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Veröffentlicht am 08.01.2018

Leider nicht überzeugend :/

Der Fluch des Feuers
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Klappentext: Als Stratus erwacht, liegt er allein auf einem Feld, Geier kreisen über ihm. Er kann sich an nichts erinnern außer seinen Namen. Doch wo kommt er her? Was hat ihn hierher gebracht? Und was ...

Klappentext: Als Stratus erwacht, liegt er allein auf einem Feld, Geier kreisen über ihm. Er kann sich an nichts erinnern außer seinen Namen. Doch wo kommt er her? Was hat ihn hierher gebracht? Und was bedeutet das Verlangen nach Feuer, das er in sich verspürt? Ist er von dunkler Magie besessen? Stratus ahnt, dass er kein gewöhnlicher Mensch ist, und macht sich auf die Suche nach Antworten. Schnell muss er die Wahrheit herausfinden, bevor die Macht in ihm ausbricht und ein Feuer entfesselt, das niemand mehr eindämmen kann …

Meine Meinung

Story:
Zuerst einmal möchte ich ein paar Sätze zum Genre verlieren: nach dem Cover und dem Klappentext habe ich ein Highfantasy-Buch erwartet. Prinzipiell ist es das auch, aber mit einem ziemlich großen Touch von Thriller - es ist an manchen Stellen ziemlich blutig und ehrlich gesagt auch ziemlich eklig. Das hatte ich so nicht erwartet ... und wurde für mich auch nicht durch den KT deutlich.

Der Klappentext beschreibt eigentlich schon ziemlich gut die Anfangssituation. Stratus wacht irgendwo auf und weiß nicht mehr, wer oder vielmehr was er ist.
Anfangs fand ich die Geschichte noch recht interessant ... es stellten sich viele Fragen und ich war neugierig auf die Antworten, die das Buch bringen würde. Die Grundidee des Buches fand ich interessant und war neugierig, was man daraus macht.
Aber so richtig kam ich in das Buch nicht rein. Mir fehlte einfach eine sinnvolle Handlung. Es folgte einfach nur Gemetzel auf Gemetzel, eines blutiger als das andere, aber die Handlung kam nicht voran. Ich muss auch gestehen, dass ich am Ende nicht sagen kann, wo der rote Faden in dem Buch lag. Ich wusste nicht, worauf die Geschichte hinauslaufen soll und was das Ziel des Buches war.
Es gab hin und wieder interessante Enthüllungen, bei denen aber nicht immer klar war, was sie mit dem Gesamtzusammenhang zu tun hatten.
Es stellte sich dann heraus, dass das Buch der erste Band einer Reihe ist und da schwahnte mir Übles.
Ich hatte die Befürchtung, dass man am Ende mit einer mehr-oder-weniger Auflösung auf dem Trockenen bleibt. Und leider ist es genauso gekommen.
Zum Ende hin wurde aufgelöst, wer/was Stratus ist, aber so richtig war ich dadurch nicht schlauer. Im Gegenteil, ich sitze immer noch da und weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Die Geschichte hörte dann einfach mitten drin auf.
Alles in allem fand ich das ziemlich unrund. Im Nachhinein ist mir schon klar, was der Inhalt der Buches sein soll, aber während des Lesens habe ich immer wieder den roten Faden gesucht (und in den wenigsten Fällen gefunden).

Charaktere:
Protagonist des Buches ist Stratus. Ich mochte ihn nicht und das lag nicht zuletzt daran, dass ich seine Art nicht verstanden habe. Er war arrogant und hat sich konsequent für etwas besseres gehalten. Nebenbei ist es für ihn anscheinend normal gewesen, ständig alle Leute umzubringen.
Ein Lichtblick war für mich Tatyana ... auch bei ihr wusste ich anfangs nicht so richtig, wie ich sie einschätzen sollte, aber sie war immer ehrlich und hat das Ganze ein wenig aufgelockert.
Die anderen Charaktere blieben doch eher blass und am Rande. Das fand ich echt schade, denn sie hätten durchaus das Potenzial für interessante Geschichten gegeben.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors konnte mich ebenfalls nicht so richtig überzeugen. Er ist geprägt von langen Schachtelsätzen und einer sehr erzählerischen Weise. Letzteres finde ich an sich sehr gut, aber nicht, wenn es darum geht, blutige Leichen und ekelhafte Würmer zu beschreiben. Da wäre mir ein wenig Zurückhaltung doch lieber gewesen.
Das Buch wird in der Ich-Perspektive von Stratus erzählt. Ich fand es teilweise sehr anstrengend zu lesen. Stratus ist viel alleine und so erlebt man doch sehr viele 'Selbstgespräche' ... das war manchmal ziemlich anstrengend und ich musste immer dran bleiben, manche Abschnitte sogar doppelt lesen, bis ich sie verstanden habe. Das ich seinen Ansichten teilweise überhaupt nicht zustimme, hat die Sache nicht einfacher gemacht.
Die wenigen Dialoge fand ich dagegen sehr erfrischend. Sie lasen sich flüssig und schnell. Gerade bei Gesprächen mit Tatyana konnte man auch immer mal wieder ein bisschen Humor finden.

Mein Fazit
Eine interessante Grundidee, die mich schlussendlich aber nicht überzeugt hat.
Mir fehlte über große Strecken eine sinnvolle Handlung, das Ende war einfach zu abrupt und unrund. Der Protagonist war mir zu arrogant und brutal - ich habe einfach keinen Draht zu ihm gefunden. Der Schreibstil konnte mich leider auch nicht überzeugen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Idee
Veröffentlicht am 03.10.2023

Flop auf ganzer Linie

A Touch of Ruin
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Band 1 der Reihe hatte mir überraschend gut gefallen und ich war positiv gestimmt, da nichts von meinen Befürchtungen eingetreten ist. Auch wenn die Geschichte für mich da schon hätte zu Ende sein können, ...

Band 1 der Reihe hatte mir überraschend gut gefallen und ich war positiv gestimmt, da nichts von meinen Befürchtungen eingetreten ist. Auch wenn die Geschichte für mich da schon hätte zu Ende sein können, war ich dennoch neugierig, was mich in Band 2 erwarten wird.
Die Sprecherin macht auch hier wieder einen guten Job, sodass sich die Minuten echt flott weghören ließen. Von ihr würde ich auch weitere Hörbücher hören wollen. Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Persephone, was streckenweise doch recht einseitig wirkt. Ich weiß, die Geschichte erscheint nochmal aus Hades' Sicht, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn man dies gleich mischt.
So sehr mir Band 1 gefallen hat, so sehr hat es Band 2 nicht getan. Denn genau das, was ich eigentlich schon bei Band 1 befürchtet hatte, ist hier in vollen Zügen eingetreten. Ja, es ist Romantasy und ich weiß, dass die Liebesgeschichte damit einen großen Anteil haben wird. Was ich aber nach wie vor nicht verstehe, ist, warum sich ständig alles darum drehen muss. Warum Konflikte nicht gelöst werden, sondern man einfach nur Bettsport machen muss und alles ist erledigt. Warum gerade Persephone in den unmöglichsten Momenten nur daran denken kann, wie ach so toll Hades aussieht. Mit zunehmender Seitenzahl wurde es immer nerviger.
Ich frage mich auch, was der Band eigentlich für eine Geschichte hatte. Eine Handlung, einen roten Faden oder ein Ziel habe ich vergeblich gesucht. Es plätscherte so vor sich hin, mal hier ein unnötiges Drama, dort mal ein größeres Drama ... aber insgesamt gab es kaum zentrale oder wichtige Wendungen. Geschweige denn dass man den Eindruck hatte, man wüsste, wohin die Handlung einen führen will. Nach Band 1 hatte ich das Gefühl, dass dieser gut alleine stehen kann - und jetzt hat sich der Eindruck noch viel mehr verstärkt. So unnötig waren viele Dinge und so dermaßen erwartbar, dass es zwischendurch ziemlich langweilig war. Vor allem die eine Wendung am Ende war so dermaßen offensichtlich, dass ich echt enttäuscht war.
Am meisten genervt hat mich allerdings Persephone. Ihre Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen, eine Charakterentwicklung habe ich absolut vergeblich gesucht. Lange habe ich keine so dermaßen unausstehliche, egoistische und naive Protagonistin mehr gehabt. Vor allem, weil sie anderen jede Menge Dinge vorwirft, an die sie sich selbst nicht halten kann (Apollo wirft sie beispielsweise vor, sich nicht an ihre Wünsche zu halten - aber selber kann sie sich auch nicht an die Wünsche anderer halten) ... und dann auch noch möchte, dass jeder Mitleid mit ihr hat, nur weil sie offenen Auges Fehler macht. Das ruft bei mir nur Unverständnis hervor.
Hades hat mir in dem Band richtig leid getan. Er versucht sein Bestes, sich zu verändern und für Persephone der perfekte Gott zu sein. Und das nur, damit sie das ständig mit Füßen tritt, nie zulässt, dass er sie beschützt und ihn sofort verurteilt, wenn mal Dinge auf den ersten Blick nicht gut aussehen. Erklärungen seinerseits waren immer unerwünscht. Da kann er mir am Ende nur Leid tun und ich verstehe nicht, was er an Persephone eigentlich findet.
Die Nebencharaktere haben mir gut gefallen und ihre Nebengeschichten waren es auch, die mich die Geschichte haben zu Ende hören lassen. Beispielsweise Lexa oder auch Sybille.
Der Band endet nicht direkt mit einem Cliffhanger, aber es ist (ausnahmsweise) klar, worum es im nächsten Band gehen wird. Und ich stelle für mich fest, dass ich mir das nicht mehr antun werde. Es interessiert mich schlicht nicht, wie es weitergeht. Zum einen weil ich das Gefühl habe, dass a) der Bettsport wieder im Vordergrund stehen wird und b) ich auch dann wieder eine sehr erwartbare Handlung befürchte. Zum anderen hat mich Persephone so in den Wahnsinn getrieben, dass ich schlicht nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte.

Mein Fazit
So gut ich Band 1 fand, so schlecht empfand ich Band 2. Was zum einen daran lag, dass ich den roten Faden die ganze Zeit gesucht und nicht gefunden habe. Die Wendungen waren erwartbar, die Dramen mehr als unnötig. Vor allem aber hat mich Protagonistin Persephone an den Rand der Verzweiflung getrieben ... so dermaßen unausstehlich, egoistisch und naiv. Ihre Handlungen hab ich in weiten Teilen nicht nachvollziehen können. Warum Hades sie liebt ... keine Ahnung. Er hat mir nur leid getan. Ein Lichtblick waren für mich die Nebencharaktere, die teilweise sehr interessante Entwicklungen durchgemacht haben. Auch die Sprecherin macht hier wieder einen guten Job. Für mich ist die Reihe an der Stelle dennoch beendet, da ich Persephone keinen weiteren Band ertragen würde.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2023

Enttäuschend

Dunbridge Academy - Anytime
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An den Band hatte ich ehrlich gesagt kaum Erwartungen - Band 1 fand ich okay, Band 2 ist durchgefallen. Dementsprechend bin ich hier ohne alles reingegangen und hab versucht, mich einfach auf die Geschichte ...

An den Band hatte ich ehrlich gesagt kaum Erwartungen - Band 1 fand ich okay, Band 2 ist durchgefallen. Dementsprechend bin ich hier ohne alles reingegangen und hab versucht, mich einfach auf die Geschichte einzulassen. Leider muss ich sagen, dass ich am Ende trotz nicht vorhandener Erwartungen enttäuscht über die Geschichte war.
Vorab: die Triggerwarnung würde ich hier tatsächlich empfehlen zu lesen, denn das Buch hat schon einige sehr brisante Thematiken und Triggerpunkte.
Die Sprecher kannte ich bisher beide noch nicht, haben der Geschichte aber gut leben einhauchen können, sodass sich die Zeit gut weggehört hat. Es war gut, dass man hier für beide Sichten auch einen Sprecher hatte, denn sie haben die Charaktere selbst gut wiedergespiegelt. Die Sichten wechseln regelmäßig, sodass man gute Einblicke bei beiden bekommen kann.
Olive kennen wir aus den Vorgänger-Bänden schon, da hat sie aber einen recht unnahbaren Eindruck gemacht. Insofern war ich neugierig, wie sie sich hier verhalten wird. Man bekommt auf jeden Fall einen Blick darüber, was sie alles beschäftigt und kann auch besser nachvollziehen, warum sie sich bisher so negativ verhalten hat. Tatsächlich fand ich ihren Charakter spannend und konnte auch verstehen, warum sie sich so fühlt. Aber genervt hat sie mich mit ihren Ansichten zuweilen trotzdem.
Colin lernen wir neu kennen und eigentlich mochte ich ihn auch. Er hat ebenfalls ein nicht gerade einfaches Päckchen zu tragen und ich fand es gut, wie er sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat. Wobei ich mir an der ein oder anderen Stelle ein bisschen mehr Konsequenz von ihm gewünscht hätte.
Thematisch hatte das Buch einiges zu bieten, viele tiefgründige Themen werden hier angeschnitten. Das fand ich gut, denn in dem Genre kommt das nicht so häufig vor. Die Umsetzung hat mich nur leider nicht so richtig überzeugen wollen, weil die Themen einfach nicht so zum tragen gekommen sind, wie es notwendig gewesen wäre. Denn die Handlung besteht zu gefühlt 80% daraus, dass die beiden Protagonisten sich streiten. Und alles andere ging da einfach unter, auch die tiefgründigen Themen. Ich fand es nach einer Weile echt anstrengend, dass die beiden einfach nicht miteinander reden können. Momente hätte es genug gegeben, aber nein. Hinzu kommt, dass ich durch die Streitereien nicht nachvollziehen konnte, was die beiden eigentlich aneinander finden - und warum sie sich verliebt haben.
Zum Ende hin, wo sie sich endlich zusammen gerauft haben und ihre Probleme angehen, wurde es besser. Dort habe ich was von der Liebe der beiden verstanden und die Thematiken konnten auch endlich richtig greifen. Aber das reicht eben nicht, um das Buch am Ende als gut zu bewerten. Zumal ich auch sagen muss, dass die eingebauten Wendungen recht erwartbar waren. Ein paar mehr Kniffs und Tricks wären da schon schön gewesen.
Und weniger Themen. Das Buch wirkte stellenweise recht überladen mit der Fülle an Thematiken und zum Ende wurden sie doch recht simpel abgearbeitet. Fand ich stellenweise ein bisschen realitätsfern, was mir bei der Zielgruppe der Bücher ein bisschen sauer aufstößt. Es vermittelt schlicht ein falsches Bild und gerade bei dem Thema psychische Probleme finde ich das sehr schwierig. Als Sozialpädagogin habe ich durchaus viel mit derartigen Fällen zu tun und kein einzelner davon ließ sich so schnell klären. Es vermittelt schlicht ein falsches Bild.
Gefreut hat man sich über das Wiedersehen mit den alten Bekannten aus den Vorgängern. Gleichzeitig lernen wir auch ein paar von Elftklässern näher kennen, wobei manche durchaus noch etwas präsenter hätte sein können.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Reihe mich eher enttäuscht hat und ich dahingehend auch nicht wirklich eine Leseempfehlung aussprechen kann. Sie hob sich nicht von anderen Büchern des Genres ab, auch wenn sie an vielen Stellen durchaus das Potenzial dazu hatte.

Mein Fazit
Leider hat mich auch der finale Band der "Dunbridge Academy" nicht von sich überzeugen können. Olive und Colin waren an sich zwar gute Charaktere, durch ihre permanenten Streitereien haben sie die Handlung aber einfach nur anstrengend gemacht. Warum sie sich ineinander verliebt haben, verstehe ich nicht. Ebenso fand ich es schade, dass die tiefgründigen Themen einfach nicht so richtig zum Tragen gekommen sind, was nicht zuletzt auch an ihrer Fülle lag. Zudem fand ich die Umsetzung und Klärung aus pädagogischer Sicht teilweise etwas fragwürdig. Lediglich am Ende habe ich verstehen können, was die beiden aneinander finden ... aber das reicht eben nicht, um die Enttäuschung über den Rest wett zu machen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Nicht so fesselnd wie erhofft

Farus-Chroniken I - Schwarzrot
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Der Klappentext der Geschichte hat mich neugierig gemacht, auch das Cover hat mich fasziniert. Gestaltwandler-Geschichten lese ich ja doch recht gerne mal, sodass ich auch zu diesem Buch gegriffen habe.

Hierbei ...

Der Klappentext der Geschichte hat mich neugierig gemacht, auch das Cover hat mich fasziniert. Gestaltwandler-Geschichten lese ich ja doch recht gerne mal, sodass ich auch zu diesem Buch gegriffen habe.

Hierbei handelt es sich um das Erstlingswerk des Autors und somit auch mein erstes Buch von ihm. Am Anfang habe ich mich ein bisschen mit dem Schreibstil schwer getan, mit zunehmender Seitenzahl konnte ich mich aber besser reinfühlen und es hat sich dann auch flüssiger lesen können.

Tatsächlich habe ich mich ein bisschen schwer damit getan, mir die Welt vorzustellen. Also was den Handlungsort angeht, war alles klar. Aber ringsum weiß ich zum Beispiel gar nicht, ob es sich um eine High Fantasy- oder eine Urban Fantasy-Welt handelt. Das wurde überhaupt nicht thematisiert und wirkte ein bisschen so, als wäre der Handlungsort abgeschottet und alleine auf der Welt.

Insgesamt ist mir auch der Fantasy-Part ein wenig zu kurz gekommen bzw. nicht tiefgründig genug gewesen. So richtig viel weiß man nämlich über die Gestaltwandler, ihr Volk allgemein oder ihre Bräuche nach dem Lesen nicht. Oder warum es eigentlich die Kämpfe mit den Menschen gibt. Oder wie ein Coral aufgebaut ist, wer welche Aufgaben hat. Oder eben allgemein, wie die Welt aufgebaut ist. Das ist mir alles zu oberflächlich geblieben. Hinzu kommt, dass Protagonist Sain einfach nicht nachfragt und sich die Gebräuche nicht erklären lässt, sodass man darüber auch kaum was Neues erfahren kann.

Die Handlung fokussiert sich sehr auf die Liebesgeschichte, der Rest läuft irgendwie nebenbei mit. Wobei ich auch bei der Liebesgeschichte sagen muss, dass die Emotionen nicht so richtig bei mir ankommen wollten. Keine Ahnung, woran es genau liegt, aber es las sich auch hier ein wenig oberflächlich. Mag vielleicht daran liegen, dass es nur eine Sicht (Sains Sicht) gibt und man von Deejen nicht so viel mitbekommen kann. Dadurch wirkte es manchmal etwas eintönig. Mir hätte die zweite Sicht auf jeden Fall geholfen, nicht zuletzt hätte man da auch mehr von dem Volk mitbekommen können.

Die Handlung an sich war okay, hat mich aber nicht komplett fesseln können. Die Hintergründe haben gefehlt und für meinen Geschmack passierte irgendwie auch nicht so viel. Vieles reihte sich einfach aneinander, zwischendurch gabs durchaus auch mal ein paar Längen. Dark Romance und die Gewalt, die ja vom Verlag auch schon angesprochen werden, merkt man auf jeden Fall, sie sind zentrales Thema. Gut, das wusste man vorher, fand ich auch gut eingearbeitet. Ein bisschen mehr Aufarbeitung des Ganzen hätte ich mir aber schon gewünscht.

Protagonist Sain hat es mir ein bisschen schwer gemacht, eine Bindung konnte ich zu ihm kaum aufbauen. Interessant finde ich ihn als Charakter, aber eine Entwicklung macht er nicht so richtig durch. Ich hätte mir gewünscht, dass er mehr nachfragt – hinsichtlich Bräuche, Gewohnheiten usw. Er geht einfach davon aus, dass alles wie bei den Menschen ist (man merkt sehr schnell, dass es nicht so ist) und wundert sich dann, wenn plötzlich etwas schief geht oder jemand ungewünscht reagiert. Erscheint mir sehr unlogisch, denn so kann man sich eben auch nicht integrieren. Gerade weil Deejen nicht sehr auskunftsfreudig ist, hätte ich ständig alles hinterfragt, um eben nicht in ein Fettnäpfchen zu treten (und die nimmt Sain gefühlt alle mit). Wirkte auf die Dauer ein wenig nervig.

Deejen ist mir ein bisschen blass geblieben, was nicht zuletzt daran lag, dass er eben nicht so gesprächig ist. Aber auch sein Coral konnte man kaum kennenlernen, da sie nicht so präsent sind, wie ich mir das erhofft hatte. Einige durfte man kennenlernen, dazu würde ich gerne noch mehr lesen. Ebenso blass blieben mir die Gegner – ob es nun die Menschen waren oder andere Locans. Ihre Motive haben sich für mich nicht wirklich erschlossen.

Das Ende fand ich wirklich gut gemacht und war auch das beste am Buch. Dort wurde es auf einmal interessant, man musste nicht genau, was man erwarten konnte. Und auch der Cliffhanger war gut eingebaut – natürlich ebenso ärgerlich, dass das Buch dann an der Stelle endete und man nun auf eine Fortsetzung warten muss.

Ob ich die Reihe weiterverfolge, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Bisher sind es mir einfach zu viele grundlegende Fragen, die offen geblieben sind, und vor allem die Welt, die ich nicht wirklich einzuordnen weiß. Ich hab ein bisschen Zweifel daran, dass dies im folgenden Band wirklich so tiefgründig thematisiert wird. Zudem hat mich die Geschichte bisher insgesamt nicht so richtig neugierig auf sich machen können, auch wenn das Ende wirklich fies war und doch etwas gereizt hat. Wir werden sehen.

Mein Fazit
Das Debüt des Autors konnte mich leider nicht so fesseln, wie ich es mir nach dem Klappentext erhofft hatte. Vor allem liegt es daran, dass ich mir auch nach dem Lesen kein richtiges Bild von der Welt oder dem Volk der Gestaltwandler mit ihren Bräuchen und Sitten machen kann. Es wurde kaum thematisiert und der Protagonist fragt trotz Unwissenheit auch nicht wirklich nach. Was mich an ihm dann auch echt gestört hat, da er damit die meisten Fettnäpfchen mitnimmt, was unnötig ist. Die anderen Charaktere blieben mir alle ein bisschen blass, selbiges gilt auch für die Gegner und ihre Motive. Wirklich gut gefallen hat mir dagegen das Ende und die Wendungen da, inklusive Cliffhanger, der echt gemein ist. Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, weiß ich allerdings noch nicht.

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Konnte mich nicht überzeugen

GLYN: Silberstaub und Feuerklinge
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Das, was mich bei dem Buch tatsächlich angesprochen hatte, war das Cover. Es hat irgendwie etwas magisches gehabt und auch der Titel machte mich irgendwie neugierig. Der Klappentext tat dann sein übriges ...

Das, was mich bei dem Buch tatsächlich angesprochen hatte, war das Cover. Es hat irgendwie etwas magisches gehabt und auch der Titel machte mich irgendwie neugierig. Der Klappentext tat dann sein übriges und ich wurde sehr neugierig auf die Geschichte.
Eine Anmerkung gleich zu Beginn ... ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum das Buch diesen Titel hat. Denn das Wort "Glyn" taucht in der gesamten Handlung sage und schreibe zweimal auf. Man erfährt zwar, was sich dahinter verbirgt, aber mit der Handlung an sich hat das nichts zu tun. Und bei den Untertiteln kann ich ehrlich gesagt auch keinen Bezug herstellen.
Der Einstieg in das Buch ist mir ein bisschen schwer gefallen. Zum einen musste ich mich an den Stil erst ein bisschen gewöhnen und zum anderen wurden viele Begrifflichkeiten einfach nicht erklärt. Vieles konnte man sich mit der Zeit aus dem Kontext herleiten, aber ein Glossar wäre für den Anfang schon hilfreich gewesen.
Erzählt wird die Geschichte wechselnd aus den Sichten von Cara und Regan, wobei beide aus der Ich-Perspektive erzählen. Was nicht stört, nur wusste man am Anfang eines Kapitels nie, wer jetzt erzählt, weil es keine Hinweise gab. Zwischendurch gab es auch noch vereinzelt die Sicht von Caras Mitbewohner.
Die Handlung konnte mich insgesamt nicht so richtig begeistern. Vorrangig weil ich den Eindruck hatte, dass auf den vielen Seiten einfach nicht viel passiert und es sich doch ein wenig zieht. Vor allem der Anfang hätte kürzer sein können, da kam die Handlung einfach nicht richtig voran. Richtung Ende hat es mir besser gefallen, einfach weil wir die andere Welt kennenlernen konnten. Wobei ich mir hier mehr Seiten gewünscht hätte, weil der Eindruck recht blass geblieben ist und vieles einfach nur angeschnitten wurde. Überhaupt habe ich in den Strukturen der Welt und des Systems nicht so richtig durchgesehen. Einige Wendungen fand ich im Gesamten sehr vorhersehbar, was zum Ende hin die Spannung doch genommen hat.
Die Protagonisten haben bei mir gemischte Gefühle ausgelöst. Beide konnten mich mit ihrer Art nicht so richtig von sich überzeugen. Es gab einige Punkte, wo ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen konnte oder ich mir von ihnen schlicht mehr Tiefe gewünscht hätte. Cara fand ich streckenweise auch ein wenig anstrengend, weil sie sich so gar nicht auf andere Meinungen einlassen wollte.
Die Nebencharaktere fand ich insgesamt recht blass, zu dem ein oder anderen hätte ich mir schon mehr gewünscht.
Das Ende der Geschichte konnte mich ebenfalls nicht zufriedenstellen. Dafür, dass es ein Einzelband ist, sind einfach zu viele Punkte noch offen. Einige zentraler Natur, andere eher bezogen auf die Charaktere selbst. Es soll weitere Bücher aus dem Universum geben, aber es ist doch fraglich, inwieweit sie diese offenen Fragen klären können. Tatsächlich reizt es mich momentan auch nicht, weitere Bücher zu lesen.

Mein Fazit
Das Buch hat mich vom Cover her total angesprochen, auch Titel und Klappentext haben mich neugierig gemacht. Jedoch hat die Geschichte mich dann nicht so packen können, wie ich mir das erhofft hatte. Teilweise lag dies an der Handlung, bei der sich der Anfang zu sehr gezogen hat und die spannende Welt am Ende viel zu kurz kam. Zudem waren einige Wendungen für meinen Geschmack zu vorhersehbar. Auch die Charaktere konnten mich nicht so richtig von sich überzeugen. Für einen Einzelband sind mir am Ende auch zu viele Punkte offen geblieben. Anmerken möchte ich an der Stelle noch, dass mir nicht klar ist, warum das Buch eigentlich diesen Titel trägt ... er passt meines Erachtens nach nicht wirklich zum Inhalt.

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