Blitzliebe im hektischen Klinikalltag
Whitestone Hospital - High Hopes„Whitestone Hospital – High Hopes“ von Ava Reed ist leider auch ein Buch, bei dem ich die vielen positiven Bewertungen nicht nachvollziehen kann.
Ich hatte mich für die Hörbuchvariante entschieden und ...
„Whitestone Hospital – High Hopes“ von Ava Reed ist leider auch ein Buch, bei dem ich die vielen positiven Bewertungen nicht nachvollziehen kann.
Ich hatte mich für die Hörbuchvariante entschieden und finde schon die Sprecherauswahl nicht sonderlich gelungen. Julia von Tettenborn liest mit einer sehr kühlen, teilweise energischen Stimme. Da mir die Figur der Laura ohnehin nicht sonderlich sympathisch war, wurde dieser Eindruck dadurch noch verstärkt.
Laura ist frischgebackene Assistenzärztin und tritt ihren ersten Job an. Sie wird als Typ Überfliegerin beschrieben und darf ziemlich schnell bei komplexen Operationen assistieren. Durch ihr beherztes Eingreifen kann sie in mehreren Situationen Schlimmeres verhindern. Quasi am ersten Tag verliebt sie sich in ihren Vorgesetzten Dr. Nash Brooks, gelesen von Louis Friedemann Thiele. Diese Stimme war mir grundsätzlich angenehm, leider harmonieren die beiden Stimmen jedoch nicht so gut, da Nash jünger als Laura klingt, fast schon jungenhaft, dabei ist er doch der Ältere.
Diese ganze Romanze zwischen Laura und Nash kam bei mir überhaupt nicht an. Die beiden kennen sich nicht und sind trotzdem sofort verliebt, vermutlich wegen der Optik. Zentraler Punkt der Beziehung ist das Vorgesetzten – Mitarbeiter- Verhältnis und das schlechte Gewissen von Nash. Dabei verhält er sich teilweise völlig kindisch, ignoriert Laura, ändert heimlich die Dienstpläne usw. ohne ein offenes Gespräch zu suchen.
Ich an Lauras Stelle hätte vermutlich nicht so viel Ausdauer gehabt, einem nahezu fremden Mann hinterher zu laufen.
Mir ist durchaus bewusst, dass es in einer Notaufnahme hektisch zugeht, aber im Whitestone Hospital jagt ein außergewöhnlicher Fall den Nächsten.
Zusammenbruch im Bus, Herztransplantation, schiefgelaufener Sexunfall, häusliche Gewalt... Dieses Buch ist wie eine ganze Staffel „Dr. House“ hintereinander.
Es gibt allein zwei große Massenkarambolagen mit vielen Unfallopfern. Auf den letzten Seiten wird jemand vom Personal verletzt und ich dachte, dass wird nun der Höhepunkt sein aber Ava Reed lässt sich nicht beirren und schiebt direkt noch eine Explosion hinterher.
Für mich war es einfach viel zu viel von allem. Man kann sich auf nichts richtig einlassen, da wie am Fließband Krankheitsfälle auf einen einprasseln.
Trotz des Cliffhangers werde ich auf die Folgebände verzichten.
Die einzigen Charaktere, die ich mochte, waren die Katze und Sina, die laut Klappentexten kein eigenes Buch bekommt.
Die anderen Personen fand ich alle so harsch und vorlaut, insbesondere auch Sierra, um die es in Teil 2 geht, oder Lauras Schwester.
Dann gibt es noch einen weiteren Arzt, der permanent den Clown gibt, was am Anfang noch etwas witzig war, aber mit der Zeit sind seine Sprüche einfach nur noch nervig und übergriffig.
Dieser Roman schafft leider keine Wohlfühlatmosphäre.