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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

Viel verschenktes Potential

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Zera ist eine Herzlose. Als solche muss sie ihrer Hexe dienen, die sie vor dem sicheren Tod bewahrte, nun jedoch über ihr Herz gebietet. Sie kann nicht altern, kann nicht sterben und möchte nur eines: ...

Zera ist eine Herzlose. Als solche muss sie ihrer Hexe dienen, die sie vor dem sicheren Tod bewahrte, nun jedoch über ihr Herz gebietet. Sie kann nicht altern, kann nicht sterben und möchte nur eines: Ihr Herz zurück. Eines Tages bekommt sie die Chance, ihr Herz tatsächlich zurückzuerlangen. Dafür muss sie nur bei der anstehenden Brautschau das Herz des Prinzen erobern und es ihm stehlen. Was anfangs so leicht klang, wird jedoch immer schwerer. Denn Zera merkt, dass Prinz Lucien nicht so ist, wie sie es erwartet hat.

Ich war so angetan von dem Cover, Titel und Klappentext, dass ich ohne zu Zögern nach dem Buch griff. Über Hexen kann es wirklich nicht genugen Bücher geben und ich freute mich schon auf eine etwas düstere und brutale Geschichte. Außerdem klang Zera genau wie die Protagonistin, die mir in den letzten Büchern des Genres fehlte. Und was hätte auch schief gehen können mit einem Buch, das zur Zeit auf jeglichen Instagram-Kanälen in die Höhe gehalten wird?
Leider riss mich das Buch schon auf den ersten 15 Seiten so schnell von meiner Euphorie-Welle, wie kein anderes. Immerhin hier kann es auf ganzer Linie überzeugen. Denn auf diesen wenigen Seiten wird dem Leser schon ein Exemplar der „wunderschönen, überirdischen, unglaublichen“-Art präsentiert. Oh, ich kann es gar nicht mehr in Worte fassen, wie sehr ich mir mal ein Jugend-Fantasy-Buch wünsche, dass nicht in Aufbau, Wortwahl, Charaktervorstellung und Geschwafel dem in hundertfacher Weise publizierten Schwachsinn gleicht.
Schon diese paar Seiten haben mir vollkommen gereicht und ich hätte das Buch sogar abgebrochen, wenn ich mir selber nicht das Ziel gesetzt hätte, mindestens 100 Seiten eines Buches vor dem Abbruch zu lesen.
Im Nachhinein bin ich ganz froh darüber, dass ich weitergelesen habe. Nachdem ich ab dem Zeitpunkt keinerlei Erwartungen mehr an das Buch hatte, wurde ich doch noch ganz gut unterhalten und konnte die Geschichte innerhalb weniger Stunden durchlesen.
Zera als Protagonistin gefiel mir leider nicht sehr gut. Mit zu starkem Druck von der Autorin sollte wohl das Bild einer toughen, unabhängigen jungen Frau erzeugt werden, doch waren es einfach zu viele Ebenen, die erfüllt werden sollten. Zera ist nicht nur hübsch, nein sie ist clever, nicht auf den Mund gefallen, außergewöhnlich, kann sehr gut kämpfen und ist die einzige auf der Welt, die natürlich nicht zickig, sondern scharfzüngig ist. Dieses ganze Gewese rund um Zera konnte mich leider irgendwann nicht mehr überzeugen. Anfangs fand ich sie noch ganz erfrischend, doch als sie am Hof ankam, schlug es mir zu sehr in die Selection-Richtung um.
Lucien hingegen war wirklich toll und gefiel mir sehr. Er war wirklich ein starker und gut ausgefeilter Hauptcharakter, der auch die nötige Tiefe mitbrachte.
Ein paar andere Nebencharaktere gefielen mir außerdem gut, wie zum Beispiel Lady Y’shennria oder der Leibwächter Luciens. Sogar dem König und dem Erzherzog konnte ich etwas abgewinnen.
Und auch wenn ich Zera nicht zu viel abgewinnen kann, so muss ich der Autorin doch zugestehen, dass sie mich hinsichtlich ihrer Charaktere und deren Beschreibungen/dem Aufbau dieser durchaus überzeugen konnte.
Wem ich jedoch gar nichts abgewinnen konnte, ist die sogenannte Glut – einer inneren Stimme Zeras, die all das Üble der Herzlosen hervorrufen möchte. Von dieser inneren Stimme war ich anfangs noch ganz verzückt, hielt ich sie doch für ein durchaus interessantes Stilmittel, zur Mitte des Buches hingegen hätte ich sie echt abschießen können. Die Druckweise in fett für die Glut lenkte mich auch eher ab und unterstützte den Lesefluss nicht wirklich. Eine Druckweise in kursiv hätte mir hier besser gefallen, da auch so die Glut deutlich vom Rest des Textes abgegrenzt worden wäre.
Das World Building ging leider für ausschweifende Absätze aus Zeras Gedankenwelt drauf. Ich hätte mir viel mehr Drumherum gewünscht und Erklärungen zu der Welt. Auch die Hexen kommen viel zu sehr am Rande der Geschichte vor. In meinen Augen hat es sich die Autorin wirklich viel zu leicht gemacht, in dem sie aus Zeras Sicht schreibt. Somit konnten viele Lücken dadurch „erklärt“ werden, dass Zera als Herzlose nichts über die Hexen und ihre Gewohnheiten, Bräuche und Traditionen wusste. Sehr schade, hier wurde immens viel Potential verschenkt und Dinge nicht erläuert, sondern sich zu recht gebogen. Je nachdem, wie die Autorin es gerade brauchte.
Der Spannungsbogen ist leider eher hinfällig gewesen, da jeder einzelne Plottwist sehr vorhersehbar war.
Nichtsdestotrotz folgte ich Zera und Lucien ganz gerne. Ab und an konnte mich die Autorin doch noch mit Charakterzügen oder interessanten Figuren überraschen. Auch der sehr einfach gehaltene Schreibstil ermöglichte es mir, der Geschichte sehr rasant zu folgen. Der Schreibstil ist – wie bereits von anderen Rezensenten angemerkt – ein wenig gewöhnungsbedürftig durch die eher umgangssprachliche und jugendliche Ausdrucksweise. Mir fiel dies nicht vollkommen negativ auf, passte der Stil dann doch wieder zu den Charakteren und der Geschichte, doch etwas verwundert war ich schon, bin ich doch sonst eher andere Stile gewohnt.
Ein wenig verwundert bin ich doch über die Dicke des Buches. Der Zeilenabstand ist wirklich groß und die Seiten sehr dick, was diese natürlich sehr griffig macht, das Buch jedoch unnötig an Breite aufbauscht.
Da das Ende mit einem fiesen (für mich leider vorhersehbaren) Cliffhanger endet, möchte ich es nicht kategorisch ausschließen, die Reihe weiterzuverfolgen. Im Moment jedoch bin ich froh, etwas Abstand von der Geschichte gewinnen zu können, erscheint der Folgeband doch erst im Frühjahr 2020.
Alles in allem bin ich nicht vollständig zufrieden mit der Geschichte. Mir wurde zu viel Potential verschenkt und die Welt nicht ordentlich beziehungswiese zufriedenstellend ausgebaut.

Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Sehr authentische Beschreibungen, etwas zu konstruiert

Roman Quest - Flucht aus Rom
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Juba muss mit seinen Geschwistern aus ihrem Zuhause fliehen, als der Kaiser Domitian auf Grund der Anschuldigung von Verrat das Haus beschlagnahmt und ein Todesurteil über die gesamte Familie verhängt. ...

Juba muss mit seinen Geschwistern aus ihrem Zuhause fliehen, als der Kaiser Domitian auf Grund der Anschuldigung von Verrat das Haus beschlagnahmt und ein Todesurteil über die gesamte Familie verhängt.
Die vier Kinder haben nur ein Ziel: Rom verlassen und zu ihrem Onkel nach Britannien fliehen. Doch schnell müssen sie lernen, dass die Welt um sie herum nur so wimmelt von Räubern, Verrat und Gefahren.

Die Hauptcharaktere gefielen mir alle ganz gut. Jedes der Geschwisterkinder hatte ein Alleinstellungsmerkmal, so dass man sie gut auseinanderhalten konnte. Doch im Laufe der Geschichte trafen sie auf so viele Nebencharaktere, das man auf den kurzen Seiten etwas den Anschluss an diese verlor. Weniger Charaktere hätten dem Buch deutlich besser getan, dadurch wären auch die Nebencharaktere nicht so farblos und austauschbar gewesen.
Besonders gut gefallen hat mir der authentische Ton der Geschichte. Vor allem bei eher unwichtig scheinenden Details hat sich die Autorin wirklich große Mühe gegeben, dem Leser ein realitätsnahes Bild der damaligen Zeit zu vermitteln. Zum Beispiel wird relativ zu Beginn der Geschichte über ein Fläschchen geredet und wie es zur damaligen Zeit gefertigt wurde.
Jedes Kapitel trägt einen lateinischen Namen (zum Beispiel „Canis“), der schon einen ersten kurzen Einblick in das folgende Geschehen gibt. Ganz am Ende des Buches sind dann alle Kapitel nochmals aufgeführt und mit ihrer Übersetzung und einer kurzen Erklärung oder geschichtlichen Anekdote versehen. Das gefiel mir ausgesprochen gut und dieses Buch wäre zu meiner Schulzeit vor allem für den Lateinunterricht genau das richtige gewesen.
Für die Zielgruppe dürfte es ein sehr spannendes und temporeiches Buch sein, für mich jedoch trafen zu viele Zufälle aufeinander, als das die Geschichte glaubwürdig gewesen wäre. Auch waren zu viele Zwischenfälle zu konstruiert und Lösungen wurden viel zu schnell aus dem Nichts angeboten.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und passt gut in das Genre.
Die Altersempfehlung ab 10 Jahren würde ich bei diesem Buch auf jeden Fall berücksichtigen. Da das Buch im Kinderbuch-Bereich angesetzt war, war ich zu Beginn auf eine ganz andere Art der Geschichte eingestellt gewesen und wunderte mich sehr über die Einordnung. Erst dann entdeckte ich den Zusatz „Empfohlen ab 10 Jahren“. Jüngeren Kindern würde ich das Buch definitiv nicht empfehlen.

Ich vergebe 3 Sterne. Besonders gut gefallen hat mir die Authentizität der Geschichte und für ältere Kinder dürfte dies ein wirklich spannender Ausflug ins damalige Rom und Britannien sein.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Sehr aktuelles Thema und mal ein ganz anderer Stil

Troll
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Trolle beherrschen das Land, Fake News sind an der Tagesordnung, das osteuropäische Land des namenlosen Ich-Erzählers ist vollkommen zerrüttet, korrupt und abgeschottet vom Rest Europas. Zusammen mit seiner ...

Trolle beherrschen das Land, Fake News sind an der Tagesordnung, das osteuropäische Land des namenlosen Ich-Erzählers ist vollkommen zerrüttet, korrupt und abgeschottet vom Rest Europas. Zusammen mit seiner Freundin Johanna schmiedet er einen Plan: Die Trolle von innenheraus zu manipulieren.

Ein wenig holprig schlitterte ich durch die Geschichte. Das liegt vor allem an dem ganz eigenen Erzählstil. Der namenlose Protagonist erzählt zwar viel über seinen Alltag, seine Vergangenheit und teilt viele Einblicke in seine Gedankenwelt, doch erfährt man so als Leser kaum etwas über die Zustände, die nun über die Welt hereingekommen sind. Ein allwissender Erzähler hätte viel Verwirrung verhindern können und dem Leser auf unkomplizierte Weise etwas über die Umwelt der Charaktere beibringen können. Mit dem Ich-Erzähler ist der Leser hingegen genauso verloren in dieser Welt wie der Erzähler selber. Dennoch ist es genau dieses Gefühl des Verloren Seins, der Desorientierung du Unwissenheit, das den Charakter des Buches ausmacht.
Vor allem im ersten Drittel des Buches herrschte viel Verwirrung. In diesem Abschnitt führt der Erzähler den Leser mehr und mehr in seine Welt ein, springt dabei jedoch ohne ersichtliches Schema immer wieder gedanklich hin und her. Er landet im Krankenhaus und trifft dort auf Johanna, die im Laufe der Zeit zu seiner besten Freundin wird.
Der zweite Abschnitt hingegen konzentriert sich mehr auf die Zeit nach dem Krankenhaus, der Erzähler und Johanna arbeiten in einer Firma als Trolle. Mit dem Ziel, die Gemeinschaft der Trolle von innenheraus zu zerschlagen. Doch bald schon verlieren sie sich mehr und mehr in den Untiefen des Internets.
Ich glaube, ich habe das Buch noch immer nicht vollkommen verstanden. Aber das ist gut so. Es regt zum Nachdenken an, weist eine mögliche Zukunft auf. Zeigt uns auch, dass online nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Im Internet ist nicht jeder dein Freund, nicht jede Meldung ist wahr und eigentlich ist jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Noch ist das gezeichnete Szenario in dem Buch eher dystopisch, zeichnet aber eine sehr gute Vorstellung davon, wie sich die Umwelt, die Politik und die Gesellschaft in den nächsten Jahren schon ändern könnten. Das Thema ist aktuell und verstörend realistisch wiedergegeben.
Ausnahmsweise darf dieses Buch in meinen Augen einmal mit zweierlei Maß gemessen werden. Auf der einen Seite überzeugte mich der Schreibstil nicht, zu viele Dinge blieben ungeklärt und unerklärt, es gab zu viele langatmige und abschweifende Passagen, die mich langweilten und Charaktere, mit denen ich mich nicht identifizieren konnte und die viel zu farblos und glatt blieben. Aber die geäußerte Gesellschaftskritik ist gut verpackt, das Buch regt zum Nachdenken an, der Autor hat sich mit seinem Stil etwas geschaffen, das aus der großen Masse der sich immer mehr gleichenden dystopischen Bücher heraussticht. Außerdem hat er eine solch authentische und realistische Zukunft unserer Welt gezeichnet.
So oder so war es sehr spannend, ein (Fantasy-)Buch eines slowakischen Autors zu lesen, der einen erfrischend anderen Stil hat, an den ich mich nur erst noch gewöhnen muss.

Ich vergebe 3 Sterne. Die Umsetzung gefiel mir nicht immer so gut, doch ist dies eins der wenigen Bücher, die man losgekoppelt von Bewertungen anderer unbedingt lesen sollte.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Relativ ruhiger Krimi mit toller Protagonistin

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Karen Eiken Hornby, Kommissarin der doggerschen Inseln, wird zu einem Mord gerufen. Ausgerechnet nach Oistra, dem Austernfest wofür Doggerland so bekannt ist. Und die Tote ist Karen nicht unbekannt, handelt ...

Karen Eiken Hornby, Kommissarin der doggerschen Inseln, wird zu einem Mord gerufen. Ausgerechnet nach Oistra, dem Austernfest wofür Doggerland so bekannt ist. Und die Tote ist Karen nicht unbekannt, handelt sich doch um die Exfrau ihres Chefs mit dem sie die Nacht nach Oistra in einem Hotelzimmer verbrachte.

Karen gefiel mir ausnehmend gut. Mit viel Empathie und vollkommen ohne Vorurteile durchs Leben gehend, konnte sie mich vollkommen von sich überzeugen. Auch ihr Geheimnis, das an vielen Stellen Erwähnung findet, konnte mich noch mehr für sie einnehmen. Und doch wirkte Karen nicht wie ein konstruierter Charakter, sondern hatte seine eigenen Ecken und Kanten.
Leider ist nur Karen eine wirklich ausgearbeitete und geformte Person, viele der Nebencharaktere blieben blass und farblos. Ich bin der Meinung, dass in einem Krimi nicht alle handelnden Personen eine ausgefeilte Charakterbeschreibung benötigen, doch da auch immer wieder Kapitel aus der Sicht verschiedener Charaktere vorkamen, hätte ich es besser gefunden, wenn zumindest diese Personen etwas authentischer dargestellt gewesen wären.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zuerst sehr leicht und ich folgte gespannt den ausführlichen Beschreibungen von Doggerland.
Der Schreibstil gefiel mir gut, die von der Autorin geschaffene Atmosphäre der Inseln wirkte sehr treffend und authentisch auf mich. Durch etliche kleinere Details, die in die Landschaftsbeschreibungen miteinflossen, fühlte sich die Umgebung lebendig an.
Etwas schade ist nur, dass diese Landschaft in und um Doggerland reine Fiktion ist. Das tut der Beschreibung natürlich keinen Abbruch, dennoch bin ich der Meinung, dass es genug reale Schauplätze gibt, an denen dieser Krimi auch wunderbar funktioniert hätte. Doch ist dies nur etwas, dass mich am Rande etwas störte und kein großer Kritikpunkt.
Der Spannungsbogen entwickelte sich in der ersten Hälfte des Buches viel zu langsam. Die Geschichte konnte mich nicht ganz gefangen nehmen und hätte es mit Karen nicht eine so tolle Protagonistin gegeben, hätte ich das Buch vermutlich sehr schnell abgebrochen. Doch zum Ende hin nahm die Geschichte endlich etwas an Fahrt auf und konnte mit einem richtigen Plottwist den Spannungsbogen weit nach oben treiben.
Es ist ein eher ruhiger Krimi, auf den ich ehrlich gesagt so nicht eingestellt war. Viel Action brauche ich nicht, doch müssen Krimis für mich mit einem gut strukturierten Spannungsbogen aufwarten, was hier leider nicht immer der Fall war.

Ich vergebe 3 Sterne. Wahrscheinlich werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen, doch es war sehr erfrischend, von einer Ermittlerin wie Karen zu lesen.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Leider nicht immer meins, Ende konnte mich überraschen

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Phoebe ist gespannt auf ihr erstes Jahr an der Uni. Darauf, ob sie neue tolle Freunde findet, wie die Kurse so sein werden und wie sie es schaffen soll, ohne ihre beste Freundin zu sein. Und könnte das ...

Phoebe ist gespannt auf ihr erstes Jahr an der Uni. Darauf, ob sie neue tolle Freunde findet, wie die Kurse so sein werden und wie sie es schaffen soll, ohne ihre beste Freundin zu sein. Und könnte das Leben an der Uni nicht noch mehr Aufregung vertragen, so trifft sie auf Luke, den Jungen, dem sie in ihrer Schulzeit heimlich hinterher schmachtete. Doch Luke hat eine Freundin.
Und auch Luke kann es nicht glauben, so weit von zu Hause weg seine Schulkameradin Phoebe zu treffen. Aber ist die Uni wirklich so, wie er es sich immer vorgestellt hat?

Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten, gut in das Buch hineinzufinden. YA/NA-Bücher kann man ansonsten ja immer schön flott von der Hand runterlesen, doch konnte mich hier die Handlung gar nicht gefangen nehmen, weshalb ich sehr lange brauchte, um das Buch zu beenden.
Vor allem zu Beginn der Geschichte war ich von Phoebe mehr als nur genervt. In gefühlt jedem Satz wurde erwähnt, wie toll sie Luke doch fand und wie verknallt sie in ihn gewesen ist oder immer noch sei. Dabei hatten die beiden auch in der Schule keinerlei Kontakt. Diese fast schon besessene Art der Verknalltheit gefiel mir überhaupt nicht. Hier konnte sich jedoch Luke wirklich gut hervortun. Sein Hadern mit seiner Beziehung zu seiner Freundin, mit der er in der Schule schon zusammenkam, gefiel mir sehr gut.
Phasenweise war mir die Geschichte viel zu kindlich und naiv, dann jedoch reflektierten die Charaktere ihre eigenen Handlungen auf so gute Art und Weise. Ich hätte mir mehr von der Reflexion und weniger Saufgelage gewünscht, dann wäre das Buch um einiges besser gewesen. Denn in so gut wie jedem Kapitel wird ausschweifend gefeiert, was in der Tat auf englische Universitäten in Maßen zutrifft, nun aber nicht immer vollkommen der Realität entspricht.
Denn beim Erwachsen werden und Abnabeln findet man sich selber noch einmal auf ganz andere Art und Weise. Dinge, die einem bis dato als unumgänglich erschienen, werden in Frage gestellt, die eigene Meinung und Einstellung neu definiert. Dies wurde im Buch wirklich gut dargestellt.
Wirklich sehr gut gefallen hat mir dann auch noch das Ende der Geschichte, mit dem ich so wirklich nicht gerechnet habe. Auch wenn mir das Ende gut gefiel, so hatte das Buch etliche Schwäche den Großteil der Handlung über, so dass ich nur mittelmäßig zufrieden bin mit der Geschichte.
Der Wechsel der Perspektiven von Luke und Phoebe gefiel mir sehr gut, da ich so viel bessere Einblicke in ihre Charaktere gewinnen konnte.
Der Schreibstil ist in Ordnung, passt zur Geschichte, hat aber keinerlei Alleinstellungsmerkmale.

Ich vergebe 3 Sterne. Auch wenn das Cover etwas anderes vermuten lässt, so ist das Buch eher für ältere Jugendliche geeignet, die gerade die Schule beendet haben und kurz vor einem neuen Lebensabschnitt stehen. Alleine wegen der sehr vielen Trinkszenen würde ich es nicht jüngeren Jugendlichen empfehlen.