Gute Unterhaltung mit den Wunderfrauen in den 60er
Die WunderfrauenZu Beginn der 60er Jahre läuft der kleine Laden von Luise Dahlmann sehr gut. Aufgrund der vielen Arbeit, kommt eine Abwechslung, die Teilnahme an einem Rock'n Roll Kurs, für sie genau richtig.
Annabel ...
Zu Beginn der 60er Jahre läuft der kleine Laden von Luise Dahlmann sehr gut. Aufgrund der vielen Arbeit, kommt eine Abwechslung, die Teilnahme an einem Rock'n Roll Kurs, für sie genau richtig.
Annabel zu Dohna bekommt endlich ihr zweites Wunschkind und Helga Löw hat es geschafft, sie ist Frauenärztin und erhält eine Stelle an der Starnberger Seeklinik. Dagegen hat Marie schon ihr drittes Kind und opfert sich für die Familie auf.
Ich habe schon mit Freude auf den zweiten Teil der Trilogie „Die Wunderfrauen“ gewartet. Auch in diesem Band zeigen die vier Frauen ihre Stärken.
Die Autorin Stephanie Schuster hat mich in die Welt der 60er Jahre entführt. Ob mit der Mode oder der Musik, ich habe mich gefühlt, als wäre ich mitten im Geschehen, was mir sehr gut gefiel. In dieser Zeit durfte natürlich auch der Rock’n Roll Kurs nicht fehlen. Die Autorin bringt dem Leser durch eine lebendige Schreibweise die 60er Jahre näher. Wieder einmal konnte mich der locker leichten Schreibstil begeistern, der mich durch bildhafte und stellenweise detaillierte Beschreibungen an dem Leben der Wunderfrauen teilhaben ließ.
Die Charaktere sind sehr authentisch deshalb fällt es dem Leser leicht mit den sympathischen Frauen eine Verbindung aufzubauen. Durch den Perspektivwechsel konnte ich mich sehr gut in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen.
Luise möchte eine Veränderung in ihrem Laden und plant daher eine Selbstbedienung in ihrem Geschäft anzubieten. Große Unterstützung hat sie durch Annabel. Beide Freundinnen freuen sich über den Fortschritt der neuen Gesetzesänderung, dass Frauen, solange sie ihren Pflichten in der Ehe nachkommen, ohne Einwilligung des Ehemannes, einer Tätigkeit nachgehen dürfen. Außerdem dürfen sie seit neustem auch ohne zu Fragen ein eigenes Konto eröffnen.
Helga macht sich im Krankenhaus als Frauenärztin stark und gibt Frauen Aufklärungskurse zur Verhütung und die Nachfrage ist groß. Trotzdem gibt es auch einige, die diese Hilfsangebote für die Frauen nicht gerne sehen.
Ganz anders hingegen läuft Maries Leben ab. Sie muss hart auf dem Hof arbeiten und kümmerte sich liebevoll um ihre Kinder, bis zum Rande ihrer Erschöpfung. Deshalb hatte ich sehr viel Mitleid mit dieser sympathischen Protagonistin.
Erschreckend waren die Reaktionen und der Umgang der Gesellschaft, auch von Ärzten und Pflegepersonal, mit dem Skandal den 60er. Gut recherchiert, greift die Autorin wichtige Themen der damaligen Zeit auf.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und bin schon gespannt auf den dritten Band, um die 70er Jahre mit den Wunderfrauen zu erleben.