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Veröffentlicht am 16.04.2023

Belanglos

Malibu Rising
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„Malibu Rising“ war mein drittes Buch von Taylor Jenkins Reid und nach meinem Empfinden, geht der Weg stetig bergab.

Nachdem mich „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ völlig begeistert hatte, fand ich ...

„Malibu Rising“ war mein drittes Buch von Taylor Jenkins Reid und nach meinem Empfinden, geht der Weg stetig bergab.

Nachdem mich „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ völlig begeistert hatte, fand ich „Carrie Soto is back“ zwar nicht ganz so gut, aber durch das Setting in der Tenniswelt trotzdem originell.

Nun also „Malibu rising“.

Die Geschichte spielt im selben Universum wie Evelyn und Carrie und es gibt ein paar Eastereggs, was ich ganz nett fand.
In Rückblicken wird die Entstehung der Familia Riva erzählt, von der zerstörerischen Liebe der Eltern, über das Scheitern der Ehe, finanzielle Probleme... Diesen Teil des Romans habe ich durchaus mit Interesse verfolgt. Taylor Jenkins Reid Schreibstil ist auch dieses Mal sehr bildhaft und atmosphärisch. Sie beschreibt die Hitze Malibus, den Strand und das Meer so originalgetreu, dass ich mich fühlte, als wäre ich selbst dort.

Die „Gegenwartshandlung“ spielt 1983 und umfasst nur 24 Stunden. Es zog sich allerdings wie 24 Jahre.
Dies ist der erste Roman der Autorin, bei dem ich die Hauptcharaktere ausnahmslos sympathisch finde. Die vier Riva Geschwister Nina, Jay, Hud und Kit haben ein sehr enges Verhältnis und es ist toll, wie viel Zeit sie miteinander verbringen.
Ich wäre gerne tiefer eingestiegen aber leider bleibt alles ziemlich oberflächlich und blass und wir erfahren nicht wirklich viel über die vier, was über die 24 Stunden hinaus geht.
Nina zum Beispiel ist von Beruf Surferin und Modell. Ich kann mir nicht richtig vorstellen, wie man mit surfen Geld verdienen kann und habe es leider auch nicht erfahren.
Die Handlung kreist einzig um die Vorbereitungen einer Party und die Party an sich.

„Maliu Rising“ ist für mich ein komplett belangloser Roman. Es passiert einfach extrem wenig. Ab ca. der Hälfte des Buches sind die Rückblicke in die Vergangenheit abgeschlossen und es wurde zum Gähnen langweilig. Mit Beginn der Party tauchen diverse Nebencharaktere auf, die ausführlich beschrieben werden, obwohl sie keinen Mehrwert bieten.
Auch die Differenzen, die im Verlauf des Abends entstehen, waren vorhersehbar und unspektakulär.
Das Ende fand ich dann ziemlich trostlos.
Für mich war „Malibu Rising“ leider eine ziemliche Enttäuschung. Taylor Jenkins Reid kann auf jeden Fall bessere Romane schreiben.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Zu konstruiert

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Den Titel von Tanja Janz neuem Roman „Wo der Seewind flüstert“ finde ich sehr poetisch und gut gelungen. Ich mag es, wenn ich in Büchern an Orte zurückreisen kann, an denen ich selbst schon Urlaub gemacht ...

Den Titel von Tanja Janz neuem Roman „Wo der Seewind flüstert“ finde ich sehr poetisch und gut gelungen. Ich mag es, wenn ich in Büchern an Orte zurückreisen kann, an denen ich selbst schon Urlaub gemacht habe.
Der Roman spielt abwechselnd in Sankt Peter und in Gelsenkirchen. Die Atmosphäre der Geschichte ist sehr schnell auf mich übergesprungen und ich bekam große Sehnsucht nach Meer und Sommer. Ich konnte mich in die beschriebenen Schauplätze gut eindenken und die ersten Kapitel gefielen mir wirklich gut.

Die 17-jährige Sabine hat gerade die Haushaltsschule abgeschlossen und ihren ersten Arbeitsvertrag unterschrieben. Als sie von ihren Eltern nach Sankt Peter geschickt wird, um ihrer Tante in der Frühstückspension zu helfen, ist sie erst wenig begeistert. Doch dann verliebt sie sich in die Nordsee, die Kleinstadt und in den Musiker Tom.

Wirklich interessant fand ich, mit welchen einfachen Schlafgelegenheiten und Frühstücksangeboten die Urlauber von damals zufrieden waren.
Generell kommt der Zeitgeist Ende der 50er Jahre gut rüber. Frauen haben sich so bald wie möglich einen Ehemann zu suchen und so lange man zu Hause wohnt, bestimmen die Eltern, wo es langgeht.
Relativ schnell ist mir aufgefallen, dass die Dialoge recht hölzern und unnatürlich klingen, was ich zunächst darauf geschoben habe, dass die Leute damals einfach anders gesprochen haben, als heute.
Wir begleiten die Hauptfigur Sabine ungefähr ein Jahr auf ihrem Lebensweg. Leider entwickelt sich ihr Charakter in dieser Zeit sehr zum Negativen. Sie hat eine unglaublich feige Art, wenn es um den Umgang mit Männern geht. Ihren Schwarm Tom, den sie ach so sehr liebt, lässt sie ohne ein Wort sitzen und Bertis Heiratsantrag lässt sie monatelang unbeantwortet und hält ihn hin, obwohl für sie von Anfang an klar ist, dass er keine Option für sie ist.
Ich mochte nicht, wie sie die Gefühle von anderen Menschen mit Füßen tritt und wie sich alles immer um sie dreht. Zum Beispiel kehrt sie nach Sankt Peter zurück und meldet sich eine Woche nicht bei ihrer Tante. Auch ihre Eltern und ihre Freundin Renate lässt sie gerne mal links liegen, wenn ihr andere Sachen wichtiger sind.
Da ihre Mitmenschen immer schnell darüber hinweg sehen, gibt es natürlich wenig Anlass für Sabine, ihr Verhalten zu überdenken.

Nach dem mir der Roman am Anfang ziemlich gut gefallen hat und er allein vom Klappentext her, genau mein Ding ist, tut es mir wirklich leid zu berichten, dass ich mit jedem Kapitel weniger Freude an der Geschichte hatte.
Es lag nicht nur an Sabine, ich fand die Charaktere insgesamt nicht besonders ansprechend. Die Aufdringlichkeit, mit der die Eltern ihre noch nicht einmal volljährige Tochter verheiraten wollten, war schon sehr befremdlich.
Auch mit der Handlung geht es stetig bergab und es wird immer unrealistischer.
Um nur ein Beispiel zu nennen, es gibt ein Ehepaar, dass seit Jahrzehnten ein Cafè betreibt. Als die minderjährige Sabine mit Verbesserungsvorschlägen kommt, reagieren Sie mit „Oh toll, an Modernisierung haben wir ja noch nie gedacht, gerne machen wir alles, was du junges Ding ohne Lebenserfahrung vorschlägst“.
Ich fand es einfach übertrieben zumal das Buch ja eigentlich immer wieder betont, dass damals die Meinung und die Wünsche der Jugend eben nichts galten und man sich anpassen musste.
Es würde zu sehr spoilern, hier weiter in die Tiefe zu gehen, aber mir war die Handlung leider zu konstruiert. Teil 2 und Teil 3 der Sankt Peter Ording Saga werde ich tendenziell eher nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Blitzliebe im hektischen Klinikalltag

Whitestone Hospital - High Hopes
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„Whitestone Hospital – High Hopes“ von Ava Reed ist leider auch ein Buch, bei dem ich die vielen positiven Bewertungen nicht nachvollziehen kann.
Ich hatte mich für die Hörbuchvariante entschieden und ...

„Whitestone Hospital – High Hopes“ von Ava Reed ist leider auch ein Buch, bei dem ich die vielen positiven Bewertungen nicht nachvollziehen kann.
Ich hatte mich für die Hörbuchvariante entschieden und finde schon die Sprecherauswahl nicht sonderlich gelungen. Julia von Tettenborn liest mit einer sehr kühlen, teilweise energischen Stimme. Da mir die Figur der Laura ohnehin nicht sonderlich sympathisch war, wurde dieser Eindruck dadurch noch verstärkt.
Laura ist frischgebackene Assistenzärztin und tritt ihren ersten Job an. Sie wird als Typ Überfliegerin beschrieben und darf ziemlich schnell bei komplexen Operationen assistieren. Durch ihr beherztes Eingreifen kann sie in mehreren Situationen Schlimmeres verhindern. Quasi am ersten Tag verliebt sie sich in ihren Vorgesetzten Dr. Nash Brooks, gelesen von Louis Friedemann Thiele. Diese Stimme war mir grundsätzlich angenehm, leider harmonieren die beiden Stimmen jedoch nicht so gut, da Nash jünger als Laura klingt, fast schon jungenhaft, dabei ist er doch der Ältere.
Diese ganze Romanze zwischen Laura und Nash kam bei mir überhaupt nicht an. Die beiden kennen sich nicht und sind trotzdem sofort verliebt, vermutlich wegen der Optik. Zentraler Punkt der Beziehung ist das Vorgesetzten – Mitarbeiter- Verhältnis und das schlechte Gewissen von Nash. Dabei verhält er sich teilweise völlig kindisch, ignoriert Laura, ändert heimlich die Dienstpläne usw. ohne ein offenes Gespräch zu suchen.
Ich an Lauras Stelle hätte vermutlich nicht so viel Ausdauer gehabt, einem nahezu fremden Mann hinterher zu laufen.
Mir ist durchaus bewusst, dass es in einer Notaufnahme hektisch zugeht, aber im Whitestone Hospital jagt ein außergewöhnlicher Fall den Nächsten.
Zusammenbruch im Bus, Herztransplantation, schiefgelaufener Sexunfall, häusliche Gewalt... Dieses Buch ist wie eine ganze Staffel „Dr. House“ hintereinander.
Es gibt allein zwei große Massenkarambolagen mit vielen Unfallopfern. Auf den letzten Seiten wird jemand vom Personal verletzt und ich dachte, dass wird nun der Höhepunkt sein aber Ava Reed lässt sich nicht beirren und schiebt direkt noch eine Explosion hinterher.
Für mich war es einfach viel zu viel von allem. Man kann sich auf nichts richtig einlassen, da wie am Fließband Krankheitsfälle auf einen einprasseln.
Trotz des Cliffhangers werde ich auf die Folgebände verzichten.
Die einzigen Charaktere, die ich mochte, waren die Katze und Sina, die laut Klappentexten kein eigenes Buch bekommt.
Die anderen Personen fand ich alle so harsch und vorlaut, insbesondere auch Sierra, um die es in Teil 2 geht, oder Lauras Schwester.
Dann gibt es noch einen weiteren Arzt, der permanent den Clown gibt, was am Anfang noch etwas witzig war, aber mit der Zeit sind seine Sprüche einfach nur noch nervig und übergriffig.
Dieser Roman schafft leider keine Wohlfühlatmosphäre.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Fühlt sich an, wie schon mal gelesen

Anatomy
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Ich bin sehr verwundert, dass „Anatomy“ von Dana Schwartz so sehr gefeiert wird (vermutlich auch, weil es bei Reese Witherspoon's Bookclub gelesen wurde), denn ich fand das Buch ziemlich 08-15.
Im 18. ...

Ich bin sehr verwundert, dass „Anatomy“ von Dana Schwartz so sehr gefeiert wird (vermutlich auch, weil es bei Reese Witherspoon's Bookclub gelesen wurde), denn ich fand das Buch ziemlich 08-15.
Im 18. Jahrhundert hat sich die junge Hazel in den Kopf gesetzt, Chirurgin zu werden. Damals natürlich undenkbar und so schleicht sie sich als Mann verkleidet (gähn) in die Vorlesungen ein.
In der ersten Hälfte des Romans passiert relativ wenig und Hazel wirkt teilweise wie ein bockiges Kind, dass sich gegen die Konventionen auflehnt.
Als ihre Verkleidung auffliegt und sie ihre Studien auf eigene Faust fortsetzt, wird die Geschichte deutlich spannender. Aus heutiger Sicht ist es völlig schockierend, wie Mediziner damals an Leichen kamen und die Zustände werden von der Autorin anschaulich beschrieben.
Auch gibt sie deutliche Einblicke in die extremen Standesunterschiede zwischen Arm und Reich.
So schlimm, wie all das war, war es jetzt alles nichts Neues und ich fühlte mich teilweise, als hätte ich diese Buch schon mal gelesen.
Krankheiten, Heiratskandidaten, eine rebellische Protagonisten – also „Bridgerton“ mit Medizin.
Hazel ist durchaus eine sympathische junge Frau, aber mir erschien es doch sehr übertrieben, welche fundierten Kenntnisse sie sich an Hand von Büchern selbst aneignet und welches Selbstbewusstsein sie an den Tag legt. Sie möchte zum Beispiel einen Impfstoff entwickeln und traut es sich auch zu.
Ihre Eltern und ihr Bruder werden einfach aus der Geschichte geschrieben, damit die 17-jährige über Monate (!) sturmfreie Bude hat. Ihre Angestellten sind natürlich alle sehr verständnisvoll und unterstützen sie, als sie das Haus in ein Armenkrankenhaus verwandelt.
Trotzdem wäre all das noch akzeptabel gewesen, aber mit dem Schluss schießt die Autorin völlig über das Ziel hinaus. Die Geschichte entwickelt sich plötzlich in eine Richtung, die keinerlei Sinn macht, da 380 Seiten lang nichts davon zu erkennen war. Ich hatte den Eindruck, dass Dana Schwartz sich nicht entscheiden konnte, für welches Genre sie schreiben will und deswegen einfach alle gewählt hat.
Leider konnte mich „Anatomy“ weit weniger begeistern, als ich erwartet hätte. Was ich allerdings noch positiv erwähnen muss, ist das Cover, eine Frau im roten Kleid, welches sich auf den zweiten Blick als Herz entpuppt und perfekt zur Handlung passt.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Unvollständig

Der Strand: Vermisst
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„Der Strand – Vermisst“ von Karen Sander hat viele Punkte, die ich wirklich mochte, allen voran das Ermittlerteam Tom und Mascha. Tom ist ein Witwer, der versucht, den Anforderungen seines Jobs als Kriminalkommissar ...

„Der Strand – Vermisst“ von Karen Sander hat viele Punkte, die ich wirklich mochte, allen voran das Ermittlerteam Tom und Mascha. Tom ist ein Witwer, der versucht, den Anforderungen seines Jobs als Kriminalkommissar und denen als Vater gerecht zu werden. Seine 5-jährige Tochter Romy ist der heimliche Star des Buches. Sie ist für ihr Alter unglaublich clever und gewitzt. Jede Szene mit ihr war ein Highlight und lockerte die ansonsten düstere Handlung auf.
Die 19-jährige Lilli wird vermisst und es gibt einfach keine rechte Spur, was mit ihr geschehen sein könnte. Ist das sorgenvolle Auftreten ihres Freundes nur Fassade? Was hat ihre beste Freundin Fabienne zu verbergen? Und was hat es mit den merkwürdigen Whatsapp Nachrichten auf sich, die von Lillis Smartphone versendet werden.
Die Polizei und die hinzugezogene Kryptologin Mascha tappen im Dunklen. Die Sache mit den geheimnisvollen Nachrichten hat mich beim Lesen des Klappentextes besonders angesprochen. Leider kam die Kryptologin gar nicht wirklich zum Zuge, denn die Zeichen waren so kryptisch, dass auch sie nur schwer durchgestiegen ist. Die Entschlüsselung geschah eher zufällig als durch Können.
Menschlich mochte ich Mascha allerdings sehr gerne. Sie und Tom geben ein tolles Team ab, sowohl beruflich als auch privat.
„Der Strand“ lässt sich gut lesen, ich war auf jeden Fall interessiert und wollte wissen, wie es es weitergeht. Das Spannungsniveau ist ungefähr auf Tatort Niveau, was für einen Thriller definitiv zu wenig ist.
Schon bevor ich das Buch begonnen habe, wusste ich, dass es sich um eine Trilogie handelt. Was mir jedoch überhaupt nicht gefallen hat, war dass Teil 1 noch nicht mal ein Etappenziel hat. Es endet einfach mittendrin. Der Leser weiß über Lillis Schicksal auf der letzten Seite so viel, wie auf der Ersten. Nämlich im Grunde nichts. Ohne die Folgebände ist dieses Buch quasi sinnlos und die Unterteilung in 3 Bände kommt mir an diesem Punkt wie Geldschneiderei vor.
Deswegen vergebe ich auch nur 3 Sterne.

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