so offensichtliche Falle tappen kann.
Und bis zum Ende hat sich mir nicht erschlossen, wozu die Ankündigungen des Todes eigentlich gut sein sollten. Irgendwie schade.
Der Krimi liest sich leicht, hat mich aber nicht wirklich gefesselt. Die Personen haben wenig Tiefe. Wie so oft bei der Autorin ist die Handlung rasant. Aber ich finde, das genügt nicht.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Eine Frau in Indien

Die Hennakünstlerin
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Ich habe mich immer gefragt, wozu die Henna- Malerei eigentlich dient, denn schön fand ich sie noch nie. Aber im Roman wird deutlich, welch große Wirkung sie auf die Frauen und Männer haben kann, die in ...

Ich habe mich immer gefragt, wozu die Henna- Malerei eigentlich dient, denn schön fand ich sie noch nie. Aber im Roman wird deutlich, welch große Wirkung sie auf die Frauen und Männer haben kann, die in der indischen Tradition aufwachsen. Dass ein bestimmtes Bild, Verlangen wecken kann, sogar die Empfängnisbereitschaft steigern, warum nicht. Und Geschmack ist ja bekanntlich Definitionssache. Was wir schön finden, entscheidet nicht zuletzt unser kultureller Background. Die Hennakünstlerin vermittelt aber weit mehr als Ästethik.. Sie ist Psychologin, Kräuterkundige Krankenschwester und eine echte Künstlerin.
Den harten Weg einer traditionell erzogenen Bramahnin, die mit 15 verheiratet wird und ihrem unpassenden Ehemann aus purer Verzweiflung fortläuft und sich ein florierendes Geschäft aufbaut, zu verfolgen, hat mir Freude bereitet. Und zu mehr Verständnis der indischen Kultur und des Kastenwesens beigetragen. Ich freue mich immer über Bücher, die auch bilden. Dass die Autorin ihren ersten Roman erst mit zweiundsechzig Jahren veröffentlicht hat, finde ich bemerkenswert. Und erst recht, welchen Erfolg das Buch erringen konnte. Da hat bestimmt wieder Reese Witherspoons Bookclub seinen Teil beigetragen. Die Frau macht Romane durch ihre Empfehlung immer wieder zu Bestsellern.

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