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Veröffentlicht am 15.07.2023

Mysteriös, völlig verrückt und mega spannend

Was damals geschah
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Wow, was für eine heftige Geschichte.

An ihrem 25. Geburtstag macht Libby überraschend eine Erbschaft. Sie ist plötzlich Besitzerin eines riesigen Anwesens. Viel mehr als das Erbe selbst beschäftigen ...

Wow, was für eine heftige Geschichte.

An ihrem 25. Geburtstag macht Libby überraschend eine Erbschaft. Sie ist plötzlich Besitzerin eines riesigen Anwesens. Viel mehr als das Erbe selbst beschäftigen sie jedoch die neuen Informationen über ihre leiblichen Eltern.

In Rückblicken erfährt der Leser die schockierende Geschichte einer Familie, die Fremde in ihrer Mitte aufnimmt und deren ganzes Leben plötzlich von diesen Menschen beherrscht wird.

„Was damals geschah“ war für mich von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd geschrieben.
Alles was über die Jahre in diesem Haus passiert ist, war so dermaßen unglaublich, dass es mich nicht mehr losgelassen hat. Die komplette Entwicklung der Handlung empfand ich als überraschend. Am Anfang hat man keine Ahnung, in welche Richtung es gehen wird. Auch war es zunächst teilweise nicht eindeutig, wer die Personen sind, aus deren Perspektive erzählt wird und wie alles zusammenhängt.
Insbesondere dieses Mysteriöse fand ich super und hat den Reiz des Buches ausgemacht. Letztendlich war alles, was hier passiert ist – das Verhalten der Leute und die gesamte Situation im Haus – völlig krank. Und genau deswegen war es so schockierend.
Eine große Leseempfehlung von mir für „Was damals geschah“.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Highlight

Die Wahrheit
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„Die Wahrheit“ war mein erstes Buch von Mattias Edvardsson. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht, aber ich hatte nicht erwartet, dass ich hier ein Highlight in den Händen halte. Wow, diese Geschichte ...

„Die Wahrheit“ war mein erstes Buch von Mattias Edvardsson. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht, aber ich hatte nicht erwartet, dass ich hier ein Highlight in den Händen halte. Wow, diese Geschichte hat mich komplett gefesselt.
Das Buch ist unterteilt in viele kurze Kapitel, die aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt werden.
Bill leidet unter finanziellen Problemen und vermietet ein Zimmer an Karla, die als Putzfrau bei reichen Leuten arbeitet.
Dann gibt es noch Jennica, die eine Affäre mit einem verheirateten Mann beginnt und deren Handlungsstrang sich erst gegen Ende mit den anderen verknüpft.

Der Autor enthüllt quasi von Anfang an, dass es einen Mord geben wird. Durch Vernehmungsprotokolle erfährt man scheibchenweise, was passiert sein könnte. Der genaue Tathergang bleibt bis kurz vor Schluss ein Mysterium und ich war über die Auflösung wirklich überrascht.

„Die Wahrheit“ ist ein Beispiel dafür, dass ein Buch nicht unbedingt sympathische Charaktere benötigt um zu begeistern. Am ehesten mochte ich noch Karla. Bill ist ein verantwortungsvoller Jammerlappen, seine Tochter Sally fand ich gruselig und Jennica war berechnend. Die Personen handeln teilweise so, dass sie es nicht besser verdient haben, als in ausweglosen Situationen zu landen.
Auch das ermordete Ehepaar ist auf den zweiten Blick nicht sympathisch. Trotzdem ist man geschockt, dass beide das Buch nicht überleben, denn man lernt sie im Verlauf der Geschichte ziemlich gut kennen.

Ich fand es toll, wie der Autor all diese Charaktere, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, verknüpft und sich eine unvorhersehbare Tragödie entwickelt.
„Die Wahrheit“ ist ein super gelungenes Buch und ich muss auf jeden Fall mehr von Mattias Edvardsson lesen.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Durchgängig spannend und nicht vorhersehbar

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Ich wusste schon länger, dass die Krimis von Eva Almstädt eine große Fangemeinde haben. Da die Ostseereihe bereits unglaubliche 18 Bände umfasst, hat es mich immer etwas abgeschreckt, hier noch einzusteigen. ...

Ich wusste schon länger, dass die Krimis von Eva Almstädt eine große Fangemeinde haben. Da die Ostseereihe bereits unglaubliche 18 Bände umfasst, hat es mich immer etwas abgeschreckt, hier noch einzusteigen.
Nun hat die Autorin eine neue Serie begonnen und es bot sich hiermit eine gute Gelegenheit für mich, mein erstes Almstädt Buch zu lesen. „Der Teufelshof“ ist bereits der zweite Akte Nordsee Fall, lässt sich jedoch auch ohne Vorwissen gut verständlich verfolgen.
Mir hat gefallen, dass dies kein typischer Polizeikrimi ist. Polizisten treten hier tatsächlich nur als Randfiguren auf. Die Ermittlungen gehen von Investigativjournalist Niklas John und der sehr engagierten Fentje Jacobsen aus, die bei weitem mehr Einsatz zeigt, als ein Mandant es erwarten kann.
Im Grunde haben wir es hier mit zwei Erzählsträngen zu tun. Erst gegen Ende kreuzen sich die Weg von Fentje und Nikals, bis dahin recherchiert jeder für sich und unabhängig von einander. Hier hätte ich mir etwas mehr Interaktionen gewünscht, kann mir aber gut vorstellen, dass die beiden im Verlauf der Reihe zu einem Team zusammenwachsen – vielleicht sogar in privater Hinsicht... die Schwingungen zwischen den beiden geben auf jeden Fall Grund zur Hoffnung.

In den aktuellen Fall sind beide persönlich involviert.
In der Hochzeitsnacht werden die Schwiegereltern des Brautpaars brutal in ihren Betten erschossen. Der frischgebackene Ehemann wird schwer verletzt. Nur die Braut kann flüchten. Ihr Glück im Unglück wird ihr zum Verhängnis, denn wenig später wird sie als Tatverdächtige festgenommen.
Fentje war selbst als Gast bei der Hochzeit, denn der Bräutigam ist ein alter Schulfreund und langjähriger Nachbar. Niklas Verbindung ist etwas delikater, denn bei der Braut handelt es sich um seine Jugendliebe Anna.

Mit Fentje und Nikals schafft Eva Almstädt zwei rundum sympathische Charaktere, die ohne großen Ballast daherkommen. Ich fand es erfrischend, dass die beiden Protagonisten mit keinen Traumata aus der Vergangenheit zu kämpfen haben, wie es oft bei Ermittlern in Kriminalromanen der Fall ist.
Beide sind eher der Typ Einzelgänger, aber nicht auf eine verschrobene Art. Niklas ist außerdem Katzenbesitzer, was ihm einen weiteren Sympathiepunkt einbringt.

Gleich auf den ersten Seiten geht es mit dem Verbrechen los und wirft eine Menge Fragezeichen auf. Eva Almstädt gelingt es wahnsinnig gut, den Fall sehr undurchsichtig zu gestalten. Klar ist, dass der Überfall sehr persönlicher Natur ist. Doch wer steckt dahinter und was ist das Motiv? Fragen, auf die ich bis zuletzt nicht mehr als eine wage Ahnung als Antwort hatte und diese Vermutungen waren auch noch falsch. Wer der Täter ist, wusste ich tatsächlich bis kurz vor Schluss nicht, ich hatte mich noch nicht einmal auf einen Tatverdächtigen eingeschossen, sondern war völlig ratlos. Auch das Motiv hat mich komplett überrascht und ich hatte es überhaupt nicht kommen sehen.
Deswegen blieb „Der Teufelshof“ für mich von Anfang bis Ende durchgängig spannend und ich fand den Krimi absolut lesenswert und werde nun bald den ersten Akte Nordsee Fall nachholen.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Internatsroman für Erwachsene

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Wer früher gerne „Hanni & Nanni“ oder „Trotzkopf“ gelesen hat, wird sich sicherlich auch im „Pensionat am Holstentor“ schnell wohlfühlen.
Insbesondere am Anfang kommen nämlich auf jeden Fall Erinnerungen ...

Wer früher gerne „Hanni & Nanni“ oder „Trotzkopf“ gelesen hat, wird sich sicherlich auch im „Pensionat am Holstentor“ schnell wohlfühlen.
Insbesondere am Anfang kommen nämlich auf jeden Fall Erinnerungen an die Klassiker der Internatsromane auf.
Die adlige Nora wächst frei und sorglos auf dem Gutshof der Familie auf. Die Eltern kümmern sich relativ wenig um den Teenager, nur ihr älterer Bruder Henry fühlt sich verantwortlich. Da Nora schon bald ins heiratsfähige Alter kommt, schickt er sie für ein Jahr ins Pensionat, wo sie auf ihre Einführung in die Gesellschaft vorbereitet werden soll.
Nora, die sich zunächst mit Händen und Füßen gegen den Umzug wehrt, erkennt schnell die Vorzüge ihres neuen Lebens. Zum ersten Mal hat sie Kontakt zu Gleichaltrigen und richtige Freundinnen. Außerdem weckt die junge, engagierte Lehrerin Gesche Noras Hunger nach neuem
Wissen.
Anna Perbandt ist ein toller Schmöker gelungen, der nicht nur ein Unterhaltungsroman ist, sondern auch einen guten Einblick in die strengen Konventionen Ende des vorherigen Jahrhunderts gibt. Das Buch erinnert daran, dass die endlosen Wahlmöglichkeiten und Freiheiten, die wir heute genießen und als selbstverständlich erachten, früher nicht mehr als Träume waren.
Zu der Zeit, in der der Roman spielt, war die Rolle der Frau klar definiert. Es gab die Optionen Ehefrau oder Lehrerin. Wissen war für Frauen nur schwer zugänglich und vornehmlich den Männern vorbehalten.
Die Lehrerin Gesche Petersen ist ihrer Zeit weit voraus. Sie möchte ihre Schülerin zu intelligenten jungen Frauen erziehen, auch wenn sie dabei immer wieder bei ihren Vorgesetzten und Kollegen aneckt. Auch ihr Liebesleben droht an den Zwängen der Gesellschaft zu scheitern.
„Das Pensionat am Holstentor – Frühlingstöchter“ bringt das komplette Paket mit sich: Liebe, Freundschaft und herzzerreißende Dramen.
Nora, Fanny, Gesche und Henry sind sehr liebenswerte Charaktere, mit denen man gerne mitfiebert.
Insbesondere auch Fannys Schicksal hat mich sehr berührt und ich bin gespannt, wie es hier weitergeht.
Die beiden anderen Mädels (Agnes und Lotte) kamen etwas zu kurz, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Ich konnte so gut in die Geschichte eintauchen, dass ich die Fortsetzung am liebsten sofort lesen möchte. Vor allem was die Liebesgeschichten angeht sind noch so viele offen Fragen, dass ich unbedingt mehr wissen möchte.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Aufschlagen und eintauchen

Das Erbe der Greiffenbergs - Gegen den Wind
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„Das Erbe der Greiffenbergs – Gegen den Wind“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Dieses Buch ist wie eine ARD Vorabendserie oder Telenovela und einfach ein wunderbarer Unterhaltungsroman. ...

„Das Erbe der Greiffenbergs – Gegen den Wind“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Dieses Buch ist wie eine ARD Vorabendserie oder Telenovela und einfach ein wunderbarer Unterhaltungsroman.

Die bayerische High-Society, Intrigen, Firmenimperien, Freundschaften... alles verpackt in die schöne Landschaft rund um den Chiemsee.

Pauline hat sich eigentlich für ein Leben als Hausfrau und Mutter entschieden, doch der Alltag an der Seite ihres jähzornigen Mannes Sebastian wird immer schwerer erträglich. Als ihr Vater verschwindet und sie in seiner Vollmacht benennt, wird Pauline Geschäftsführerin des Familienunternehmens.
Leider steht die Feinkostfirma kurz vor dem Konkurs, zusätzlich hat sie mit einer Menge Gegenwind von ihrem Bruder, ihrem Onkel sowie Mitarbeitern und Lieferanten zu kämpfen.

Pauline ist eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt. Sie ist eine Kämpferin, die durch die neue Chance in ihrem Leben richtig aufblüht. Man drückt ihr alle Daumen, dass ihre Geschäftsideen erfolgreich werden und dass sie sich von dem Ekelpaket, mit dem sie verheiratet ist, lösen kann.

In dem Setting des Buches habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ich gehe selber gerne wandern und verbringe viel Zeit in der Natur. Deswegen haben mir die Idylle des Chiemsees, die Berge und die Bauernhoftiere gut gefallen. Auch mit Paulines Wunsch vor allem regionale Produkte in Bioqualität zu vertreiben, konnte ich mich identifizieren.
Die Männer in der Geschichte, insbesondere Sebastian und Onkel Wolfgang hätte ich manches Mal gerne im Chiemsee ertränkt. Das Verhalten, welches die beiden gegenüber Frauen an den Tag legen ist an Respektlosigkeit kaum zu überbieten.
Dafür ist Oma Else ein ganz besonders warmherziger Mensch, der man ihre 80 Jahre überhaupt nicht anmerkt.
Ich habe schon eine Weile kein Buch gelesen, bei dem es mir so gut gelungen ist, völlig in der Geschichte abzutauchen und mich vom Alltag zu erholen. Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall 5 Sterne.
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, so dass ich auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung bin auch wenn ich mir Leopold als Hauptfigur noch nicht so richtig vorstellen kann, da ich ihn für einen selbstbezogenen Kindskopf halte.

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