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Veröffentlicht am 26.02.2022

Toller Abschluss der Trilogie

Eine Liebe unter Sternen - Stonebridge Island 3
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Nach dem sehr guten Reihenauftakt und dem etwas langweiligen Mittelband war das Finale von Ella Thompsons Stonebridge Island Trilogie wieder sehr gelungen. Vom ersten Kapitel an spürte ich, dass ich ein ...

Nach dem sehr guten Reihenauftakt und dem etwas langweiligen Mittelband war das Finale von Ella Thompsons Stonebridge Island Trilogie wieder sehr gelungen. Vom ersten Kapitel an spürte ich, dass ich ein 5 Sterne Buch in der Hand halte. Ich konnte völlig in die Geschichte eintauchen. Die Protagonisten haben zwar mit etlichen Problemen zu kämpfen und dennoch ist „Eine Liebe unter Sternen“ ein richtiges Wohlfühlbuch, bei dem man wunderbar vom Alltag abschalten kann.
Dieses Mal ging es um Megan, die letzte der drei Schwestern, die noch Single ist. Egal wie sehr sie versucht sich wehren, kann sie es doch nicht verhindern, dass sie immer stärkere Gefühle für Finn Morgan entwickelt. Eine Romeo und Julia Entwicklung nimmt ihren Lauf, denn die Coopers und die Morgans sind zwei seit Generationen zerstrittene Familien.
Endlich kam nun auch Benedict mit seinen Racheplänen in die Pötte. Seit Band 1 wurden diese immer wieder angeteasert und für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen, denn erst auf den letzten 200 Seiten geht in dieser Angelegenheit mal etwas vorwärts.
Die Liebesgeschichte zwischen Megan und Finn fand ich sehr schön und mitreißend. Finn ist kein Pferdemensch, weswegen Pferde dieses Mal eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Dafür hat er sich vor kurzem einen Hund zugelegt. Will ist ein eigensinniger Vierbeiner, dessen Verhalten und Späße die Handlung immer wieder auflockern.
Neben romantischen Szenen kommen auch dramatische Momente nicht zu kurz, wodurch die Geschichte sehr abwechslungsreich und kurzweilig wird. Ich habe die liebenswerten Charaktere von Stonebridge Island richtig ins Herz geschlossen und bin deswegen ein wenig traurig, dass die Reihe nun beendet ist.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Ein würdiges Jubiläum

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Für den Jubiläumsfall ihrer Taunuskrimi-Reihe hat sich Nele Neuhaus eine Umgebung ausgesucht, in der sich jeder Leser automatisch wohlfühlt. Die Handlung spielt in der Welt der Bücher, insbesondere der ...

Für den Jubiläumsfall ihrer Taunuskrimi-Reihe hat sich Nele Neuhaus eine Umgebung ausgesucht, in der sich jeder Leser automatisch wohlfühlt. Die Handlung spielt in der Welt der Bücher, insbesondere der fiktive Verlag Winterscheid steht im Zentrum und so erhält man nebenbei ein paar Einblicke in die Abläufe, bevor ein Buch auf den Markt kommt. Ich fand dieses Setting sehr interessant, vor allem, da auch immer wieder real existierende Verlage und Parallelen zu bekannten Bestsellern eingeflochten wurden. Pias Exmann Henning ist mittlerweile Krimiautor und schreibt die Taunusreihe. Im Universum von Sander und Bodenstein existieren die Bücher also auch, sogar mit identischen Titeln aber mit anderen Charakternamen. Eine Idee, die ich extrem witzig und originell finde. Die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit vermischen sich, selbst die Personen im Buch kommen teilweise durcheinander und irgendwie hatte man beim Lesen das Gefühl, dass alles real ist und nicht nur ausgedacht.
Nach so vielen Jahren, in denen ich die Reihe begleite, fühlt es sich tatsächlich immer ein wenig wie Heimkommen an, wenn ein neuer Krimi erscheint.
Ich kann das komplette Team vom K11 Hofheim, allen voran natürlich Oliver und Pia, ausgesprochen gut leiden. Henning Kirchhof, den ich in früheren Bänden eher zickig empfunden habe, kam dieses Mal ungewohnt attraktiv rüber und ich habe begonnen, ein wenig für ihn zu schwärmen.
Der Fall selber befasst sich mit einer Clique, in der nacheinander zwei Personen ums Leben kommen. Es ist toll, wenn man über Jahrzehnte hinweg mit den selben Leuten befreundet ist, doch je tiefer die Polizei gräbt, desto klarer wird, dass alles nur Fassade ist. Diese angeblichen Freunde sind voller Neid und Hass. Mit jeder Enthüllung wurde man fassungsloser über das Ausmaß der Lügen.
Schon aufgrund der Größe der Clique gibt es hier viele Personen, die für die Geschichte eine Rolle spielen. Trotzdem war es für mich leicht, den Überblick zu behalten. Mehrmals dachte ich, das Verbrechen wäre schon aufgeklärt und jedes Mal überraschte mich Nele Neuhaus mit neuen Fragen und Details.
Zu keiner Zeit war mir beim Lesen des 520 Seiten starken Krimis langweilig. Ich war wirklich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich liebe diese Reihe einfach und freue mich auch immer, wenn es im Privatleben der Ermittler neue Entwicklungen gibt.
Oliver wird gleich von mehreren schwerwiegenden Problemen gebeutelt und ich kann nur sagen „Hut ab!“, wie er alles meistert.
Im nächsten Band würde ich gerne wieder etwas mehr von Pia und ihrem Zoodirektor erfahren.
Dieser 10. Fall hat mir ausgesprochen gut gefallen und war ein richtiges Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Kriegsgeschichte mit weniger bekannten Themen

Die Klänge der Freiheit
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Ich habe schon sehr viele Romane gelesen, die während des zweiten Weltkriegs spielen, so eine Geschichte wie in „Die Klänge der Freiheit“ hatte ich bisher allerdings tatsächlich noch nicht in den Fingern ...

Ich habe schon sehr viele Romane gelesen, die während des zweiten Weltkriegs spielen, so eine Geschichte wie in „Die Klänge der Freiheit“ hatte ich bisher allerdings tatsächlich noch nicht in den Fingern gehabt.
Dies war mein erstes Buch von Tara Haigh und ich fand es einfach großartig. Im Mittelpunkt steht die junge Inge, die DRK Schwester wird, um „etwas von der Welt zu sehen“. Ihr großer Traum ist ein Einsatz in Afrika. Stattdessen wird sie zur Ostfront nach Russland geschickt. Inge und die anderen Schwestern sind schockiert. Der Arbeitsalltag hat überhaupt nichts mit den Werbeplakaten des DRK's zu tun. Sie werden mit Blut, Tod, Triage, Mangel an Hygiene und Medikamenten sowie Arbeitszeiten rund um die Uhr konfrontiert.
Als klar wird, dass Deutschland die Ostfront nicht länger halten kann, geht Inge zusammen mit dem Nazi Heinrich Preuss, der Gefallen an ihr gefunden hat, nach Italien, wo sie ein neues Lazarett aufbauen soll.
Tara Haigh beschreibt die Grauen und die Sinnlosigkeit des Krieges sehr bildhaft. Was mich besonders schockiert hat war, wie sehr die Menschen belogen und mit zensierten Nachrichten in falscher Sicherheit gewiegt wurden.
Sowohl in Russland als auch in Italien treffen die unterschiedlichsten Personen aufeinander. Linientreue Menschen, die fest an den Endsieg glauben, Soldaten, die komplett desillusioniert sind und andere, die für den Frieden kämpfen.
Zu Beginn des Romans ist Inge ein etwas naives Mädchen, die aus einem behüteten Zuhause stammt und gerne auf ihrer Geige spielt. Mit der Ankunft in Russland wird sie sehr schnell erwachsen und entwickelt eine enorme Kraft. Ich war sehr beeindruckt, wie sie sich an die neuen Situationen angepasst und den Patienten und Kollegen Mut gegeben hat. Ich konnte sie sehr gut leiden und habe gefesselt ihren Weg verfolgt.
Mir hat besonders gefallen, dass Tara Haigh sich auf weniger bekannte Themen konzentriert hat. Die Handlung spielt nicht in Deutschland und die geschichtlichen Details, die sie aus Russland und Italien beschreibt, haben mich sehr betroffen gemacht.
Der Wechsel nach Italien ist zunächst wie ein Aufatmen. Pasta, tolle Landschaften... doch der Krieg zerstört auch diese Idylle.
Heinrich Preuss wird immer wieder als Wolf im Schafspelz beschrieben und so kam er bei mir auch an. Auch wenn er sich nach außen freundlich gibt, wird er von einer gefährlichen Aura umgeben. Mir war dieser Mensch unangenehm, gleichzeitig war er ein toller Charakter, der der Geschichte eine gute Würze gegeben hat.
Was ich persönlich in diesem Roman nicht gebraucht hätte, war die Liebesgeschichte. Im Gegensatz zu den sonstigen Beschreibungen kam Lorenzo sehr blass rüber und ich fand die Beziehung ziemlich konstruiert.
Auf den letzten 100 Seiten drückt Tara Haigh noch einmal richtig auf Gaspedal und die Ereignisse überschlagen sich nur noch so.
Ich fand dieses Buch wirklich sehr gelungen. 525 eng beschriebene Seiten, die jede Minute meiner Freizeit wert waren!

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Super Krimi

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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„Cold Case – Das gebrannte Kind“ war für mich ein richtig toller Krimi!
Eine extrem sympathische Ermittlerin und ein Fall, den ich von der ersten bis zur letzten Seite ausgesprochen spannend, teilweise ...

„Cold Case – Das gebrannte Kind“ war für mich ein richtig toller Krimi!
Eine extrem sympathische Ermittlerin und ein Fall, den ich von der ersten bis zur letzten Seite ausgesprochen spannend, teilweise direkt ein wenig gruselig, fand und dass, obwohl mir sehr schnell klar war, wer hinter den grausamen Taten steckt.
Dies ist bereits der dritte Fall für Tess Hjalmarsson, man kann kann das Buch aber genauso gut ohne Vorkenntnisse lesen.
Die örtlichen Begebenheiten sind sehr idyllisch beschrieben und ich konnte mir die kleinen Küstenörtchen sehr gut vorstellen. Im krassen Gegensatz zu dieser hübschen Kulisse steht die Brutalität eines Verbrechers. Heimlich bricht er in Häuser ein, entfernt die Brandmelder und legt in der Nacht ein Feuer. Die Vorstellung, im Schlaf von einem Brand überrascht zu werden, ist ein absoluter Alptraum und lehrt den Leser das Fürchten.
Tess erinnert sich an einen älteren Fall und meint, einen roten Faden zu erkennen, doch die betroffenen Personen streiten zunächst vehement jede Verbindung ab.
Die 411 Seiten des Kriminalromans sind durchgängig spannend und kurzweilig. Wenn es nicht um die Mörderjagd geht, macht Tess sich Gedanken um einen weiteren Altfall, denn sie gerne neu aufrollen möchte. Auch ihr Privatleben ist interessant beschrieben und ich habe die häuslichen Szenen gerne gelesen. Sie ist keine dieser kaputten, skandinavischen Ermittlerinnen sondern eine Frau, die mitten im Leben steht, ohne traumatischen Ballast mit sich herumzuschleppen, was ich sehr angenehm finde. Sie ist ein Mensch, mit dem man gerne befreundet sein möchte und deswegen fiebert man umso mehr mit, je näher ihr der Täter kommt.
Trotz der Vorhersehbarkeit fand ich „Das gebrannte Kind“ einfach super und hoffe, dass Tina Frennstedt diese Reihe fortführen wird.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Familienroman der mitreißt

Der Friesenhof
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„Der Friesenhof – Auf neuen Wegen“ spielt Ende der 40er Jahre aber Politik und die Schrecken der Nachkriegszeit stehen hier weniger im Fokus. Viel mehr ist dies ein Familienroman, der mich mit seinen bildhaften ...

„Der Friesenhof – Auf neuen Wegen“ spielt Ende der 40er Jahre aber Politik und die Schrecken der Nachkriegszeit stehen hier weniger im Fokus. Viel mehr ist dies ein Familienroman, der mich mit seinen bildhaften Beschreibungen dazu eingeladen hat, mich mitten ins Geschehen zu träumen. Eine wunderbare Lektüre um sich vom Alltag zu entspannen. Ich konnte mir den Bauernhof, die Kühe und die Protagonisten sehr gut vorstellen.
Im Zentrum der Erzählung stehen die beiden Schwestern Hannah und Gesa, die einander sehr nahe stehen. Die beiden sympathischen jungen Frauen versuchen sowohl beruflich Fuß zu fassen als auch ihr Liebesglück zu finden. Der Weg dorthin gestaltet sich für beide schwierig. Nach dem Tod des Vaters möchte Hannah den elterlichen Hof übernehmen, doch einer Bäuerin ohne Bauer wurde damals wenig zugetraut. Erschwerend kommt hinzu, dass Hannah eine Beziehung mit dem Fremdarbeiter Tomek beginnt, der aufgrund seiner Herkunft geächtet wird.
Gesa hat es da beruflich schon leichter, sie beginnt in einem Teekontor, wo sie sich durch ihr Talent für Tee und Verkauf schnell Anerkennung erarbeitet.
Ich fand es sehr interessant, welchen hohen Stellenwert Schwarztee damals (und vielleicht sogar bis heute, ich weiß es leider nicht) in Ostfriesland hatte und mit welcher Begeisterung das tägliche Ritual zelebriert wurde. Auch die Arbeit im Teekontor und die komplizierte Auswahl der Teesorten wurden faszinierend beschrieben.
Die Reihe nennt sich die Teehändler Saga, deswegen hätte ich nichts dagegen, wenn der Fokus im zweiten Band stärker darauf liegen würde. Bisher steht eigentlich der Bauernhof mehr im Mittelpunkt.
Die aufkeimenden Gefühle zwischen Hannah und Tomek sowie bei Gesa und ihrem verheirateten Chef Kuno sind sehr romantisch beschrieben und ich habe mit beiden Paaren mitgefiebert. Alle vier Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen und ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen.
„Der Friesenhof – Auf neuen Wegen“ endet relativ rund und doch wird zwischen den Zeilen noch so viel Drama und so viel Hoffnung angedeutet, dass ich unbedingt mehr darüber erfahren möchte.

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