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Ceciliasophie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2017

In meinen Augen leider viel zu unglaubwürdig

Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein
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Inhalt:
Vor zehn Jahren wurde Gwens Mutter ermordet, nur ihren Vater hat sie noch. Doch kurz nachdem er zu einer Geschäftsreise nach Paris aufgebrochen ist, stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür und erzählen ...

Inhalt:
Vor zehn Jahren wurde Gwens Mutter ermordet, nur ihren Vater hat sie noch. Doch kurz nachdem er zu einer Geschäftsreise nach Paris aufgebrochen ist, stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür und erzählen eine unglaubliche Geschichte: Ihr Vater ist eigentlich CIA-Agent – und bei einem Einsatz spurlos verschwunden. Wurde er entführt? Wollte er dem Geheimdienst den Rücken kehren? Als die Ermittlungen eingestellt werden, macht Gwen sich selbst auf die Suche. Eine gefährliche Reise über mehrere Kontinente beginnt, immer dem Zentrum der Gefahr entgegen. Und Gwen erkennt: Wenn man seine Gegner besiegen will, muss man mindestens so hart und grausam werden wie sie!

Meinung (kann Spoiler enthalten):
Es gibt viele grandiose Bücher über junge Heldinnen, die rausgerissen werden aus ihrem Leben, sich neu finden und erfinden müssen und skrupellos ihre Ziele verfolgen. Cruelty zählt für mich nicht zu diesen Büchern.

Gwendolyn Bloom, Diplomatenkind, Turnerin und unsere Protagonistin, ist ganz anders als alle ihre Mitschüler. Sie trägt DocMartens, die anderen Louboutins. Sie ist unfassbar gebildet, spricht fünf Sprachen fließend, entspricht nicht ganz dem heutigen Schönheitsideal und natürlich ist sie eine absolute Außenseiterin. Kurz um, man spürt ab den ersten Kapiteln, wie gewollt dieser Charakter ist.
Doch das ist noch nicht mal das, was mich am meisten an diesem Buch gestört hat. Denn die Verwandlung, die sie durchmacht, ist in meinen Augen absolut unrealistisch. Von einem Moment zum anderen bricht sie in Lagerhäuser ein, lernt eine Kampfsportart so gut, dass sie erwachsene Männer umlegen kann, lernt mit einer Handfeuerwaffe umzugehen und ist einfach in allem die beste. Außerdem, sei die Situation auch noch so verzwickt, entkommt sie ohne große Schäden. Dabei hat sie immer wieder Hilfe von irgendwelchen Bekannten von Freunden ihres Vaters, was natürlich unfassbar praktisch ist. Außerdem entwickelt sie sich von der als nicht gerade schön anzusehenden Außenseiterin zu einer unfassbar heißen Frau, der ALLE Männer sofort zu Füßen liegen.

Die weiteren Charaktere sind schwer zu beurteilen, denn ich konnte keine wahre Beziehung zu Ihnen aufbauen. Sie sind viel zu flach beschrieben und auch viel zu schnell wieder von der Bildfläche verschwunden, als das ich hier großartig darüber schreiben konnte.
Ich kam sehr schnell in das Buch und die Geschichte hinein und finde nun im Nachhinein den Anfang auch wirklich gelungen. Das Buch startet sehr vielversprechend und baut von Kapitel zu Kapitel leider immer mehr an Glaubwürdigkeit ab, weswegen ich die letzten Kapitel auch nur noch augenrollend hinter mich gebracht habe...
Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen und ist sehr actiongeladen, was wunderbar mit der Handlung harmoniert. Hätte mir die Handlung mehr zugesagt, hätte ich das Buch weitaus schneller beenden können, denn es ist ohne Frage ein pageturner. Außerdem muss ich ganz lobenswert all die Ortswechsel erwähnen. Diese Vielseitigkeit an Handlungsorten ist für mich das beste an dem gesamten Buch.

Im englischsprachigem Raum wurde um das Erscheinen des Buches im letzten Jahr viel Wirbel gemacht. Denn es gab einen größeren Aufschrei wegen etlichen Aussagen des Autors. Dieser siedelt das Buch m YA Bereich an und wollte mit Cruelty ein Statement setzen und "das Genre revolutionieren". Meiner Meinung nach ist ihm dieses absolut nicht gelungen. Man spürt als Leser zu viel aufgezwungenes Wollen des Autors. Er wollte mit aller Macht etwas noch nie dagewesene im YA Bereich schreiben und scheiterte damit. Würde das Buch stattdessen um eine Rache nehmende Ehefrau oder eine etwas erwachsenere Frau als Gwendolyn gehen, hätte es mir deutlich besser gefallen. Er verlor mich bei der bereits oben angesprochenen Verwandlung von Gwendolyn zu einer begehrten Frau.

Ich denke, dieses Buch bildet eine absolute Ausnahme. Denn hier bin ich zu nahezu hundert Prozent davon überzeugt, dass der Film besser ist, als das Buch. Ob ich den Film sehen werde? Vielleicht. Denn an sich fand ich das Buch nicht wirklich schlecht. Nur konnte ich Gwendolyn als "Heldin" in Papierform einfach nicht leiden. Und da Jerry Bruckheimer der Produzent des Filmes sein wird, kann es ja eigentlich nicht so katastrophal werden.
Von daher gibt es heute noch gut gemeinte 2 Sterne und keine Lese- sondern eine Filmempfehlung (wenn er denn mal erscheint).

Veröffentlicht am 26.12.2016

Guter Anfang, enttäuschendes Ende

Wer Furcht sät
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Inhalt:
In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max ...

Inhalt:
In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist

Meinung:
Vorab muss gesagt werden: Ich mochte das Buch. Es hat mir beim Lesen viel Freude bereitet, ich wurde unterhalten und war im Nu durch das gesamte Buch durch.
Doch gefiel mir persönlich das Ende überhaupt nicht und hat meine sehr positive Meinung grundlegend geändert.

Was ich wirklich ganz toll fand und noch immer finde, ist die Thematik. Selbstjustiz, der Unterschied von Gut und Böse, die Frage, ob es überhaupt einen solchen Unterschied gibt. Es regte mich zum Nachdenken an und ich argumentierte im Stillen mit mir selber. Letztendlich kam ich zu dem Schluss, dass es wirklich nicht so einfach ist, Gut und Böse beziehungsweise richtige und nicht richtige Taten voneinander zu unterscheiden.
Außerdem werden immer wieder für die Ermittlung und die Arbeit als Detective wichtige Dinge erklärt und auf geschichtliche Aspekte eingegangen. Ich finde es ganz klasse, wenn man beim Lesen eines Romans auch noch etwas lernt. Da ich mich in London einigermaßen gut auskenne, konnte ich mir von der Stadt und Umgebung immer wieder gedanklich eine Kulisse bauen.
Den Schreibstil fand ich sehr gut. Das Buch lässt sich sehr leicht von der Hand weg lesen und die Kapitel waren gut eingeteilt.
Max Wolfe fand ich als Protagonist gut, was auch daran liegt, dass er für mich nicht diese typischen Detective/Ermittler-Probleme hat. Stan und Scott fand ich herzallerliebst. Wie von vielen schon angesprochen geht es viel ums Privatleben. Mir jedoch hat diese Seite sehr gut gefallen und ich habe die Passagen genießen können.
Auch der Rest des Teams war sehr interessant.

Wie jedoch bereits erwähnt, hat mir das Ende (beziehungsweise das letzte Drittel) überhaupt nicht gefallen.


Die Aufklärung des Falls war keineswegs gute Ermittlungsarbeit, sondern eine Anhäufung von Zufällen. Dies führte dazu, dass es nach meinem Empfinden kein Ende war, sondern eine schnelle Folge von Zufall auf Zufall. Das war mir nicht genug. Das Ende ist zwar an sich schlüssig, doch die Hinführung furchtbar. Außerdem fand ich die Szene der mutmaßlichen Ermordung absolut überflüssig und diese ist der Hauptgrund, weshalb ich unzufrieden bin.
Des Weiteren störte mich die plötzliche Beziehung zu Tara Jones sehr.

(Spoilerende)

Das Cover und die Aufmachung finde ich es toll. Vor allem, dass so mit den Klappen gespielt wurde, finde ich sehr gut.
Ich habe die beiden Vorgänger bisher nicht gelesen, werde dies aber nun nachholen. Auch werde ich den vom Autor im Vorwort angekündigten vierten Band definitiv auch lesen.

Ich finde das Buch noch immer nicht schlecht. Wären es nur die ersten beiden Drittel, hätte es durchaus 4 Sterne verdient. Doch das letzte Drittel war einfach nichts für mich. So musste ich in den sauren Apfel beißen. Das Buch liegt für mich so bei 2.5 Sternen, jedoch eher mit Tendenz zu 2 Sternen.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Keine gelungene Adaption

Die Neapolitanische Saga 1: Meine geniale Freundin
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Ich mag Graphic Novel wirklich gerne und finde es toll, dass dieses Genre oder eher die Art der Publikation auch in Deutschland immer beliebter wird. Die Adaption eines Buches als Graphic Novel ist inzwischen ...

Ich mag Graphic Novel wirklich gerne und finde es toll, dass dieses Genre oder eher die Art der Publikation auch in Deutschland immer beliebter wird. Die Adaption eines Buches als Graphic Novel ist inzwischen ja nichts Neues mehr, viele wirklich tolle Werke wurden bereits in wunderschönen Adaptionen publiziert.
„Meine geniale Freundin“ ist nun auch eines von ihnen. Den Roman, so bekannt er auch ist, habe ich vorher nie gelesen, dies aber nun nachgeholt und zeitgleich zum Graphic Novel zur Hand genommen.

Ich bin keine Künstlerin, ich bin noch nicht einmal ein wirklich kreativer Mensch. Ich habe absolute Hochachtung vor jeder Person, die mehr als Strichmännchen zu Papier bringt, da ich mir noch nicht einmal vorstellen kann, wie viel Talent, Können, Stunden des Übens und Schweiß in ein fertiges Kunstprojekt fließen müssen. Ich kann nur die Kunst, die ich betrachte, einteilen in die Kategorien „gefällt mir“ oder „gefällt mir weniger“ gut. Natürlich auch immer differenzierend, denn ein Kunststil muss mir nicht gefallen, aber ein Kunstwerk in diesem Stil kann dennoch etwas in mir auslösen.
Und auch wenn es mir wirklich schwerfällt, aber der Stil des Graphic Novels gefällt mir leider nicht gut. Ich finde ihn für eine Graphic Novel nicht ansprechend und das Cover nicht wirklich gelungen. Generell fühlte ich während des Lesens eher Beklemmung.
Das nur am Rande erwähnt, denn das Schöne an Kunst ist ja, dass sie in einer anderen Person ganz andere Gedanken oder Gefühle auslösen kann.
Bleibender Kritikpunkt ist aber, dass die gesamte Umsetzung als Graphic Novel nicht funktioniert. Eine Graphic Novel ist ein Zusammenspiel aus Text und Bild. Die Bilder unterstreichen dabei entweder den Text oder funktionieren ohne Text, weil sie die Atmosphäre aufgreifen oder etwas bildlich erzählen. Natürlich gibt es auch Graphic Novel, die ganz ohne Dialoge oder mit sehr wenig Text auskommen, hier werden dann aber auch sehr eindrückliche Bilder oder einfach mehr Bilder genutzt.
Bei dieser Adaption jedoch funktioniert das Graphic Novel nicht, wenn man nicht den Roman gelesen hat.
Wie schon erwähnt kannte ich den Roman vorher nicht und habe Roman und Graphic Novel als Tandem-Read gelesen, das heißt, ich habe die Graphic Novel nach dem Lesen etlicher Abschnitte im Roman angesehen, dann zur Seite gelegt und erneut im Roman gelesen.
Dadurch kannte ich die Geschichte, konnte mir die Umsetzung ansehen und so im Graphic Novel auch verstärkt auf Details achten. Hätte ich den Roman nicht zeitgleich gelesen, wären unheimlich viele Bilder und teils ganze Seiten vollkommen unverständlich für mich geblieben.
Ich frage mich, wer die Zielgruppe für dieses Buch sein soll. Bisherige Leser:innen des Romans? Leser:innen von Graphic Novels? Letztere werden hier nicht auf ihre Kosten kommen.

Empfehlen kann ich das Buch leider nicht. Schade, denn dies wird weder dem Genre, noch dem Roman gerecht.

Veröffentlicht am 01.08.2022

Nicht überzeugend

Die versteckte Apotheke
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Der Klappentext dieses Buches klang so vielversprechend und genau nach einem Buch, das meine derzeitige Stimmung traf, dass ich sofort mit dem Lesen anfangen musste. Leider wurden bei mir viel zu hohe ...

Der Klappentext dieses Buches klang so vielversprechend und genau nach einem Buch, das meine derzeitige Stimmung traf, dass ich sofort mit dem Lesen anfangen musste. Leider wurden bei mir viel zu hohe Erwartungen geweckt, die die Geschichte letztlich nicht halten konnte.

Aus drei verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen berichten die Apothekerin Nella, das Dienstmädchen Eliza und Caroline über ihr Leben und ihre Erlebnisse. Während Nella und Eliza im London des 18. Jahrhunderts lebten, lebt Caroline in der heutigen Zeit. Die Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein, doch ein Fund von Caroline offenbart ihr dank ihrer Neugierde die Geschehnisse und Geheimnis aus Nellas Leben. Denn diese rettete und half Frauen durch ihr Geschick im Umgang mit Kräutern und Giften, um in einer von Männern dominierten und herrschenden Welt zu überleben.

Die Prämisse klang wirklich so spannend, da ich bin ein großer Fan der „His Fair Assassin“-Reihe von Robin LaFevers bin und immer wieder auf der Suche war nach einem neuen Buch über geheime Frauenbünde.
Leider konnte mich „Die versteckte Apotheke“ überhaupt nicht überzeugen, was unterschiedliche Gründe hat.

Zum einen wurde ich einfach nicht mit Caroline warm, die mehr oder weniger der Hauptcharakter der Geschichte ist. Schon auf den ersten zehn Seiten fand ich sie einfach unerträglich, denn Caroline ist natürlich nicht so wie andere Frauen. Während ihre Kommilitoninnen nur quatschend im Café saßen, saß sie vor alten Schriften und studierte diese. Um es mal so zu formulieren, wie in Tiktoks und Reels: Caroline ist der Inbegriff eines „pick me girls“.
Sobald dann ein Mann in ihr Leben tritt, vergisst sie all ihre Träume, Vorstellungen und Wünsche und ordnet ihr Leben komplett dem ihres Mannes unter. Vorbei der Traum eines Masterabschlusses, den sie unbedingt in Cambridge absolvieren wollte. Schließlich möchte ihr Mann Amerika nicht verlassen. Und Geldverdienen muss sie auch, nur mit einem Abschluss in Geschichte findet sie einfach keine Anstellung, weshalb sie eine Stelle im Familienbetrieb ihrer Eltern annehmen muss und darüber eigentlich todunglücklich ist. Es ist wirklich so schade, dass es in den Staaten einfach keine Unis gibt, an denen Caroline ihren Master hätte absolvieren können. Natürlich außer der Universitäten der Ivy League und anderer Universitäten…

Eigentlich ganz gut und gelungen fand ich die Verwendung der unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen. Ich mag es immer sehr, wenn mit diesem Werkzeug gearbeitet wird, schließlich kann der Leser oder die Leserin somit deutlich bessere Einblicke in die Gefühlswelt der einzelnen Charaktere erlangen.
In der Hinsicht war Nellas Perspektive die spannendste, doch leider wurde ihr Erzählstrang viel zu häufig und viel zu schnell wieder unterbrochen. Carolines Erzählstrang nahm viel zu viel Raum ein, wodurch sich die Stränge von Nella und Eliza nur wenig entwickeln konnten. Eine deutliche Kürzung von Carolines Strang hätte der Entfaltung der Geschichte viel besser getan.

Anfangs fand ich es echt angenehm, dass die Autorin etliche Hinweise zum Plot hat fallen lassen, zum Beispiel warum Caroline alleine in London ist, welche relativ schnell aufgelöst wurden. Ich hatte etwas die Befürchtung, dass einige „Geheimnisse“ aus Carolines oder Nellas Leben erst am Ende des Buches aufgelöst werden würden. Aber wirklich sehr geschickt auf genau dem richtigen Höhepunkt der Neugierde löste die Autorin viele dieser Geheimnisse auf.
Leider galt dies jedoch für fast alle Dinge. So ist die titelgebende versteckte Apotheke nicht wirklich versteckt.
Auch waren mir etliche Handlungen und Auflösungen zu einfach dargestellt, zu simple, zu konstruiert und zu wenig durchdacht.

Ich habe das Buch von einer Freundin geliehen bekommen und bin darüber wirklich froh. Ich hätte mich sehr geärgert, wenn ich für diese Geschichte Geld ausgegeben hätte. Für Interessierte ohne Kaufabsicht gibt es die Möglichkeit, das Hörbuch über Spotify zu hören. Ich habe mal ins Hörbuch reingehört und fand die Sprecherin eigentlich ganz angenehm. Sie passt zumindest gut zur Geschichte.
Fast hätte ich das Buch abgebrochen, in gewisser Weise habe ich es auch getan. Ab der Hälfte habe ich nur noch quergelesen und wollte einfach nur noch, dass das Buch endlcih vorbei ist.
Empfehlen kann ich das Buch nicht, wer auf der Suche nach historischen Frauenbünden und Abenteuern, Freundschaft und Intrige ist, dem kann ich uneingeschränkt die „His Fair Assassin“-Reihe von Robin LaFevers empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2019

Zu konstruiert mit zu flach wirkenden Charakteren

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
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Brooke und Thomas waren füreinander bestimmt, doch ein Tag reicht aus, um Brookes Welt für immer zu verändern. Ein Jahr später versucht sie, in Bedford ein neues Leben zu beginnen. Sie findet sogar eine ...

Brooke und Thomas waren füreinander bestimmt, doch ein Tag reicht aus, um Brookes Welt für immer zu verändern. Ein Jahr später versucht sie, in Bedford ein neues Leben zu beginnen. Sie findet sogar eine Wohnung für sich und ihren Hund Ghost, die jedoch einen Nachteil hat. Im Schlafzimmer befindet sich eine Tür, die in die Nachbarswohnung führt. Eine äußerst befremdliche Situation für Brooke. Doch ihr Nachbar Chase, den sie selber noch nie gesehen hat, führt bis in die Nach hinein Gespräche mit ihr durch diese Tür. Mehr und mehr merkt Brooke, wie sie seiner Stimme verfällt.

Ich ließ mich von dem Cover anlocken, war ich doch auf der Suche nach einer sehr lockeren Geschichte für Zwischendurch, bei der ich einfach abschalten und mich berieseln lassen wollte.
Die Leseprobe gefiel mir gut. Der Prolog ließ schon erahnen, dass etwas Schreckliches passiert sein musste und auch der Wechsel zur Handlung ein Jahr später konnte mich noch überzeugen. Doch leider änderte sich meine anfangs positive Haltung der Geschichte gegenüber sehr schnell.
Diese Geschichte hätte die tiefsten und ergreifendsten Emotionen in mir hervorrufen sollen. Leider war ich das gesamte Buch über einfach nur super gelangweilt. Die Charaktere waren so unglaublich flach und nichtssagend, eine Charakterentwicklung war nicht spürbar und ich hatte ein großes Problem mit der Art und Weise, wie die Frauen der Geschichte miteinander umgingen.
Relativ schnell schießen sich Brooke und Molly auf eine andere Frau ein, die als größte Zicke und absolutes Miststück dargestellt wird. Ist es im Jahr 2019 wirklich notwendig, ein solches Frauenbild zu entwerfen? Hätte man nicht solidarischer miteinander umgehen können, um sich dem Ton der Gesellschaft anzupassen und dieses klischeehafte, vollkommen überzogene Bild der Superzicke endlich mal in den Schrank zu sperren? Ich war angewidert davon, wie diese eine Frau in der Geschichte proträtiert wurde.
Sympathie für Brooke – die eigentlich auf Grund ihrer Geschichte in Massen hätte da sein sollen, hätte man sie nur nicht so furchtbar biestig dargestellt – sollte dann durch unendlich viele Anspielungen auf Bücher, Serien und Filme unserer Zeit aufgebaut werden, indem eben diese Werke als Indikator benutzt wurden. Die ersten zwei, drei fand ich noch ganz amüsant, doch bei der wiederholten Benutzung von „Insidern“ aus Game of Thrones war es selbst mir als Fan der Serie eindeutig zu viel.
All diese Anspielungen hätten deutlich besser als Platz für Charakterentwicklung genutzt werden können. Von den ganz großen Gefühlen war leider nichts zu spüren.
Dabei fand ich die Grundidee wirklich gut und bin auch nach Beenden des Buches angetan von dieser. Ich fand es zu Beginn sehr aufregend, den Gesprächen von Brooke und Chase durch die Wand zu lauschen. Doch was anfangs wirklich sehr harmonisch und gut aufbereitet war, wurde im Laufe der Geschichte leider immer schlimmer.
Mir war der Anteil an Dramen und künstlichen Problemen einfach viel zu hoch. Ein konstruiertes Unglück jagte das nächste und nicht eines von diesen wirkte in irgendeiner Art und Weise glaubhaft auf mich.
Nach einem solch starken Start ist eine solche Entwicklung ins negative wirklich sehr schade.