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Veröffentlicht am 21.10.2023

Für große Träume mutig sein, dafür ist man nie zu klein

Kleine Würmchen – große Träume
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Handlung:

Die Würmchen Wim und Wum kriechen eines Tages über eine Wiese, als ein Storch vorbeikommt. Dieser sieht nach seiner langen Reise von Afrika schon ein leckeres Abendessen in ihnen, als Wim mutig ...

Handlung:

Die Würmchen Wim und Wum kriechen eines Tages über eine Wiese, als ein Storch vorbeikommt. Dieser sieht nach seiner langen Reise von Afrika schon ein leckeres Abendessen in ihnen, als Wim mutig fragt, ob er ihnen von diesem Land berichten kann. Und was er ihnen erzählt, beeindruckt die beiden sehr. Fortan träumen sie, auch nach Afrika zu reisen, um die tollen Riesentiere zu sehen. Aber ob sie das schaffen können? Der Storch weiß jedoch: wenn er es schafft, um den halben Erdball zu fliegen, kann auch der Traum der Würmchen Wirklichkeit werden. Also fassen sie einen mutigen Plan. Als sie ihren Freunden davon erzählen, wird schnell klar, dass diese ihnen zwar mehrheitlich Glück wünschen, jedoch längst nicht alle an sie glauben. Dennoch machen die beiden sich mutig und voller Zuversicht auf den Weg. Unterwegs meistern die Würmchen viele verschiedene Hürden, erleben unerwartete Dinge, staunen über Erlebtes und befinden sich auch in der ein oder anderen misslichen Lage. Wie gut, dass sie dabei immer wieder Tiere treffen, die sie auf unterschiedliche Weise unterstützen oder weiterbringen. Der Weg zum Ziel ist jedoch sehr weit – ob Wim und Wum es erreichen, solltet ihr unbedingt selbst herausfinden.

Meine Meinung:

Dieses wunderschöne Kinderbuch überzeugte meine Kinder und mich durch und durch – und zwar gleich auf mehreren Ebenen.
Zuerst einmal ist der Einband schon wunderschön! Anders kann man es einfach nicht sagen. Ich habe es ausgepackt und war sofort schockverliebt. Die süßen Würmchen mit Halstuch und Blümchen sowie die tollen Farben – einfach rundum gelungen. Wenn man es in der Hand hält, ist es wirklich noch viel schöner als im Internet.
Dann zur Geschichte an sich: die Reise von Wim und Wum wird uns in Reimform erzählt. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich überhaupt kein Fan von Reimen bin. Hier mache ich jedoch einmal eine Ausnahme. Was häufig nach dem Motto „Reim dich oder ich fresse dich“ gereimt ist, wirkt hier mit viel Bedacht ausgewählt, liest sich wirklich flüssig und tut auch dem Inhalt der Geschichte in keiner Weise einen Abbruch.
Die Handlung an sich ist ebenfalls mitreißend und lässt den Leser zusammen mit den mutigen Würmchen viele verschiedene Emotionen erleben. Dabei finde ich die Botschaft dahinter am tollsten. Man sollte im Leben Ziele und Träume haben. Es wird immer Kritiker geben – oder Stolpersteine. Manchmal wird man auch traurig sein, manchmal Unterstützung erfahren, staunen über verschiedene Dinge und am Ende (ohne zu viel zu spoilern) ist es vielleicht nicht immer unser eigentliches Ziel, was wir erreicht haben. Aber der Weg hat uns auch etwas gelehrt, uns wachsen lassen und uns verschiedene Fähigkeiten gelehrt. In einer Gesellschaft, in der so vieles auf Leistung und Zielerfüllung ausgelegt ist, finde ich das eine ganz wichtige Botschaft. Diese sollten wir unseren Kindern frühzeitig mit auf den Weg geben – und das tut dieses Buch in einer ganz besonders einfühlsamen Art und Weise.
Die Illustrationen in einem Kinderbuch sind immer ganz besonders wichtig. Lassen sie die Geschichte doch erst lebendig werden und die Kinderaugen strahlen. Eva Marina Burckhardt hat hier ganze Arbeit geleistet: Niedliche Tierdarstellungen, realistische Naturbilder, aber auch die gelungenen Farbkontraste – auch ohne Text würde hier ganz viel vermittelt und die Geschichte an sich schon erzählt. So können auch Kinder, die noch nicht lesen können, viel entdecken und die Geschichte verstehen.
Am Ende des Buches findet sich noch ein von Andreas Niopek komponiertes Lied mit einem QR-Code zur Hörprobe. An sich finde ich das eigentlich eine ganz gute Idee - muss jedoch gestehen, dass mich das Lied selbst leider nicht vom Hocker gehauen hat - aber das ist ja immer Geschmacksache.
Noch lobend zu erwähnen ist, dass man zum Buch auch Kreativmaterial erwerben kann. Die Autoren haben sich wirklich Gedanken gemacht und ein komplexes Gesamtkonzept zur Stärkung der Resilienz und der psychischen Gesundheit von Kindern entwickelt.


Fazit:

Mit „Kleine Würmchen - große Träume“ haben Ursula und Wolfgang Niopek zusammen mit der Illustratorin Eva Marina Burckhardt ein wunderschönes Kinderbuch mit ganz wichtiger Botschaft geschaffen. Hier wird mittels einer mitreißenden Geschichte in Reimform und liebevoll gezeichneten Bilden gezeigt, dass jedes noch so kleine Lebewesen Ziele haben sollte, dass es nicht immer leicht ist, diese zu erreichen und dass man auch durch vermeintliche Misserfolge etwas fürs Leben lernt.
Für mich ist das Buch rundum gelungen, wahnsinnig durchdacht und dabei auch noch wunderschön anzusehen. Deshalb sollte es eigentlich in keinem Kinderzimmer fehlen!!!

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Geben ist schön – doch miteinander Teilen ist noch schöner

Das große Weihnachtsfest im Zoo
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„Das große Weihnachtsfest im Zoo“ ist der 5. Band der beliebten „Zoo-Reihe“ von Sophie Schoenwald und Günther Jakobs (Ilustrator). Hier dürfen wir mit Igel Ignaz, Zoodirektor Alfred Ungestüm und den Tieren ...

„Das große Weihnachtsfest im Zoo“ ist der 5. Band der beliebten „Zoo-Reihe“ von Sophie Schoenwald und Günther Jakobs (Ilustrator). Hier dürfen wir mit Igel Ignaz, Zoodirektor Alfred Ungestüm und den Tieren im Zoo Weihnachten feiern und erleben, dass nicht nur geben schön ist, sondern miteinander Teilen noch viel schöner!

Handlung:
„Während die einen schon seit Wochen sehnsüchtig die Tage zählten, kam das Weihnachtsfest für andere auch in diesem Jahr wieder recht plötzlich.“ Zoodirektor Ungestüm und sein kleiner Freund Ignaz Igel meinten schon fast fertig zu sein mit den Weihnachtsvorbereitungen im Zoo, als Ignaz mit Schrecken feststellte, dass er gar kein Geschenk für Fräulein Gisela Giraffe besorgt hatte. Das hatte Herr Ungestüm nämlich ganz vergessen ihm zu sagen. Jedes Tier im Zoo sollte ein anderes beschenken, so dass am Ende jeder ein schönes Präsent erhielt. Nach langem Nachdenken über das perfekte Geschenk, fiel Ignaz ein, dass Gisela sich bestimmt über seine Fliege freuen würde. Da diese jedoch sein liebstes und einziges Kleidungsstück war, fiel es ihm wirklich schwer, sich davon zu trennen. Aber an Weihnachten ging es doch darum, anderen eine Freude zu machen! Den gleichen Gedanken hatten jedoch auch alle anderen Tiere. Und so war jedes von ihnen, welches Ingaz besuchte, nicht nur traurig, dass es etwas Geliebtes weggegeben hatte, sondern konnte auch zumeist das Geschenkte gar nicht richtig nutzen. Und so kam es, dass am Fest der Liebe alle Tiere traurig, enttäuscht und allein in ihren Gehegen saßen. Aber da kam Ignaz eine Idee, wie sie das Weihnachtsfest im Zoo doch noch retten konnten…

Meine Meinung:
Meine Kinder und ich waren sofort verliebt in dieses wunderschöne kindgerechte Weihnachtsbuch. Hier stimmt einfach alles und ich weiß gar nicht, womit ich zuerst anfangen soll. Zum einen ist da eine tolle Geschichte. Ich musste des Öfteren schmunzeln, weil so einiges sich auf uns Menschen übertragen lässt. Schon der erste Satz, den ich mir erlaubt habe, oben zu zitieren, war ein klasse Einstieg in das Buch. Denn sind wir nicht auch oft gestresst von all den vielen Vorbereitungen? Danach wird so süß erzählt, wie Ignaz seine geliebte rote Fliege verschenkt. Man leidet richtig mit ihm. Auf den folgenden Seiten lernt man die Tiere im Zoo und ihre liebsten Sachen kennen. Das ist für Kinder wirklich sehr schön. So kommt es z.B. auch, dass man bei Fräulein Gisela Giraffe das Buch mal hochkant drehen muss, weil sie mit ihrem langen Hals gar nicht auf die Seiten passt. Fast jedem Tier wird eine Seite gewidmet. Hierbei passiert nicht zu viel und die Kinder sind nicht aufgrund einer überladenen Geschichte überfordert. Tatsächlich waren meine Kinder in der Hälfte des Buches ziemlich „geknickt“. Dass alle Tiere an Weihnachten traurig sind, machte sie ziemlich betreten. Und so freute es sie umso mehr, als Ignaz einen Plan ausheckte, um Weihnachten doch noch zu einem glücklichen Fest zu machen. Das Endresultat war auf der letzten Seite zu sehen. Sprachlich kam diesem Teil vielleicht nicht so viel Bedeutung bei, aber die dazugehörige Illustration sprach für sich. Wobei ich auch schon beim Thema bin. Die Bilder im Buch waren wirklich herzallerliebst. Ich war sofort schockverliebt. Klar gezeichnet, schön groß, nicht überladen und trotzdem mit vielen liebevollen Details ausgestattet, gab es hier viel zu entdecken. Die Bilder unterstützten die Geschichte und das Gesamtresultat kann sich sehen lassen. Vor allem die letzte Seite hatte einen richtigen Wohlfühleffekt für mich. Meine 4- und 6-jährigen Kinder wollen die Geschichte immer wieder hören und schauen sich auch die Bilder gerne allein an.

Fazit:
„Das große Weihnachtsfest im Zoo“ von Sophie Schoenwald und Günther Jakobs ist ein wunderschönes Weihnachtsbuch, welches nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt. Unterstützt von zuckersüßen Illustrationen wird in einer liebevoll erzählten Geschichte deutlich, worum es eigentlich beim Weihnachtsfest geht – nämlich um das zusammen sein und miteinander teilen!

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Bittersüße Geschichte, die unter die Haut geht

Kein guter Mann
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„Kein guter Mann“ ist ein weiterer Roman des deutschen Schriftstellers und Drehbuchautors Andreas Izquierdo. Jedoch ist es mein erster Roman von ihm, den ich lese - und ich war schon sehr gespannt, was ...

„Kein guter Mann“ ist ein weiterer Roman des deutschen Schriftstellers und Drehbuchautors Andreas Izquierdo. Jedoch ist es mein erster Roman von ihm, den ich lese - und ich war schon sehr gespannt, was mich erwartet. Klang der Klappentext doch viel versprechend und das Thema interessant. Doch wurden meine Erwartungen erfüllt?

Handlung:
Walter ist Postbote. Und er macht seinen Dienst seit vielen Jahren tadellos. Schließlich vertritt er Werte. Dass er dabei pedantisch wirkt, ist ihm egal. So kann er es auch nicht tolerieren, dass Herr Leyendecker ihm eines regnerischen Tages eine unfreiwillige Dusche mittels seines Autos beschert. Und das kann er nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen – so entfacht ein Streit, nein eigentlich ein Kampf zwischen den beiden, welcher zur Folge hat, dass Walter nun kein Postbote mehr ist, sondern Christkind. Er wird nämlich in die Christkindfiliale strafversetzt, wo er fortan in dessen Namen ungeheure Wünsche und Forderungen von verwöhnten Rotznasen beantworten darf. Umso erstaunter ist er, als er plötzlich über den Brief des 10-jährigen Ben stolpert, welcher sich mit einer dringenden Bitte an Gott wendet. Aber Walter ist ja kein Unmensch und antwortet Ben. Es entsteht ein Briefwechsel, der vor allem in Walters Leben etwas in Gang setzt. Und so treten längst vergessene Ereignisse zutage, wird längst Überfälliges gesagt und kommen Dinge ins Rollen, die noch ungeahnte Folgen haben werden.

Meine Meinung:
Mit „Kein guter Mann“ wählt Andreas Izquierdo einen Titel, welcher neugierig macht. Warum ist dieser Mann nicht gut? Was macht einen Mann zu einem schlechten Menschen? Der Titel bietet erst einmal viel Spielraum für eigene Fantasien und Erwartungen.
Auch das Cover ist sehr passend dazu gewählt: ein Mann in einem „kleinkarierten“ Pollunder. Der Prototyp der Engstirnigkeit. Ein Mann vom „alten Schlag“, einer der von traditionellen (und vielleicht auch überholten) Ansichten und Werten geprägt ist.
Und genau so einer ist Walter. Im ersten Moment hält man ihn vielleicht für unsympathisch und grummelig, aber schnell wird klar, dass er auch Werte vertritt. Dass er sich für die Menschen in seinem Umfeld interessiert. Zum Beispiel für Ben. Aber auch für seine Tochter Sandra, welche er mit einer eher unorthodoxen Methode auf ihrer gewalttätigen Beziehung befreit. Und um so weiter man liest, desto mehr schließt man Walter ins Herz. Hierfür sorgen auch immer wiederkehrende Rückblenden in Walters früheres Leben. Und so erfährt man immer mehr über seine Vergangenheit und die Umstände, die ihn so haben werden lassen, wie er ist. Dazu kommt noch die Figur des Ben, welcher in der Geschichte eher als eine Art Katalysator für Walters Geschichte dient. Trotzdem liebevoll und ergreifend in die Geschichte eingebaut, leidet man auch immer wieder mit dem Jungen, der in seinem jungen Leben schon so viel Verantwortung und Leid erfahren muss.
Andreas Izquierdo versteht es, einen durch seinen Schreibstil sofort mitzunehmen. Er lässt die Figuren lebendig werden, bringt einem mit Metaphern Sachverhalte näher und schreibt mit so viel Witz, dass man auch in der ernsten Handlung oft über Reaktionen und Handlungen schmunzeln muss.
Habe ich beim Lesen des Klappentextes doch teils eine andere Geschichte erwartet, war ich hinterher nicht enttäuscht, dass sich das Buch doch so anders entwickelt hat. Jedoch muss ich auch sagen, dass einige Ereignisse mich ziemlich tief berührt haben und sehr traurig haben werden lassen. Aber auch solche Emotionen auslösen zu können, spricht ja für den Autor

Fazit:
Andreas Izquierdo erzählt mit viel Witz und Charme eine teils dramatische, teils herzerwärmende Geschichte. Ich persönlich bin mit einer emotionalen Achterbahn gefahren und habe dabei auch viele Täler durchquert. Insgesamt hat mich das Buch so sehr berührt und mitgenommen, dass mir die Geschichte auch jetzt, Tage nach dem Beenden noch durch den Kopf schwirrt und mich nachdenklich macht. Ganz klar eines meiner Buch-Highlights 2023!!!

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Zwei Frauen, zwei Schicksale, eine Verbindung

Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung
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„Ein kleines Stück von Afrika- Hoffnung“ ist der zweite Band der insgesamt zweibändigen Afrika-Saga von Christina Rey und für mich die absolut gelungene Fortsetzung von „Ein kleines Stück von Afrika – ...

„Ein kleines Stück von Afrika- Hoffnung“ ist der zweite Band der insgesamt zweibändigen Afrika-Saga von Christina Rey und für mich die absolut gelungene Fortsetzung von „Ein kleines Stück von Afrika – Aufbruch“

Handlung:
Ivory und Sanele haben sich gemeinsam mit ihren Töchtern auf der Edgecumbe-Farm ein Paradies geschaffen. Doch eines Tages wird ihr Glück getrübt. Die Familie ihres verstorbenen Ehemannes Adrian erhebt Anspruch auf die Farm. Da ihr Schwager zudem behauptet, dass sein Bruder noch am Leben sei, ist auch die Ehe mit Sanele nicht rechtens und die beiden müssen die Farm verlassen. Nun beginnt für die vier eine Zeit voller Ängste und Entbehrungen.

Zur Gleichen Zeit wird die junge Maharani Ranjana Witwe. Sie weiß, dass es für sie bedeutet, als Sati mit ihrem Mann verbrannt zu werden. Ihre ergebene Dienerin und Freundin kann sich mit diesem Schicksal jedoch nicht abfinden und flieht mit ihrer Herrin nach Afrika. Auch die beiden Frauen müssen sich vielen Herausforderungen stellen und ihren Platz im neu begonnen Leben finden.

Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht seien könnten. Zwei Schicksale, die miteinander verbunden sind. Eine Handlung, die mitreißender kaum sein könnte.

Meine Meinung:
Tatsächlich bin ich immer etwas skeptisch, was Fortsetzungen von Romanen angeht. Oft kann der zweite Teil die Erwartungen nicht erfüllen, die der erste Band unweigerlich hervorruft.
Umso überraschter war ich, dass mich die Handlung von Beginn an bis zur letzten Seite fesselte.
Bereits das Cover steigerte die Vorfreude. Ich mochte es sofort - die Parallelen zum ersten Band, jedoch dieses Mal in einem Rot- bzw. Orangeton, die Darstellung von Afrika, aber auch Ivy als gestandene und gefestigte Frau in kontrastreichem Blau in der Mitte des Covers.
Die Handlung hat mich sofort mitgerissen. Christina Rey versteht es auf einzigartige Art und Weise einen in eine andere Welt zu entführen. Der Lesefluss war durchweg gut.
Die Story verläuft im Grunde in zwei Handlungssträngen, wobei die Wege der beiden Hauptpersonen sich immer mal wieder kreuzen.
Zum einen geht es natürlich um Ivy, die Hauptperson des ersten Teils und deren Familie. Man fiebert mit ihr und Sanele mit und ist entrüstet, wegen der ihnen zuteil gewordenen Ungerechtigkeit.
Zum anderen geht es aber auch um Ranjana, die ehemalige Maharani, welche vor ihrem Schicksal als Sati flieht und so in Afrika landet. Trotz ihrer Unsicherheit, Zurückhaltung und teils auch Naivität, mochte ich Ranjana sehr. Im Grunde geht es ihr ganz ähnlich wie Ivy im letzten Band.
Zwischendurch trifft man jedoch auch auf viele liebenswerte aber auch unsympathische Menschen, welchen Christina Rey allen ein Gesicht gibt. Für mich erscheint kaum ein Charakter blass.
Zugegebenermaßen tritt Ivy und Saneles Geschichte jedoch etwas hinter Ranjanas und Naekus, was den ein oder anderen Leser wohl etwas stören mag. Der Klappentext selbst hat doch andere Erwartungen geweckt. Zumal Ranjana doch genau das Gegenteil der selbstbewussten, eloquenten und sozial gewandten Ivy ist. Mich hat es nicht so sehr gestört, aber wer auf ein ausschließliches Mitfiebern mit Ivy gehofft hat, der wird etwas enttäuscht sein.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass die Natur Afrikas und die Liebe dazu in diesem Band in den Hintergrund rückt.
Stattdessen wurden jedoch wieder einige relevante und spannende historischen Fakten thematisiert, beispielsweise der brutale Tierfang für die Zoos in Europa, der Argwohn und die Ablehnung gegenüber Menschen mit Albinismus und auch der dekadente und freizügige Lebensstil des Happy Valley Club.

Fazit:
„Ein kleines Stück von Afrika – Hoffnung“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Gerade am Ende konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Christina Rey versteht es einfach historische Ereignisse der Kolonialzeit mit fiktiven Charakteren und deren Leben zu vereinen. Auch wenn Ivy und die Natur Afrikas etwas in den Hintergrund rückten, fand ich persönlich diesen Band noch besser als den ersten.
Ich jedenfalls freue mich jetzt schon auf kommende Werke der Autorin!

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Gelungene Fortsetzung der Geschichte rund um den „Teamgeist“

Die Geisterkicker - Falsches Spiel und Eis am Stiel (Band 2)
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„Die Geisterkicker – Falsches Spiel und Eis am Stiel“ ist der zweite Teil der Geisterkicker-Reihe von Sonja Kaiblinger rund um die Mannschaft von Jan „Chancentod“ Fleck und dem Teamgeist Toni Torwartschreck.

Handlung:
Endlich ...

„Die Geisterkicker – Falsches Spiel und Eis am Stiel“ ist der zweite Teil der Geisterkicker-Reihe von Sonja Kaiblinger rund um die Mannschaft von Jan „Chancentod“ Fleck und dem Teamgeist Toni Torwartschreck.

Handlung:
Endlich ist ein Fußballschuh von Toni gefunden. Dies scheint zumindest einen Teil des Fluches außer Kraft zu setzen. Und so schaut Jan nicht schlecht, als Toni Torwartschreck und der Wahrsagehamster Bernd eines morgens in seinem Zimmer stehen. Leider scheint es mit Tonis Zauberkräften nun nicht mehr weit her zu sein. Jedoch kommen die Drei gar nicht lange dazu, sich darüber Gedanken zu machen, warum das so ist und wo der zweite Schuh abgeblieben sein könnte. Die Mannschaft steht endlich im Achtelfinale der Juniorenmeisterschaft, als ein neuer Co-Trainer plötzlich auf den Plan tritt – Lorenzo Bussoni. Toni kommt der gleich so bekannt vor – aber leider ist so ein Geistergedächtnis etwas löchrig. Und obwohl die Mannschaft dank Bussoni ins Trainingscamp nach Italien fahren darf, kommt der Typ allen mehr als suspekt vor. Wie gut, dass die Mannschaft magische Unterstützung hat, die ihn zwischen den Trainingseinheiten im Auge behalten kann.
Und so kommt es, dass sich das Abenteuer in Italien noch zum richtigen Krimi entwickelt….

Meine Meinung:
Mit „Die Geisterkicker – Falsches Spiel und Eis am Stiel“ setzt Sonja Kaiblinger nahtlos da an, wo der erste Teil endete.
Wenn es um witzige Namen, geistreiche Dialoge, lustige Schlagabtausche und Spannung geht, steht diese Geschichte dem ersten Teil in keiner Weise nach.
Ich muss sagen, dass der zweite Teil mich von der Handlung her etwas überraschte. (Jedoch auf keinen Fall negativ). Dies fing schon an beim Einstieg in die Geschichte. Was im ersten Teil als Cliffhänger endete, wurde zu Beginn gleich teilweise aufgelöst. Auch die Handlung in Italien unterschied sich sehr vom ersten Teil, war aber deshalb nicht weniger spannend. Ich empfand es eher als sehr komplexes Geschehen mit fast schon kriminalistischer Komponente. Dies ist auch ein Grund, weshalb ich das Lesealter mit der Angabe von 8 Jahren definitiv für gerechtfertigt halte. Ich habe das Buch mit meiner fast 6-jährigen Tochter gelesen. Sie war auch wieder begeistert, aber ich hatte trotzdem den Eindruck, dass sie die vielen Wendungen nicht bis ins Letzte begriff.
Das Buch las sich ebenso wie der erste Teil sehr flüssig, zauberte mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen und man wollte immer wissen, wie es weiter geht. Zwischendrin hatte ich kurz den Eindruck, dass der Fußball etwas zu kurz kommt, aber das ist vielleicht Geschmackssache. Insgesamt fühlte ich mich wieder sehr gut unterhalten. Unterstützt wurde die Handlung erneut von den coolen comicartigen Zeichnungen von „Der Anton“, welche zusammen mit der Schriftgröße und dem Zeilenabstand für ein angenehmen Leseerlebnis sorgen.

Fazit:
„Die Geisterkicker – Falsches Spiel und Eis am Stiel“ ist die gelungene Fortsetzung der Geisterkicker Buchreihe. Egal ob fußballbeGEISTert oder nicht machen die Charaktere und die Handlung so viel Spaß und die Geschichte zieht einen sofort in den Bann. Die Handlung überzeugt durch unvorhergesehene Wendungen, witzige Wortwitze und eine kindgerechte lockere Sprache.
Großartig, wie es Sonja Kaiblinger gelingt aus der Geschichte ein rundes Bild zu zaubern. Zum einen die Auflösung um die Schuhe und den Fluch von Toni, zum anderen die Fußballhandlung um die Geisterkicker. Und natürlich kommen auch der Teamgeist und die Macht von Freundschaft und Zusammenhalt nicht zu kurz.
Nun bleibt es spannend, was das große Finale für uns bereit hält…

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