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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2022

Tolle Lebensgeschichte!

Endlich Nora!
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Heute morgen habe ich "Endlich Nora!" der Autorin Nora Dahmer ausgelesen und möchte mich an dieser Stelle für das Buch bei ihr bedanken.

Es handelt sich um die Autobiographie der Autorin, die ihren Weg ...

Heute morgen habe ich "Endlich Nora!" der Autorin Nora Dahmer ausgelesen und möchte mich an dieser Stelle für das Buch bei ihr bedanken.

Es handelt sich um die Autobiographie der Autorin, die ihren Weg aus einem im Inneren zerrissenen Schattendasein in die Welt beschreibt. Menschen sind bekanntlich die besten Schauspieler in ihrem eigenen Theaterstück und so hat auch Nora Dahmer über Jahrzehnte ein Leben geführt, das sie im Grunde gar nicht führen wollte. Und auch ihr Körper hat dagegen rebelliert. Irgendwann kam der Punkt, an dem eins klar war: So kann es nicht weitergehen, sie muss auf die Signale des Körpers und auf ihr Herz hören und sie wagt den Schritt nach außen und outet sich als trans Frau.

Doch gestützt von einer sehr stabilen Familie und der damit verbundenen Liebe ist es möglich, jeden Weg mit Bravour zu meistern. Ihr Lebensbericht ist so voller positiver Energie, dass er bestimmt vielen betroffenen trans Menschen, aber auch Freunden und Familie von betroffenen Personen eine große Hilfe sein können. Ich denke aber auch, dass das Buch für Menschen interessant ist, die sich schlicht für das Thema Transidentität interessieren. Daher sage ich DANKE an die Autorin für die Möglichkeit, mit diesem Buch an ihren Erfahrungen teilhaben zu dürfen. Sie macht Mut und Hoffnung, dass die Gesellschaft tatsächlich dazu gelernt hat und das tut gut.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Süße Geschichte mit vielen wichtigen Themen

Der kleine Bork
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Vor ein paar Tagen habe ich dieses sehr süße E-Book für Kinder als Rezensionsexemplar erhalten und es gerade durchgelesen.
Es ist wirklich sehr süß und behandelt dabei kindgerecht Themen wie Ausgrenzung, ...

Vor ein paar Tagen habe ich dieses sehr süße E-Book für Kinder als Rezensionsexemplar erhalten und es gerade durchgelesen.
Es ist wirklich sehr süß und behandelt dabei kindgerecht Themen wie Ausgrenzung, Meinungen Anderer zulassen, auch mal über den Tellerrand schauen und wie man mit Vorurteilen umgeht.
Es geht um einen kleinen Ork namens Elstar. Da er mit seinem Stamm an einem Apfelbaum lebt, bezeichnet man diese Orks auch als Baumorks, bzw. BORKS.
Es geht auf den Winter zu und die Nahrung wird knapp, also macht sich Elstar auf den Weg zu den anderen Orkstämmen.
Nach jedem Kapitel wird das Buch mit einer schönen Zeichnung garniert.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Sehr aktuell

Erfahrungen eines schönen Mädchens
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Ich gebe zu, ich hatte noch nie von diesem Buch oder gar der Autorin gehört, dabei lese ich auch viele Bücher, die älter als zwanzig Jahre sind und auch in anderen Sprachen als deutsch. Daher war ich in ...

Ich gebe zu, ich hatte noch nie von diesem Buch oder gar der Autorin gehört, dabei lese ich auch viele Bücher, die älter als zwanzig Jahre sind und auch in anderen Sprachen als deutsch. Daher war ich in mehrfacher Hinsicht dankbar, dass ich im Rahmen einer Leserunde die Möglichkeit erhalten hatte, das Buch für mich zu entdecken.

Schön fand ich bereits das Vorwort der Neuausgabe von 2019, in der die Autorin darauf hinweist, dass ihr Roman, der 1972 erschienen ist, als eine Art Denkanstoß zu sehen war. Sie sieht ihn als sarkastisch - was man beim Lesen im Hinterkopf behalten sollte.

Doch worum geht es eigentlich in "Erfahrungen eines schönen Mädchens"?

Im Mittelpunkt der Handlung steht Sasha, eine junge Frau, die einerseits schier davon besessen ist, als "schön" angesehen zu werden, andererseits jedoch eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, in der ihr Aussehen so gar keine Rolle spielt.

Eindrücke beim Lesen

Selten hat mich ein Buch in letzter Zeit innerlich so gespalten. Es gab Kapitel, da mochte ich ganze Sätze so gerne, dass ich gar nicht aufhören konnte, darüber zu sprechen, wiederum andere, bei denen ich das Buch an die Wand hätte pfeffern können. Als ich innerhalb der Leserunde die Kommentare meiner Mitleser:innen meinerseits kommentiert habe ist mir aufgegangen, dass genau das bewirkt werden sollte.

Vor allem in den ersten Kapiteln hatte ich die Schreibe der Autorin als sehr flüssig empfunden und mochte daher gerade dein Einstieg auch gerne. Aber mit der Protagonistin konnte und wollte ich mich einfach nicht identifizieren. Wenn man jedoch bedenkt, wann das Buch geschrieben wurde, ist vermutlich genau das damals Sinn und Zweck gewesen, wobei ich wieder zurückkomme auf das Vorwort der Autorin. Wann immer ich mich nicht identifizieren wollte - als Frau im Jahre 2021 - war das vielleicht auch gar nicht Ziel des Buches. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum sich eine Frau so vom Äußeren abhängig macht. Doch wenn ich ehrlich bin - mache ich das nicht auch? Ich nutze Makeup, färbe meine Haare, hasse jedes Kilo zu viel auf der Waage und bin definitiv nicht unabhängig von Kritik an meinem Aussehen.

"Was sollen nur die Leute denken" vs. "Mir ist egal, was andere über mich denken". Ich glaube, dass diese beiden Sätze um die Vorherrschaft in uns kämpfen und als Frau in der damaligen Zeit hat einfach der erste das Denken dominiert. Indem man heiratet, ist man der gesellschaftlichen Kritik nicht mehr so offen ausgesetzt, also heiratet Frau. Sie erfüllt den Standard und macht sich dadurch frei von Kritik.

Das Buch war sicherlich eines der Bücher, für die ich generell gesehen am längsten brauchte, weil ich ständig am Überlegen war, was mich stört - dabei hat es mich einfach kalt erwischt und irgendwann habe ich meinen Kopf einfach machen lassen. Es ist wirklich ein gutes Buch!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Kalter Schreibstil, aber irre fesselnd

Das Handwerk des Teufels
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Das Jahr hat literarisch interessant begonnen - mit dem "Handwerk des Teufels" - einer Empfehlung meiner Freundin. Sie hatte erst kurz vorher den Film gesehen und sich dann das Buch geholt. Nachdem sie ...

Das Jahr hat literarisch interessant begonnen - mit dem "Handwerk des Teufels" - einer Empfehlung meiner Freundin. Sie hatte erst kurz vorher den Film gesehen und sich dann das Buch geholt. Nachdem sie es dann in einer Nacht durchgeschmökert hatte, hatte ich es mir dann kurzerhand auch bestellt und gelesen.

Zunächst einmal mag ich die gnadenlos kalte, nüchterne Sprache des Autors und hatte das Gefühl, dass ich nur ein wenig in meinem Gedächtnis graben muss, um mich andere ebenfalls amerikanische Autoren zu erinnern. Ist das ein typisch amerikanisches Buch? Nun, zumindest werde ich diesen Gedanken mal weiterverfolgen.

Ich würde nicht behaupten, dass es nur einen oder zwei Protagonisten gibt. Mit Knockemstiff als Zentrum werden verschiedene Lebenswege betrachtet, die entweder ihren Anfang, eine Station oder ihre Ende dort finden. Der Titel "Das Handwerk des Teufels" (engl. The devil all the time) ist dabei sehr interessant und auch durchaus treffend, erklärt sich aber erst beim bzw. nach dem Auslesend es Buches.
Kurzerhand habe ich mir auch schon die beiden anderen Bände, die ebenfalls zur Knockemstiff-Trilogie gehören, bestellt und denke, dass ich sie ebenso schnell durchschmökern werde.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Einfach gut

Das Haus der vergessenen Träume
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Das Cover hatte mich sehr an ein Buch einer anderen Autorin erinnert, aber ich vermute, dass das eine Entscheidung des Verlags ist, sämtliche Bücher von Autorinnen sehr ähnlich zu gestalten. Eigentlich ...

Das Cover hatte mich sehr an ein Buch einer anderen Autorin erinnert, aber ich vermute, dass das eine Entscheidung des Verlags ist, sämtliche Bücher von Autorinnen sehr ähnlich zu gestalten. Eigentlich war mein erster Gedanke, dass ich kein ähnliches Buch lesen möchte als das, was ich bereits kannte - Gott sei dank war die einzige Ähnlichkeit zwischen den Büchern das Cover.

Leider muss ich dem Verlag noch einen weiteren Kritikpunkt andichten, den ich jedoch nicht mit Sternen bewerten werde, da die Autorin dafür nichts kann, und zwar geht es um den Titel. Im englischen Original heißt das Buch "The Unseen" und dieser Titel hätte wirklich so fantastisch auch auf deutsch gepasst. Man hätte daraus "Die Unsichtbaren" oder "Die, die keiner jemals sieht" machen können, denn genau darum geht es im Buch - um das Dienstpersonal, das über Jahrhunderte einfach nur existiert, ohne von der Herrschaft beachtet zu werden. Wo "Das Haus der vergessenen Träume" herkommt, ist und wird mir auf ewig schleierhaft bleiben.
Cat ist schon früh ein Rebell und hat dadurch schon einen hohen Preis bezahlt, bis sie um 1911 herum in die einsame Gegend von Berkshire ziehen muss, um dort bei dem Vikar Albert Canning und dessen Frau zu arbeiten.
Doch dies ist nicht die einzige Rahmengeschichte - das Buch beginnt in der näheren Vergangenheit, als der Tod eines Soldaten aufgeklärt werden soll.

Wie beide Geschichten geschickt mit einander verwoben werden, einen genialen Twist am Ende des Buches bewirken, soll jeder Leser selbst erfahren. Ich habe das Buch wirklich in kürzester Zeit schlicht und weg weggeatmet und bin sehr froh, dass ich noch ein weiteres Buch der Autorin auf dem TBR-Stapel liegen habe. Die Schreibe ist herrlich flüssig und die Charaktere plastisch - zum Greifen nah

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