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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2020

Bezaubernd aber im Mittelteil leider langweilg

Cherish Hope
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„Cherish hope“ war mein erstes Buch von Nalini Singh. Nach den ersten Kapiteln war ich zunächst begeistert. Ich fand es spannend, über die indischen Traditionen, insbesondere über das Thema arrangierte ...

„Cherish hope“ war mein erstes Buch von Nalini Singh. Nach den ersten Kapiteln war ich zunächst begeistert. Ich fand es spannend, über die indischen Traditionen, insbesondere über das Thema arrangierte Ehe und die Rollenverteilung von Mann und Frau zu lesen. Der Kontrast zwischen modern und altmodisch ist in indischen Familien faszinierend stark ausgeprägt. Gerade am Anfang haben mir die humorvollen Dialoge und die witzigen Bemerkungen mit denen Naynas Familie die Heiratskandidaten kommentiert hat, sehr gefallen. Leider kam die Geschichte nach den ersten 100 Seiten ziemlich ins Stocken und gähnende Langeweile machte sich breit. Es passierte einfach nichts mehr. Nayna verliebt sich in ihren Traummann Raj und auch dieser erwidert ihre Gefühle und möchte sie ehelichen. Doch Nayna ist sich nicht sicher, ob das traditionelle indische Leben für sie das Richtige oder doch eher ein Gefängnis ist. Und so eiert sie ewig herum und weiß nicht, was sie will. Sie will Raj, gleichzeitig will sie auch alleine leben ohne dabei ihre Familie zu beschämen. Obwohl ich die Charaktere durch die Bank weg mochte (außer natürlich Rajs Schwägerin Komal), musste ich mich durch den Mittelteil ziemlich quälen und hatte oft keine Motivation in dem Roman zu lesen. Auf den letzten 100 Seiten ist dann endlich wieder mehr los und ich wurde für mein Durchhalten entschädigt. Das bollywoodreife Ende war auf jeden Fall bezaubernd.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Schwächster Band der Trilogie

Find me in the Storm
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Nachdem mir Band eins der Leuchtturm-Trilogie wirklich gut gefallen hatte und Teil zwei sogar einen Platz auf meiner Liste der Jahreshighlights bekommen hat, war ich auf das finale Buch sehr gespannt. ...

Nachdem mir Band eins der Leuchtturm-Trilogie wirklich gut gefallen hatte und Teil zwei sogar einen Platz auf meiner Liste der Jahreshighlights bekommen hat, war ich auf das finale Buch sehr gespannt. Wird sich die Serie ein weiteres Mal steigern können? Meine Antwort ist leider nein. Für mich war „Find me in the storm“ sogar das schwächste Buch der Reihe.
Der Schreibstil von Kira Mohn ist zwar wieder lebendig und angenehm zu lesen aber die Handlung konnte mich nicht ganz abholen. Der Fokus liegt diesmal auf Airin, die das Bed & Breakfast in Castledunns führt. Neben Geldsorgen und schwierigen Gästen hat Airin auch noch mit Familienstreitigkeiten zu kämpfen. Ihre Mutter ist vorübergehend bei ihr eingezogen. Diese Frau ging mir mit ihrem irrationalen und kindischen Gehabe furchtbar auf die Nerven und ich fand es anstrengend, dass sich diese Problematik durch das komplette Buch gezogen hat.
Grundsätzlich ist es bei dieser Art von Romanen ja von Hause aus klar, dass hier zwei Singles ihr gemeinsames Glück finden werden. Josh und Airin hatten auf jeden Fall Potenzial, denn dass sich ein Promi in eine Privatperson verliebt, ist perfekter Stoff für eine romantische Geschichte. Hier fand ich es allerdings extrem forciert. Airin stellt fest, dass sie sich einsam fühlt und just in diesem Moment reserviert ein attraktiver TV-Moderator bei ihr. Hinzu kommt, dass ich Josh dreiviertel des Buchs eher oberflächlich als sympathisch fand. Erst zum Schluss stellt sich heraus, dass sich hinter seiner Sonnenschein-Fassade dunkle Wolken verbergen. Leider war das Buch dann auch bereits zu Ende.
Schön fand ich, dass wir ein Update zu Liv und Seana aus Teil 1 und 2 bekommen haben. Bei Liv wird eine Entwicklung angerissen, die offen im Raum stehen bleibt. Da kein vierter Teil geplant ist, fand ich dies sehr schade.
Ein Leuchtturm all Stars Band wäre toll!
Alles in allem war „Find me in the storm“ ein solider Roman für mich, der leider an seine Vorgänger nicht herankam.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ruhiges Familienporträt

Das Haus in der Claremont Street
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Toms Welt bricht zusammen, als sein Vater seine Mutter umbringt und sich anschließend das Leben nimmt. Der 9-jährige zieht sich völlig in sein Schneckenhaus zurück, reagiert kaum auf seine Außenwelt und ...

Toms Welt bricht zusammen, als sein Vater seine Mutter umbringt und sich anschließend das Leben nimmt. Der 9-jährige zieht sich völlig in sein Schneckenhaus zurück, reagiert kaum auf seine Außenwelt und und hört auf zu sprechen.
Toms Mutter Mona hatte sich von ihrer Familie entfremdet, vermutlich, um die Misshandlungen ihres Manns zu vertuschen. Deswegen hat er zu seiner Verwandtschaft, die sich künftig um ihn kümmern soll, keine enge Bindung.
Hier haben wir Sonya, die unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch leidet, die alleinerziehende Rosa, die in fast schon messieartigen Zuständen lebt und den Weltenbummler Will, der eher wie ein großes Kind als ein Erwachsener wirkt.
„Das Haus in der Claremont Street“ wird als viel gelobtes Debüt beworben. So eine Aussage weckt bei mir die Erwartung auf ein ganz besonderes Buch – die habe ich leider nicht bekommen.
Wiebke von Carolsfeld schreibt durchaus angenehm und bildhaft aber mir fehlte Tiefgang oder etwas, dass mich berührt. Die Geschichte beginnt mit der schrecklichen Tat, danach dümpelt sie ziellos vor sich hin. Wir begleiten die dysfunktionale Familie über mehrere Monate. Auf die verstorbene Mona wird nicht näher eingegangen. Die Geschwister erwähnen das Unglück zwar ab und an aber letztendlich ist es für sie nur ein weiterer Stolperstein in ihrem beschwerlichen Leben. Jeder macht einfach weiter und und regt sich über die selben Dinge auf, wie bevor.
Ich hätte gerne mehr mit Tom mitgelitten, aber er wird so blass dargestellt, dass ich ihn nicht wirklich greifen konnte. Seine psychischen Probleme werden einfach hingenommen und lösen sich letztendlich in Wohlgefallen auf. Dies ist sehr simpel.
„Das Haus in der Claremont Street“ ist weder langweilig, noch spannend. Es wird ohne Höhepunkte erzählt und der Stil ist sehr ruhig und unaufgeregt. Ich musste mich durch den Roman zwar nicht quälen, aber er gab mir auch keinen Anreiz darin zu lesen. Es ist eine Geschichte, die einen berieselt wie ein Fernseher im Hintergrund. So bald man das Buch beendet hat, hat man es auch schon wieder vergessen.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Unterhaltsam aber Thema verfehlt

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Die Idee, dass Männer sich Tipps aus Liebesromanen holen, fand ich originell und witzig. Unter „The secret book club“ stellte ich mir eine leichte, unterhaltsame Lektüre vor und genau das habe ich auch ...

Die Idee, dass Männer sich Tipps aus Liebesromanen holen, fand ich originell und witzig. Unter „The secret book club“ stellte ich mir eine leichte, unterhaltsame Lektüre vor und genau das habe ich auch bekommen.
Liz ist Konditorin in einem gefeierten Restaurant. Ihr Chef ist ein sexistischer Macho wie er im Buche steht. Als Liz unfreiwillig Zeugin wird, wie er eine Kollegin belästigt, kann sie nicht anders als einzuschreiten und verliert in der Folge ihren Job. Liz will ihren Ex-Chef um jeden Preis für sein Verhalten bestrafen. Hilfe bekommt sie von Braden Mack, der sich an ihrer Entlassung mitschuldig fühlt. Liz möchte zunächst alles alleine durchziehen, doch Braden drängt sich quasi immer wieder auf. Zudem knistert es gewaltig zwischen den beiden, so dass Teamwork unvermeidbar wird.

Ich bin sehr leicht in diesen Roman hineingekommen. Insbesondere das erste Drittel hat mir wirklich gut gefallen. Ein humorvoller Schlagabtausch jagt den nächsten und ich fühlte mich gut unterhalten. Je länger ich las, desto mehr wurden jedoch die Schwächen sichtbar. Das größte Manko für mich: Wo ist der Buchclub?? Im ersten Kapitel besuchen die Männer eine Buchhandlung und dann dauert es ungefähr 200 Seiten, bis sich dieser Club überhaupt einmal trifft und ca. 3 Seiten über einen Roman spricht. Sowohl der Titel als auch die Marketingstrategie versprechen eine ganz andere Geschichte als tatsächlich abgeliefert wird. Mack ist der einzige seiner Freunde, der wirklich regelmäßig Liebesromane liest und auch das passiert bevor „The secret book club“ begann. Der Lesegeschmack dieser Herren hat für die Handlung des Romans im Grunde keine Relevanz und bekommt weniger Aufmerksamkeit als eine Nebenhandlung. Erst zum vor Schmalz triefenden Finale hat der Club einen weiteren Einsatz und klopft ein paar Plattitüden aus ihrem Lieblingsliebesroman.
Die Gesamtseitenzahl liegt bei 408. Allerdings sind die Seiten extrem großzügig bedruckt und der Umfang hätte sicherlich um ein Drittel reduziert werden können. Auch wurde die zweite Hälfte künstlich aufgebläht, indem sinnlose Differenzen zwischen den frisch Verliebten geschaffen wurden. Zum Beispiel ist Liz nach dem ersten Kuss überzeugt, dass Mack sie nicht leiden kann. Später kommt raus, dass Mack nicht ganz die Wahrheit über sich erzählt hat. Dies hat überhaupt nichts mit Liz zu tun und ändert nichts an ihm als Mensch. Wer erzählt schon jemand, den er gerade erst kennengelernt hat, sofort alle Geheimnisse. Liz reagiert völlig übertrieben, macht sofort Schluss, bleibt tagelang im Bett und heult. Ich fand ihr Verhalten hier extrem nervig und kindisch.
Ich bin keineswegs der Meinung, dass Männer harte Kerle sein müssen aber Mack wirkte teilweise wie ein Waschlappen auf mich mit seinem vielen Geweine.
Es passt allerdings auch zum Gesamtpaket. Den Plot von „The secret book club“ fand ich gut, die Umsetzung war allerdings teilweise ziemlich naiv und realitätsfremd. So, als wenn eine Schülerin eine Geschichte schreibt und im Grunde von nichts eine Ahnung hat.
Für meinen Geschmack wurden auch zu viele Schimpfworte verwendet. Dann gibt es einen Typen mit dem Spitznamen „der Russe“. Jedes Mal, wenn er auf der Bildfläche erschien, war von seinen Verdauungsproblemen die Rede. Ich musste unfreiwillig darüber lachen, aber es ist Humor der untersten Schublade.
Ich habe eine leichte Unterhaltung erwartet aber war hier waren mir Inhalt und sprachliche Umsetzung insgesamt zu simpel. Dazu kommt die Themaverfehlung hinsichtlich des Buchclubs.
Ich vergebe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Spurensuche in Frankreich

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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„Die Frauen von der Purpurküste“ ist der erste Band einer Trilogie von Silke Ziegler. Jedes Buch dreht sich um eine andere Frau, die einen Neuanfang in dem französischen Städtchen Collioure wagt.
„Isabelles ...

„Die Frauen von der Purpurküste“ ist der erste Band einer Trilogie von Silke Ziegler. Jedes Buch dreht sich um eine andere Frau, die einen Neuanfang in dem französischen Städtchen Collioure wagt.
„Isabelles Geheimnis“ ist einer dieser Romane, in denen man sich schon nach wenigen Seiten wohlfühlt. Bereits im zweiten Kapitel war ich mir sicher, dass ich hier bestimmt fünf Sterne vergeben werden.
Doch je länger ich weiter las, desto mehr stellte ich fest, dass diese Vermutung wohl übereilt war. Es beginnt so vielversprechend aber dann werden die Dialoge immer hölzener und auch unrealistisch. Man stelle sich das einmal vor... man bewundert die Aussicht, plötzlich stellt sich eine wildfremde Frau neben einen und sagt: „Mein Mann und mein Sohn sind vor drei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen“. Wer macht denn sowas?

Zu Protagonistin Amèlie passt so ein Verhalten allerdings auch wieder. Ich wollte zunächst Mitleid mit ihr haben, da ihre Familie auf so eine tragische Weise von ihr gerissen wurde. Aber ihr ganzes Verhalten ist so ich-bezogen und versnobt. Sie nimmt keine Rücksicht auf die Gefühle ihrer Mitmenschen. Das Haus ihrer Großmutter ist vermietet, doch sie erwartet, dass der Mieter sofort verschwindet, nur weil sie nach Jahren der Abwesenheit unangekündigt auftaucht. Sie begegnet Benjamin mit viel Hass obwohl sie ihn überhaupt nicht kennt. Warum dieser sympathische Mann trotz allem Gefallen an so einer Tussi gefunden hat ist mir rätselhaft. Vermutlich liegt es an ihrem guten Aussehen, denn dieses wird immer wieder betont und in den Mittelpunkt gestellt.
Obwohl sie zu ihrer französischen Verwandtschaft den Kontakt abgebrochen hat, wird sie von allen mit offenen Armen begrüßt und die Jahre des Schweigens sind sofort vergeben und vergessen.
Sehnsüchtig wartete ich darauf, dass wir endlich mehr über das auf dem Klappentext angekündigte Familiengeheimnis erfahren. Endlich, nach ca. 100 Seiten, erhält Amélie ein Tagebuch ihrer Großmutter. Hier erfahren wir mehr über ihre Jugend im besetzten Frankreich während des zweiten Weltkriegs. Ich fand es sehr interessant, den Krieg einmal nicht aus Sicht der Deutschen zu erleben, sondern dass uns dieser Roman vor Augen führt, wie schrecklich sich unsere Vorfahren in einem fremden Land aufgeführt haben.
Die Geschichte über die Jugendliebe von Isabelle war für mich das Highlight des Romans. Leider nehmen die Einschübe aus dem Tagebuch höchstens ein Viertel des Buchs ein. Kurios ist, dass Amélie tagelang gebraucht hat, um die Aufzeichnungen zu lesen und ihre Oma immer wieder drängeln musste, ob sie schon fertig ist. Vermutlich war ihr Tagebuch länger, als das Abgedruckte....

„Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis“ endet dann auch komplett vorhersehbar ohne jede Überraschung.
Insgesamt fand ich dieses Buch leider nur mittelmäßig. Dennoch würde ich der Reihe eine weitere Chance geben, denn der Klappentext des zweiten Teils hört sich um einiges interessanter an.

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